Grüße vom Murmeltier

Die gestresste Hebamme Anna erlebt den gleichen Tag immer wieder neu.

So liest sich in einem Satz die Beschreibung des ARD-Films „Annas Albtraum kurz nach 6“ (heute um 20.15 Uhr).
Und ich bin ja so gespannt, ob Annas Wecker um kurz nach sechs immer wieder „I Got You Babe“ spielen wird.

Michael, 18. Juli 2007, 13:06.

Deutschland sucht den Zusammenhang

Wenn man das Cover der aktuellen „TV Spielfilm“ sieht, könnte man meinen… Ach, sehen Sie selbst:

Na? Warten Sie, ich mach’s etwas größer.

Wir sehen also Michelle Hunziker, die Moderatorin der ersten beiden Staffeln von Deutschland sucht den Superstar, neben dem DSDS-Logo und dem Schriftzug „Neue Chance“. Kehrt sie etwa zur fünften Staffel zurück?

Hahahahahaha!

Wer schon mal eine TV-Zeitschrift gelesen hat, weiß natürlich, dass die Covermädels nie, aber auch wirklich NIEMALS auch nur irgendetwas mit dem Inhalt des Hefts oder den Texten auf der Titelseite zu tun haben. Oder gar dem aktuellen Fernsehprogramm.

Es sei denn, Michelle Hunziker füllt vielleicht den Bewerbungsbogen im Heft aus…

Michael, 17. Juli 2007, 16:33.

Hilferufe aus dem Sat.1-Text

Erst habe ich gedacht, im Teletext von Sat.1 seien die gestern im Rahmen der neuen „Überleben durch Selbstmord“-Strategie der Sendergruppe ProSiebenSat.1 kurzfristig eingestellten Boulevardmagazine Sat.1 am Mittag und Sat.1 am Abend nur deshalb noch für morgen angekündigt, weil alle Mitarbeiter dort auch längst entlassen wurden.

Beim genaueren Hinsehen scheint es aber eher so zu sein, dass dort tatsächlich noch Leute arbeiten und das Medium für verzweifelte Hilferufe nutzen:


(Hervorhebungen von mir.)

Stefan, 17. Juli 2007, 01:51.

Geissen, Geissen, heul, heul

Einfallslose Titel werden ja gleich viel besser, wenn man die Begriffe doppelt hinschreibt. Funktioniert ja auch bei RTL: Surprise, Surprise.

Wer nicht sofort abgeschaltet hat, nachdem Oliver Geissen die Erläuterung seiner neuen Show mit den Worten begonnen hatte: „Wir werden sehr ausführlich und in epischer Breite…“, hat folgendes verpasst: Ahnungslose Menschen… Ach, ich spare mir das. Wer früher Rudi Carrell, Dieter Thomas Heck oder Linda de Mol gesehen hat, kennt das Konzept. Nun ist Rudi Carrell aber tot, Dieter Thomas Heck alt und Linda de Mol ebenfalls beim ZDF, also braucht RTL wohl eine Überraschungsshow für die eigenen Zuschauer, die das vielleicht noch nicht kennen. Die werden dann auch nicht bemerkt haben, dass die Kandidaten gar nicht aussahen, wie Kandidaten in RTL-Shows sonst aussehen, als irgendwie jung und cool, sondern eher wie bei Rudi Carrell und Dieter Thomas Heck. Vielleicht können die einfach besser vor Rührung heulen. Falls sie überhaupt die Zeit dazu haben. Denn trotz der Ankündigung der epischen Breite ging zunächst alles rasend schnell, weshalb der hastige Helikopterflug, mit dem eine Frau überstürzt überrascht wurde, eher wie eine Entführung wirkte. Und hätte Außenreporterin Sandra Thier auf alle ihre Würde-ich-sagens und jetzt-mal-los‘ verzichtet, wäre die Sendung vermutlich sogar nur noch zehn Minuten lang gewesen.

Trotzdem wirkte das alles sehr altbacken, und ich bekam den Gedanken nicht aus dem Kopf, dass all diese früheren Überraschungsshows ja nicht grundlos von ihren jeweiligen Sendern eingestellt wurden…

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Michael, 16. Juli 2007, 22:02.

Sat.1-Programm löst sich auf

Ich habe mal bei einem Radiosender gearbeitet, der Kündigungsschreiben an Moderatoren während ihrer Sendungen in die Postfächer warf. Natürlich mit sofortiger Wirkung, damit sich bloß niemand beim Publikum verabschieden kann und Aufmerksamkeit auf das Geschehen lenkt. Angesichts dieser Erfahrung halte ich die DWDL-Schilderung, die Moderatorin Mareile Höppner habe während der Live-Sendung Sat.1 am Mittag erfahren, dass es sich um ihre letzte handele, für realistisch. Die Mehrheit der Zuschauer wird es morgen erfahren, wenn stattdessen eine Wiederholung von Richterin Barbara Salesch läuft. Der Informationsgehalt beider Sendungen unterscheidet sich zwar nicht sonderlich, aber das ist jetzt ausnahmsweise mal nicht der Punkt.

Michael, 16. Juli 2007, 21:34.

Pro Erfolg sieben Flops (kurz: ProSieben)

Als ProSieben bei seiner Programmpräsentation vergangene Woche ankündigte, „mehr Serien“ zu zeigen, dachte ich kurz nach, ob ich mich darüber lustig machen solle. So im Sinne von: „Haha, eher mehr Serienanfänge, was? Zu Ende gezeigt werden Serien bei ProSieben doch eh nie!“ Dann sah ich davon ab, denn immerhin hatte Pro Sieben schon seit Wochen keine Serie mehr vorzeitig abgesetzt. Von Primeval zum Beispiel wurde tapfer die ganze erste Staffel mit allen sechs Folgen gesendet!

Nun denn, heute stellt sich raus: Alles ist wie immer, ProSieben wirft Jericho vorzeitig aus dem Programm, wie bereits zum Sendestart vorhergesagt. Übrigens dasselbe ProSieben, das vor einem Monat die US-Absetzung derselben Serie als „unerklärlich“ bezeichnete.

Man sollte einfach nie auf das Gute in Programmplanern vertrauen und stattdessen alte Klischees pflegen.

Oder ist das vielleicht eine neue Strategie, DVD-Verkäufe anzukurbeln? Nur noch kurze Pröbchen zeigen, und wer mehr will, muss es sich eben kaufen? Dann wäre nämlich damit zu rechnen, dass PröbchenSieben bald auch nur noch das jeweils erste Viertel seiner Sonntags-Blockbuster zeigt und spätestens ab 20.45 Uhr Wiederholungen der Märchenstunde kommen.

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Michael, 16. Juli 2007, 17:42.

arte auf den Akt

Es folgt derbe Sprache. Bitte bringen Sie Ihre Kinder in Sicherheit.
Erinnern Sie sich an diesen alten Sketch von Badesalz?

„Haste am Sonntach Zeit?“
„Warum?“
„Wir machen so ein‘ Themeabend.“
„Was?“
„Ein Themeabend wie bei arte. Ein Thema de ganze Abend.
„Prima. Un habt ihr schon e Thema?“
„Ah ja klar.“
„Un was?“
„Ficke.“
„Hey Ulrich, ich glaub da kannste mit mer rechne.“

Nun, heute ist es soweit. Offiziell lautet die Überschrift des arte-Themenabends ab 22.15 Uhr „Orgasmus — Geheimnisse eines Hochgefühls“, und die beiden Dokumentationen behandeln erst den weiblichen und dann den männlichen. Also quasi in umgekehrter Reihenfolge.

Michael, 16. Juli 2007, 12:35.

Sat.1 zeigt’s nochmal allen

Sat.1 muss dringend Geld sparen, damit ProSiebenSat.1 statt 22,2 Prozent bald 30 Prozent Rendite schafft. Der Sender soll weniger ins Programm investieren, weniger Mitarbeiter haben und weniger Sendungen machen, die man beim flüchtigen Hinsehen für aktuelle Informationsprogramme halten könnte. Der „Tagesspiegel“ zitiert einen ungenannten Sat.1-Mitarbeiter mit den Worten, der Sender solle vom Vollprogramm zur „Abspielstation“ umgebaut werden.

Ich vermute, dass die Rationalisierungsmeister von McKinsey bei Sat.1 ungeahnte Einsparpotentiale entdeckt haben. Warum, zum Beispiel, zeigt Sat.1 nicht häufiger diese lustigen, günstigen und immer noch nicht völlig total unbeliebten „Asterix“-Filme?

Gut, heute Abend lief auf Sat.1 „Asterix erobert Rom“, ein Film, den Sat.1 bereits 1993, 1994, 1995, 1996, 1998, 1999, 2000, 2001, 2002, 2003, 2004, 2005 und 2006 wiederholt hatte.

Okay, und letzten Samstag lief auf Sat.1 „Asterix und Kleopatra“, der Trickfilm, den Sat.1 schon 1993, 1994, 1995, 1996, 1998, 1999, 2000, 2001, 2002, 2003, 2004, 2005 und 2006 gezeigt hatte.

Und, ja: Am vorletzen Samstag brachte Sat.1 zur sogenannten Primetime „Asterix, der Gallier“, den Zeichentrickfilm aus dem Jahr 1967, den der Sender bereits 1991, 1993, 1994, 1995, 1996, 1998, 1999, 2000, 2001, 2002, 2003, 2004, 2005 und 2006 im Programm hatte.

Sicher, nächsten Samstag lockt Sat.1 mit „Asterix — Sieg über Caesar“, der schon in den Jahren 1994, 1995, 1996, 1998, 1999, 2000, 2001, 2002, 2003, 2004, 2005 und 2006 ein Sat.1-Programm-Highlight war.

Und am Samstag darauf folgt „Asterix bei den Briten“, Sat.1-Zuschauern noch aus den Jahren 1994, 1995, 1996, 1998, 1999, 2000, 2001, 2002, 2003, 2004, 2005 und 2006 bekannt.

Und noch eine Woche später macht Sat.1 Asterix-Freunden eine Freude und strahlt, wie schon in den Jahren 1999, 2000, 2001, 2002, 2003, 2004, 2005 und 2006, „Asterix — Operation Hinkelstein“ aus.

Und noch eine Woche darauf, wir schreiben inzwischen den 11. August, steckt in der großen „Sat.1-Familienpackung“ der Zeichentrickfilm „Asterix in Amerika“, den der Sender erst zehnmal gezeigt hat: 1998, im Januar 1999, im Juni 1999, 2000, 2001, 2002, 2003, 2004, 2005 und 2006.

Der „Asterix“-Realfilm „Asterix und Obelix gegen Cäsar“, mit dem der Sender in der darauf folgenden Woche seinen Samstagabend bestreitet, lief bislang nur 2002, 2003, 2004 und 2005 auf Sat.1.

Und wenn am 25. August, wie zu erwarten, aber noch nicht bestätigt, „Asterix — Mission Kleopatra“ läuft, ist das quasi eine Free-TV-Premiere (wenn man die Sat.1-Ausstrahlungen 2004, 2005 und 2006 nicht mitzählt).

Aber bestimmt haben die McKinsey-Leute kritisch angemerkt (und dafür erschrockene Zustimmung in der ProSiebenSat.1-Konzernzentrale in München geerntet), dass zwischen all diesen günstigen und bewährten Filmen auf Sat.1 unnötigerweise andere und teurere Programme laufen. Und wenn da jetzt nicht jemand ganz schnell die Notbremse zieht, läuft womöglich Anfang September am Samstagabend auf Sat.1 schon wieder irgendein Film, der nicht einmal eine zweistellige Zahl von Wiederholungen aufweisen kann.

Was wäre das für eine Verschwendung!

PS: Was auf Sat.1 demnächst anstelle von Sendungen wie Sat.1 am Mittag und Sat.1 am Abend laufen soll, ist noch unbekannt. Mein Tipp wäre: Ladykracher. Mit den 39 halbstündigen Folgen hat Sat.1 bis jetzt 247 Stunden Programm gefüllt, Stand heute. Morgen kommen wieder 2 Stunden hinzu.

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Stefan, 14. Juli 2007, 23:26.

Alles außer Quote

Die haben davon echt eine zweite Staffel gedreht?

Pro Sieben schickt heute tatsächlich Alles außer Sex in eine neue Runde. Manchmal freut man sich ja, wenn kaum gesehene Serien, die aber Kritikerlieblinge und deren wenige Fans wenigstens treu waren, eine zweite Chance erhalten, wie bei Stromberg oder Dr. PsychoAlles außer Sex war damals bei der ersten Staffel Ende 2005 aber allen ziemlich egal, obwohl der Abklatsch Sex And The City sogar ein paar schöne Momente hatte.

Der Sendeplatz der neuen Folgen zeugt nicht gerade von großem Vertrauen seitens des ausstrahlenden Senders. Während öffentlich-rechtliche Showmoderatoren Samstagabend um 20.15 Uhr noch immer für den begehrenswertesten Sendeplatz im deutschen Fernsehen halten, ist der gleiche Sendeplatz für Serien, die sich an ein eher junges Publikum richten, vor allem im Sommer, so eine Art Ersatzmülltonne. Pro Sieben wirft dort ab heute jede Woche zwei Folgen hintereinander hinein.

Und wie schon in ersten Staffel ist der Titel der Serie gelogen, in der es um nichts geht außer Sex.

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Michael, 14. Juli 2007, 12:31.

Freitags nach 21.15 Uhr: Mühe nur im ZDF

Es ist eine interessante Entwicklung, dass der neue Konservenfreitag der großen Privatsender wesentlich erfolgreicher ist als ihr früherer „Fun-Freitag“. RTL und Sat.1 sendeten gestern Wiederholungen der 70er Show und der Hit-Giganten gegeneinander und erreichten zusammen einen Marktanteil von mehr als 35 Prozent in der Zielgruppe, die die Werbewirtschaft zu Lokalrunden veranlasst. Zahlen in dieser Höhe hatten die teilweise recht schönen Sitcoms an gleicher Stelle schon seit Jahren nicht mehr erreicht. Muss man also einfach nur aufhören, sich Mühe zu geben, um Erfolg zu haben?

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Michael, 14. Juli 2007, 11:42.
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