Martinstag

Mit Doktor Martin ist das ZDF ins Mürrische-Ärzte-Geschäft eingestiegen. Angesichts des gigantischen Erfolgs von Dr. House lag der Verdacht nahe, das ZDF wolle mit einer schnellen Kopie auf den Zug aufspringen, doch dieser Verdacht zerschlug sich schon in den ersten Sekunden: Kühe. Kühe symbolisieren in deutschen Serien immer die Provinz, und die Provinz muss in deutschen Serien nur dann symbolisiert werden, wenn sie im Kontrast zur Historie der Hauptfigur steht. So hat Doktor Martin mehr von Allein unter Bauern als von Dr. House: Ein ehemals erfolgreicher Großstädter zieht aufs Land. Dort fühlt er sich so fremd wie Ein Bayer auf Rügen, kümmert er sich als Landarzt um eigenwillige Dörfler, hat eine ebenso faule wie inkompetente Sprechstundenhilfe wie der mürrische Becker, kann dann aber doch allein durch kurzen Anblick Diagnosen so schnell erstellen wie Dr. House.

Aus so vielen verschiedenen Serien erkennt man Elemente wieder, dass man unmöglich unterstellen kann, Doktor Martin sei von einer einzigen konkreten Serie inspiriert oder adaptiert worden.

Außer natürlich von der britischen Serie „Doc Martin“, deren Originaldrehbücher sie verwendet.

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Michael, 25. Juli 2007, 22:46.

Ulrich Mühe ist tot

Ulrich Mühe ist im Alter von 54 Jahren an Krebs gestorben. Das meldet die „Bild“, und ich setze mal ganz naiv voraus, dass sie solche Meldungen nicht erfindet.

Herr Mühe spielte in einigen der besten deutschen Kinofilme mit („Schtonk“, „Das Leben der Anderen“) und in der einer besten deutschen Fernsehserien (Der letzte Zeuge). Und man wurde den Verdacht nie los, dass die alle auch oder vor allem seinetwegen so gut waren.

Michael, 25. Juli 2007, 09:35.

Keine Räder, kein Blaulicht

Seit gestern ist das neue Kabel-1-Quiz-Taxi ohne Räder, also die Quiz-Tour, auf Sendung.

Olli Briesch fällt in fremde Wohnungen ein und macht die Bewohner zu Kandidaten. Und nix Computerstimme! Hier stellt der Moderator die Fragen noch selbst! Das tut er zur Eröffnung im Türrahmen in einer derart schlechten Tonqualität, dass Tontechniker Daniel, der heute Kandidat war, vermutlich die Hände über dem Kopf zusammenschlug, falls er die Ausstrahlung sah.

Das tat er am Ende sowieso, als er das bis dahin erspielte Geld wieder verlor. „900 Euro sind viel Geld“, sagte Olli Briesch, der offenbar noch nie ein Prime-Time-Quiz gesehen hat.

Immerhin nimmt die Örtlichkeit einer unvorbereiteten Wohnung den Produzenten die Möglichkeit, auch dieses Quiz wie jedes andere komplett blau zu beleuchten.

Und die Frage, mit der die Fernsehzuschauer während der Werbepause 500 Euro gewinnen konnten, war ebenfalls eine Überraschung: „Welcher russische Kosmonaut umkreiste 1961 als erster Mensch die Erde? A: Vitali Klitschko, B: Juri Gagarin.“ Sie hätten auch die Jokerfrage aus der Sendung an die Zuschauer weitergeben können. „Wie viele Eier hat Daniel im Kühlschrank?“

Und hätten vermutlich diese Möglichkeiten zur Auswahl gestellt:
„A: Fünf, B: Siebengebirge.“

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Michael, 24. Juli 2007, 20:24.

Til Schweiger ist Duff-Man!

Da hat ProSieben die wirklich spitzenmäßige Idee, im Dienste des Audience flow (Dranbleiben, jawoll!) zwischen zwei Episoden der Simpsons nur einen Spot zu zeigen, mit dem Vermerk „Nur ein Spot!“ und einem Countdown. ProSieben muss also davon ausgehen, dass die Schnittmenge derer, die die erste Folge Simpsons sahen, und derer, die den Spot sahen, nun, sagen wir so: recht groß ist.

Das heißt also, dass heute Abend weitgehend dieselben Menschen folgendes gesehen haben: Homer Simpson hält 30 Tage ohne Alkohol aus, trotzt den Verlockungen der Bierwerbung. Und im Anschluss daran den Spot „Til Schweiger belohnt sich am liebsten mit einem frischgezapftzen Pils“ von König Pilsener.

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Jochen, 24. Juli 2007, 19:29.

Tuk-Tuk. Tschüss, tschüss.

Hat schon mal jemand heute nacht gesehen? Die Spätausgabe der heute-Nachrichten wird in dieser Woche von Normen Odenthal moderiert. Ebenso wie sein Vorname (tatsächlich Normen, so wie Norman, nur eben falsch geschrieben) ist der Moderator, nun ja, sagen wir mal: etwas eigen. Hier die Moderationsperlen von gestern Abend:

Hier werden gleich noch Frösche quaken, und zwar im Dienst der Wissenschaft. Ganz im Dienst der Nachrichten ohne Quark jetzt erst mal Sonja Stang.

Nach einem Bericht über Tuk-Tuk-Taxis in den Niederlanden:

Das war jetzt das Tuk-Tuk und jetzt Ruck-Zuck zum Wetter.

Nach dem Teasing auf das anschließend folgende kleine Fernsehspiel:

Schauen Sie mal rein. Das gilt auch für morgen Nacht, bei Heute Nacht, bis dahin Tschüss, tschüss.

Oh-Oooh.

heute nacht, nächste Woche mit Tinky-Winky, Dipsy, Laa-Laa und Po.

Winke-Winke!

Jochen, 24. Juli 2007, 11:14.

Polyesther? Polykatrin!

Wir hatten ja vor einiger Zeit versprochen, Bescheid zu sagen, wenn Katrin Bauerfeind ihre eigene Fernsehsendung bekommt. Jetzt ist es fast soweit. Nachdem Katrin Bauerfeind aus der Internetsendung „Ehrensenf“ ausgestiegen ist, und Tita von Hardenberg am 13. September in ihre dritte Babypause gehen wird, hat Polylux zumindest vorübergehend ein Plätzchen für Katrin. Die Nachricht ist nicht mehr ganz neu, aber wie gesagt: Wir hatten es ja versprochen.

So ist es richtig, so geht Karriereplanung! Polylux ist ohnehin schon eng mit dem Internet verzahnt und besitzt mit Polylog ein eigenes Blog und eine Diskussionsplattform. Und was kann es für eine junge Moderatorin Schöneres geben, als sich erst mal in einem bekannten Format zu bewähren. Was passiert, wenn neue Gesichter neue Formate moderieren, haben wir ja alle schon mal gesehen.

Glückwunsch, Katrin!

Jochen, 24. Juli 2007, 11:01.

Was macht eigentlich…

…der „Stern“, wenn wir seine Überschrift klauen?
Vermutlich nichts, denn Kabel 1 durfte das ja auch.

Also dann: Was macht eigentlich Shona Fraser, die in den ersten beiden Staffeln in der Jury von Deutschland sucht den Superstar saß?

Das: Für die bevorstehende Abenteuer-Realityshow Survivor listet ProSieben sie als „Producer“.

So.

Der „Stern“ hätte sie jetzt wahrscheinlich noch gefragt, was sie von Gordon Brown hält und ob sie die Karrieren der damaligen und späteren „Superstars“ weiterhin verfolgt, aber wir wollen ja nicht alles stehlen.

Michael, 23. Juli 2007, 06:34.

Off Topic: Who the f*** is Alice?

Tat sich wohl ein paar Tage wenig hier, was?

In diesem Zusammenhang:

Werdet niemals Kunde von Alice!

Die sind, wenn’s um Problembehebung geht, weder die Schnellsten noch die Hellsten.

Das Gigantische an Festnetztelefon und Internet aus einer Hand ist ja: Wenn der Anbieter es nicht in den Griff bekommt, das eine zuverlässig verfügbar zu halten, funktioniert gleichzeitig auch das andere nicht. Und jeder, aber auch wirklich jeder Mitarbeiter an der technischen Hotline hat eine andere Idee, woran es liegen könnte, dass man weder raustelefonieren noch angerufen werden noch ins Internet kann. Bisher führte allerdings keine zu einer endgültigen Lösung des sporadisch auftretenden und nach unterschiedlicher Dauer vorübergehenden Problems des Leitungstodes auf allen Ebenen. Irgendwann hören sie aber sowieso auf, noch Fehlermeldungen anzunehmen, denn wenn sie den Fehler nicht finden, kann ja keiner vorliegen.

Die nehmen ihren Werbesong („Relax, take it easy“) wohl etwas zu ernst.

Michael, 22. Juli 2007, 19:56.

Ähm…

Ausgerechnet Sparsender Sat.1 übernimmt ab heute die Live-Übertragungen der Tour de France.

Fernsehen ist merkwürdig.

Michael, 19. Juli 2007, 14:41.

Mein rechter, rechter Sendeplatz ist frei

Im Rennen um die kurzfristigste Absetzung der Woche sind ARD und ZDF vorgeprescht: Weil einem Radfahrer, der bei der Tour de France ohnehin schon nicht mehr mitfuhr, vorgeworfen wird, was man ja irgendwie von allen Radfahrern erwartet, nämlich Doping, hat die ARD eine Dreiviertelstunde vor dem heute geplanten Beginn den vorläufigen Ausstieg aus der Tour-de-France-Übertragung beschlossen.
Vielleicht kann die ARD ja auf den frei gewordenen Sendeplätzen die bereits vorbereiteten Sat.1 am Mittag-Sendungen zeigen.

Michael, 18. Juli 2007, 14:17.
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