Sick Day

Der Duden war schon immer ein Beststeller, galt aber nie als Werk von besonders hohem Unterhaltungswert. Erst als Bastian Sick anfing, nicht nur aufzuschreiben, wie es richtig ist, sondern auch wie es häufig falsch gemacht wird, und die Erläuterungen in ganze Sätze packte, wurde Sprache zum neuen Entertainmentknüller. Vier Bücher und etliche Hörbücher verkauften sich prächtig, und so verwundert es wenig, dass man mit dem Thema auch 90 Minuten Sendezeit im Fernsehen füllen kann, ohne dass es langweilig wird — und das obwohl Bastian Sicks vom SWR dokumentierte Bühnenshow im Wesentlichen ein Diavortrag ist.

Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod, heute um 22.30 Uhr im SWR.

Michael, 4. Oktober 2007, 05:17.

Nörgel in the Bronx

Becker ist wieder da! Der miesepetrige Misanthrop mit Doktortitel, der die Welt schon hasste und Patienten behandelte, bevor Dr. House es tat, nörgelt sich ab heute wieder 13 Folgen lang durchs Nachtprogramm (dienstags bis freitags gegen 0.10 Uhr).
Sat.1 wiederholt die sechste und zugleich letzte Staffel der großartigen Sitcom mit dem fantastischen Ted Danson ein weiteres Mal (es ist bereits die vierte Ausstrahlung dieser Staffel), denkt aber immer noch nicht daran, eines Tages auch die Rechte für Staffel 5 zu erwerben, die in Deutschland noch nie gezeigt wurde.

Michael, 4. Oktober 2007, 04:59.

Saupack

Entdeckt von Marsellinho, hinterlassen als Kommentar unter dem Housearrest. Soll da aber nicht so versteckt bleiben:

MTV hat es heut doch tatsächlich geschafft, die großartige „Cartoon Wars“-Doppel-Episode von South Park direkt hintereinander in umgekehrter Reihenfolge auszustrahlen. Da kann man sich nur noch an den Kopf fassen…

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Michael, 4. Oktober 2007, 03:54.

In Memoriam Ronnie Hazlehurst

Bei wem weckt diese Musik Erinnerungen?

[audio:http://www.fernsehlexikon.de/wp-content/YesPM.mp3]

Es ist die Titelmusik von Yes, Minister und Yes, Premierminister — komponiert von Ronnie Hazlehurst, der am Montag im Alter von 79 Jahren verstorben ist. Ebenfalls von ihm stammt die Titelmusik zur legendären britischen Sitcom „Are You Being Served“, die die Möglichkeiten, die die Registrierkasse als Musikinstrument bietet, noch vor Pink Floyds „Money“ auslotete.

Stefan, 3. Oktober 2007, 09:48.

Housearrest

Potzblitz, welch überraschendes Ende der heutigen Episode von Dr. House! Dr. House wurde festgenommen! Überraschend freilich nur für Zuschauer, die keine Fernsehzeitschriften lesen. Doch, doch, diese Blätter haben immer noch viele Leser, obwohl das was drinsteht angesichts immer hektischerer Programmänderungen seitens der Sender ohnehin nur noch manchmal stimmt. Manchmal stimmt es aber auch viel zu sehr.

Schon mehrfach haben wir uns darüber geärgert, dass Videotext oder TV-Zeitschrift den Verlauf einer Serienepisode zu detailliert, zeitweise bis hin zur Auflösung eines Falles vorab beschreiben. Deshalb gehen wir doch heute mal an die Quelle. Denn letztlich ist es RTL selbst, das diese Informationen als Pressematerial herausgibt, das dann von anderen Medien übernommen wird. Für die heutige Episode nahm der Pressetext die Schlussszene vorweg:

Konsequenzen: Auf dem Nachhauseweg wird House (Hugh Laurie li.) von einem Polizisten (David Morse) angehalten, der auf eine solche Gelegenheit seit Tagen gewartet hat. House hatte ihn während einer Untersuchung ziemlich rüde behandelt und dann unnötigerweise noch ein Thermometer in den Hintern gesteckt. Da er sich nicht bei ihm entschuldigen wollte, rächt er sich jetzt, denn er verhaftet ihn wegen illegalem Drogenbesitz.

Und dazu gab’s im Angebot u.a. das Schlussbild.

Andererseits muss man auch das Dilemma der Zeitschriften begreifen. Dr. House ist die erfolgreichste Serie im Fernsehen, die will man natürlich regelmäßig im Blatt haben, ausführlich behandeln und abwechselungsreich bebildern. Das gleiche Problem hatten die Redaktionen viele Jahre mit Wer wird Millionär?, bei dem die Möglichkeiten deutlich begrenzter waren, und deshalb endete es meist in einer Beschreibung der Regeln, einer Statistik, in wie vielen Ländern die Show ein Erfolg ist und einem Foto, auf dem Günther Jauch eine Grimasse schneidet.

Kein Wunder, dass die Freude groß ist, bei Dr. House inhaltlich die Sau rauslassen zu können. Verdirbt zwar die Spannung, aber was soll’s? Denn wer weiß, ob Dr. House die gleiche Popularität erreicht hätte, wenn da jede Woche nur stünde:
„Jemand bricht zusammen, und Dr. House muss herausfinden warum.“

Michael, 2. Oktober 2007, 22:25.

Alles SOKO

Die ZDF-Krimiserie Die Spezialisten: Kripo Rhein-Main gibt’s nicht mehr. Ab heute kommen die neuen Folgen.

Klingt widersprüchlich? Dann noch mal ausführlicher: Vergangenes Jahr sendete das ZDF mittwochs um 20.15 Uhr eine Serie namens Die Spezialisten: Kripo Rhein-Main. Ab heute um 18.00 Uhr laufen dienstags neue Folgen dieser Serie, die aber einen neuen Titel bekommen hat: SOKO Rhein-Main.

Das ist dann die siebte Serie unter dem SOKO-Dach und zugleich die Lösung für alle Probleme, die das ZDF jemals bekommen könnte: Einfach den SOKO-Stempel drauf! Vielleicht ist auf diese Weise sogar die abgesetzte dänische Serie Anna Pihl zu retten. Einfach in SOKO Kopenhagen umbenennen, fertig!

Michael, 2. Oktober 2007, 07:20.

Gute Nacht, Seattle

Viele Serien, die über viele Jahre erfolgreich waren und einen Kultstempel erhielten, enttäuschen ihre Fans am Ende, wenn es nicht gelingt, mit dem großen Finale dem hohen Standard der regulären Folgen gerecht zu werden, oder weil der Versuch, zum Schluss was ganz Besonderes aufzufahren, scheitert. Akte X, Seinfeld oder die bei uns noch nicht gezeigten finalen Folgen von Will & Grace und den Sopranos sind solche Beispiele.

Das zweiteilige Finale nach elf Jahren und 264 Folgen der Sitcom Frasier, der meistausgezeichneten Serie in der Emmy-Geschichte, gehört dagegen zu den gelungeneren Serienabschlüssen der Fernsehgeschichte. Sat.1 zeigt die beiden Teile noch einmal heute und morgen Nacht kurz nach Mitternacht.

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Michael, 1. Oktober 2007, 13:32.

Einblick in die Medien

Eben in fröhlicher Runde bei Zimmer frei:

Christine Westermann: „Wird bei MTV eigentlich auch getrunken?“
Markus Kavka: „Ja. Das ist doch bei jedem Medienbetrieb eigentlich so.“
Götz Alsmann: „Ich glaube, dass bei MTV die Musik auch anders kaum zu ertragen ist.“

(Anm. v. m.: Welche Musik?)

Michael, 30. September 2007, 23:10.

Gewonnen; gewählt!

Danke an alle, die in der Hoffnung, ein Fernsehlexikon zu gewinnen, oder einfach nur aus Spaß, über die besten Fernsehsendungen „aller Zeiten“ abgestimmt haben!
Weiter unten steht, wer zwei Kilo Buch gewonnen hat, doch zunächst mal die meistgenannten Sendungen. Der Sieger liegt mit Abstand vorn, die Plätze zwei bis fünf sind dicht beieinander, und dann folgt wieder ein großer Vorsprung vor dem Rest des Packs.

Und die Gewinner sind…

  1. Die Simpsons
  2. Scrubs – Die Anfänger
  3. Lost
  4. Dr. House
  5. Stromberg
  6. 24
  7. Monty Python’s Flying Circus
  8. Boston Legal
  9. Wer wird Millionär?
10. Gilmore Girls
11. Friends
12. Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert
13. Kalkofes Mattscheibe
14. Six Feet Under – Gestorben wird immer
15. Futurama
16. Eine schrecklich nette Familie
17. Seinfeld
18. Die Harald Schmidt Show
19. South Park
20. Türkisch für Anfänger
21. The West Wing
22. Die Sendung mit der Maus
23. ALF
24. Die Sopranos
25. Zimmer frei
26. M.A.S.H.
27. MacGyver
28. Babylon 5
29. Das perfekte Dinner
30. Schmidteinander
31. CSI
32. Heroes
33. Malcolm mittendrin
34. Veronica Mars
35. King Of Queens

Interessant ist, dass zwei Serien in der Liste auftauchen, die nicht bzw. noch nicht in Deutschland gezeigt zurden. Heroes startet erst in zehn Tagen bei RTL2, The West Wing wird wohl nie in Deutschland laufen, lohnt sich aber auf DVD.

Da dies keine weltverändernde Wahl, sondern nur eine harmlose Abstimmung über gutes Fernsehen war, wurde jede Nennung gezählt, auch wenn die Listen nicht nur fünf, sondern zehn oder fünfzig Sendungstitel enthielten. Bei der Platzierungsreihenfolge mussten im Falle gleicher Stimmenanzahl solche Nennungen anderen Sendungen aber den Vortritt lassen.

Und der Gewinner ist…

Damit alles mit rechten Dingen zugeht, haben wir die von uns selbst durchgeführte Auslosung persönlich überwacht.
Das gedruckte Fernsehlexikon geht an Mathias, der am 14. September diese Sendungen als seine Favoriten preisgab:

M.A.S.H.
The West Wing
ALF
Boston Legal
Law & Order

Herzlichen Glückwunsch!

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Michael, 30. September 2007, 18:44.

Helen Mirren in der Rolle ihres Lebens

Jane Tennison hat als Polizistin in London immer schon gegen mehr als Kriminelle zu kämpfen gehabt. Sie musste sich als Frau gegen die Männer durchsetzen, als Ermittlerin gegen korrupte Vorgesetzte, als Neuling gegen das Establishment. Im letzten Teil von Heißer Verdacht („Prime Suspect“) kämpft sie vor allem gegen sich selbst. Sie hat Karriere gemacht, steht kurz vor der Pensionierung, aber sie ist einsam, Alkoholikerin, hat Gedächtnisaussetzer, und das Sterben ihres Vaters reißt alte Wunden wieder auf. Trotzdem will sie es noch einmal allen (und sich selbst) beweisen und den Mord an einem jungen Mädchen aufklären.

Für Helen Mirren, die mit der Darstellung von Königin Elizabeth in „The Queen“ endlich zu einem Weltstar wurde, ist die ehrgeizige, aufrechte, aber höchst fehlbare Polizistin Jane Tennison die Rolle ihres Lebens. In 15 Jahren sind insgesamt sieben düstere Folgen entstanden, die meisten davon mit doppelter Spielfilmlänge, was es den Filmen erlaubte, die Charaktere außergewöhnlich gründlich zu entwickeln, die Handlung verschlungene Wendungen nehmen zu lassen und der Psychologie viel Raum zu geben, wenn Tennisson oder ihre Kollegen wieder einmal mit einem Verdächtigen im Verhörzimmer sitzen und versuchen, ihn zum reden zu bringen. Es ist die vielleicht beste Krimireihe der Welt, und man muss die ersten Teile nicht gesehen haben, um den letzten zu verstehen.

Und sich danach die anderen auf DVD zu kaufen oder auf dem Pay-TV-Sender 13th Street anzusehen, der die früheren Teile gerade donnerstags um 20.13 Uhr wiederholt.

Heißer Verdacht: Das Finale. Heute und am kommenden Sonntag, 22 Uhr, ZDF.

Stefan, 30. September 2007, 14:04.
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