Sie kennen es also doch!

Interessante Studie. Schon ein paar Wochen alt, aber gerade erst entdeckt. Das Schülerbarometer 2007 vom trendence Institut. Es geht um die Frage der Berufswahl. Wen halten deutsche Schüler für den attraktivsten Arbeitgeber?

Platz 1: Die Polizei!

Okay. Und jetzt raten Sie mal, wer dann auf Platz 2 stehen könnte. Die Feuerwehr? Irgendwas Medizinisches? Ha!

Platz 2: Das ZDF.

Richtig, das ZDF. Direkt nach der Polizei. Vielleicht liegt es an den vielen SOKO-Serien, dass die Schüler das ZDF für eine Art Außenstelle der Polizei halten.
Kein weiteres Medienunternehmen ist unter den Top 10.

Die ZDF-Zuschauer werden immer älter, weil junge Leute sich beharrlich weigern es einzuschalten. Aber dort arbeiten würden sie schon gern.

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Michael, 11. Oktober 2007, 15:13.

Heldenquoten

Mal was Neues: Zielgruppenmarktführer um 20.15 Uhr: RTL2.
Heroes lag gestern vor der Super Nanny, den Desperate Housewives und Criminal Intent.
Werbung wirkt.

Michael, 11. Oktober 2007, 08:50.

Da gehen sie hin

Als Thomas Gottschalk vergangenen Samstag vor elf Millionen Zuschauern erklärte, es sei ja nicht alles falsch gewesen, was Eva Herman gesagt habe, blieb es ruhig in Deutschland.

Heute ist es wieder unruhiger. Huihuihui. Da hat doch der Johannes B. Kerner gestern die Eva Herman demonstrativ vorzeitig aus seiner Sendung entlassen! Oder so ähnlich. Er selbst blieb leider noch da.

Gäste, die vorzeitig eine Show verlassen, fallen immer wieder auf. Fünf berühmte Fälle:

  • Roland Kaiser verlässt wutentbrannt die Sendung Dall-As, nachdem Karl Dall zu ihm gesagt hat: „Na, sing schon mal, damit wir es hinter uns haben!“
  • Bettina Böttinger kommt zu Harald Schmidt, der kurz zuvor als Gemeinsamkeit zwischen ihr, Eierlikör, einer Klobrille und der Zeitschrift „Emma“ erklärt hatte, kein Mann würde sie freiwillig anfassen, um dann auch demonstrativ aufzustehen und zu gehen.
  • Regisseur Dieter Wedel verlässt aufgebracht das Nachtcafé, nachdem Moderator Wieland Backes seinen Gästen so anbiedernd wie aufdringlich zum Thema Seitensprünge auf die Pelle gerückt war. Backes ruft ihm nach: „Gruß zu Hause!“
  • Cherno Jobatey will sich nicht länger als Legastheniker verhöhnen lassen und verlässt die Sendung Zimmer frei. Nach einer Viertelstunde kommt er zurück. Die Moderatoren Götz Alsmann und Christine Westermann haben derweil Scrabble gespielt. Die Aufzeichnung verschwindet im Giftschrank und wird erst Jahre später gesendet.
  • Und alle Hollywoodstars, die jemals bei Wetten, dass…? zu Gast waren.
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Michael, 10. Oktober 2007, 12:27.

Helden

Heroes ist eine Mysteryserie. Das merkt man schon daran, dass es völlig rätselhaft ist, warum sie so populär ist. Sie ist kurzweilig, aber man weiß nicht warum, denn es passiert eigentlich nichts. Ihre Spannung zieht sie allein daraus, dass irgendwann etwas passieren könnte.

Die Sache ist die: Ein paar an sich langweilige Typen entdecken an sich selbst Superkräfte, wissen aber nicht, was sie damit anfangen sollen. Jeder hat andere Fähigkeiten. Eines Tages werden sie erfahren, dass sie ihre Fähigkeiten bündeln und die Welt retten müssen. Der erste, der die bevorstehende Katastrophe kommen sieht, ist der nervtötende japanische Comicfan Hiro, weil er die Zeit anhalten und in die Zukunft reisen kann. Die Rettung der Welt liegt in den Händen eines Trottels. Na super.

Zunächst mal lernen wir ihn und die anderen samt ihrer Eigenarten ausführlich kennen und sehen ihre individuellen Geschichten und Erfahrungen mit ihren Fähigkeiten. Manche Wege kreuzen sich bereits. Und dann ist da wohl noch eine Verschwörung oder sonstwas, was man noch nicht durchschaut. Jedenfalls gibt es diesen undurchschaubaren Menschen, der gezielt undurchschaubar aussieht und guckt, als führe er Böses im Schilde. Der führt bestimmt Böses im Schilde.

Heroes ist nicht so langweilig und deprimierend wie Jericho und nicht so verwirrend wie Lost, müsste Fans beider Serien dennoch und anderen deshalb gefallen. In den USA hat die Serie in der vergangenen Saison einen Hype ausgelöst, in England löste ihn die BBC bereits aus, bevor sie vor zwei Monaten die Ausstrahlung begann. Jetzt beginnt sie bei RTL2, das sich gerade nach fünf Staffeln von einer anderen Fankultserie (24) verabschiedet hat. Mit seinen vergleichsweise billig in Kanada produzierten Sciencefiction-Serien, die in den USA nur bei kleineren Kabelsendern oder Lokalstationen laufen, ist RTL2 seit Jahren mittwochs abends recht erfolgreich. Mal sehen, ob das auch mit einer hochwertigen US-Produktion des großen Networks NBC funktioniert.

Heroes, mittwochs um 20.15 Uhr bei RTL2.

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Michael, 10. Oktober 2007, 07:09.

Schnell verdientes Geld

Das Statistische Landesamt in Rheinland-Pfalz sucht Freiwillige, die Auskünfte über ihre Einkünfte und Ausgaben geben. Die Teilname an dieser „Verbraucherstichprobe 2008“ soll mit 65 Euro belohnt werden.

Ich habe nur Angst, dass, wenn ich meine Ausgaben für DVD-Boxsets aufliste, das Statistische Landesamt mir nicht nur die 65 Euro, sondern auch Peter Zwegat vorbeischickt.

Michael, 9. Oktober 2007, 13:06.

Was geht das denn den Klaus an?

Vielleicht ist es ja doch keine international einheitliche Pflicht für Spitzenpolitiker, eine möglichst langweilige, diplomatische und unkonkrete Aussage abzusondern, sobald sie von einer Fernsehkamera gefilmt werden.
Der Pariser Bürgermeister Bertrand Delanoë äußerte sich in arte info zu Klaus Wowereits Aussage, Delanoë wäre bestimmt ein guter Staatspräsident:

Was geht das denn den Klaus an? Sage ich ihm vielleicht, er solle als Bundeskanzler kandidieren? Obwohl das eine gute Idee wäre…

Michael, 8. Oktober 2007, 19:55.

Familienkrimi mit Ach und Kracht

Die ARD glaubt, ein neues Genre erfunden zu haben: Die Familienkrimiserie. Eine Kreuzung aus Krimi und Familienserie. Mit Ermittlern, die ein Privatleben haben, das eine ebenso große Rolle spielt wie ihr jeweiliger Fall. Dolles Ding. Jetzt müsste es nur noch kurzweilig sein. Das hat bei der ersten von gleich drei neuen Familienkrimiserien, die in den nächsten Monaten montags mit jeweils sechs Folgen an den Start gehen sollen, leider nicht so gut geklappt.

Ein Fall für Nadja mit Marion Kracht als Hausfrau und Mutter, die plötzlich Privatdetektivin wird, ihr Leben nach einem schweren Unfall und einer Scheidung wieder in geregelte Bahnen bringen will und um das Sorgerecht für ihr Kind kämpft, hat einige nette Momente, aber leider noch mehr Längen. Die banalen Fälle wären in manch anderer Serie vermutlich innerhalb von zwei Minuten als Nebenschauplatz abgehandelt worden, hier füllen sie eine halbe Episode. Und die andere Hälfte macht klar, warum das Privatleben von Ermittlern sonst nie gezeigt wird: Es ist zu deprimierend.

Deshalb hier nur einer der netten Momente: Ihr zukünftiger Geschäftspartner stellt sich Nadja vor und hält ihr seine Visitenkarte entgegen.

Henry: „Wilkens. Henry Wilkens. Privatdetektiv.“
Nadja: „Da steht Theodor drauf.“
Henry: „Nee, is‘ durchgestrichen, ich hab‘ Henry drübergeschrieben.“

Interessant übrigens, dass sich bis zum Ende der ersten Folge bereits die Telefonnummer geändert hat, wie man auf dem neuen Geschäftsschild sehen kann.

Ein Fall für Nadja, montags um 20.15 Uhr im Ersten.

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Michael, 8. Oktober 2007, 07:05.

Gottschalk sprach, und das Volk hörte

Die Menschen in Deutschland hören noch immer auf Thomas Gottschalk. Um auf den Start der neuen Staffel von Wetten, dass…? aufmerksam zu machen, erklärte Gottschalk vorab werbewirksam in „Bild“, dass es wahrscheinlich mehr Kinder gäbe, wenn die Menschen weniger fernsähen. Und siehe da: Etwa eine Million bisherige Zuschauer ließen sich offenbar überzeugen und schalteten diesmal nicht mehr ein. Dann sind die Deutschen also vielleicht doch noch zu retten.

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Michael, 7. Oktober 2007, 10:35.

Frisch aus der Witzepresse

Beim amerikanischen Sender Comedy Central beginnt die Comedy schon in den Pressemitteilungen. Sie eröffnen immer mit der Ankündigung einer neuen Show oder der Mitteilung, dass von einer erfolgreichen Show eine Fortsetzung bestellt wurde, beschreiben pointiert, worum es in der Reihe geht und beinhalten dann ein witziges Zitat eines Beteiligten, der grundsätzlich „begeistert“ oder „aufgeregt“ ist.
Diese Woche ließ die Pressestelle viel Neues verlauten.

Aus der Ankündigung einer neuen Show mit Lewis Black:

In The Root of All Evil messen sich jeweils zwei Personen wie Dick Cheney und Paris Hilton oder zwei Popkulturthemen wie YouTube und Pornos in einer offenen Debatte. Eine wechselnd besetzte Gruppe an Komikern diskutiert, wer das größere Übel ist, und Lewis Black fällt das abschließende Urteil. (…)
Black: „Ich bin begeistert, als selbsternannter Entscheider über das Böse in der Popkultur Teil der Popkultur zu werden und werde am Ende der Serie ohne Zweifel über mich selbst richten müssen.“

Die Ankündigung einer zweiten Staffel der Trickserie Lil Bush, in der vorpubertäre Miniversionen von George W. Bush, Condoleezza Rice und Dick Cheney das Weiße Haus terrorisieren und vor dem Schlafengehen die Probleme der Welt lösen, macht sich über die Affäre um den Senator Larry Craig lustig:

„Ich bin begeistert, dass der Sender entschieden hat, die Serie fortzusetzen“, so Lil‘ Bush-Erfinder und ausführender Produzent Donick Cary. „Es tut mir leid, dass die Entscheidung in der Herrentoilette des Flughafens von Minneapolis fallen musste, aber wenn das die Art ist, wie [Senderchef] Doug Herzog sein Unternehmen führen will — mir ist es Recht.“

Aus der Ankündigung der neuen Show Important Things mit Demetri Martin, einem Mitarbeiter der Daily Show with Jon Stewart:

In jeder Epsiode analysiert Martin ein einzelnes Thema durch das Prisma seiner einzigartigen Perspektive. Mögliche Themen sind „Was passiert nach unserem Tod?“ und „Äpfel“. (…)
„Diese Ankündigung wirkt sehr wichtig“, so Martin. „Ich bin aufgeregt, bei Comedy Central zu sein und freue mich darauf, eine der besten Shows aller Zeiten zu machen. Außerdem muss ich meine Wohnung aufräumen und Jon Stewart danken.“

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Michael, 6. Oktober 2007, 14:34.

Ein Baumhügel

Die Teenieserie One Tree Hill galt einmal als heißer Anwärter auf einen Sendeplatz im werktäglichen Nachmittagsprogramm von ProSieben. Vier Jahre nach dem US-Start läuft One Tree Hill nun endlich bei ProSieben an, hat es jedoch nicht einmal auf einen Nachmittagssendeplatz am Wochenende geschafft: Sonntags morgens gegen 10.00 Uhr wird die Serie ab diesem Wochenende gezeigt.

Das kann kaum damit zusammenhängen, dass die Serie schlecht ist. Verstehen Sie mich nicht falsch: Die Serie ist schlecht, nur normalerweise besteht ja darin bei ProSieben kein Zusammenhang zum Sendeplatz. Nachmittags laufen weiterhin die Busenhexen, und übernächste Woche startet die alberne Geisterjagd Supernatural zur Primetime. Beide sind allerdings nicht halb so langweilig wie One Tree Hill.

Hauptdarsteller ist Chad Michael Murray, der zuvor die Macho-Nervensäge Charlie in Dawson’s Creek und die Macho-Nervensäge Tristan in Gilmore Girls spielte. Hier spielt er einen vergleichsweise schüchternen Jungen und Basketball, aber letztlich dieselbe Rolle, die alle Teenieserien-Hauptdarsteller spielen müssen.

Die Serie verfährt nach dem bekannten Strickmuster von Highschool-Soaps: Liebchen-wechsel-dich, Verbrüderungen und jede Menge Anfeindungen, Intrigen, Lügen und schlechte Stimmung.

Hätte ich die Wahl, mir eine Stunde lang One Tree Hill ansehen zu müssen oder eine Stunde lang immer wieder den U2-Song anzuhören, nach dem die Serie benannt ist, fiele die Wahl auf U2. Wer allerdings auf melodischen, modernen Gitarrenrock steht, könnte die Serie schon wegen ihres großartigen Soundtracks mögen. Der Titelsong „I Don’t Want To Be“ von Gavin DeGraw ist ein fantastischer Ohrwurm, und der Rest hält ganz gut mit. Die vielen langatmigen Dialoge dazwischen stören lediglich.

One Tree Hill, sonntags gegen 10.00 Uhr auf ProSieben.

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Michael, 6. Oktober 2007, 07:52.
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