In Memoriam Heinz Schenk

Man will ja nicht pietätlos sein. Aber man will ja auch nicht lügen. Natürlich fand ich die meisten Darbietungen, ob humoristischer oder musikalischer Art, die Heinz Schenk in Zum Blauen Bock präsentierte, ganz schrecklich. Aber natürlich war Heinz Schenk auch über viele Jahre eine feste Größe im deutschen Fernsehen, der sich nicht reinreden ließ, der keine faulen Kompromisse machte. Er gestaltete seine Sendungen exakt so, wie er sich das vorstellte. Deshalb gab es zwar viele, die seine Sendungen nicht mochten. Aber genau deshalb gab es auch so viele, die sie liebten. Und es gab viele, die sie in ihrer Kindheit mit den Eltern guckten, ohne darüber nachzudenken, ob sie das eigentlich wollten. Wir hatten ja nichts.

Heinz Schenk war ein Entertainer vom alten Schlag, der sich nicht verbiegen ließ, und der in der Lage war, sich auch selbst auf den Arm zu nehmen, wie er u.a. als schmieriger Moderator Heinz Wäscher in Hape Kerkelings Film „Kein Pardon“ zeigte. Denn Witzischkeit kennt keine Grenzen. Heute darf auch Traurischkeit dabeisein.

Heinz Schenk ist im Alter von 89 Jahren gestorben.

Michael, 1. Mai 2014, 11:36.


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