Wasserrattengift

Der TV-Kanal, um den es heute geht, ist nur ein sehr kleiner. Es handelt sich um Kanal 2, Hotelinfos deutsch. Man kann ihn nur in einem Hotel empfangen, er wird also von kaum mehr Menschen gesehen als TNT Serie, wo heute Nacht in Deutschland die Emmy-Verleihung übertragen wird.

Jedenfalls:

Wie beruhigend. Dem Wasser, in das man sich tagsüber mit dem ganzen Körper hineinfallen lässt, werden nachts gesundheitsschädliche Stoffe zugesetzt. Bitte benutzen Sie unsere Pools ab abends nicht mehr, denn dann werden sie mit Gift gereinigt!

Was ist jetzt das Beruhigende daran? — Dass für ärztliche Hilfe immerhin gesorgt ist. Wer einen Arzt braucht, ruft einfach die Rezeption an. Es gibt aber noch eine andere Möglichkeit.

Michael, 29. August 2010, 21:19.

Wohnraum mit Makeln

Die Geschichten der Makler in der Vox-Wohnungssuchdokusoap mieten, kaufen, wohnen sind teilweise frei nacherzählt, was man aus der Einblendung im Abspann entnehmen kann:

Was dagegen nirgendwo steht: Die Einrichtungsgegenstände, vor und neben denen die suchenden Prominenten gefilmt werden, sind teilweise offenbar frei nachgestellt.

Zum Beispiel René Weller für seine Aussagen über Sportwagen und die mangelnde Kochbereitschaft seiner Freundin vor diesem Bücherregal zu platzieren, ist schon fast gehässig.


Screenshots: Vox

Michael, 25. August 2010, 14:11.

Mord mit Absicht

Als Programmplaner des Ersten hat man auch nicht immer nur Glück: Da lässt man die viel gepriesene Serie Mord mit Aussicht erst zweieinhalb Jahre komplett vermodern, platziert die Wiederholungen dann im Sommerloch, pausiert sicherheitshalber nach nur einer Folge für eine Woche, um bloß keine Sehgewohnheit aufkommen zu lassen, pausiert dann aber nicht während der Fußball-WM und sendet die erste neue Folge sicherheitshalber parallel zum Halbfinale, um letzte Sehgewohnheiten zu zerstören, macht also im Ganzen den Privaten ihre Kernkompetenz des Serienabschießens streitig, und dann diese Schmach: Die Serie wird trotzdem ein Erfolg. Sowohl beim ARD-Publikum, als auch beim jüngeren. Mehr als fünf Millionen treue Zuschauer zog die untypische ARD-Serie in den meisten der vergangenen Wochen an und erreichte bei den 14- bis 49-jährigen zweistellige Marktanteile. (Für ARD-Fernsehschaffende: Zweistellig, das ist, wenn vor dem Marktanteil noch eine zusätzliche Ziffer steht.)

Eine solche Widerspenstigkeit darf natürlich nicht ungesühnt bleiben, weshalb zu befürchten ist, dass die heutige letzte Folge (20.15 Uhr, ARD) tatsächlich die letzte bleibt – zumindest für lange Zeit. Deshalb unbedingt genießen und zwei Kerzen aufstellen!

Andere Sender hätten sich bei einer Serie mit so guten Kritiken oder so guten Quoten jedenfalls wesentlich mehr beeilt, frühzeitig eine Fortsetzung zu versprechen. Aber gleichzeitig gute Kritiken und gute Quoten stellt natürlich eine unglaubliche Überforderung dar.

Mann Mann Mann.

Michael, 24. August 2010, 06:56.

Futur II

Seit einigen Wochen laufen in den USA die neuen Folgen der 2003 erstmals eingestellten Serie Futurama. Der Wiederaufnahme vorausgegangen waren vier Futurama-Filme, die direkt für den DVD-Verkauf produziert wurden, weil sich die Serien-DVDs so gut verkauft hatten. Im Fernsehen wurden sie erst später gezeigt.

Mit diesen Filmen beginnt auch ProSieben die Ausstrahlung des neuen Futurama-Materials ab Mitte September sonntagnachmittags.

Und das ist doch toll!

Halt: Die Filme laufen nicht am Stück. ProSieben gewährt nur einen einstündigen Sendeplatz, und da passt so ein Film nur halb rein.

Dann gibt’s eben ein paar Doppelfolgen. Auch gut!

Halt: Die zweite der beiden Folgen, die ProSieben sonntags zeigt, ist jeweils eine Wiederholung einer zehn Jahre alten Episode.

Und was heißt das für die vier Filme? Dass sie jeweils viergeteilt werden. Erst kommt ein Viertel des Films, dann schließt sich unmittelbar an den gerade unterbrochenen Handlungsstrang eine Geschichte an, die mit dem just Gesehenen nichts zu tun hat, und bis der Film zu Ende ist, dauert’s noch drei Wochen.

Irgendwie ist es ja auch beruhigend, dass man einfach so aus einer fünfwöchigen Schaffenspause zurückkommen kann, und die Sender verhalten sich noch genauso dämlich, unprofessionell und zuschauerunfreundlich wie eh und je. Man hat also nichts verpasst.

Michael, 13. August 2010, 14:36.

Die Knuff-Hoff-Show

Diese Woche wird David Hasselhoff in die Pfanne gehauen.

Die Tradition des „Roasts“ im amerikanischen Fernsehen geht bis zu Dean Martin in die 60er-Jahre zurück, und außerhalb des Fernsehens bis in die 20er. Freunde und Weggefährten des zu Röstenden kommen zusammen, um in dessen Anwesenheit über ihn herzuziehen.

David Hasselhoff, der sich selbst „The Hoff“ nennt und sich zuschreibt, die Berliner Mauer zu Fall gebracht zu haben, weil er kurz vorher dort „Looking For Freedom“ sang, aber bekannt wurde wegen eines sprechenden Autos, roter Badekleidung und eines zerfallenden Cheeseburgers, stellt sich am Sonntagabend im amerikanischen Comedy Central als Opfer zur Verfügung (beim deutsche Comedy Central am 30. September).

Die Witze der bereits produzierten Sendung sind etwa auf dem Niveau der Monolog-Witze in amerikanischen Late-Night-Shows, die Unterschiede liegen darin, dass Hasselhoff als Zielscheibe direkt daneben sitzt und das alles über sich ergehen lassen muss, und dass diese Witze von Menschen vorgetragen werden, die das nicht können, z.B. Pamela Anderson, Jerry Springer oder Hulk Hogan.

Die Sendung selbst ist deshalb allenfalls mittellustig. Aber die Myriaden Trailer, mit denen Comedy Central auf sie hinweist, sind grandios.

 

 

 

 

 

 

Michael, 11. August 2010, 21:21.

In eigener Sache (also langweilig)

Hust… Staubwegpust…

Es gab hier jüngst einen gewissen Unmut über die fünfwöchige Funkstille auf dieser Seite. Und das freut mich. Wirklich. Denn es zeugt davon, dass es ein paar Menschen gibt, denen etwas daran liegt, ob hier etwas erscheint oder nicht.

Insofern tut es mir leid, dass die Erwartung und Hoffnung auf regelmäßige Lebenszeichen enttäuscht wurden.

Der Wunsch nach einer Vorankündigung einer Schaffenspause ist aber leider unrealistisch, weil ihre Gründe vielfältig sind und ihr Ende nicht absehbar ist – und meistens nicht mal ihr Anfang.

Wie der Durchschnittsfernsehzuschauer sehe auch ich im Sommer weniger fern. Das hat zum einen meteorologische Ursachen und verhindert zum anderen, dass ich mit ansehen muss, wie sich das Fernsehen im Sommer noch weniger Mühe gibt als sonst.

Die konkrete Dauer einer Ereignis- oder Einfallslosigkeit ist in der Regel ebenfalls nicht im Vorfeld abzusehen. Das gilt auch für Zeitmangel. Diese Seite ist immer noch ein Hobby. Hauptberuflich arbeite ich.

Und schließlich verlor ich irgendwann die Lust (und vielleicht die Fähigkeit), über einen Serienstart wie beispielsweise Navy CIS: Los Angeles noch etwas Originelles zu schreiben, wenn das Produkt selbst so wenig davon bietet.

Trotzdem wird hier auch in Zukunft immer mal wieder etwas erscheinen, voraussichtlich unregelmäßig. Wer die Geduld hat und wem es die Zeit wert ist, wird hier weiterhin mit Freude empfangen. Wem das zu lästig ist, dem sei herzlich gedankt für das treue Lesen in den vergangenen Jahren.

Michael, 11. August 2010, 20:25.


Das Buch

die Autoren

Weitere Bücher

New York für Fern-SeherDie kleine House-Apotheke

Links