Peter Imhof
2000–2001 (Sat.1). Daily Talk mit Peter Imhof.
Die Sendung war der Nachfolger von Ricky! und genauso erfolgreich darin, die Jugendschützer in den Landesmedienanstalten gegen sich aufzubringen. Zitat aus dem Jahr 2000: „Dem Moderator gelingt es nicht, in die emotionalisierte und häufig mit Vulgärausdrücken geführte Diskussion einzugreifen und zur Versachlichung der Gespräche beizutragen.“
Nicht ganz untypisch für Imhofs Gäste war der Mann, der in der Sendung „Mein Mann schlägt mich – was soll ich tun“ relativierte: „Es ist ja nicht so, dass ich sie jeden Tag schlage.“ Ein 28-jähriger Mann aus Chemnitz, der im Juni 2000 bei Peter Imhof schrie: „Frauen gehören an die kurze Leine“, und von Imhof aus der Sendung geworfen wurde, erstach zehn Tage später seine Ehefrau.
In einer Sendung im Januar 2001 kam es beim Thema „Bei uns gibt’s ständig Zoff“ zu folgendem für die Sendung charakteristischem Wortwechsel: Ein Manfred droht seiner Ex-Freundin Christine: „Halt die Fresse, sonst komme ich da rüber“ – Imhof fragt Manfred: „Sie sind also nicht der Vater?“ – Manfred fragt: „Wieso ich?“ – Christine fragt: „Wer denn sonst?“ Imhof sagt: „Ich würde vorschlagen, wir holen jetzt mal die Gisela dazu.“
Im Juni 2000 quasselte sich Imhof ins Guinnessbuch der Rekorde, als er 24 Stunden nonstop moderierte, mit nur zwei viertelstündigen Pausen. Live wurde das nicht gezeigt, und in diesen 24 Stunden ist es auch lediglich gelungen, ganze sechs Sendungen aufzuzeichnen. Die anderen 18 Stunden waren Werbe-, Umbau-, Schmink- oder Klopausen, doch damit der Rekord galt, musste Imhof währenddessen unentwegt weiter vor sich hin moderieren. Diese Passagen wurden nie gesendet. Das wäre sicher auch für die gesamte Show die bessere Lösung gewesen.
Auf die Frage, was ihn von den anderen Daily-Talkmastern unterscheide, sagte Imhof: „Ich sehe anders aus als alle anderen Talkmoderatoren. Ich rede anders, ich bin jünger, ich bin ein ganz anderer Typ – genau wie sich alle anderen auch im Prinzip voneinander unterscheiden.“
Als Peter Imhof begann, hatte die Daily-Talk-Welle bereits begonnen abzuklingen. Seine Show konnte zu keiner Zeit als Maßnahme zur Lebensverlängerung des Genres gelten.
Als Titelmusik wurde der Song „Sex Bomb“ von Tom Jones verwendet. Die Folgen wurden werktags um 14.00 Uhr gesendet.