Trautes Heim

1990 (ARD). 5-tlg. dt. Comedyserie.

Die Patschkes sind so, wie sie heißen: ungeschickt und nervig. Vater Paul (Benno Hoffmann) ist ein Macho, Mutter Elfriede (Corinna Genest) geduldig, Tochter Suse (Stephie Kindermann) doof und Oma (Annemarie Marks-Rocke) anstrengend. Und nicht einmal Wellensittich Hansi hält die Klappe.

Die Folgen waren 25 Minuten lang und liefen montags gegen 21.00 Uhr.

Bewegte Männer

2003–2005 (Sat.1). 39-tlg. dt. Sitcom von Alexander Stever und Rochus Hahn.

Axel Feldheim (Michael Härle) lebt in einer WG mit dem schwulen Norbert Brommer (Oliver Muth), seit ihn seine Freundin Doro Zöllner (Carolina Vera-Squella) rausgeworfen hat. Brommers beste Freunde sind der Polizist Frank Hilsmann (Ingo Naujoks) und dessen schriller Partner Walter „Waltraud“ Gutbrod (Victor Schefé). Seine Mutter Margarethe (Ingrid van Bergen) sucht immer noch die passende Frau für ihn. Wenn sich Hetero- und Homowelten mischen, gibt es regelmäßig Missverständnisse — vor allem, da Norbert Axel heimlich liebt, Axel aber seinerseits alles versucht, um Doro zurückzugewinnen, was ebenso wenig Erfolg versprechend ist. In der zweiten Staffel ab Frühjahr 2004 übernimmt Doro gemeinsam mit Trixi (Saskia DeLando) das Café, in dem sie kellnert. Zwischen Axel und Trixi funkt es. Norbert schafft es, im Vollrausch mit Rebecca (Ninon Held) zu schlafen, die daraufhin natürlich gleich schwanger wird.

Die Serie versuchte, sich an den Erfolg des Buchs „Der bewegte Mann“ von Ralf König und des gleichnamigen Kinofilms mit Til Schweiger, Joachim Król und Katja Riemann dranzuhängen. Serienfiguren und Situation sind an Film und Buch angelehnt, nur dass anders als im Film Axel nicht zu seiner Freundin Doro zurückgekehrt ist. Sat.1 hielt die Serie, die ungeschickt einen alten Schwulenwitz an den nächsten reihte, für ein Zeichen von Toleranz und Modernität. Ralf König distanzierte sich aufs Entschiedenste von dem Machwerk. Etwas weniger plump hatte RTL kurz vorher mit Trautes Heim Homosexualität als Stoff für Komödien (wieder-)entdeckt.

Die halbstündigen Folgen liefen am Freitagabend. Die Titelmusik „Don’t Stress Out“ ist von Nikko.

Babygeflüster

1992-1994 (Kabel 1). 35-tlg. US-Sitcom („Baby Talk“; 1991-1992).

Maggie Campbell (Julia Duffy; ab Folge 11: Mary Page Keller) erzieht ihr Baby Mickey (Paul und Ryan Jessup) allein. Der Zuschauer kann hören, was Mickey (und alle anderen Babys in der Serie) denken.

Dieser Abklatsch des Kinofilms „Kuck mal, wer da spricht“ war eine der ersten Serien im neu gestarteten Kabelkanal (später Kabel 1). Babygeflüster hatte Deutschlandpremiere am ersten Sendetag des neuen Senders. Die ersten 14 Folgen liefen immer samstags, der Rest eineinhalb Jahre später werktags. In den USA wurde die Serie als eine der schlechtesten im Fernsehen angesehen – von Publikum und Darstellern. Allein zwei Hauptdarstellerinnen kündigten: Connie Sellecca, die die Hauptrolle hätte spielen sollen, schon vor Drehstart, Julia Duffy nach der ersten Staffel. George Clooney spielte in der ersten Staffel einen inkompetenten Handwerker. Tony Danza sprach Baby Mickey im US-Original, seine deutsche Stimme war Wolfgang Kühne.

Die Ausgeflippten

1988-1990 (Sat.1); 1992 (Kabel 1). 90-tlg. US-Sitcom von Susan Harris („Soap“; 1977-1981).

Parodie auf Seifenopern: Die Geschichte zweier Schwestern, eine reich und eine arm. Das wohlhabende Ehepaar Jessica (Katherine Helmond) und Chester Tate (Robert Mandan) hat drei Kinder: Eunice (Jennifer Salt), Corinne (Diana Canova) und Billy (Jimmy Baio). Chester ist seiner Frau regelmäßig untreu, dafür wird Jessica wegen Mordes verurteilt. Den hat aber ebenfalls Chester begangen. Er kommt in den Knast, bricht jedoch gemeinsam mit dem Mörder Dutch (Donnelly Rhodes) aus, der wiederum mit Eunice durchbrennt. Corinne heiratet den Priester Timothy Flotsky (Sal Viscuso) und bekommt ein Baby von ihm, das vom Teufel besessen ist. Jessicas Vater, der Major (Arthur Peterson), spielt immer noch Krieg, weil er nicht merkt, dass der längst vorbei ist. Benson (Robert Guillaume) ist der vorlaute Butler der Familie, sein Nachfolger wird später Saunders (Roscoe Lee Browne).

Jessicas Schwester Mary Dallas Campbell (Cathryn Damon) lebt in einer Arbeiterfamilie mit ihrem Mann Burt (Richard Mulligan), dem schwulen Sohn Jodie (Billy Crystal) und dem kriminellen Sohn Danny (Ted Wass), der aus der Mafia austreten möchte, als Gegenleistung aber Burt umbringen soll, der lange vorher Marys ersten Mann ermordet hat. Er lässt ihn leben, und statt zu sterben wird Burt erst von Außerirdischen entführt und geklont und später Sheriff.

Die Amerikaner mögen Soaps, bösartige Parodien auf sie mögen sie nicht. ABC erhielt nach dem Start von Soap 32.000 Briefe. Neun davon verteidigten die Show, die restlichen teilten die Meinung eines Priesters, die Show versuche, „unsere moralischen Werte zu unterminieren“. Dabei war die Sitcom vor allem eines: hemmungslos albern. Jede Folge begann mit einem ausführlichen Rückblick auf die bisherigen Ereignisse, der mit dem Satz schloss: „Sind Sie jetzt sehr durcheinander? Verwirrt? Nach dieser Folge werden Sie alles besser verstehen!“

26 Folgen waren bereits Anfang der 80er-Jahre unter dem Titel Soap oder Trautes Heim in den Dritten Programmen gelaufen. Sat.1 zeigte später 65 und Kabel 1 weitere 25 Folgen. Butler Benson bekam nach einiger Zeit seine eigene Serie, Benson. Serienerfinderin Susan Harris hatte ihren größten Erfolg später mit den Golden Girls.

Benson

1993-1995 (RTL 2). 158-tlg. US-Sitcom von Susan Harris (»Benson«; 1979-1986).

Der vorlaute Benson DuBois (Robert Guillaume) arbeitet als Butler bei dem verwitweten und furchtbar naiven Gouverneur Gene Gatling (James Noble) und dessen frühreifer Tochter Katie (Missy Gold). Für ihn arbeiten außerdem der Assistent John Taylor (Lewis J. Stadlen), die Haushälterin Gretchen Kraus (Inga Swenson), die Sekretärin Marcy Hill (Caroline McWilliams) und der Pressesprecher Pete Downey (Ethan Phillips). Stabschef Clayton Endicott III. (Rene Auberjonois) wird nach einer Weile der Nachfolger Taylors, und die neue Sekretärin Denise Stevens (Didi Conn) folgt auf Marcy. Denise und Pete heiraten. Für kurze Zeit beschäftigt Gatling den Witzeschreiber Frankie (Jerry Seinfeld). Benson entwickelt im Lauf der Zeit selbst politische Ambitionen. Er befördert seine neue Freundin Diane Hartford (Donna LaBrie) zur Wahlkampfmanagerin und kandidiert schließlich gegen seinen Chef für den Posten des Gouverneurs.

Die Serie war ein Ableger von Die Ausgeflippten, in der Benson noch der Butler bei der verrückten Familie Tate war. Zu Beginn der Serie wurde erklärt, Gouverneur Gatling sei ein Cousin Jessica Tates. Bensons Nachname DuBois wurde erst im Lauf der Serie enthüllt (in Die Ausgeflippten hatte er nie einen). Der Ausgang der Gouverneurswahlen in der letzten Folge dagegen wurde dem Publikum vorenthalten.

Die Ulla Kock am Brink Show

1998 (Pro Sieben). Tägliche Personalityshow mit Ulla Kock am Brink, die im Vorabendprogramm mit dem Konzept der klassischen Late-Night-Show lief: einer Mischung aus Comedy und Talk mit Prominenten.

Kock am Brink war auf ihre Gäste meist schlecht vorbereitet, hatte aber das Glück, dass das nicht viele merkten, weil nicht viele zusahen. Aus diesem Grund wurde die Show zunächst auf 30 Minuten gekürzt und nach zwei Monaten wieder abgesetzt.

RTL-Nachtshow mit Thomas Koschwitz

1994-1995 (RTL). Late-Night-Show mit Thomas Koschwitz.

Die Show orientierte sich stark am amerikanischen Vorbild, der „Late Show with David Letterman“. Koschwitz begann als Vertretung während der Sommerpause von Gottschalk Late Night auf dessen Sendeplatz um 23.15 Uhr und landete einen Überraschungserfolg. Die Sendung begann stets mit einem Monolog, in dem Koschwitz Gags zum aktuellen Tagesgeschehen machte, bevor er prominente Gäste am Schreibtisch empfing. Im Studio spielte die Band „Knaller und die RTL Soul-Cats“. Eine von Letterman übernommene feste Rubrik waren die „Top Ten“: zehn Gags, zu einem Thema tabellarisch aufgelistet und von unten nach oben vorgetragen. Anfangs trat der Komiker Ingo Appelt mehrfach mit der Rubrik „Ingo Appelts Fernsehgericht“ auf, in der er Fernsehsendungen persiflierte – nur wenige Wochen nach dem Start von Kalkofes Mattscheibe auf Premiere.

Dreieinhalb Monate nach dem Ende von Gottschalks Sommerpause und damit der Vertretungszeit kam Koschwitz im Januar 1995 zurück. Er hatte jetzt einen eigenen Sendeplatz, wurde immer nach Gottschalk und dem RTL-Nachtjournal um 0.30 Uhr gezeigt. Am Konzept war nichts verändert worden, nur die Studioband war jetzt Tom Schlüter und das Nachtorchester. Koschwitz hatte auf diesem Sendeplatz so großen Erfolg, dass er als Nachfolger von Thomas Gottschalk außer Frage stand, als dieser sich wenige Monate später aus der Late Night zurückzog.

Im Mai 1995 kehrte Koschwitz daher auf den Sendeplatz um 23.15 Uhr zurück. Die Quoten erreichten jetzt jedoch nicht mehr annähernd die Gottschalks und in absoluten Zahlen auch kaum mehr als um 0.30 Uhr, was für RTL nicht mehr zufriedenstellend war. Dann verließ das gesamte Redaktionsteam die Show, um eine neue Late-Night-Show mit Harald Schmidt bei Sat.1 vorzubereiten, deren Start für Dezember angekündigt war. Im November gab RTL aus Angst vor der Schmidt-Konkurrenz auf und setzte die Nachtshow mit der 250. Folge vorzeitig ab. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass Koschwitz’ Quotenschnitt deutlich über dem gelegen hatte, den Die Harald Schmidt Show später jahrelang erreichte. Schmidts Konzept war das gleiche. Für Koschwitz blieb die RTL-Nachtshow sein größter Fernseherfolg.

Gottschalk Late Night

1992-1995 (RTL). 45-minütige tägliche Late-Night-Show mit Thomas Gottschalk.

Gottschalks tägliche Sendung, zunächst jeden Werktag um 23.15 Uhr, ab Januar 1993 nur noch dienstags bis freitags, war heiß erwartet worden, hatte er doch dafür das erfolgreiche Wetten, dass …? aufgegeben. Er führte mit ihr das Late-Night-Format in Deutschland ein und wollte sich an den US-Vorbildern Johnny Carson und David Letterman orientieren, machte dann aber doch vieles anders. Zu Beginn jeder Ausgabe hielt er einen zehnminütigen Monolog mit Gags zum aktuellen Tagesgeschehen. Danach empfing er mehrere prominente Gäste zur Plauderrunde. Zwischendurch gab es kurze Comedy-Einspielfilme, in denen Gottschalk in verschiedene Rollen schlüpfte, z. B. die der tratschenden Hausfrau beim Frisör. Jede Woche schaltete Gottschalk außerdem in das Wohnzimmer einer Zuschauerfamilie, wo für die Show eine Kamera aufgebaut worden war. Studioband, die kurze Tuschs und für das Studiopublikum Songs während der Werbepause spielte, war Christoph Pauly und seine Band.

Gottschalks Hauptakzente lagen im Unterschied zu den US-Originalen mehr beim Talk mit den Promis und beim Infotainment als bei der Comedy. Zwar ließ Gottschalk viele spontane Gags einfließen, doch die wirkliche Late-Night-Comedyshow, wie Carson und Letterman sie seit Jahrzehnten machten, kupferten erst die RTL Nachtshow mit Thomas Koschwitz und Die Harald Schmidt Show haargenau bei den beiden Amerikanern ab. Gottschalk saß nicht hinter einem Schreibtisch, sondern mit den Gästen auf einem Sofa, und er machte aus allem eine viel größere Nummer, indem er z. B. über eine lange Showtreppe ins Studio kam. Er veranstaltete einen Model-Wettbewerb, hatte einen Schoßhund als Maskottchen und begrüßte als Gäste viele Models und ausländische Stars mit Knopf im Ohr. Gottschalk stellte die üblichen belanglosen Fragen, und die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ schrieb: „Es ist schon seltsam: Obwohl er alles wie immer macht, macht er doch – mit einem Mal – alles falsch. Der Witz ist schal geworden, der Charme zotig, das Tempo nur oberflächliche Dynamik.“ Sie lag jedoch völlig daneben mit der Einschätzung, dies sei nun das Ende von Gottschalks Karriere und der Moderator zu bemitleiden.

Am 26. November 1992 dachte Gottschalk, es sei eine gute Idee, sich Franz Schönhuber in die Show einzuladen, den Vorsitzenden der Partei Die Republikaner. Schönhuber saß 14 Minuten in der Glitzerdeko auf dem Sofa, wo sich sonst Chris de Burgh, Nena, Sophia Loren, Willy Bogner, Hildegard Hamm-Brücher oder Lothar Matthäus flätzten. Er tat dort nichts Schlimmes, Gottschalk aber auch nichts Journalistisches. Gottschalk sagte hinterher, der Wolf habe wie ein Schaf geredet, was ihn überrascht habe, und verstand den Grund für die anschließende Aufregung nicht: dass er in Zeiten von Angriffen auf Ausländer den Rechtsaußen mit der Einladung salonfähig gemacht hatte (drei Tage vorher hatten Rechtsradikale in Mölln einen Brandanschlag auf von Türken bewohnte Häuser verübt). „Bild“ titelte: „Schönhuber redete Gottschalk platt“, die Berliner „B. Z.“ schrieb: „Das war zum Kotzen, Thomas“. Als Reaktion auf Schönhubers Auftritt sagte Hardy Krüger seine für wenige Tage später vorgesehene Teilnahme ab und empörte sich über die „Verantwortungslosigkeit“ des Moderators, „einem solchen Mann, einem Nazi“ ein Forum zu geben. Gottschalk rechtfertigte sich später, er habe Schönhuber „auf der Gefühlsebene packen wollen“. Das sei „vielleicht naiv“ gewesen. RTL sprach von einem „einmaligen Ausrutscher“ und betonte, man habe keinen Einfluss auf die Gästeauswahl.

Die Einschaltquoten waren zu Beginn moderat, weshalb das Konzept mehrfach geändert wurde. Zuerst kam zu den roten Sofas dann doch ein Schreibtisch ins Studio, hinter dem Gottschalk von nun an Post vorlas oder Zuschauer mit Anrufen überraschte. Dann wurde, parallel zu einem Wechsel im Redaktionsteam (Ex-„Bild“-Chef Hans-Hermann Tiedje hatte von Holm Dressler übernommen), die Zahl der Gäste auf fünf erhöht, die nicht mehr zwingend prominent waren, sondern etwas zu erzählen haben mussten. Auch der Sendetitel wurde zwischenzeitlich in Gottschalk täglich geändert. Die Quoten pendelten sich nun bei knapp zwei Millionen Zuschauern ein. Jedoch war weder RTL mit diesen Zahlen noch Gottschalk mit der Sendung besonders glücklich.

Im Februar 1995 wurde bekannt, dass Gottschalk ab 1996, wie auch sein Kollege Harald Schmidt, für den Konkurrenten Sat.1 arbeiten würde. Daraufhin kündigte RTL im April 1995 Gottschalks eigentlich bis Dezember laufenden Vertrag mit Hinweis auf die Marktanteile, die die vereinbarten 17 % unterschritten hätten. Begleitet wurde der angekündigte Senderwechsel der beiden Stars von einer Medienschlammschlacht (RTL-Chef Georg Thoma sprach vom „Parasit, der den Wirt gewechselt“ habe), die auch deren finanzielle Verhältnisse ans Licht der Öffentlichkeit brachte. Nach knapp drei Jahren war also für Gottschalk Schluss, doch die Late-Night-Show in Deutschland etabliert. Thomas Koschwitz übernahm, später wurde Die Harald Schmidt Show in Sat.1 zum Dauerbrenner. Im Nachhinein hatte RTL jedoch die Erfahrung gemacht, dass nie wieder eine Late-Night-Show so hohe Einschaltquoten erreichte wie die von Thomas Gottschalk.

Dirk Bach Show

1992-1994 (RTL). Halbstündige Comedyshow mit Dirk Bach in vielen verschiedenen Rollen und Verkleidungen und vielen kurzen Sketchen.

Bach spielt die frustrierte Hausfrau Elvira, den geschniegelten Nachrichtensprecher Schlägel (eine Parodie auf Peter Kloeppel), kleine rundliche Fußballer, kleine rundliche Politessen und etliche andere kleine rundliche Charaktere. Schnelle Sketche, quälend lange Songparodien, klassische Slapstick-Elemente und subtile Gags reihen sich aneinander. Alles beginnt mit einem experimentellen Trick-Vorspann. „Affentanz im Paradies“ nannte das „Der Spiegel“.

Zwischendurch kam übertriebenes Publikumsgelächter vom Band, das offenbar von einem Zufallsgenerator verteilt wurde, denn gelacht wurde an den unpassendsten Stellen, oft mitten in Textzeilen hinein, obwohl es genug wirklich witzige Stellen für den korrekten Einsatz gegeben hätte.

Die Reihe begann mit drei Folgen als Lückenfüller während der Weihnachtspause von Gottschalk Late Night und erreichte mal eben das Dreifache von Gottschalks Einschaltquoten. Die Dirk Bach Show ging kurz darauf auf eigenem Sendeplatz dienstags um 22.45 Uhr in Serie und brachte es auf 30 Folgen. Bach war beim Serienstart 29 Jahre alt und weitgehend unbekannt. Einer der Höhepunkte seiner Karriere bis dahin war die Auszeichnung mit dem Kleinkunstpreis „Die barocke Sau vom Bodensee“ 1990. Im folgenden Jahrzehnt wurde er mit der Sitcom Lukas und als Moderator von Ich bin ein Star – holt mich hier raus! zu einem der großen deutschen Fernsehstars.

Abenteuer vor der Haustür

1993-1994 (ZDF). 13-tlg. dt. Survival-Reihe für Kinder von Rüdiger Nehberg.

Immer wenn es spannend wurde im deutschen Fernsehen, schauten Frank Elstner oder Thomas Gottschalk garantiert streng in die Kamera und warnten: „Liebe Kinder, bitte versucht das auf gar keinen Fall zu Hause!“ Zum Glück gab es diese Reihe, die umgekehrt funktionierte: Rüdiger Nehberg zeigte den Kindern, was er bei seinen gefährlichen Reisen durch Arktis oder Amazonas gelernt hatte — und was sie davon nachmachen konnten, sogar zu Hause, beim Überlebenstraining im eigenen Garten: Wie macht man Feuer? Wie baut man ein Floß? Was kann man essen? Und, nun ja doch: erste Hilfe.

Jede Folge war nur wenige Minuten lang und lief nachmittags. Die Tipps sind auch auf DVD erschienen.

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