Der Mann an sich

2001 (RTL). 35-tlg. US-Sitcom („Men Behaving Badly“; 1996-1997).

Die Junggesellen Jamie Coleman (Rob Schneider) und Kevin Murphy (Ron Eldard) wohnen gemeinsam in einer WG. Ihr Leben ist geprägt von Bier und Frauen. Das Bier trinken sie wirklich, über Frauen reden sie nur permanent. Nur Kevin hat eine Freundin, die Krankenschwester Sarah (Justine Bateman). Cherie Miller (Julia Campbell) ist die Nachbarin und Zielobjekt übler Scherze. Als Kevin Sarah zu Beginn der zweiten Staffel heiratet, ziehen die beiden weg, und Steve Cochran (Ken Marino) wird Jamies neuer Wohngenosse. Seine Freundin ist Katie Hubble (Jenica Bergere), Krankenschwester Brenda Mikowski (Dina Spybey) die neue Zielscheibe.

RTL zeigte die wenig erfolgreiche amerikanische Adaption des sehr erfolgreichen britischen Originals. Jeweils zwei Folgen liefen donnerstags ab 23.10 Uhr, nach nur vier Wochen verschwand die Serie aber ins noch spätere tägliche Nachtprogramm. Die deutsche Serie Die Couchcowboys bediente sich später der gleichen Idee. Das britische Original zeigte niemand.

This was Walter Cronkite

Am vergangenen Freitag ist Walter Cronkite, der legendäre amerikanische Nachrichtenmoderator und erste Anchorman überhaupt, im Alter von 92 Jahren gestorben. Er überbrachte den Amerikanern auf CBS viele historische Neuigkeiten, und einige dieser Live-Übertragungen und Breaking News kann man sich auf YouTube ansehen.

Der vielleicht berühmteste Moment ist der, als er für ein paar Sekunden nach Fassung ringt, als er den Tod John F. Kennedys meldet. Er hat zu diesem Zeitpunkt schon über eine halbe Stunde lang in den „CBS News Bulletins“ konzentriert und souverän die Meldungen von dem Attentat und die sich verdichtenden Hinweise, dass der Präsident es womöglich nicht überlebt hat, vorgetragen. Aber wirklich zu begreifen scheint er das Ausmaß der Tragödie erst in dem Moment, als die offizielle Bestätigung kommt und er mehrere Male schlucken muss, bevor er seine Fassung wieder erlangt hat:

(Die ganze CBS-Berichtstattung inklusive des Anfangs der Soap „As The World Turns“, die der Sender für die Breaking News unterbrach, auf YouTube.)

Vor genau 40 Jahren kommentierte er die Mondlandung — und verstand erst nicht genau, was Armstrong da sagte: Ein kleiner Schritt für einen Menschen — und dann?

Aufgrund seiner Beliebtheit und Glaubwürdigkeit hatte Cronkites Urteil im Februar 1968, dass der Vietnam-Krieg nicht zu gewinnen sei, größtes Gewicht. Cronkite kommentierte damals:

Tonight, back in more familiar surroundings in New York, we’d like to sum up our findings in Vietnam, an analysis that must be speculative, personal, subjective. (…)

We have been too often disappointed by the optimism of the American leaders, both in Vietnam and Washington, to have faith any longer in the silver linings they find in the darkest clouds. (…)

To say that we are closer to victory today is to believe, in the face of the evidence, the optimists who have been wrong in the past. To suggest we are on the edge of defeat is to yield to unreasonable pessimism. To say that we are mired in stalemate seems the only realistic, yet unsatisfactory, conclusion. On the off chance that military and political analysts are right, in the next few months we must test the enemy’s intentions, in case this is indeed his last big gasp before negotiations.

But it is increasingly clear to this reporter that the only rational way out then will be to negotiate, not as victors, but as an honorable people who lived up to their pledge to defend democracy, and did the best they could.

This is Walter Cronkite. Good night.

(Kurzer Ausschnitt hier.)

Präsident Lyndon Johnson soll hinterher geklagt haben: „If I’ve lost Cronkite, I’ve lost Middle America.“ Greg Mitchell meint, dieser Kommentar Cronkites habe dazu beigetragen, Tausende von amerikanischen und vietnamesischen Leben zu retten, vielleicht sogar eine Million.

Der Autor Glenn Greenwald folgert auf salon.com:

Cronkite’s best moment was when he did exactly that which the modern journalist today insists they must not ever do — directly contradict claims from government and military officials and suggest that such claims should not be believed.

Als er 1996 gefragt wurde, was er am meisten bedauert, antwortete Cronkite:

What do I regret? Well, I regret that in our attempt to establish some standards, we didn’t make them stick. We couldn’t find a way to pass them on to another generation.

Stefan, 19. Juli 2009, 23:15.

Der Forstarzt

1992-1993 (ARD). 6-tlg. dt. Comedyserie von Joachim Roering.

Der Schauspieler Harald (Harald Juhnke) bekommt die Hauptrolle in der Fernsehserie „Der Forstarzt“. Sieglinde (Beatrice Richter) spielt seine Sprechstundenhilfe, Paul Kuhn (Paul Kuhn) ist der singende Regisseur.

Roering kreuzte für die Titelfigur alle Klischees von Fernsehärzten. Der Forstarzt radelt im weißen Kittel durch den Wald und jagt blonde Frauen und wild gewordene Pferde. Anstatt eine direkte Parodie auf die Serien zu drehen, parodierte Roering allerdings das Drehen einer Fernsehserie: Juhnke spielte nicht den Forstarzt, sondern er spielte Harald Juhnke, der den Forstarzt spielt.

Die halbstündigen Folgen liefen in der Reihe Juhnke & Co. dienstags um 21.05 Uhr.

Finanzamt Mitte – Helden im Amt

2002 (Sat.1). 13-tlg. dt. Comedyserie.

Arbeitsalltag und -verweigerung in einem deutschen Amt. Die faule Belegschaft besteht aus Uwe Stöckmann (Reinhard Krökel), Hardy Gratzner (Christian Tramitz), Sekretärin Susie Wipplinger (Claudia Lössl) und Azubi Gülcin (Suzan Demircan). Der neue Streber Christian Göte (Alexander Friedrich) stört die Ruhe ganz gewaltig. Dr. Reuter (Joachim Millies) ist der Chef.

Nach drei Sendungen fast ohne Zuschauer freitags um 21.15 Uhr flog die Serie aus dem Programm. Der Rest wurde im Spätherbst nachts versendet.

Schade um Papa

1995 (ARD). 13-tlg. dt.-österr. Familienserie von Mischa Mleinek und Knut Boeser, Regie: Peter Weck.

Onkel Waldemar war schon zu Lebzeiten das schwarze Schaf der Familie. Doch sein Potenzial als Nervensäge schöpft er erst nach dem Tod so richtig aus, wie Axel Fürst (Peter Weck) nun erkennt, der zu seinem Leidwesen als Verwalter des Erbes eingesetzt wurde. Immer neue Hinterlassenschaften muss er entdecken: einen Bestseller, diverse Liebschaften, die leidenschaftliche Italienerin Sandra Dimonti (Bettina Giovannini), die uneheliche Tochter Susi (Karin Seyfried). Dabei war Fürst eigentlich mit seinem Leben ganz gut zufrieden. Er führt eine Keksfabrik, ist geschieden und glücklich mit der Geschäftsfrau Lena Bandmann (Rosel Zech) liiert, seine erwachsene Tochter Silvia (Franziska Sztavjanik) hilft im Betrieb aus und hat den Geschäftsführer Andi Kiesel (William Mang) geheiratet. Doch Onkel Waldemars Erbschaft bringt alles durcheinander.

Die einstündigen Folgen liefen samstags im Vorabendprogramm.

Zwei alte Damen geben Gas

1988 (ARD). 12-tlg. dt. Familienserie von Mischa Mleinek, Regie: Wilfried Dotzel.

Die lustigen Witwen Helma von Schon (Dagmar Altrichter) und Hanna Schubrink (Hanna Burgwitz) haben genug davon, sich immer nur um ihre nicht mehr vorhandenen Männer zu kümmern. Sie tun sich zusammen und brausen mit einem Auto davon, um mehr von der Welt zu sehen und Aufregendes zu erleben.

Die halbstündigen Folgen liefen im regionalen Vorabendprogramm.

Ein Fall für Titus Bunge

1967 (ZDF). 13-tlg. dt. Comedyserie von Michael Mansfeld und Mischa Mleinek, Regie: Günter Gräwert.

Titus Bunge (Ralf Wolter) hat von seinem Onkel eine Detektei samt Sekretärin Lucy Waldvogel (Ruth Maria Kubitschek) geerbt. Diese muss ihm nun beibringen, was man als Detektiv so macht. Fortan kümmert er sich um die Wiederbeschaffung gestohlener Gegenstände, die Befreiung entführter Personen und die Aufklärung von Erpressungsversuchen. Dabei wird er auch mal selbst entführt oder niedergeschlagen, hat aber gelegentlich aus Versehen eine gute Idee.

Wer angesichts der angekündigten Detektivgeschichten einen soliden Vorabendkrimi erwartete, wurde enttäuscht. Autor Mischa Mleinek hatte zwar seit zehn Jahren etliche Kriminalromane und -hörspiele verfasst, doch diese Serie war durchweg unspannend und albern. Krimis schrieb Mleinek anschließend nicht mehr, stattdessen Sketche für Michael Schanze, Caterina Valente und Dieter Hallervorden, außerdem die Serien Zwei alte Damen geben Gas und Schade um Papa. Günter Gräwert führte später Regie bei Der Alte und Derrick.

Die 25-Minuten-Folgen liefen mittwochs um 18.55 Uhr.

Dreifacher Rittberger

1987. 5-tlg. dt. Comedyserie von Elke Heidenreich, Regie: Bernd Schroeder.

Drei Frauen aus drei Generationen der Familie Rittberger leben unter einem Dach und meistern den Alltag mit Humor: Omma (Tana Schanzara), Lore (Maria-Grazia Kinsky) und Betty (Roswitha Wolf).

Die halbstündigen Folgen liefen montagabends.

Drei unter einer Decke

1989 (ARD). 13-tlg. dt. Comedyserie.

Peter (Rudolf Bissegger), Helen (Angelika Milster) und Wienert (Peter Schiff) jagen gemeinsam Verbrecher. Dafür bringen sie reichlich Erfahrung mit, z. B. als Versicherungsagent oder Kramladenverkäuferin.

Die halbstündigen Folgen liefen im regionalen Vorabendprogramm.

Drei Mann im Bett

1994-1995 (ARD). 21-tlg. dt. Comedyserie.

Drei völlig unterschiedliche Männer sind gezwungen, als Patienten gemeinsame Zeit in einem Dreibettzimmer eines Krankenhauses zu verbringen: Gisbert (Jochen Busse), Kalle (Karsten Speck) und Norbert (René Heinersdorff).

Erfolgloser Versuch, das beliebte Fernsehthema Krankenhaus als Comedy zu behandeln.

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