Das Quiz mit Jörg Pilawa

Seit 2001 (ARD). Vorabendquiz für Kandidatenpaare mit Jörg Pilawa.

Zwei Freunde, Kollegen, Verwandte oder Ehepartner spielen gemeinsam um Geld. Pilawa stellt zunächst einem von ihnen eine Frage mit vier Lösungsmöglichkeiten. Nachdem dieser seine Antwort gegeben hat, muss sich sein Partner entscheiden, ob er die Antwort stehen lässt oder ein Veto einlegt. In diesem Fall kann er entweder anders antworten oder um eine neue Frage bitten. Insgesamt haben beide nur viermal diese Einspruchmöglichkeit. Der Gewinn erhöht sich mit jeder richtigen Antwort und kann bis auf 500 000 Mark, ab Januar 2002 bis auf 300 000 Euro ansteigen. Vor jedem Spiel dürfen die Kandidatenpaare zwei Beträge festlegen, unter die sie, wenn sie diese einmal erreicht haben, bei falschen Antworten nicht zurückfallen.

Pilawa kam von Sat.1, wo er erfolgreich Die Quiz Show moderiert hatte. Die ARD gab ihrem Neuzugang also ganz originell eine Quizshow auf einem ähnlichen Sendeplatz mit ähnlicher Optik und hoffte, dass die Zuschauer dem neuen Star folgen würden. Und sie taten es! Die Sat.1-Show büßte drastisch Zuschauer ein, das ARD-Quiz wurde sofort ein Erfolg. Die scheinbar kleine Veränderung, das übliche Multiple-Choice-Spiel mit einem Kandidatenpaar zu spielen, brachte tatsächlich einen neuen Reiz in die Sendung: Oft genug verstärkten sich die beiden Spieler nicht; regelmäßig brachte ein dominanter Kandidat, der wenig wusste, aber viel zu wissen glaubte, sich und seinen Partner durch voreilige Vetos um hohe Gewinne.

Das Quiz dauerte zunächst eine Stunde und lief mittwochs bis freitags um 18.55 Uhr. Ab Januar 2002 war die Sendung nur noch halb so lang, kam dafür aber viermal die Woche, dienstags bis freitags um 19.20 Uhr.

Pisa

2003–2007 (ARD). Eventshow mit Jörg Pilawa.

Gemäß dem Untertitel „Der Ländertest“ spielen je 20 Kandidaten und ein Prominenter für ihr Bundesland, alle 16 Bundesländer treten gegeneinander an. Sie müssen hauptsächlich Fragen zur Allgemeinbildung beantworten. In der ersten Show im Oktober 2003 gewann Thüringen. Weil dabei genug Menschen zusahen, gab es ein halbes Jahr später eine Revanche und ein weiteres halbes Jahr später mit dem Untertitel „Der Geschlechterkampf“ eine Variante, in der Männer und Frauen bei verschiedenen Logik-, Wissens- und Rätselaufgaben gegeneinander antraten. Die Männer gewannen.

2006 lief eine Ausgabe als „großer Nationentest“, 2007 als „großer Urlaubstest“.

Gottschalk zieht ein

2004–2005 (ZDF). Realityshow, in der Thomas Gottschalk für jeweils eine Woche bei fremden Familien einzieht und den Platz des Ehemanns einnimmt — außer im Bett natürlich.

Die Ereignisse waren in einstündigen Folgen (eine Folge pro Familie) in loser Folge donnerstags um 20.15 Uhr zu sehen. Gottschalk hatte zuvor jahrelang bei jeder Gelegenheit seine Verachtung für Realityshows deutlich gemacht. Trotzdem war es lustig, ihn z. B. morgens vor dem Aufstehen zu sehen. Den Blick in den Spiegel kommentierte er treffend mit den Worten: „Ich seh‘ aus wie Hilde Knef in ihren schlimmsten Tagen.“ Im Supermarkt erwies sich Gottschalk nicht wirklich als Hilfe, weil die Traube von Schaulustigen, Autogrammjägern und Einfach-mal-anfassen-Wollenden ein zügiges Einkaufen verhinderte.

Eine weniger unterhaltsame Variante des Konzepts lief in der ARD unter dem Titel Hausbesuch — Stars unter Druck.

Hausbesuch – Stars unter Druck

2004–2006 (ARD). Halbstündige Reality-Spielshow mit Jörg Pilawa.

Prominente ziehen vorübergehend bei ganz normalen Familien ein und müssen im Haus mithelfen. Wenn sie zudem noch obskure Zusatzaufgaben erfüllen, gewinnt die Familie weniger obskure Preise.

Die Show war offensichtlich von Gottschalk zieht ein inspiriert, hatte aber nicht den gleichen Erfolg. Sechs Sendungen liefen freitags am Vorabend, drei weitere im Sommer 2005 samstags.

Guinness – Die Show der Rekorde

1998–2002 (ARD). Samstagabend-Show mit Reinhold Beckmann.

Guinness-Rekordhalter müssen ihre Titel gegen Herausforderer verteidigen. Es geht z. B. um den Rekord im Bierflaschenöffnen, Frisurenhochstecken, Kaugummiblasen, Motorwechseln oder Schuh-Memorieren. Eine Jury aus Prominenten überwacht, dass alles mit rechten Dingen zugeht. Außerdem dabei: Franziska Schenk als Außenreporterin und das Playmate Gitta Sack als Beckmanns Assistentin, die 2001 offenbar bemerkte, wie sie heißt, und sich in Gitta Saxx umbenannte.

Großes, teures Prestigeprojekt der ARD, die sich jede Show rund zwei Millionen DM kosten ließ. Auch für ihren neuen Starmoderator Beckmann hatte die ARD gerade viel Geld ausgegeben und ihn von Sat.1 abgeworben. Die erste Sendung lief noch an einem Freitagabend, um nicht gegen Wetten dass …? antreten zu müssen, eine Sendung, in der ja irgendwie zufällig auch Kandidaten antreten, um erstaunliche Dinge vorzuführen. Franziska Schenk moderierte auch eine „Nacht der Rekorde“ im November 2000, das einmalige Magazin „Guinness Mag — Die Welt der Rekorde“ im Dezember 2001 und ein abschließendes Best-of im September 2002. Nach 15 Ausgaben wurde Rekordfieber die Nachfolgesendung, jetzt mit Jörg Pilawa, für den die ARD gerade viel Geld ausgegeben und ihn von Sat.1 …

Das goldene Ei

1995–1996 (Sat.1). Spielshow.

In verschiedenen Geschicklichkeits-, Aktions- und Ausdauerrunden müssen Kandidaten möglichst viele goldene Eier sammeln, die z. B. auf einem wackligen Gerüst liegen. Die acht Kandidaten der ersten Runde werden aus dem Studiopublikum ausgelost und spielen in Zweierteams. Wer nur wenige Eier sammelt, wird etwa durch ein spontanes Schlammbad bestraft. Nach jeder Runde scheidet das Paar mit den wenigsten Eiern aus, bis die letzten beiden Teilnehmer gegeneinander antreten. Der Verlierer fällt in einen Pool, der Sieger darf sich einen von zwei Schlüsseln aussuchen, der dann im Idealfall in ein Riesenei passt, in dem sich der Geldgewinn in Höhe von 65.000 DM verbirgt.

Mit Das Goldene Ei versuchte Sat.1, die erfolgreiche 100.000 Mark Show von RTL zu kopieren. Die Show war anfangs eine Stunde lang und wurde von Michael Tasche moderiert. Zwei Staffeln liefen samstags um 22.00 Uhr. Im Sommer 1996 rückte sie für drei Ausgaben und mit leichten Konzeptänderungen als große Samstagabendshow auf 20.00 Uhr vor und wurde jetzt von Jörg Pilawa präsentiert. Danach wurde Das Goldene Ei eingestellt.

Deutschlands größte Hits

2003–2005 (ARD). Große Musikshow mit Jörg Pilawa und dem Schimpansen Ronny (der aussieht wie der aus Ronnys Pop-Show und angeblich eben dieser ist). Pop- und Schlagerstars treten im Europapark Rust mit ihren größten Hits der vergangenen Jahrzehnte auf, in Kategorien unterteilte Ausschnitte weiterer Hits peppen die Show auf.

Nach einer einzelnen Show am Pfingstsonntag 2003 folgten in den nächsten Jahren weitere Ausgaben zur Primetime. Der Affe bedient die Jukebox. Das erklärt auch die Musikauswahl.

Übergekocht

Es ist soweit: Ab heute hat Vox mehr Kochwettbewerbe im Programm als Sendeplätze. Damit die neue Sendung Kochchampion überhaupt noch zusätzlich in die Ablaufpläne gequetscht werden kann, muss die Sendung Wissenshunger wieder auf die Hälfte gekürzt werden. Wer also sein Wettgeld auf den 4. Mai gesetzt hatte: Glückwunsch!

Michael, 4. Mai 2009, 07:14.

Kochchampion

Ab 4. Mai 2009 (Vox). Werktäglicher Kochwettbewerb um 18.30 Uhr.

Montags bis donnerstags treten jeweils fünf Hobbyköche in drei Runden gegeneinander an und müssen verschiedene Gerichte unter Zeitdruck zubereiten. Die Berufsköche Gerd Eis und Hendrik Thoma bewerten und entscheiden, wer weiterkommt. Die vier Sieger spielen freitags im Viertelfinale um den Wochensieg, die sechs Wochensieger später um den Einzug in die Finalwoche, in der sie dann in Edelrestaurants die Amüsiergesellschaft und Sterneköche bekochen müssen. Nach acht Wochen steht ein Sieger fest, der 10.000 Euro und ein 14-tägiges Kochtraining beim Münchner Starkoch Hans Haas erhält.

Vox wählte für den Wettbewerb nicht das unterhaltsame Spielshow-Format wie früher beim Kochduell, sondern die populäre Doku-Soap-Struktur. Ein Off-Sprecher schildert den Zusammenschnitt der Ereignisse, die auf die halbstündige Sendezeit so stark zusammengekürzt sind, dass das Gesehene nur noch wenig ausführlicher ist als ein reiner Ergebnisdienst.

Kochduell

1997–2005 (Vox). Spielshow mit Britta von Lojewski.

Zwei Kandidaten müssen von einem begrenzten Budget Zutaten kaufen und damit um die Wette kochen. Sie werden von je einem Koch unterstützt und bilden mit diesen gemeinsam die Teams Paprika und Tomate. Lojewskis Startkommando ist stets „An die Töpfe, fertig, los!“

Die Sendung basierte auf dem britischen Format „Ready Steady Cook“ und lief über viele Jahre jeden Werktag am Vorabend. Sie war anfangs eine halbe Stunde lang, dann kam der Erfolg, und die Sendezeit wurde verdoppelt. Eine Weile traten jeden Freitag im Promi-Kochduell Prominente gegeneinander an. Der Erfolg ging wieder, die Sendezeit wurde wieder halbiert und die gesamte Show Anfang März 2004 auf den Samstagvormittag verfrachtet, wo sie jetzt nur noch einmal wöchentlich lief. Den etablierten Koch-Platz am Vorabend nahm Schmeckt nicht – gibt’s nicht ein.

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