Bewiesen: Barack Obama ist Cliff Huxtable!
Denken Sie mal darüber nach: Barack Obama aus dem Weißen Haus und Cliff Huxtable aus der Bill Cosby Show sind beide mit heißen Anwältinnen verheiratet, arbeiten in Büros auf der Westseite ihrer Häuser, und beide haben unrealistisch süße Töchter.
Wyatt Cenac zeigt in der Daily Show with Jon Stewart weitere Beweise und erklärt, was es für die voraussichtliche Dauer von Barack Obamas Amtszeit bedeutet, dass die Bill Cosby Show genau acht Jahre währte.
Grey’s Dancery
Dieses Dirty Dancing, das da ungefähr jeden Monat im Fernsehen läuft, ist das eigentlich eine Serie? Dass jede Ausstrahlung, auch die gestern wieder (es müsste die silberne fünfundzwanzigste gewesen sein, aber bei zwanzig hatte ich aufgehört zu zählen), zuverlässig zwischen drei und vier Millionen Zuschauer anzieht, kann eigentlich nur dadurch erklärt werden, dass all diese Menschen bloß keine Folge verpassen wollen. Ich habe nur das Gefühl, die einzelnen Episoden folgen einem noch strengeren Korsett als bei CSI.
Grand-Prix-Nostalgie: Die Loriot-Jahre
Ich darf nun Fräulein Elfriede Hilliges aus Berlin bitten. Fräulein Hilliges ist Vorschülerin zur Kinderkrankenschwester. Sie interessiert sich für Schlager, Country- und Westernmusik. Außerdem spielt sie Gitarre.
Man hält das Fernsehwerk von Loriot ja gemeinhin für genau beobachtete, aber doch ins Groteske übertriebene Parodien. Seit ich dies hier gesehen habe, verfolgt mich der schreckliche Verdacht: Es sind bloße Dokumentationen des deutschen Lebens oder wenigstens doch des deutschen Fernsehlebens Anfang der siebziger Jahre.
Folgen Sie mir in eine Welt voller alter Männer und charmanter Assistentinnen, strenger Regularien und harmloser Musik, bunter Kleidungsexperimente und steifer Umgangsformen, vor flimmernden Bühnenprojektionen oder schwarzen Vorhängen, folgen Sie mir in die Welt, in der nichts aufregender ist, als zuzusehen, wie Menschen endlos die immer gleichen Namen vorlesen und Zahlentafeln an eine Wand anbringen — in die ferne, fremde Welt des deutschen Vorentscheids zum Grand-Prix Eurovision vor 30 Jahren.
1969
1970
1971
1972
1973
Es sind Aufnahmen, die auch 300 Jahre alt sein können, so fern erscheinen die Gebräuche und Umgangsformen dem heutigen Fernsehen. Sie sind die perfekte Einstimmung auf das Song-Contest-Finale am Samstag und die beste Alternative dazu — und man muss sich nicht einmal die Auftritte der Künstler ansehen, wenn man nicht will: Die Abstimmungsrituale sind Folklore genug.
1969
Eine elfköpfige Jury (das „J“ sprach der Vorsitzende Hans-Otto Grünefeld selbstverständlich nicht englisch, sondern wie in „Jürgen“) entschied 1969, wer Deutschland mit welchem Titel beim Grand-Prix vertreten würde. Dazu gehörten je zwei Vertreter des Deutschen Komponistenverbandes, des Deutschen Textdichterverbandes und der Arbeitsgemeinschaft Schallplatte, vier Unterhaltungschefs von ARD-Anstalten und, warum auch immer, der Kappellmeister bei den Städtischen Bühnen in Frankfurt am Main.
Diese Abstimmung hier erfolgt namentlich und, wie es so schön heißt, in offener Wertung. Ohne Publikumsumfage und ohne Stimmen im Saal wollen hier elf Fachleute vor einem Milionenpublikum ihre Entscheidung treffen und, wenn es nötig ist, diese Entscheidung morgen auch vor einer Öffentlichkeit vertreten.
Was mich interessieren würde: Ob die meisten der Herren nicht am nächsten Tag öffentlich vor allem die Entscheidung vertreten mussten, solche lächerlichen Täfelchen hochgehalten zu haben.
Abstimmung I, Abstimmung II, alle Videos.
1970
1970 wagte der Hessische Rundfunk das Experiment, auch zwei Frauen an der bedeutsamen Entscheidung mitwirken zu lassen, was vermutlich Anlass für Hans-Otto Grünefeld war, die Verantwortung dieser Runde eindringlich zu betonen:
Diese zwei Damen und fünf Herren, die sich auf dem Schlagermarkt auskennen, die auch den Grand-Prix Eurovision genau kennen, haben sich verpflichtet, nach bestem Wissen und Gewissen das Lied für Amsterdam auszuwählen. Es geht nicht darum, meine Damen und Herren, ein Lied herauszufinden, das etwas kommerziell die größten Chancen hätte oder das besondere Quaältitä speziell auf dem deutschen Markt hätte. Es geht darum, das Lied auszuwählen, das auf diesem internationalen Festival, diesem speziellen Grand-Prix Eurovision, für die ARD bestehen kann. Die Komponisten, die sich hier im Wettbewerb befinden, können versichert sein, dass jedes Jurymitglied in völliger Unabhängigkeit seine Entscheidung treffen kann und wird. Alle Prognosen, alle Spekulationen, die in den letzten Tagen erschienen sind, sind ohne Bedeutung für diese Jury.
Kein Wunder, dass das Publikum auf spezielle Erlaubnis zum Klatschen wartete, als die Entscheidung feststand: Katja Ebstein, „Wunder gibt es immer wieder“.
Abstimmung I, Abstimung II, alle Videos.
1971
Mit Günther Schramm als Moderator kamen die Jury aus ihrem Kabuff, und neben Fachjuroren gab es auch Junior-Juroren unter 25!
Herr Peter Fischer ist Medizin-Student und Hobby-Schlagzeuger!
Fräulein Guttmann ist Sprachschülerin — und: Sie spielen Violine!
Fräulein Ludwig studiert und will Musiklehrerin werden.
Herr Schmidt, Sie sind Medizin-Student und Hobby-Schlagzeuger.
Fräulein Inge Stein, Studentin der Germanistik und Politologie. Und Sie spielen auch die Violine!
Es war die Zeit der wilden Blue-Box-Effekte, deshalb unbedingt auch den Abspann ansehen.
Abstimmung I, Abstimmung II, alle Videos.
1972
Wenn Sie nur in ein Jahr hineinschauen wollen, nehmen Sie 1972, allein schon wegen der Übergardinen-Krawatten-Kombination von Renate Bauer, die mit Karin Tietze-Ludwig moderierte und auch die Juroren aufrief:
Und nun Herr Christian Kneisel. Er ist Schüler hier in Berlin, spielt Klarinette und ist Mitglied einer Jazz-Gruppe. Also sehr musikinteressiert.
Unser nächstes Jurymitglied ist Claudia Eder. Sie ist Sängerin mit starken Schwächen für die Popmusik und – Fernsehansagerin.
Und nun Herr Wolfgang Lau. Herr Lau ist Student für industrielle Formgebung. Er ist musikinteressiert, sowohl klassisch als auch modern.
Als letzte aus der Gruppe der musikinteressierten Laien darf ich Ihnen nun Elfriede Natzke vorstellen. Frau Natzke ist Redaktionsassistentin in München. Je nach Stimmung liebt sie Pop, Jazz oder auch klassische Musik.
Wohin es führt, wenn man die Entscheidung aus den bewährten Händen alter Männer in separierten Hinterzimmern nimmt, ist deutlich am Ende der zweiten Abstimmungsrunde zu erkennen: Die Wahl von „Nur die Liebe lässt uns Leben“ quittiert hören, löst erstaunliche Unmutsbekundungen im Publikum aus. Und dann steht Paulchen Kuhn auch noch hilflos auf der leeren Bühne, bis die Mary Roos endlich angerannt kommt und ungefähr zwei Zehntelsekunden Zeit zu verschnaufen bekommt.
Abstimmung I, Abstimmung II, Abstimmung III, alle Videos.
1973
Meine Damen und Herren, und nun kommen wir zum zweifellos spannendsten Teil des heutigen Abends, nämlich zur Wertung der zehn von uns geladenen Jurymitglieder. Es sind dies fünf Unterhaltungsexperten des Fernsehens, drei aus Deutschland, zwei aus dem Ausland, und fünf Pop-interessierte junge Leute, die — teils beruflich, zumindest aber privat — eng mit der Popmusik verbunden sind. Ich werde sie einzeln aufrufen und um ihre Wertung bitten. Eine Kopie ihres Stimmzettels erhält unser Notar, Herr Dr. Fritze, der den Gesamtvorgang im Juryraum beobachtet hat und der auch die Wertung der Jurymitglieder überprüfen wird, wenn sie bei uns vor der Kamera erscheinen. Ich bitte nun Dr. Fritze zunächst. Für den Fall, dass zwei oder mehr Lieder nach Schluss der Stimmabgabe die gleiche Punktzahl erhalten, dann tritt die Jury ein zweites Mal in Aktion, nämlich zu einer Stichwertung. Sollten dann immer noch zwei oder mehr Lieder die gleiche Punktzahl haben, so entscheidet die Stimme des Vorsitzenden der Jury. Es ist dies der Fernsehdirektor des Hessischen Rundfunks, Hans-Otto Grünefeld.
Den kennen wir ja schon.
Das Frühlingsfest der Eurovisionsmusik
Pause für Urban Legend: Die langjährige Stimme des Eurovision Song Contest, Peter Urban, der mit sarkastischen Bemerkungen und dem Aussprechen von dem, was eh alle dachten, den Lieder-Grand-Prix seit vielen Jahren aufwertet, setzt in diesem Jahr aus gesundheitlichen Gründen aus.
Wir wünschen gute Besserung und stellen Ihnen im neuen Fernsehlexikon-Podcast schon mal die Stimme vor, die Sie stattdessen in den Halbfinalsendungen am Dienstag und Donnerstag und im Finale am Samstag hören werden. Sie gehört Tim Frühling, dem auch das Gesicht auf dem Foto gehört, und wir sind sehr zuversichtlich, dass das auch in diesem Jahr schön wird. So schön ein Eurovison Song Contest eben werden kann.
Bitte sehr, der Podcast:
[podcast]http://www.fernsehlexikon.de/podtim4.mp3[/podcast]
Die Sendetermine:
1. Halbfinale: Di., 12. Mai, 21.00 Uhr auf Phoenix.
2. Halbfinale: Do., 14. Mai, 23.00 Uhr im NDR (Aufzeichnung)
Finale: Samstag, 16. Mai, 21.00 Uhr im Ersten.
Eine maßstabsgetreue Zusammenfassung des vierstündigen DSDS-Finales
Guten Abend.
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Bla.
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Gesang.
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Bla.
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Blabla.
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Abstimmen! Jetzt!
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Blablabla.
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Bla. Dann schlechte Sketche.
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Zurück zu Bla.
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Blabla.
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Blubber.
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Bla.
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Daniel.
2 gegen 2
1993–1997 (ProSieben). Doppeltes Gesprächsduell mit jeweils zwei Moderatoren und zwei Experten zu aktuellen Themen aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Sozialem.
Die Moderatoren sitzen außen, einer links und einer rechts, jeweils neben sich haben sie einen Gast, der grob die gleiche Meinung vertritt und die gegensätzliche des Gegenübers. Die Themen sind mit naheliegenden Kontrahenten besetzt: Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter zum Thema Vier-Tage-Woche, Datenschutzbeauftragter gegen Staatsanwalt zum Thema Lauschangriff etc. Wenn die Gäste nicht genug miteinander streiten, werden sie über Kreuz ins Verhör genommen: Der „linke“ Journalist fragt den „rechten“ Gast und umgekehrt. Zwischendurch sollen kurze Einspielfilme oder Straßenumfragen die Diskussion weiter anheizen.
Anfangs moderierten Klaus Wilken und Thomas Vasskuhl, ab 1995 Sven Doppke und Jörg Pilawa. Als Pilawa 1996 zu Sat.1 ging, um ran und Hast Du Worte zu moderieren, nahm Wolfgang Brückner seinen Platz ein. Die Sendung beruhte auf dem amerikanischen Format „Crossfire“.
Gestritten wurde immer sonntags, zunächst vormittags, ab Mai 1994 spät abends. Kurz nachdem Pro Sieben im Sommer 1997 seinen Chefredakteur Gerd Berger entlassen hatte, stellte der Sender die quotenschwache Sendung ein.
Wenn das kein Grund zum Feiern ist…
2002–2005 (ARD). Große Samstagabendshow mit Patrick Lindner, in der dutzendweise irgendwelche Jubiläen abgefeiert wurden, darunter 100 Jahre Teddybär, 50 Jahre Ilja Richter, 25 Jahre Elvis tot.
Die zweite Ausgabe ein Jahr später zelebrierte Weltereignisse wie: Mary Roos war vor 25 Jahren Gast in der Muppet Show, und Peter Kraus hatte vor 45 Jahren einen Hit.
Zur dritten (und, wie sich herausstellen sollte, letzten) Sendung Anfang 2005 nahm die ARD Lindner die Show ab und übergab sie Michael Schanze, angeblich, um das Konzept „journalistischer“ zu machen. Lindner, der für die Moderation seine Patrick-Lindner-Show im ZDF aufgegeben hatte, sprach von einer „scheinheiligen Ausrede“, Schanze versprach, vorher noch ein paar Kilo abzunehmen, Lindner freute sich, dass wenigstens „nicht schon wieder der Herr Pilawa“ die Moderation übernahm. Wenn das kein Grund zum Feiern ist.
Wahr oder unwahr
1997 (Sat.1). Einstündige Spielshow mit Jörg Pilawa.
Fünf prominente Gäste präsentieren freitags um 20.15 Uhr überraschende und erstaunliche Geschichten aus aller Welt und fragen ihre Kollegen „Wahr oder unwahr?“
Die Sendung vom 2. Mai 1997 hatte ein erstaunliches Nachspiel vor Gericht. Thomas Hackenberg, der im Rateteam saß, hatte die Aufgabe, einen Film über eine höchst amateurhaft wirkende sächsische Striptease-Schule als Wahrheit zu verkaufen, tat es mit Inbrunst und improvisierte frei: „Die Leiterin ist eine ehemalige Hotelnutte aus dem Interhotel. Viele ehemalige IMs sind dort.“ Weil es die Schule aber tatsächlich gab und somit auch die Leiterin, verklagte die Frau den Komiker wegen Beleidigung auf 11.000 Mark Schmerzensgeld, was zu der fast philosophischen Frage führte, ob man jemanden beleidigen kann, den man für nicht existent hält.
Starquiz mit Jörg Pilawa
Seit 2002 (ARD). 90-minütige Abendshow mit Jörg Pilawa.
Zwölf Prominente erspielen Geld für einen guten Zweck ihrer Wahl. Je zwei Zweierteams spielen gegeneinander. Sie beantworten Quizfragen, zu denen sie jeweils vier Antwortmöglichkeiten vorgegeben bekommen. Die Gewinnbeträge steigen mit jeder Antwort bis maximal 150 000 Euro. Zweimal kann ein Paar eine Frage zum anderen Paar weiterschieben, das sie aber nicht beantworten muss, wenn es nicht will oder kann. Ein anderer Joker ist die „Zweite Chance“, bei dem das Paar im Fall einer Unsicherheit ankündigen kann, zweimal antworten zu wollen; in diesem Fall darf die erste gegebene Antwort falsch sein, die zweite muss aber stimmen. Scheidet ein Paar aus, fällt es auf 5000 Euro zurück, sofern es diesen Betrag bereits erspielt hat. Das andere Paar spielt weiter und fällt bei Ausscheiden lediglich auf die Summe zurück, die es im Moment des Ausscheidens seiner Gegner bereits auf dem Konto hatte. Der vorzeitige Ausstieg mit dem erspielten Geld ist möglich.
Die Show lief etwa alle zwei Monate donnerstags um 20.15 Uhr.
Rekordfieber
2002–2003 (ARD). Samstagabendshow mit Jörg Pilawa. Nachfolgesendung von Guinness — Die Show der Rekorde.
Wieder treten Menschen in den abwegigsten Disziplinen an, um Rekorde aufzustellen, teilweise stellen sie sich zum Duell in der gleichen abwegigen Disziplin. Prominente Paten tun es ihnen gleich, allerdings unter vereinfachten Bedingungen. In der Finalrunde am Ende spielen die Duellgewinner schließlich noch einmal um einen Tagessieg.
Nach vier Ausgaben starb die Neuauflage wieder. Das Konzept lief leicht abgeändert, dafür wieder mit „Guinness“ im Titel, 2004 bei RTL als Die größten Weltrekorde — Guinness World Records.
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