Achtung, Kunstdiebe

1979 (ZDF). 13-tlg. dt. Reporterserie von Reinfried Keilich, Regie: Ulrich Stark und Manfred Seide.

Der Zeitungsreporter Peter Kohlhoff (Wilfried Klaus) und sein Fotograf Gerd Wieland (Heinz Baumann) recherchieren gemeinsam mit der Kunstexpertin Helga Sladkovicz (Renate Schröter) für eine Artikelreihe über Kunstdiebstähle. Dazu treiben sie sich in Kunsthallen, Museen und Aktionen herum.

Die 25-minütigen Folgen liefen montags am Vorabend. Die Hauptdarsteller Klaus und Baumann waren später in SOKO 5113 ein wesentlich unterhaltsameres Gespann.

Achtung! Klassik

1990–2000 (ZDF). Einstündige Musiksendung mit Justus Frantz, der Gäste aus dem Bereich der Klassik begrüßte.

Das Konzept beruhte darauf, klassische Musik möglichst populär darzustellen und dadurch viele Zuschauer anzusprechen. Das gelang nur zum Teil. Nach zehn Jahren stellte das ZDF die Reihe mangels Quoten ein, aber Frantz meinte zum Abschied: „Wer hätte gedacht, dass wir überhaupt zehn Jahre durchhalten würden!“ 1993 hatte er für die Sendung die Goldene Kamera erhalten.

Das ZDF zeigte die Sendung an Feiertagen um 19.15 Uhr. Die Idee wurde später samt Ausrufezeichen in Klassisch! wiederbelebt.

Achtung, Klappe!

1986–1993 (ARD). „Kinder als Reporter“. Halbstündige Dokumentationsreihe von Kindern für Kinder. In der ersten Folge erkunden sie den Münchner Hauptbahnhof, später geht es u. a. in die Semperoper, auf den Jahrmarkt, auf die Zugspitze oder zum Bremer Sechstagerennen.

Die Exkursionen waren 25 Minuten lang und liefen donnerstags nachmittags.

The Swan

2004 (ProSieben). Vorher-Nachher-Realityshow mit Verona Pooth.

Kandidatinnen und Kandidaten, die sich für hässlich halten, unterziehen sich einer Generalüberholung, um sich anschließend für schön zu halten. Pro Sieben verbindet das mit einem Wettbewerb, denn am Ende werden die Schönsten gekürt. Zwei Monate lang bekommen alle Teilnehmer persönliche Betreuer, Ärzte und Berater zur Seite gestellt, werden gesund ernährt, mental trainiert, neu frisiert und schönoperiert. Während dieser Phase ist es ihnen verboten, in den Spiegel zu sehen, damit sie den langsamen Prozess nicht verfolgen können, sondern erst am Ende die plötzliche Veränderung sehen und unter Tränen „Oh mein Gott, ich bin ja so hübsch!“ ausrufen, falls sie dann noch Tränendrüsen haben. Dem Zuschauer wurde die Verwandlung immer wieder durch Vorher-Nachher-Bilder vor Augen geführt, die allerdings vor allem illustrierten, dass man ungeschminkt im grauen Schlabberschlafanzug deutlich weniger attraktiv aussieht als mit Make-up und im Abendkleid.

The Swan beruhte auf dem gleichnamigen Erfolgsformat aus den USA und setzte dies fast originalgetreu um. Nach einer heftigen öffentlichen Diskussion über die Welle von Schönheits-OP-Shows, die zu jener Zeit das deutsche Fernsehen entstellten (Beauty Queen, Schönheit um jeden Preis), und Warnungen der Landesmedienanstalten strahlte Pro Sieben die Show dienstags nicht wie geplant um 20.15 Uhr, sondern erst um 21.45 Uhr aus. Außerdem hatte eine Auftaktshow mit Vorberichten in der Primetime nicht die erhofften Quoten erzielt. Die eigentliche Reihe brachte dann aber befriedigende Zuschauerzahlen für den Sender.

Die Moderatorin hieß früher Verona Feldbusch, hatte sich durch Heirat aber einer Namensüberholung unterzogen.

Journeyman — Der Zeitspringer

Ab 25. April 2009 (RTL2). 13-tlg. US-Fantasyserie von Kevin Falls („Journeyman“; 2007).

Das Familienleben des Zeitungsreporters Dan Vasser (Kevin McKidd) wird etwas in Mitleidenschaft gezogen, weil Dan dauernd in die Vergangenheit reist. Das geschieht ohne seinen Einfluss unerwartet und in zufällige Jahre, ist aber immer damit verbunden, dass er dort, wo er landet, die Zukunft beeinflussen soll, im Idealfall zum Guten. Seine Ex-Freundin Livia Beale (Moon Bloodgood) ist ebenfalls eine Zeitspringerin und hilft Dan. Während er in der Vergangenheit rumspringt, fehlt er in der Gegenwart für eine gewisse Zeit, die aber in keinem Zusammenhang zu seiner Aufenthaltsdauer in der Vergangenheit steht. Kein Wunder, dass seine Frau Katie (Gretchen Egolf) und sein siebenjähriger Sohn Zack (Charles Henry Wyson) verwirrt sind. Katie weiß allerdings von den Zeitsprüngen, im Gegensatz zu Dans Bruder Jack (Reed Diamond), der Polizist ist und Dan ausleuchten lässt, weil ihm sein ständiges Verschwinden komisch vorkommt. Hugh Skillen (Brian Howe) ist Dans Chef bei der Zeitung San Francisco Register.

RTL2 sendet die ersten beiden Folgen zur Primetime, den Rest am Samstagnachmittag, ebenfalls mit Doppelfolgen. Diese Strategie hatte vor einigen Jahren bei RTL die Serie Smallville für längere Zeit zu einem Erfolg gemacht als Journeyman bei diesem Ausstrahlungsrhythmus dauern wird.

Aliens In America

Ab 25. April 2009 (ProSieben). 18-tlg. US-Comedyserie von David Guarascio und Moses Port („Aliens In America“; 2007–2008).

Der Teenager Justin Tolchuck (Dan Byrd) ist uncool. Seine Mutter Franny (Amy Pietz) will das ändern, indem sie einen Austauschschüler aufnimmt. Dabei handelt es sich allerdings um den Muslim Raja Musharraf (Adhir Kalyan) aus Pakistan, und der trägt traditionelles Gewand und Kopfbedeckung, was in Wisconsin nicht direkt als cool gilt. Justins Schwester Claire (Lindsey Shaw) ist beliebter als er, aber sie ist ja auch hübsch. Vater Gary (Scott Patterson) nimmt die Sache — und alles andere — eher gelassen.

Schöne Serie, die in den USA leider schon nach einer kurzen Staffel beendet wurde. Sie läuft bei uns samstags nachmittags.

Abenteuer im hohen Norden

1975 (DFF 2). 5-tlg. ital.-jugoslaw. Abenteuerserie von Angelo d’Allessandro nach dem Buch von Jack London („La mia grande avventura“; 1973).

Ende des 19. Jh. träumt eine Gruppe von Goldgräbern vom großen Reichtum und macht sich auf den Weg nach Dawson City am Klondike, an der Grenze zwischen Kanada und Alaska. Jack London (Orso Maria Guerrini) führt die Expedition, ihm folgen der Jäger Jim Goodmann (Hussein Cokič), der Buchhalter Fred Thompson (Arnaldo Bellofiore), der Zimmermann Merritt Sloper (Carlo Gasparri), der Abenteurer Matt Gustavsson (Andrea Checchi) und der Hund Buck. Der Weg ist weit, beschwerlich und teilweise kaum begehbar, die kalte Witterung und hungrige Wölfe machen den Goldgräbern ebenfalls zu schaffen. Die meisten erreichen das Ziel nicht, einige geben auf, andere erfrieren. Nur Jack und Jim und mit ihnen nun der Wolfshund „Wolfsblut“ schaffen es bis nach Dawson. Doch selbst dort gehen die Probleme weiter: Es ist noch kälter, und der Skorbut geht um.

Die 45-Minuten-Folgen liefen mittwochs zur Primetime. Wenige Wochen später lief die Serie auch in Südwest 3 und 1976 im Ersten Programm.

Die Abenteuer des Monsieur Vidocq

1971–1976 (ARD). 13-tlg. frz. Abenteuerserie von Georges Neveux, Regie: Marcel Bluwal und Pierre Goutas („Les nouvelles aventures de Vidocq“; 1971–1973).

Der ehemalige Verbrecher François Vidocq (Claude Brasseur) hat die Seiten gewechselt und ist zum Chef der französischen Kriminalpolizei Sûreté ernannt worden. Er arbeitet jetzt im Auftrag des Justizministers, sein früherer Widersacher Flambart (Marc Dudicourt) ist nun sein Kollege. Verständlicherweise widerwillig. Die alten Kontakte, u. a. zu Henri Desfossés (Jacques Seiler), pflegt Vidocq weiterhin; sie helfen ihm bei der Lösung manchen Falles. Baronesse de Saint-Gely (Danièle Lebrun) ist seine Bewunderin.

Fortsetzung der Serie Vidocq, in der Bernard Noël die Titelrolle gespielt hatte. Nach dessen Tod im September 1970 beschloss Regisseur Bluwal, auch die anderen Rollen neu zu besetzen. Lediglich Jacques Seiler war in beiden Serien dabei. Wie schon der Vorgänger orientierte sich auch die Neuauflage an historischen Begebenheiten, um der Unterhaltung willen wurde aber einiges hinzugedichtet.

Der bekehrte François Eugène Vidocq (1775–1857) gilt als Erfinder der modernen Verbrechensbekämpfung, ihm wird u. a. die Einführung der Kriminalstatistik zugeschrieben. 1811 wurde er Chef der Sûreté und befehligte eine Truppe, die er zu großen Teilen aus anderen früheren Gaunern rekrutierte. Vidocq schrieb später seine Memoiren, die bereits mehrfach fürs Kino verfilmt wurden, u. a. 1946 mit George Sanders in der Hauptrolle, und auf denen auch die beiden Fernsehserien basierten.

Die Folgen dauerten eine knappe Stunde. Die ersten sechs liefen 1971 alle 14 Tage samstags um 20.15 Uhr, die weiteren einige Jahre später im regionalen Vorabendprogramm.

Die Abenteuer des Hiram Holliday

1961–1968 (ARD). 26-tlg. US-Comedyserie nach den Kurzgeschichten von Paul Gallico („The Adventures Of Hiram Holliday“; 1956–1957).

Der Zeitungskorrektor Hiram Holliday (Wally Cox) bekommt von seinem Arbeitgeber eine Reise um die Welt geschenkt. Der Reporter Joel Smith (Ainslie Pryor) begleitet ihn. Unterwegs bestehen die beiden viele Abenteuer, deren Bewältigung dank Hiram kein Problem ist. Er ist zwar klein und schmächtig, trägt altmodische Anzüge und eine Nickelbrille, weiß und kann aber einfach alles. Er beherrscht alle wichtigen Kampfkünste und spricht außer Mittelassyrisch jede Sprache. Auch in der eigenen drückt er sich sehr gewählt aus. Als Waffe benutzt er gegebenenfalls seinen Regenschirm, den er immer bei sich trägt. Sein Gegner ist in einigen Folgen der Unterweltboss Monsieur Cervaux (Sebastian Cabot).

Die halbstündigen Folgen liefen im regionalen Vorabendprogramm.

Die Abenteuer des Chevalier de Recci

1968–1969 (ARD). 12-tlg. frz. Abenteuerserie, Regie: Yannick Andréi („Le Chevalier Tempête“; 1967).

In der ersten Hälfte des 17. Jh. stehen Frankreich und Spanien kurz vor einem Waffenstillstand. Noch wird allerdings die von den Franzosen besetzte Festung Casel von den Spaniern belagert. Der gerissene junge Adelige Chevalier de Recci (Robert Etcheverry), genannt Wirbelwind, und sein treuer Diener Guillot (Jacques Balutin) können die Spanier jedoch immer wieder überlisten. Ricci verliebt sich in Komtess Isabelle (Geneviève Casile), die Tochter des Grafen von Sospelle (Jean Martinelli) und der Gräfin (Denise Grey), die er aus der Gewalt von Räubern befreit. Don Alonso (Mario Pilar) versucht mit allen Mitteln, den bevorstehenden Waffenstillstand zu verhindern.

Die 25-minütigen Folgen liefen samstags nachmittags. Die neu synchronisierte Ausstrahlung in DFF 1 trug den Titel Die verwegenen Abenteuer des Chevalier Wirbelwind. Robert Etcheverry spielte später auch als Arpad, der Zigeuner einen Titelhelden, der mit allen erdenklichen Tricks seine Gegner überlistete.

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