Tödliche Wahl

1995 (ZDF). 3-tlg. dt. Krimi von Robert Stromberger, Regie: Peter Deutsch.

Ex-Polizist Alex Bronner (Jürgen Prochnow) ist heute Kneipenwirt. Er nimmt noch einmal Ermittlungen auf, als ein früherer Kollege ermordet wird. Dabei entdeckt er, dass Conny Sachse (Anja Kling), die Tochter seiner Frau Eva (Gertraud Jesserer), einer Neonazi-Organisation unter Gauleiter Naumann (Günther Maria Halmer) angehört. Er bemüht sich um deren Zerschlagung.

Tod eines Schülers


Foto: ZDF

1981 (ZDF). 6-tlg. dt. Problemserie von Robert Stromberger, Regie: Claus Peter Witt.

Der Abiturient Claus Wagner (Till Topf) begeht Selbstmord, indem er sich vor einen fahrenden Zug wirft. Kommissar Löschner (Hans-Helmut Dickow) ermittelt im Umfeld des Schülers und befragt dessen Eltern Horst (Günter Strack) und Yvonne (Eva Zlonitzky) sowie Freunde und Lehrer.

Nach der ersten Folge, in der die Polizei den Fall aufrollte, zeigte jede der weiteren einstündigen Episoden das Leben des Schülers Claus im Rückblick aus der Sicht eines anderen Menschen aus seinem Umfeld.

Die Serie kam bei Zuschauern und Kritik an und wurde 1981 mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet. Einige Elternverbände übten jedoch massive Kritik. Diskutiert wurde vor allem, ob die Serie möglicherweise das Gegenteil dessen erreichte, was sie wollte und Jugendliche zur Nachahmung animierte. Das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim legte eine Statistik vor, nach der unmittelbar nach der Erstausstrahlung der Serie und nach ihrer Wiederholung im Folgejahr die Zahl der Jugendlichen, die sich auf Eisenbahnschienen das Leben nahmen, um 175 Prozent gestiegen war. Das ZDF gab später zwei eigene Gutachten in Auftrag, die zu dem Ergebnis kamen, dass ein solcher Zusammenhang nicht beweisbar sei.

PS

1975–1976 (ZDF). „Geschichten ums Auto“. 8-tlg. dt. Familienserie von Robert Stromberger, Regie: Claus Peter Witt.

Jochen Neubert jun. (Günter Pfitzmann) übernimmt die Leitung des familieneigenen Autohauses, als sein Vater Hermann (Wolfgang Engels) krank wird. Er will frischen Wind in den Laden bringen, ersetzt den alten Meister Karl Brensberger (Benno Sterzenbach) durch Ulli Joost (Stephan Schwartz) und legt sich mit der Prokuristin Cornelia Mettler (Liane Hielscher) an. Der neue Meister macht Fehler in Reihe: Er fährt am Tag nach einer Feier mit zuviel Restalkohol im Blut, baut einen Unfall, muss den Führerschein abgeben und fährt dann ohne ihn – wobei er prompt (nach einem Hinweis von Brensberger) erwischt und zu einer so hohen Geldstrafe verurteilt wird, dass ihm keine Wahl bleibt, als ins Gefängnis zu gehen. Brensberger soll für ihn einspringen, was ihm erst gar nicht passt, doch dann stellt sich heraus, dass der alte Neubert in seinem Testament ohnehin verfügt hat, dass sein Sohn, Brensberger und Fräulein Mettler den Betrieb gemeinsam führen müssen. Während all dessen versuchen Herr Schmitting (Gerd Baltus) und seine Frau (Eva Zionitsky), als Kunden ernstgenommen zu werden. Sie haben sich einen Amalfi CS 1800 andrehen lassen, was in jeder Hinsicht eine schlechte Idee war: Eigentlich ist der ohnehin zu teuer, dann kommt er kaum rechtzeitig vor dem Urlaub, dann hat er das falsche Schiebedach, schließlich streikt er immer dann, wenn’s drauf ankommt.

Zwei Staffeln mit 70- bis 90-minütigen Folgen liefen im Abendprogramm, danach folgten Fortsetzungen unter den Titeln PS – Feuerreiter und PS – Brodzinski.

PS — Brodzinski

1978 (ARD). 4-tlg. dt. Familienserie von Robert Stromberger, Regie: Claus Peter Witt.

Ein scheinbar harmloser Auffahrunfall ruiniert den Gemüsehändler Franz Brodzinski (Hans Putz). Frau Isél (Wega Jahnke), die mit ihrem Wagen in den Gemüsewagen gefahren ist, zieht ihr Schuldeingeständnis zurück, die Reparatur verzögert sich, die Versicherung versucht, ihn über den Tisch zu ziehen, er kann sich nach einiger Zeit weder mehr den Leihwagen leisten, noch die Reparatur des eigenen Wagens bezahlen. Als auch Prokuristin Cornelia Mettler (Liane Hielscher) vom Autohaus Neubert nicht helfen kann, klaut Brodzinksi kurzerhand sein wichtiges Gefährt. Am Ende steht er vor dem Nichts.

Die einstündigen Folgen liefen montags um 20.15 Uhr. Die Serie hatte nur wenig mit dem Vorgänger PS zu tun und noch viel weniger mit dem Nachfolger PS – Feuerreiter.

PS — Feuerreiter

1979 (ARD). 4-tlg. dt. Familienserie von Karl Wittlinger, Regie: Claus Peter Witt.

Das Autohaus Neubert von Thomas Dietz (Lutz Mackensy) hat eine Marktlücke entdeckt: Motorräder. Dank der Rockergruppe der „Feuerreiter“, die mit ihren Maschinen die Stadt unsicher macht, gibt es reichlich Aufträge. Der Anführer Hamlet (Willi Kowalj) will sogar die komplette Motorradflotte seiner Männer von Monteur Fritz Bossel (Wolfgang Condrus) und seinem Bruder Harry (Peter Thom) frisieren lassen. Der Plan scheitert am TÜV. Die neuen Kunden bleiben aus, die meisten alten sind ohnehin schon geflüchtet – Harry Bossel sieht nur noch einen Ausweg: Er versichert die Werkstatt, lässt sie dann abbrennen und beschuldigt die „Feuerreiter“. Hamlet, der in der Zwischenzeit in seiner Anführerrolle von dem Neuling Jochen (Jochen Schroeder) herausgefordert wurde, beweist den Betrug, wird aber wegen seiner zweifelhaften Methoden von den anderen Fahrern ausgeschlossen.

Autor dieser weiteren Neuauflage von Geschichten um ein Autohaus war nicht mehr Robert Stromberger, sondern Karl Wittlinger. Die Serie war krude, und die „Hörzu“ vermutete, dass sie nur noch gedreht wurde, weil man das „für viel Geld gemietete Autohaus“ weiter nutzen wollte.

Ein guter Witz am Tatort

Was für ein überraschend guter Tatort!

Das ist ja auch nicht die Regel, dass ein solches Stück mit Botschaft (es geht um Familienehre und Zwangsheirat in einer türkischen Familie) es schafft, sowohl als Sozialdrama als auch als Krimi zu funktionieren. Zum Glück haben die Autorinnen Thea Dorn und Seyran Ates nicht versucht, sich unangreifbar zu machen. Und Regisseur Mark Schlichter hat die Geschichte schnell, opulent und packend inszeniert (nur schien sich ein Hund aus dem ZDF-Samstagvorabendprogramm in den Film verlaufen zu haben).

Mein Herz erobert hat dieser Tatort aber schon, als Kommissarin Inga Lürsen (Sabine Postel) noch neben der Leiche anfängt, dem Ehemann der Toten (Roman Knizka) unangenehme Fragen zu stellen, und er sie anknurrt:

Ehemann: Pietät ist für Sie wohl ein Fremdwort.

Kommissarin: Pietät ist ein Fremdwort.

Stefan, 8. Februar 2009, 22:32.

Die größten Loser

Marketing, Lektion 1: Achten Sie darauf, dass Ihre Botschaften nicht durcheinandergeraten.

Lektion 2: Scheißegal, immer feste druff.


Screenshots: ProSieben

Michael, 7. Februar 2009, 13:19.

Wied — Kleine Geburtstage unter Freunden

Heute gratulieren wir Thekla Carola Wied zum Geburtstag. Sie wird 65 und ist für mich eine sympathische Ausnahmeerscheinung unter den deutschen Schauspielerinnen, weil ich sie weder in die Kategorie der Witta Pohls und Marie-Luise Marjans dieser Welt als dauergutmenschelnde Fernsehmütter einordne, noch bei den Iris Berbens und Hannelore Elsners, die immer wieder Fernsehpreise in der Kategorie „Iris Berben“ gewinnen.

Nachdem sie schon in etlichen Filmen und Serien mitgewirkt hatte, wurde Thekla Carola Wied 1983 endlich durch Ich heirate eine Familie ein Star und steckte ganz Deutschland mit ihrer Herzlichkeit an, weshalb sie anschließend immer wieder Titelrollen in Serien erhielt. In Alles was Recht ist, Wie gut, dass es Maria gibt und Auf eigene Gefahr spielte sie das Recht, die Maria und die Gefahr, und ihre ehrliche Herzlichkeit blieb.

Auch heute steckt sie damit noch an, wenn sie auftritt, oder wenn man noch einmal Szenen aus Ich heirate eine Familie sieht. 

 

Michael, 5. Februar 2009, 09:28.

Die Gerichtsvollzieher — Klingeln, Klopfen und Kassieren

Ab 4. Februar 2009 (Sat.1). Vorführ-Doku, die die Gerichtsvollzieher Heidrun Kunze, Walter Horz, Uwe Naumann und Holger Schwarzenberg bei der Arbeit zeigt.

Während RTL mittwochs in Raus aus den Schulden erläutert, wie man, nun ja, aus den Schulden rauskommt, zeigt Sat.1 am gleichen Wochentag , wie die Gläubiger an ihr Geld rankommen. Das ist zwar eher voyeuristisch als nützlich, hat dafür aber diesen schönen RTL2-Gedenkstabreim im Titelzusatz.

Die einstündigen Folgen laufen um 22.20 Uhr.

Die Axt im Haus hätte ihn erspart

Noch ahnt der Rentner Eduard Z. nicht, dass er im nächsten Augenblick Opfer eines Geburtstagstexts werden wird. Dies ist kein Einzelfall.

Eduard Zimmermann wird heute 80 Jahre alt, und eigentlich ist er ja doch ein Einzelfall. Generationen von Fernsehzuschauern hat er verstört. Wenn Zimmermann in Aktenzeichen XY… ungelöst vor die Kamera trat, wusste man: Gleich kommen schlechte Menschen, dargestellt von schlechten Schauspielern. Und die echten wie die falschen laufen frei herum. Sah man ihn in Vorsicht, Falle!, erfuhr man, dass spätestens morgen jedermanns Oma Opfer hinterhältiger Juwelendiebe werden würde.

Lieber Ede, zum Geburtstag haben wir ein ganz besonderes Präsent von hohem materiellen und ideellem Wert für Sie, das wir Ihnen gern schicken möchten. Es ist etwas sperrig, weshalb wir Sie bitten möchten, uns 20 Euro für Versand und Bearbeitung zu überweisen, und das Präsent ist Ihnen gewiss! Dieses fantastische Angebot gilt nur für Sie.

Allen anderen zeigen wir zu Eduard Zimmermanns Geburtstag noch einmal den Anfang der XY-Premiere aus dem Jahr 1967.

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Michael, 4. Februar 2009, 08:19.
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