1997-2002 (RTL). Kinderprogramm am Samstag- und Sonntagmorgen mit vielen Disney-Zeichentrickserien, darunter zahlreichen neuen, aber auch vielen Cartoon-Klassikern mit Micky Maus, Donald Duck, Goofy oder Pluto.
Zu den Serienfiguren gehörten u. a. Chip & Chap – Die Ritter des Rechts, die Dschungelbuch-Kids, Doug und Pepper Ann. Zwischendurch gab es Spiele mit Kindern. Zu den Moderatoren gehörten Tobias Ufer, Nina Louise, Frank Schmidt (der später unter dem Namen Franklin große Shows moderierte, darunter Die 100.000 Mark Show und Sag ja!), Alia Schuller, Oliver Polak und Beatrice Jean-Philippe.
1989–1996 (ARD); 1998 (Super RTL). 100-tlg. US-Zeichentrickserie aus den Disney-Studios („DuckTales“; 1987–1992).
Dagobert Duck und seine jungen Neffen Tick, Trick und Track erleben in Entenhausen und der ganzen Welt spannende Abenteuer, bei denen es hauptsächlich darum geht, Dagoberts unermesslichen Reichtum noch zu steigern. Mit dabei sind auch der Pilot Quack, Butler Johann, Tante Frieda, Daniel Düsentrieb, MacMoneysack, Gustav Gans und die Panzerknacker.
Mit Walt Disneys Figuren Micky Maus und Donald Duck hatte es bereits viele Cartoons gegeben. Dies war die erste Serie, in der der geizige Onkel Dagobert im Mittelpunkt stand. Sein Neffe Donald Duck kam hier nur selten vor. Die ersten 65 halbstündigen Folgen liefen bis August 1990 samstags im regionalen Vorabendprogramm. Innerhalb der ARD-Kindersendungen Disney Club und Tigerenten-Club wurden später alle Episoden wiederholt und ab September 1995 weitere 30 Folgen erstausgestrahlt. Die noch übrigen fünf Folgen zeigte Super RTL später erstmals. Für die Ausstrahlungen im Disney Club, Tigerenten-Club und bei Super RTL wurde das ursprünglich englische Titellied eingedeutscht.
Zur Serie entstand außerdem der Kinofilm „DuckTales – Jäger der verlorenen Lampe“.
Seit 1984 (ZDF). „Wirtschaft & Soziales“. Verbrauchermagazin, das sich zum Ziel setzte, die Themen „bürgernah und für jedermann verständlich“ zu präsentieren. Das war 1984 neu.
Das Magazin befasst sich vor allem mit den Themen Wirtschaft, Politik, Finanzen und Verbraucherschutz, erklärt neue Gesetze und aktuelle Wirtschaftsereignisse und deckt auf, wann und wo der Normalbürger ausgetrickst oder betrogen wurde. Die WISO-Stichprobe stellt mit versteckter Kamera Unternehmen auf die Probe, der vierminütige WISO-Tipp, feste Rubrik seit je, gibt konkrete Ratschläge zur vorteilhaften Geldanlage, zu Steuern, Versicherungen oder Rente.
WISO setzte sich in den 80er‑Jahren außerdem für die deutsch-deutsche Annäherung ein. 1986 sendete das ZDF als erster westlicher Sender eine komplette Ausgabe aus der DDR, direkt von der Leipziger Messe. Weitere Sendungen live aus Betrieben in der DDR folgten in den nächsten Jahren.
Friedhelm Ost, der spätere Regierungssprecher, rief das Magazin als Nachfolgesendung von Bilanz ins Leben, moderierte es und leitete die Redaktion bis 1986. Ihm folgten Hans-Ulrich Spree (1986–1992; auch Redaktionsleiter), Michael Jungblut (1986–2002), Michael Opoczynski (seit 1992; auch Redaktionsleiter), Angela Elis (2003–2004) und Valerie Haller (seit 2004).
Anfangs war das Magazin eine halbe Stunde lang, wurde aber später auf 45 Minuten verlängert. Der Sendeplatz wechselte von Dienstag auf Donnerstag und schließlich auf Montag, erst um 21.00 Uhr und dann am Vorabend um 19.25 Uhr.
Seit 1969 (ZDF). Wöchentliches Politmagazin mit Berichten aus den Bundesländern.
Themen des Länderspiegels sind landespolitische Entscheidungen und Entwicklungen, die Arbeit des Bundesrates, Ereignisse in Regionen und Gemeinden. Daneben gibt es aber immer auch „leichte Kost“. Seit 1985 fällt in einer regelmäßigen Rubrik „der Hammer“ unter sprühenden Funken auf einen Amboss. Darin wird unsinnige, schleppende und fehlerhafte Bürokratie angeprangert.
Das Magazin lief zwar eher unauffällig am frühen Samstagabend, wurde aber ein Dauerbrenner und setzte gelegentlich Maßstäbe. So zeigte es 1984 den ersten gesundheitspolitischen Beitrag zum Thema Aids und 1987 die ersten Vorwürfe, die zur Barschel-Affäre führten und zu denen der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Uwe Barschel ebenfalls im Länderspiegel erstmals Stellung nahm.
Erster Redaktionsleiter und Moderator war Karlheinz Rudolph (1969-1971), in der Folgezeit wechselten sich meistens mehrere Moderatoren ab: Jochen Müthel (1972-1978), Günter Rupp (1972-1978), Norbert Harlinghausen (1974-1975), Hans-Heiner Boelte (1977-1981), Horst Schättle (1977-1983), Ute Reichert-Flögel (1978-1979), Werner Doyé (1978-1988), Helmut Schimanski (1981-1988 und 1992-2000), Klemens Mosmann (1982-1986 und 1988-1992), Klaus Bresser (1983-1988), Wolfgang Herles (1984-1987), Klaus-Peter Siegloch (1988-1991), Peter van Loyen (1988-1992), Kristina Hansen (1991-1992), Gaby Dietzen (1992-1998), Ralf Zimmermann von Siefart (1997-2000), Antje Maren Pieper (2000-2006), Ralph Schumacher (seit 2000) und Isabella Tümena (seit 2004).
Meistgesehener Moderator war mit Abstand Helmut Schimanski, der das Magazin mit einer Unterbrechung zwei Jahrzehnte lang präsentierte. Die ausführliche Berichterstattung aus dem Bundesrat begann im Oktober 1978 mit dem ersten Länderspiegel-Bundesratsreporter Bodo H. Hauser. 1996 wurde der Länderspiegel mit dem erstmalig vergebenen Medienpreis des Bundesrats und dem Deutschen Preis für Denkmalschutz ausgezeichnet.
Der Länderspiegel begann anfangs samstags um 17.15 Uhr und dauerte eine halbe Stunde. 1973 wurde er auf 45 Minuten ausgedehnt. Von kleinen Abweichungen abgesehen blieben Sendeplatz und Sendelänge seither unverändert. Seit 1979 wird live gesendet.
Seit 2004 (ProSieben). Abendshow, die auf zweieinhalb Stunden das Ergebnis von Publikumsabstimmungen ausdehnt.
Erst ging es um die nervigsten Deutschen (Daniel Küblböck gewann), dann um die nervigsten Popsongs, VIPs weltweit, Sommerhits, deutsche Hits usw. Von Januar 2004 bis April 2005 gab es alle paar Wochen ein neues Thema. Ingolf Lück ner … ähm, moderierte; ein Panel an Komikern lästerte.
Danach folgte bis Ende 2007 nur noch jährlich im Dezember eine Ausgabe mit den nervigsten Deutschen des Jahres, aber ab Dezember 2008 musste ProSieben mal wieder dringend einen einstündigen Primetimesendeplatz füllen, und so gab es unter gleichem Titel einen Monat lang dienstags um 20.15 Uhr „neue Ausgaben“, die jetzt von Oliver Petszokat in einem kargen, menschenleeren Studio moderiert wurden. Seine Aufgabe beschränkte sich darauf, alte, längst gezeigte Zusammenschnitte von lästernden Komikern und Clips der Opfer noch einmal anzusagen, die wie gehabt von einer prolligen Off-Stimme ordinär kommentiert wurden. Dabei konnte man in den alten Zusammenschnitten häufig den fünf Jahre jüngeren Petszokat mit deutlich vollerem Haar sehen.
Wer übrigens diesen Auftritt von Ben Stiller bei der Oscar-Verleihung nicht verstanden hat…
…sollte sich noch einmal den Auftritt von Joaquin Phoenix bei David Letterman vor zwei Wochen ansehen, den der US-Sender CBS morgen wiederholt. Phoenix wirkte zugedröhnt, gab kurze, schlecht gelaunte Ein-Wort-Antworten, falls überhaupt, wusste wenig über seinen eigenen Film, den er eigentlich bewerben sollte, und klebte schließlich seinen Kaugummi unter Lettermans Tisch. Letterman hatte nur die Wahl, sich über Phoenix lustig zu machen und verabschiedete ihn später mit den Worten: „Joaquin, es tut mir leid, dass du heute nicht hier sein konntest.“
Zwei Wochen zuvor war Phoenix bereits bei einem Auftritt als Rapper von der Bühne gefallen.
Es gibt wilde Spekulationen, ob Phoenix seinen Absturz nur spielt, um später einen Borat-artigen Witzfilm daraus zu machen. Der „Rolling Stone“ spekuliert aber schon im Kreis: Womöglich habe Phoenix das Gerücht, er spiele den zugedröhnten Zottel nur, allein deshalb in Welt gesetzt, damit sein Absturz nicht ganz so erbärmlich wirkt.
Ich weiß, ich bin spät dran, aber tun wir einfach für einen Augenblick so, als sei das Fernsehlexikon eine Wochenzeitschrift, und schon haben wir einen Grund, auch heute noch brandaktuell über die Echo- und die Oscar-Verleihung zu reden.
Wahrscheinlich war es ein Fehler, beide Preisverleihungen hintereinander zu sehen (oder zu veranstalten), weil so die Qualitätsunterschiede noch deutlicher werden — aber auch schon die Unterschiede im Anspruch an die eigene Gala: Deutsche Preisverleihungen zeichnen sich normalerweise dadurch aus, dass sie sich selbst für ungeheuer wichtig halten, eine enorme Schwere durch den ganzen Abend schleppen und angestrengt bemüht sind, den Grad der ernsten Feierlichkeit bloß keinen Deut abfallen zu lassen. Amerikanische Preisverleihungen sind normalerweise humoristische Veranstaltungen, bei denen zwischendurch Auszeichnungen überreicht werden.
Insofern muss man Oliver Pocher zunächst ein Kompliment machen, dass er sich zumindest bemüht hat, Komik in die Echo-Verleihung zu bringen, und ihm das an vielen Stellen sogar gelungen ist. Retten konnte er den Abend leider auch nicht, der von langweiligen Laudatoren und verkorksten Interviews geprägt war. Depeche Mode musste im Gespräch mit Barbara Schöneberger nicht mehr als seine Anwesenheitspflicht erfüllen, und von Lionel Richie zu erwarten, dass er seine Tourtermine auswendig aufsagen kann, war lächerlich, auch wenn der Termin seines Berlin-Konzerts, der 20. April, für uns in Deutschland „ein ganz besonderer Tag“ ist, so Pocher.
Den peinlichsten Bock schoss die völlig unvorbereitete Barbara Schöneberger mit den bis dahin elfmaligen Echo-Preisträgern Kastelruther Spatzen, als sie sich an einem Witz über das eine von zwölf Jahren versuchte, in dem die Spatzen keinen Preis auf der Echo-Bühne entgegennehmen konnten.
Barbara Schöneberger: Ich weiß ja ganz sicher, dass Ihr auch mal in einem Jahr keinen Echo gewonnen habt. Erinnert ihr Euch noch an dieses schwarze Jahr? Ist das wahr, gab’s auch mal ein Jahr, wo’s nicht geklappt hat? Und was war das los?
Kastelruther Spatz: Ja, das liegt jetzt zehn Jahre zurück schon. Wir haben ihn da schon bekommen, da war damals leider auf schreckliche Art und Weise unser Manager, der Karl-Heinz Groß, ermordet worden, und, ja, da hat jemand anders von uns den Echo abgeholt.
Barbara Schöneberger: Okay, aber ihr habt ihn gewonnen in dem Jahr.
Immerhin eine große Überraschung gab es am Echo-Abend: Der Sänger der Ersten Allgemeinen Verunsicherung, Klaus Eberhartinger, ist jetzt offenbar bei Depeche Mode:
Leider konnte man schon einen Abend später feststellen, wie die Echos sogar gegen eine der langweiligeren Oscar-Verleihungen der vergangen Jahre abstank. Moderator Hugh Jackman war zwar harmlos, aber stellenweise recht lustig, sang nur etwas zu oft. Höhepunkt sowohl aus humoristischer als auch emotionaler Sicht war die Vergabe des Preises für das beste Drehbuch durch die Laudatoren Steve Martin und Tina Fey an Dustin Lance Black für den tollen Film Milk. Zuerst machten sich Martin und Fey mit einigen erfunden Begriffen über Scientology lustig.
Steve Martin: Guten Abend, ich bin Steve Martin.
Tina Fey: Und ich bin Tina Fey.
Martin: Und ich bin Steve Martin.
Fey: Es hieß einst: Schreiben heißt ewig leben.
Martin: Der Mann, der das geschrieben hat, ist tot.
Fey: Aber wir alle wissen, wie wichtig Schreiben ist. Jeder große Film beginnt mit einem großen Drehbuch.
Martin: Oder einer sehr guten Idee fürs Filmplakat. Aber in der Regel mit einem Drehbuch.
Fey: Und jeder Autor beginnt mit einer leeren Seite.
Martin: Und jede leere Seite war einst ein Baum.
Fey: Und jeder Baum war einst ein kleiner Samen.
Martin: Und jeder kleine Samen auf der Erde wurde vom außerirdischen König Rondelay hierher gebracht, um unsere Titrate zu fördern und unseren positiven Transfer anzutreiben.
Fey: Ach Steve, niemand will etwas über unsere Religion hören, die wir erfunden haben.
Ich werde in diesem Jahr nicht da sein, um mitanzusehen, wie Kate Winslet ihren ersten Oscar bekommt, der deutsche Film gegen den israelischen in der Kategorie „Bester ausländischer Film“ verliert und der Musical- und Filmschauspieler Hugh Jackman als Moderator der Oscar-Verleihung zwar nicht besser, aber massenkompatibler ist als Jon Stewart. Und auch nicht, um live zu bloggen.
Sie sind aber herzlich eingeladen, die Oscar-Verleihung hier live zu kommentieren, wenn Sie wollen, damit ich später lesen kann, was ich verpasst habe. Danke!
Heute beginnt der Generationenwechsel im amerikanischen Late-Night-Fernsehen, und das muss als Vorwand reichen, ein paar Clips von Conan O’Brien zu zeigen.
Nach 16 Jahren moderiert der ehemalige Simpsons-Autor Conan O’Brien, den die meisten Amerikaner im Gegensatz zu Letterman und Leno beim Vornamen nennen, heute zum letzten Mal seine Sendung Late Night with Conan O’Brien aus New York, um im Juni in Los Angeles Jay Lenos Nachfolger in der Prestigesendung Tonight Show zu werden und dann täglich schon eine Stunde früher auf Sendung zu gehen. (Leno wiederum moderiert ab Herbst eine tägliche Primetime-Show; wir berichteten.)
Zum Abschied schenkte ihm der New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg einen Schlüssel…
…machte sich sein New Yorker Kollege Stephen Colbert über ihn lustig…
…und zeigte Conan selbst einen Zusammenschnitt der schönsten Pannen aus 16 Jahren.
Und wir zeigen noch einmal einen deutschen Gameshow-Klassiker, der das Internet mittlerweile einmal komplett umrundet haben dürfte. Conan O’Brien stellte einst ein Konzept vor, das perfekt auf das deutsche Publikum zugeschnitten ist: Eine Spielshow, in der die Kandidaten Gegenstände auf einer Kommode rechtwinklig anordnen müssen.
Heinz Erhardt, einer der größten Humoristen Deutschlands, der viele flache und einige gute Filme drehte, aber noch mehr ebenso witzige wie clevere Gedichte schrieb, wäre heute 100 Jahre alt geworden. Zum Glück ist er schon tot und musste sich nicht ansehen, wie Das Erste gestern seinen Geburtstag zerredete. Immerhin wurden in der großen Geburtstagsgala zwischendurch auch versehentlich ein paar Ausschnitte aus alten Sketchen gezeigt.
Die treffendste und zugleich Heinz Erhardt würdigste Kritik zur ARD-Sendung schrieb Kaschi bei tvforen.de:
Sehe grade
das war fade
Schade.
Einen der bekanntesten Skteche mit Heinz Erhardt zeigen wir hier auch noch mal, und zwar ungekürzt. Er stammt aus der alten Rudi-Carrell-Show von 1968 und zeigt, wie wenig Probleme der Star Erhardt damit hatte, nicht nur die Menschen zum Lachen zu bringen, sondern auch die Lachnummer zu sein.