Parallelwelt

Eigentlich hat Sat.1 ja nur drei große Probleme: Mittwoch, Donnerstag und Freitag. (Die Umrechnungsformel ist einfach: 1 ganzer Tag = 1 Problem). Bei Quotenmeter beschreibt Manuel Weis sehr schlüssig und für alle außer Programmplaner nachvollziehbar, dass Sat.1 eigentlich nur die Komplettabendprogramme dieser Tage auf je einen der anderen beiden Tage verfrachten müsste und die Erfolgschancen deutlich höher wären (zum Beispiel die „Comedys“  von Freitag auf Mittwoch,  die dortigen Service-/Dokuformate auf Donnerstag und die Donnerstagskrimis auf Freitag; oder eben anders). Dann würde Sat.1 an diesen drei Abenden nämlich nicht mehr Gleiches mit Gleichem vergelten (RTL zeigt ebenfalls mittwochs Dokus, donnerstags Krimis und freitags Comedy), sondern Alternativen bieten. Sonntags, montags und dienstags bietet Sat.1 bereits Alternativen und steht recht gut da.

Eines Tages kommt Sat.1 vielleicht auch auf diese Idee. Im Moment sind die aber erst mal damit beschäftigt, ihre Nachrichten auf den Sendeplatz parallel zur Tagesschau zu verlegen.

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Michael, 22. Januar 2008, 12:34.

Keine Lappalie für LaPaglia

Wenn eine Serie ein paar Jahre erfolgreich läuft, bekommen ihre Hauptdarsteller in der Regel einen hübschen Titel: Producer. Oder noch besser: Executive Producer. Das hat ein bisschen mit inhaltlichem Mitspracherecht zu tun, aber selten mit tatsächlichen zusätzlichen Aufgaben, sondern in erster Linie mit Geld. Es ist schlicht ein Titel. Er ermöglicht es, die wichtigen Stars einer Serie zusätzlich zu kompensieren, ohne neu über das eigentliche Schauspielergehalt verhandeln zu müssen. Manchmal nehmen die Schauspieler aber tatsächlich zusätzliche Aufgaben an und führen hin und wieder bei einzelnen Episoden Regie. Dass sich jemand ernsthaft am kreativen Prozess beteiligt, sich die Zeit nimmt, sich hinzusetzen und selbst eine Episode zu schreiben, ist äußerst selten.

Anthony LaPaglia hat es getan. Nach viereinhalb Jahren als Vermisstenfahnder Jack Malone in Without A Trace — Spurlos verschwunden machte der herausragende Hauptdarsteller sich die Mühe, selbst Autor zu werden. Er schrieb die Episode „Tiefe Wasser“ auf der Basis wahrer Ereignisse.

An Weihnachten 2002 verschwand die schwangere Laci Peterson, deren Ehemann zunächst nicht verdächtig war, aber nach dem Auffinden der Leiche Monate später festgenommen und schließlich wegen Mordes verurteilt wurde, vor allem wegen seines verdächtigen Verhaltens in den Tagen und Wochen nach dem Verschwinden seiner Frau: Als wisse er, dass sie nicht zurückkehrt, abonnierte er nach zwei Tagen zwei Pornokanäle, verkaufte nach zwei Wochen ihr Auto und machte aus dem Babyzimmer ein Büro. Es stellte sich außerdem heraus, dass er seine Frau betrogen hatte und seiner Affäre schon zwei Wochen vor Lacis Verschwinden erzählt hatte, er sei Witwer.

LaPaglia ließ sich von der Geschichte nur inspirieren, er übernahm die Story nicht einfach. In der fertigen Episode erinnert wenig an den Fall Laci Peterson. Stattdessen verknüpfte er die Geschichte mit politischen Motiven. So wird aus der Verschwundenen in seiner Episode eine Senatorin. Es ist keine „besondere“ Episode geworden, sondern eine für Without-A-Trace-Verhältnisse gewöhnliche. Sprich: Sie fügt sich prima in diese Serie ein, die jede Woche tolle Episoden abliefert.

Dem amerikanischen TV Guide sagte er im vergangenen Jahr:

Ich hatte nie den brennenden Wunsch, zu schreiben oder Regie zu führen. Es ist das fünfte Jahr unserer Serie, und ich mag das Schauspiel, aber es fing an mich zu jucken. Eines Tages saß ich mit Mike Mills herum, der mein Make-up macht, und wir redeten über diese wahren Geschichten. (…) Ich biss mich an diesem Fall fest. (…) Warum sollte sich jemand so verhalten, besonders wenn das FBI schon ermittelt?

LaPaglia schrieb die Episode nicht allein. Er verfasste sie handschriftlich, und jemand musste sie abtippen. Und schließlich setzte er sich mit dem erfahreren Autor Byron Balasco zusammen, um eine fertige Episode daraus zu machen. Fast neun Monate hat die Arbeit an dem Drehbuch insgesamt gedauert.

Ich hatte immer schon großen Respekt vor Autoren. Die schreiben jede Woche eine neue Folge.

Und dann kommt LaPaglia zu einer Erkenntnis, die vor ihm schon so viele erfolgreiche hauptberufliche Autoren hatten, die deutschen Verantwortlichen aber leider so fremd ist:

Was man schreibt, muss von Herzen kommen. Wenn man nämlich nur das schreibt, von dem man denkt, dass es jemandem gefallen könnte, wird es ärgerlich.

Without A Trace: „Tiefe Wasser“, heute um 20.15 Uhr bei Kabel 1.

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Michael, 21. Januar 2008, 06:54.

Neues aus Maden-Maden (8)

Sie sind die wahren Helden von Ich bin ein Star — holt mich hier raus: Die Menschen, die die Musik aussuchen, mit denen die Szenen unterlegt sind, und natürlich die Cutter, die sie dann passend schneiden. DJ Tomekk hat sich möglicherweise bei der Dschungelprüfung verletzt, jedenfalls bewegt er sich nur noch mit schmerzverzerrtem Gesicht oder gar nicht. Und während wir sehen, wie er sich theatralisch an einem Stock aufrichtet und am Lagerfeuer vorbeihumpelt, sich ausziehen und zudecken lässt, hören wir: „Was hat dich bloß so ruiniert“ von den Sternen. Sie haben sogar auf die Stelle, als es heißt: „… mit Papa und Mama [streiten] …“ Bilder von Björn-Hergen Schimpf und Barbara Herzsprung gelegt. Und als Tomekk sich dann unter Schmerzen auf sein Lager fallen lässt, erklingt anstelle eines Schreis dies hier.

Andererseits haben die Moderatoren Sonja und Dirk erklärt, „Tomekk“ sei das polnische Wort für „Simulant“, und sich zu folgender Schmerzimprovisation inspirieren lassen:

Zietlow: Mist, hey, ich bin voll auf ’ne Ameise getreten. Das geht vielleicht in den Rücken! (…) Und was hast du? Also, mir hat meine Make-Up-Stylistin vorhin ganz feste mit nem kleinen Propeller ins Gesicht gepustet!
Bach: Ich hab mir gerade die Hand in den Rücken gedrückt!

Trotzdem sei nicht zu befürchten, dass Tomekk vorzeitig das Camp verlasse, schließlich sei er Rapper. Und mit Rappern ist das ja so:

Bach: Wenn die ’ne Kugel in den Bauch bekommen, dann gehen die nicht zum Arzt, sondern zum Klempner. Wenn die Liegestütze machen, drücken die sich nicht hoch, sondern die Erde runter. Wenn man denen beide Beine bricht, dann stört die eigentlich nur das Geräusch beim Laufen. Die lernen erst fluchen und dann sprechen. Die kommen nicht auf die Welt, sondern die Welt kommt auf ihnen. Wenn die ein Tiger beißt, dann hat der Tiger hinterher Zahnschmerzen. Wenn die Sex haben…

Hier brach die Übertragung ab.

Julia wurde als erste aus dem Dschungel gewählt, was beweist, dass man keine langweilige Zwei-Stunden-Show veranstalten muss, um die Theorie von der „Weisheit der vielen“ zu beweisen.

Ach, und vielleicht könnte ich bei der Gelegenheit noch erzählen, dass es, wenn ich für jemanden anriefe, Ross wäre. Er hat in den letzten Tagen mein Herz erobert. Er ist auch der einzige, der einen in fast jeder Situation doppelt unterhält. Erst, wenn er panisch im Wald steht, „SNAKE!“ ruft und so tut, als würde die sympathische Python, die sich da durchs Unterholz schlängelt, gleich mit einem Haps das gesamte Lager samt Insassen verschlingen. Und dann, wenn er die Szene hinterher mit seiner rechten Hand als sprechender Schlange selbstironisch nachspielt. Ross for Dschungelkönig!

Stefan, 21. Januar 2008, 00:15.

Die Gleichgültigkeit der Vielen

Eigentlich wollte ich mir heute Günther Jauchs neue Show Die Weisheit der Vielen ansehen, in der Herr Jauch unentwegt Zahlen abfragte. Dann habe ich aber zur besten Sendezeit in Spielfilmlänge telefoniert und deshalb nur die erste und die letzte halbe Stunde gesehen. Trotzdem habe ich merkwürdigerweise nicht das Gefühl, etwas verpasst oder irgendetwas nicht verstanden zu haben.

Weil die Zuverlässigkeit von Menschenmengen durch den Publikumsjoker in Wer wird Millionär? seit 1999 noch nicht ausreichend erforscht wurde, stellte Herr Jauch den ganzen Abend Fragen ans anrufende Publikum: Mit welcher Geschwindigkeit wurde ein Fußball geschossen, was wiegt die Kuh, wie viele Kinder kamen heute in Hamburg zur Welt, wie viele Zähne hat der Alligator da? Dann verglich er das Mehrheitsergebnis (bzw. den Mittelwert der genannten Zahlen) mit der Antwort eines Experten (bzw. Ursula von der Leyen). So sollte herausgefunden werden, ob eher die Mehrheit Recht hat oder der Experte. Das Ergebnis: Mal so, mal so. Ach was. Am Ende gab es einen nichts sagenden Gleichstand. Gelernt habe ich nur, dass der Kopf eines Alligators aus der Nähe aussieht wie ein Mohnbrötchen.

Günther Jauch ist nach wie vor der mit Abstand beste deutsche Fernsehmoderator. Er könnte vermutlich auch eine zweistündige Sendung moderieren, die aus nichts als dem 50:50-Joker besteht. Selbst ohne Fragen und Antwortmöglichkeiten, nur mit Buchstaben. Aber man muss es ja nicht unbedingt ausprobieren.

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Michael, 20. Januar 2008, 23:14.

Nürnberger Schnauzen

Seit 2008 (ZDF). Zoo-Doku-Soap aus dem Nürnberger Zoo. Sechste ZDF-Variante von Elefant, Tiger & Co. Diesmal hatte das ZDF Glück, dass wenige Tage vor dem Sendestart in just diesem Zoo ein total süüüüüßes Eisbärenbaby namens Flocke geboren worden und am Leben geblieben war, das Zeitungen und Boulevardmagazine gefüllt hatte. Aus diesem Anlass zog das ZDF den ohnehin geplanten Start kurzfristig um eine Woche vor.

Läuft werktags um 15.15 Uhr.

Neues aus Maden-Maden (7)

Ich frage mich, ob die einzelnen Folgen von Ich bin ein Star — holt mich hier raus hinterher wissenschaftlich ausgewertet werden. Als Anschauungsmaterial für ein Psychologie-Hauptseminar zum Beispiel, das sich mit der Frage beschäftigt, wie verschieden Menschen unter großem Druck reagieren.

Da war zum Beispiel Isabel Edvardsson, die am Freitag eine Prüfung machen musste, die für sie besonders unerträglich war: Sie, die offenbar einen größeren Teil jedes Tages damit verbringt, sich um ihr makelloses Aussehen zu kümmern, musste den Kopf in allerlei Schleim und Getier halten und hatte am Ende den ganzen Körper voller Insekten und undefinierbarem Dreck. Und faszinierend war, dass sie diese Prüfung scheinbar fast unbewegt absolvierte, mit höchster Disziplin eine Zumutung nach der anderen ertrug — und hinterher, als sie wieder zu den anderen ins Lager kam, umso massiver zusammenbrach. Es war eine der erschütterndsten Szenen, wie sie verzweifelt, hysterisch, weinend im Teich badete und dabei wirkte, als wollte sie nicht nur die Überreste der Prüfung von ihrem Körper entfernen, sondern auch jede Erinnerung daran.

War das nur die Überreaktion einer Frau, die bessesen ist von ihrem makellosem Aussehen? Die es schlimmer findet, von anderen in dreckigem Zustand gesehen zu werden, als den Kopf in Insekten zu stecken? Oder ist ihr Verhalten ganz normal für einen professionellen Sportler, der es mit seiner antrainierten Disziplin schafft, eine Weile lang die Unerträglichkeit einer Situation auszublenden (und hinterher, in diesem Fall zumindest, erst recht von ihr eingeholt zu werden)?

Im Gegensatz dazu Julia, die die Aussicht, in 40.000 Kakerlaken zu baden, nur so lange ausblenden konnte, bis sie die Tiere unmittelbar über sich sah. Natürlich kann man streiten, ob das für oder gegen sie spricht: dass sie die Prüfung noch vor dem Beginn abbrach (insbesondere weil Julia ungefähr jeden Belastbarkeitstest in der Sendung nicht bestanden hat). Aber ich fand es sehr beruhigend, dass es da auch Kandidaten gibt, die reif genug sind, Nein zu sagen, und es nicht demütigender finden als zigtausend Insekten über sich gekippt zu bekommen.

Und dann Lisa, die das Camp wegen einer Entzündung der Magenschleimhaut verlassen musste. Ein paar Stunden vorher hatte sie noch die meisten Mitstreiter verdächtigt, falsch zu sein und sie hinter ihrem Rücken zu verraten. Nun umarmte sie jeden und nannte sie alle, alle „ganz tolle Menschen“, und ich glaube nicht mal, dass das bewusst geheuchelt war. Am traurigsten war der Moment, als sie mit ihrer Mutter telefonierte und ihr sagte, dass sie aufgeben musste, und immer wieder betonte, wie unbedingt sie durchhalten und stark sein wollte: „Du weißt, ich bin so stark gewesen, du hast es selber gesehen.“ Ich glaube, Starksein wird überschätzt.

Schön war Lisas Komplimentversuch für Barbara Herzsprung:

Mit der könnte man heute noch in die Disco gehen, und die würde abgehen wie ein… wie ein… nasser Turnschuh.

Aber natürlich nicht so schön wie diese Synonyme von Sonja Zietlow und Dirk Bach für die Kandidaten:

„tag- und nachtaktiver Tanzbär“
(Ross Antony)

„Gottesanbeterin, die sogar ihre Farbe wechseln kann“
(Barbara Herzsprung)

„Zauberpony“
(Barbara Herzsprung)

„gefährliches Aggro-Äffchen“
(DJ Tomekk)

„singender Schlafsack“
(Bata Illic)

„das Innenfutter von Karlchen“
(Björn-Hergen Schimpf)

Über Schimpf verrieten die Moderatoren noch, dass er der einzige gewesen sei, der sich selbst um eine Teilnahme an der Show beworben habe. Weitere Moderations-Höhepunkte:

(nachdem Julia die Dschungelprüfung abgebrochen hat)
Zietlow: Und ich hab die ganze Nacht hier gesessen und 40.000 Kakerlaken abgezählt…

Bach: Ein trauriger Tag im Dschungel. Neun hungrige Mägen und 40.000 enttäuschte Kakerlaken. Wir hätten denen nicht vorher noch den „Playboy“ zeigen sollen.

Bach: Medizinisch sieht es im Camp folgendermaßen aus. Babba hat offene Füße vom Barfußlaufen, der Bata Liegeschwielen und der Rest hat Hornhaut an den Ohren vom Eike Immel.

Zietlow: Ich finde es total süß, dass sich da unten im Camp ein zartes Pflänzchen entwickelt zwischen Eike und Michaela.
Bach: Die passen aber auch einfach gut zusammen. Beide sind Singles, beide hatten früher die gleiche Zielgruppe, beide waren sehr erfolgreich in ihrem Beruf…
Zietlow: Eike Immel zum Beispiel hat in 147 Partien keinen reingelassen!
Bach: Ja, gut, es gibt Unterschiede…

Und schließlich die vielleicht ehrlichste Eigenpromotion einer RTL-CD überhaupt:

Beide (machen nach einem Gesangswettbewerb unter den Kandidaten Michaelas Lied nach und singen): Ich habe Zwiebeln auf dem Kopf, ich bin ein Döner…
Zietlow: Ja, meine Damen und Herren, auch dieser Song ist nicht auf dieser CD, die ab sofort im Handel erhältlich ist (zeigt die offizielle CD zur Sendung).
Bach: Und auch Eikes Rap-Versuche sind nicht auf dieser CD. Für mich zwei wichtige Gründe, diese CD zu kaufen — wenn nicht sogar die einzigen.
(Er wirft die CD von einer Brücke in den Dschungel. Als Sonja protestiert, beruhigt er sie:)
Bach: Schatz, was gut ist, kommt auch wieder zurück. (Beide schauen der CD hinterher in die Tiefe.) — Komisch, bleibt unten.

Stefan, 20. Januar 2008, 18:17.

Hesse sucht Frau

Manchmal fragt man sich ja schon, wie Atze Schröder im wirklichen Leben aussieht. Und ob Maddin Schneider tatsächlich so ein lahmer Depp ist. Komiker tun sich nicht zwingend einen Gefallen, sich selbst die Beschränkung einer einzigen eindimensionalen Rolle aufzuerlegen, die irgendwann erschöpft ist. Tom Gerhardt hat das eines Tages gemerkt. Maddin Schneider noch nicht. Vorausgesetzt, es ist wirklich eine Rolle.

Und so ist seine neue Comedyserie Maddin in Love über weite Strecken eine Qual. Als einer von mehreren Teilnehmern in Panelshows, als Dauergast in der Schillerstraße oder als sporadisch auftauchende Nebenrolle in Pastewka ist Maddin noch einigermaßen zu ertragen, als Hauptfigur seiner eigenen Serie, in der auch fast alle Nebenrollen Klischeefiguren sind, wird es allmählich schwierig.

Die Drehbücher sind vermutlich nur halb so dick wie bei anderen Serien, weil Maddin für jeden Satz so lange braucht.

Oliver Welke hat sie geschrieben, und es gelingt ihm trotz der Hindernisse, aus der an den Haaren herbeigezogenen Ausgangssituation eine einigermaßen stimmige, liebenswerte Geschichte zu machen: Maddin darf eine Millionenerbschaft nur dann antreten, wenn er innerhalb von vier Wochen die Frau fürs Leben findet und heiratet. Und das ist der Punkt, der tatsächlich nur funktioniert, wenn Maddin ist wie er ist: Wer um Himmels Willen würde den heiraten? Das macht es halbwegs interessant, und dazu kommt das alte Kriegen-sie-sich-oder-nicht-Spiel, das immer funktioniert, auch hier, bei dem der Zuschauer schon viel früher als die Beteiligten weiß, worauf es hinausläuft. Denn auch hier scheint festzustehen, dass Maddin am Ende seine Traumfrau in der Person finden wird, die schon die ganze Zeit an seiner Seite ist: Es ist eine gutherzige Freundin, die ihm bei der Partnersuche hilft, weil sie offenbar als Einzige seine positiven Eigenschaften zu schätzen weiß. Man wünscht ihnen schnell, dass sie sich kriegen – und dass sie uns später vielleicht mal erzählt, welche Eigenschaften das sind.

Maddin in Love, sonntags ab 19.15 Uhr in Sat.1 (jeweils zwei Folgen).

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Michael, 20. Januar 2008, 06:41.

Michaela Schaffrath wird Dschungelkönigin

Gut, die Überschrift ist schwer übertrieben und wird sich womöglich schon in wenigen Tagen zudem als falsch herausstellen. Aber das Ergebnis der Dschungelwette von fernsehlexikon.de ist eindeutig, um nicht zu sagen: sensationell.

217 Leser haben mitgetippt, und sie sehen Michaela Schaffrath mit einem gewaltigen Vorsprung an erster Stelle. Sie erreicht auf der Skala von 1 (Dschungelkönig) bis 9 (muss als erster das Camp verlassen) einen Durchschnittswert von 2,4. Mit weitem Abstand folgen Ross Anthony (4,41) und DJ Tomekk (4,44) auf den Plätzen zwei und drei. Das Mittelfeld liegt eng beieinander; nur die beiden letzten Plätze sind dann wieder sehr eindeutig: Die „Fernsehlexikon“-Tippgemeinschaft glaubt, dass Julia Biedermann (7,0) und Bata Illic (6,7) als erstes aus Ich bin ein Star — holt mich hier raus rausgewählt werden.

Stefan, 20. Januar 2008, 00:09.

Solidarität mit dem Publikum

Ich wünsche Hella von Sinnen von Herzen gute Besserung und würde niemals Witze über ihren Gesundheitszustand machen. Und das ist schade, denn die Meldung, dass ihr während einer Sat.1-Show übel wurde, birgt so viel Pointenpotenzial…

Michael, 19. Januar 2008, 20:36.

Maddin in Love

Ab 20.01.2008 (Sat.1). Dt. Comedyserie von Maike Tatzig und Oliver Welke.

Maddin (Martin Schneider) ist ein tumber Tierpfleger im finanzschwachen Altberlebacher Provinzzoo, den der fiese Firmenaufkäufer Lars Hansen (Timo Dierkes) aufkaufen, platt machen und durch einen Baumarkt ersetzen will. Die finanzielle Rettung könnte der herzensgute Maddin bringen, der aus einem Nachlassvideo erfährt, dass sein verstorbener Onkel Rüdiger (Heinz Schenk) ihm acht Millionen Euro vermacht hat, die er aber nur bekommt, wenn er innerhalb von vier Wochen die Frau fürs Leben findet und heiratet. Isabell (Nike Fuhrmann), die Tochter des alten Zoodirektors Dr. Herold (Jürgen Mai), hilft Maddin bei der Suche nach der Traumfrau, scheint ihn aber eigentlich selbst ganz gern zu mögen. Maddins Tierpfleger-Kollege Sascha (Sönke Möhring) steckt mit Hansen unter einer Decke und sabotiert die Balz, obwohl Maddin doch ohnehin schon schwer genug vermittelbar ist.

Die behäbige Trottelrolle des Protagonisten Schneider, der keinen Zentimeter von der einzigen Figur abweicht, die er sein Leben lang gespielt hat, und sein quälender hessischer Dialekt sind gewöhnungsbedürftig, die Gags teilweise so platt wie der Firmenaufkäufer den Zoo gern machen würde, und die Handlung erinnert eher an einen Heimatschwank aus den 50er-Jahren als an modernes Fernsehen, aber dennoch ist die Serie liebenswert inszeniert und spielt geschickt mit der alten Kriegen-sie-sich-oder-nicht-Frage.

Jeweils zwei halbstündige Folgen laufen hintereinander sonntags ab 19.15 Uhr.

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