Treff am Alex
1992 (RTL). Vormittagsmagazin mit Ilja Richter, das eigentlich wöchentlich laufen sollte, aber kein Treffer war und schon nach der ersten Folge abgesetzt wurde.
1992 (RTL). Vormittagsmagazin mit Ilja Richter, das eigentlich wöchentlich laufen sollte, aber kein Treffer war und schon nach der ersten Folge abgesetzt wurde.
Das Privatleben von Antonia Rados hat ein Ende. Jetzt beginnt das öffentlich-rechtliche. Im Frühjahr wechselt die langjährige RTL-Reporterin zum ZDF, und interessant ist, dass der erste Sender, der dazu eine Pressemitteilung herausgibt, RTL ist. RTL-Chefredakteur Peter Kloeppel dankt seiner Mitarbeiterin für die „großartige Arbeit“ und ihren „nimmermüden und mutigen Einsatz“ und bedauert die Entscheidung. Antonia Rados suche eine neue Herausforderung und wird mit den Worten zitiert, sie möchte sich nach 14 Jahren „verändern und gemeinsam mit dem ZDF neue Projekte verwirklichen.“ Wohlgemerkt: in einer Pressemitteilung von RTL.
Vom ZDF gibt es bisher noch keine Meldung.
Das Schönste an der 13. Folge war wieder die Anti-Werbung für die RTL-CD zur Sendung.
Zietlow: 15 Knallerhits drauf für ein Publikum, das nicht weglaufen kann.
Bach: Lauter Kracher. Mit denen kriegen sie jedes Festzelt voll — gesetz den Fall natürlich, dass Sie ein paar Hundert Stück kaufen.
(Sie werfen die CD wieder in den Dschungel und schauen ihr hinterher.)
Bach: Jetzt müssen wir schon wieder ’ne Neue kaufen! — Naja gut, sind wenigstens drei verkauft.
Und sonst? Ich weiß nicht, ob es an mir liegt oder an der Show, aber irgendwie ist die Luft ist raus. Zu wenig Konflikte, zuviel Routine. Im Camp ist es zu leise, außenrum viel zu laut.
Eike Immel musste für die Dschungelprüfung in eine Art Sarg, sich von Ratten bekrabbeln lassen, und fand hinterher noch eine vorne in seiner Hose. Tja. Aber dann sang er für seine Michaela Schaffrath „Zu nah am Feuer“ von Stefan Waggershausen & Alice:
Eike: Zu nah am Feuer /
Zu nah am Tabu /
Wir küssen die Nacht…Michaela: Nur ich und du!
Seit 2008 (RTL). Dokureihe mit dem Streetworker Thomas Sonnenburg, der sich um jugendliche Ausreißer kümmert — genau einen pro Folge.
Sonnenburg spürt die Straßenkinder auf, spricht mit ihnen und separat mit ihren Angehörigen und versucht, den Ausreißer zurück nach Hause oder zumindest in ein geregeltes Leben zu bringen. Dabei betont Sonnenburg ständig, wie wichtig es ist, vertrauenerweckend und einfühlsam zu sein, und man fragt sich unweigerlich, wie einfühlsam und vertrauenerweckend es wirkt, wenn den beiden während ihrer persönlichen Gespräche permanent eine Kamera auf der Pelle hängt.
Zunächst fünf einstündige Folgen laufen mittwochs um 21.15 Uhr.
Endlich zeigt RTL wieder die ganze Bandbreite seiner Kompetenz. So viele Kontraste an nur einem Abend! Bevor am späteren Abend ein dicker Mann und eine dünne Frau wieder lustvoll über informierte Prominente herziehen, lachen am frühen Abend ein anderer dicker Mann, eine andere dünne Frau und Dieter Bohlen wieder rücksichtslos wehrlose Teenager aus. Bei meinem RTL ist wirklich für jeden was dabei.
Dazwischen kümmert sich ein Coach um ausgerissene Jugendliche, und es ist sicher nur eine Frage der Zeit, bis RTL den am Boden zerstörten Kandidaten aus Deutschland sucht den Superstar einen Fernsehpsychologen an die Seite gibt und daraus ein Coachingformat zimmert.
Erst Kampfstern Galactica, dann Die Sieben-Millionen-Dollar-Frau, bald Knight Rider… Es muss doch noch mehr Serien geben, die bei heutiger Ansicht nicht mehr halb so toll sind wie damals, die man aber prima neu auflegen könnte… Denken Sie doch mal nach! … Nein, die nicht… Die auch nicht. Denken Sie ruhig noch abwegiger… Richtig! Catweazle kommt zurück.
Der englische Mirror berichtet, der Produzent Paul Knight plane eine Neuauflage des Jahrhunderte alten Zauberzausels. Noch rein gar nichts sei konkret und das Projekt in einer sehr frühen Phase. Aber vielleicht können wir uns ja gemeinsam in eine spätere zaubern. Und alle: „Salmei, Dalmei, Adomei!“ Hm. Noch mal: „Salmei, Dalmei, Adomei!“ Merkwürdig. Klappt nicht. Na ja, wer weiß, wofür es gut ist.
Der republikanische US-Präsidentschaftsbewerber Fred Dalton Thompson hat nach dem schlechten Abschneiden bei mehreren Vorwahlen seine Kandidatur zurückgezogen.
Das kurze Statement auf seiner Wahlkampfhomepage gibt keine Auskunft darüber, ob er jetzt seine Rolle als Oberstaatsanwalt in Law & Order zurückhaben will.
(Auch heute zeigt RTL wieder eine Episode mit ihm.)
BBC Three hat seinen sensationell sympathischen Pausenfüllern, den Blobs, gekündigt. Die Blobs sind rotbraune, gummiartige, angenehm adipöse Wesen, die zwischen den Sendungen auftauchten. Sie haben weder Nasen noch Arme und Beine, weil sie ursprünglich von Aardman Animations („Wallace & Gromit“) entwickelt wurden, um allein mit Augen- und Mundbewegungen möglichst genau und aussagekräftig gesprochene Texte nachzubilden. Die Agentur Lambie-Nairn machte aus ihnen die Idents für BBC Three, für die vorhandene Tonschnipsel verwendet wurden.
Ja, sehr merkwürdig. Und so toll:
Nach fünf Jahren hat die Marktforschung nun angeblich ergeben, dass Menschen, die keine Stammzuschauer des jungen und vergleichsweise radikalen BBC-Three-Programms waren, die Blobs verwirrend, kalt und krakeelerisch fanden. Deshalb verschwinden sie jetzt skandalöserweise im Rahmen eines größeren Relaunches des Senders, dürfen sich aber vorher wenigstens noch mit Stil verabschieden — unter anderem mit „So long, Farewell“, „Bye Bye Baby“ und „I will survive“.
(Und das „Organgrinder“-Blog des „Guardian“ hat schon die notwendige Kampagne gestartet: „Save the BBC3 blobs“.)
Im Grunde ist die Sache einfach: Wenn man an eine Serie glaubt, die man produziert hat, lässt man sie nicht ein Jahr ungesendet rumliegen. Und man setzt sie nicht nach einer einzigen Folge ab, ohne wenigstens abzuwarten, ob vielleicht die (wenigen) Menschen, die die erste Folge gesehen haben, ihren Freunden sagen, wie gut sie war, und die zweite Folge deshalb schon von mehr Menschen gesehen wird.
Es spricht nichts dafür, dass RTL je an Die Anwälte geglaubt hat, die Anwaltsserie mit Kai Wiesinger, die der Sender nun bereits nach der Premiere abgesetzt hat. Und wenn man die Pressemitteilung liest, in der RTL diese Entscheidung bekannt gibt, ahnt man auch, warum der Sender selbst mit seiner Produktion nie warm wurde:
Die qualitativ hochwertige Serie „Die Anwälte“, die am 14.01. gestartet ist, blieb mit 10,8 Prozent Marktanteil beim jungen Publikum deutlich unter den Erwartungen des Senders und wird deshalb nicht fortgesetzt.
Vielleicht war die Serie Die Anwälte einfach zu qualitativ hochwertig. Für RTL. Ob sie es auf Dauer auch für das Publikum gewesen wäre, werden wir vermutlich nie erfahren.