Freundchen allein zu Haus

Am Wochenende beginnt Joey, der Spin-off von Friends

Die Geschichte der Spin-offs ist lang und schmerzlich. Spin-offs, Ableger anderer Serien mit Charakteren, die im Original etabliert wurden, werden wesentlich häufiger Flops als Erfolge, und dennoch versuchen die Sender es immer wieder. Der Grund ist simpel: Trotz vieler Flops zeigt die Geschichte, dass die Chancen auf Erfolg immerhin wesentlich besser stehen, als wenn eine neue Serie ohne Vorhut aus dem Nichts auf den Bildschirm kommt.

Spin-offs versetzen Charaktere aus der bestehenden Serie in ein neues Umfeld. Das kann nach deren Ende passieren (Lou Grant begann erst nach dem Ende von Mary Tyler Moore) oder noch während deren Laufzeit (Buffy — Im Bann der Dämonen hatte seitdem nur noch gelegentlichen Besuch von Angel — Jäger der Finsternis). Die plumpeste Variante ist die, eine Figur zu dem alleinigen Zweck in eine etablierte Serie einzuführen, ihr im Anschluss eine eigene Serie zu geben (so geschehen mit Mork vom Ork in Happy Days und dem Team aus CSI: Miami in CSI).

Der erfolgreichste Spin-off aller Zeiten ist Frasier, der den Psychiater aus Cheers nach dessen Ende in den Mittelpunkt einer eigenen Sitcom stellte. Cheers war zu diesem Zeitpunkt die erfolgreichste Serie des Senders NBC, und Frasier gelang das Kunststück, ebenso lang wie die Mutterserie erfolgreich im Programm zu bleiben: satte elf Jahre.

Als im Mai 2004 Friends als jetzt erfolgreichste NBC-Serie endete, hoffte der Sender, das Kunststück wiederholen zu können, und versetzte die Figur des Joey Tribbiani (Matt Leblanc) an die entgegengesetzte Küste in die neue Serie Joey. Nun war Joey aber leider die einfältigste Figur aus der Mutterserie. Sie war zwar im Verlauf von Friends allmählich mehrdimensionaler geworden, doch zeigte sich schon in den ersten Episoden, dass Joey eine eigene Serie allein kaum tragen konnte und auch das uninspirierte Umfeld keine große Hilfe war. Joey genoss einen enormen Vertrauensvorschuss und durfte dank seiner Vorgeschichte trotz kontinuierlich bröckelnder Quoten ein ganzes Jahr im Programm bleiben, bekam sogar das OK für eine zweite Staffel, die wurde dann aber vor zwei Jahren in der Mitte abgesetzt.

Mindestens seitdem kündigt ProSieben schon an, die Serie in Deutschland zu zeigen, hat aber offenbar erst jetzt einen „passenden Sendeplatz“ gefunden. Nämlich am Samstagmittag, wo immer alle Sitcoms laufen. Stimmt, darauf hätte man auch nicht früher kommen können.

Joey, samstags um 13.05 Uhr auf ProSieben.

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Michael, 1. Februar 2008, 13:35.

Joey

Ab 2. Februar 2008 (ProSieben). 46-tlg. US-Sitcom von Shana Goldberg-Meehan und Scott Silveri („Joey“; 2004–2006).

Der bisher recht erfolglose Schauspieler Joey Tribbiani (Matt LeBlanc) hat seine Friends in New York verlassen und ist nach Los Angeles gezogen, wo er sich bessere und mehr Rollen erhofft. Seine Agentin Bobbie (Jennifer Coolidge) soll sie ihm beschaffen. Joey wohnt jetzt mit dem hochintelligenten Michael (Paulo Costanzo) zusammen, dem schon erwachsenen Sohn seiner Schwester Gina (Drea DeMatteo). Zu Joeys neuen Freunden gehört außerdem seine Nachbarin Alex (Andrea Anders).

Uninspirierter und unwitziger Ableger des Meilensteins Friends, der eine Weile vor sich hindümpelte und schließlich unauffällig verschwand. Die Hoffnung des US-Senders NBC, ein zweites Mal das Kunststück zu schaffen, aus einem Comedy-Klassiker (damals Cheers) einen weiteren Klassiker zu spinnen (Frasier), erfüllte sich nicht einmal im Ansatz.

Pro Sieben zeigt die Serie samstags mittags.

Wahlkampfbaracke

Wenn Barrack Obama US-Präsident wird, kommt Fernsehlegende Regis Philbin aufs Fünf-Cent-Stück, Oprah Winfrey wird Vize-Präsidentin, der zehnte Monat des Jahres heißt Baracktober, und Obama wird die Steuereinnahmen beim Würfelspiel im Casino verdoppeln.
Die komplette Liste von Barrack Obamas Wahlkampfversprechen, vorgetragen vergangene Woche in der Late Show with David Letterman:

Und bei der Gelegenheit können wir auch gleich Jubiläum feiern. Heute vor genau 26 Jahren moderierte David Letterman seine erste Late Night Show. Hier sind die historischen ersten fünf Minuten.

Premierengast war Bill Murray.

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Michael, 1. Februar 2008, 00:35.

Balder will blau machen

Was dem deutschen  Fernsehen seit dem Ende des Blauen Bocks und der Fröhlichen Weinrunde fehlt, ist eine ordentliche Saufshow.

Verschiedene Medien berichten heute über Hugo Egon Balders Idee eines Fernsehgelages, bei dem Prominente über politische Themen diskutieren und sich währenddessen volllaufen lassen, für das er aber noch keinen Sender als Abnehmer gefunden habe.

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob Balder sich nicht einfach im Gespräch mit der Heftbeilage „Stern TV-Magazin“ einen Scherz erlaubt hat, über den jetzt alle ganz ernst berichten. Seine Idee des Sendetitels, „Der Klügere kippt nach“, geistert als Wortwitz zumindest schon seit Jahrzehnten über Comedybühnen.

Ich bin mir aber auch unsicher, warum Sender zögern sollten, die Show zu kaufen. Womöglich haben sie Angst, dass die Marktanteile nur die 0,5-Promille-Grenze erreichen. Aber immerhin lief das Konzept bereits erfolgreich 35 Jahre lang unter dem Namen Der internationale Frühschoppen.

Michael, 31. Januar 2008, 23:19.

Presseclub

Seit 1987 (ARD). Nachdem Der internationale Frühschoppen mit Werner Höfer eingestellt worden war, rief die ARD eine modernisierte Version auf gleichem Sendeplatz sonntags um 12.00 Uhr ins Leben.

Im Presseclub diskutieren nur noch fünf Journalisten über aktuelle Themen aus der Politik, sie kommen überwiegend aus Deutschland, und es geht vor allem um innenpolitische Themen. Außerdem wechseln sich nun mehrere Moderatoren ab. Erster Moderator, aber nur für kurze Zeit, war Rolf Schmidt-Holz (bis 1988), weitere Dieter Thoma (bis 1993), Gerhard Fuchs (1988-2001), Fritz Pleitgen (1993-2006), Peter Voß (2001-2007), Monika Piel (2002-2008), Volker Herres (seit 2007) und Jörg Schönenborn (seit 2008).

An Tagen, an denen der Presseclub wegen Sportübertragungen ausfallen muss, läuft auf Phoenix eine Neuauflage des Internationalen Frühschoppens.

Der internationale Frühschoppen

1953–1987 (ARD). Wöchentliche politische Diskussion mit sechs Journalisten aus fünf Ländern unter der Leitung von Werner Höfer.

Jeden Sonntag gegen Mittag versammelten sich um Höfer herum weitere Journalisten, die wöchentlich wechselten, und redeten über aktuelle Weltpolitik. Zu den deutschen Stammgästen gehörten u. a. Rudolf Augstein, Henri Nannen, Marion Gräfin Dönhoff, Günter Gaus, Peter Scholl-Latour, Julia Dingwort-Nusseck und Theo Sommer. Höfer selbst jedoch sprach von allen Anwesenden die meiste Zeit, durchschnittlich 18 von 45 Minuten. Er war der Diskussionsleiter, der die Runde im Griff hatte und bei Bedarf zur Ordnung rief, blieb aber nicht neutral, sondern diskutierte mit, sagte seine Meinung und wurde ab und zu ungehalten, wenn jemand partout anderer Meinung war. Schon 1959 nannte der „Spiegel“ den Frühschoppen die „Werner-Höfer-Schau“.

Er war jedoch nicht immer eine biedere Sendung zur Selbstdarstellung des Moderators, sondern sprach auch heikle Themen an: 1962 thematisierte Höfer die „Spiegel-Affäre“ im Sinne des zu Unrecht verfolgten Nachrichtenmagazins; 1968 setzte er gegen massiven Druck aus der Politik durch, dass „Stern“-Chefredakteur Henri Nannen auftreten durfte, der gerade Bundespräsident Lübke „kleinkariert“ und eine „bedauernswerte Figur“ genannt hatte. Allerdings soll Höfer ein Zeichen ausgemacht haben, auf das hin die Sendung abgebrochen würde, falls Nannen nachlegen sollte. Nannen legte nach, wurde von Höfer zurechtgewiesen, doch die Sendung ging weiter.

Die Reihe war bereits 1952 im Radio gestartet und wurde während der Funkausstellung 1953 in Düsseldorf zum ersten Mal schlicht abgefilmt. Nach diesem Procedere lief die Sendung weiterhin zeitgleich im Hörfunk und im Fernsehen. Zuhörer verpassten nichts, da man auch im Fernsehen lediglich ein paar Leute um einen Tisch herumsitzen und Wein trinken sah. Eine Bedienung schenkte regelmäßig nach. Manchmal sah man sie auch nicht, weil sie hinter den Rauchschwaden der Zigarillos verschwunden waren. Mag sein, dass der Wein die hitzigen Diskussionen noch weiter angeheizt hat. Genau das war Höfers Ziel, der weniger die Atmosphäre einer trockenen Redaktionssitzung, sondern die eines Stammtischs haben wollte. Das wurde selbst in seinen Ordnungsrufen deutlich: „Hier geht es zu wie in einer polnischen Kneipe, wo schwarz gebrannter Wodka gereicht wird. Aber hier ist ein Weinlokal.“ Bei dem Wein handelte es sich um „Maikämmerer Heiligenberg“, eine Riesling-Spätlese aus der WDR-Kantine. Wer keinen Wein wollte, bekam Apfelsaft. Das war jedoch eine Seltenheit.

Ursprünglicher Titel war bis Ende 1953 Der internationale Journalisten-Frühschoppen. Anfangs wurde von den Düsseldorfer Rheinterrassen, später aus dem Studio des WDR gesendet, manchmal auch von irgendwo: Für die Live-Sendung war ein Übertragungswagen der Technik nötig, der WDR hatte aber damals nur einen, und der war oft bereits für Sportübertragungen am Nachmittag gebucht und hätte nicht rechtzeitig umgebaut werden können. Also veranstaltete Höfer seinen Frühschoppen dann einfach in irgendeinem Raum in unmittelbarer Nähe der Sportstätte, wodurch die Übertragung beider Veranstaltungen möglich wurde.

Im Lauf von dreieinhalb Jahrzehnten gab es nur wenige Veränderungen. Die Zahl der Journalisten und Länder änderte sich manchmal, wenn jemand fehlte. Hatte ein Journalist kurzfristig oder gar nicht abgesagt, fiel er umso mehr in der Sendung auf, weil dort dann ein leerer Stuhl stand und ein herrenloses Namenschild auf dem Tisch. Einmal fehlte Höfer selbst. Wegen einer Sturmflut saß er auf Sylt fest, wo er Urlaub gemacht hatte. Er war seinem Frühschoppen an diesem Tag nur telefonisch zugeschaltet. Der Tisch, an dem die Runde tagte, war anfangs ein gewöhnlicher Wohnzimmertisch, später ein nierenförmiger. Eines Tages geschah das Unfassbare: Frauen diskutierten mit. Höfer nahm sie bei der Hand, erklärte ihnen, wie sie sich gegen die „rüde europäische Horde“ durchsetzen müssten, änderte aber nichts an seiner Standardanrede „Meine Herren“ und wandte sich unter Umständen danach noch direkt an die anwesende Dame: „Sie spielen im Moment gar keine Rolle.“ Dann beschränkte Höfer seine Runde doch wieder auf Männer („Es geht schließlich um Politik“).

Der Frühschoppen genoss lange Zeit eine Monopolstellung im politischen Meinungsbildungsprozess, war Pflichtprogramm am frühen Sonntagmittag. Bis 1970 begann er um 11.30 Uhr. Seine Verlegung auf 12.00 Uhr löste Zuschauerproteste vor allem von Frauen aus, die sich beklagten, die Sendung nun nicht mehr sehen zu können, da sie zu dieser Zeit kochen und den Tisch decken müssten. Zur 1000. Sendung kam ein Politiker ins Studio: Bundeskanzler Willy Brandt gratulierte persönlich. 1967 erhielt Höfer einen Adolf-Grimme-Preis mit Silber. Die Jury begründete die Auszeichnung damit, dass die „Spontaneität der Beiträge der Gesprächsteilnehmer“ den Zuschauer „zu aufmerksamem und konzentriertem Mitdenken“ zwinge.

Die erfolgreiche Reihe brachte es auf 1874 Sendungen. Am Morgen des ersten Weihnachtstags 1953 moderierte Höfer außerdem den „Internationalen Kindergarten“ (kein Witz) und an Neujahr 1954 den „Internationalen Politiker-Frühschoppen“. Die berühmte Anfangsansage „… mit sechs Journalisten aus fünf Ländern“ machte Egon Hoegen. 1987 fand die Sendung ein plötzliches Ende. Der „Spiegel“ enthüllte, dass der junge Höfer 1943 im Zweiten Weltkrieg in einem Artikel die Hinrichtung des Pianisten Karlrobert Kreiten wegen Wehrkraftzersetzung positiv kommentiert hatte. Der WDR trennte sich daraufhin sofort von seinem Star-Journalisten und stellte die Reihe ein. Auf dem Sendeplatz startete nur eine Woche später eine fast identische Sendung unter dem Namen Presseclub.

Im Oktober 2002 begann im öffentlich-rechtlichen Ereignis- und Dokumentationskanal Phoenix eine Neuauflage unter dem Originaltitel, die seither immer dann ausgestrahlt wird, wenn der Presseclub im Ersten wegen Sportübertragungen ausfallen muss.

Pressestelle auch schon abgesetzt?

Ich gebe zu, dass der Versuch naiv war, über das lange Karnevalswochenende Menschen bei einem Marktführer erreichen zu wollen, der seinen Sitz in Köln hat.

Die erste Mailanfrage generierte diese automatische Antwort:

Sehr geehrte(r) Mailer(in), ich bin am 11.02.08. wieder im Haus.
Bitte wenden Sie sich per Mail an:  (XY)
Diese Mail wird nicht weitergeleitet.

Und auch von der genannten Person (XY) kam schon nach wenigen Sekunden eine Antwort.

Sehr geehrte(r) Mailer(in), ich bin am Dienstag, 05.02.2008, wieder im Haus. Bitte wenden Sie sich an meine Kollegin (XYZ). Diese Mail wird nicht weitergeleitet.

An dieser Stelle habe ich die Schnitzeljagd beendet. So wichtig war’s dann auch wieder nicht. Zumindest gibt das Hoffnung, dass RTL bis nach Karneval nichts mehr absetzen wird.

Michael, 31. Januar 2008, 20:25.

Narren gekappt

Traditionell gibt es auch dieses Jahr wieder Ärger unter Karnevalisten. Die Mainzer Hofsänger sind beleidigt, weil sie bei der Mainzer Sitzung nur traditionell zum Finale ein paar Stimmungslieder singen, aber auf ihr ebenso traditionelles politsatirisches Potpourri verzichten sollten. Den Hofsängern war das zu wenig, also haben sie ihren Auftritt gleich ganz abgesagt. Karneval ist eben kein Spaß.

Vergangene amüsante Karnevalsskandale, Eklats und sonstige Unstimmigkeiten haben wir hier und da gesammelt, und außerdem noch da und dort.

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Michael, 29. Januar 2008, 15:02.

Wahr da was?

Kennen Sie den Gag, in dem der Quizmaster die Kandidatin fragt: „Was machen Sie beruflich?“, die Kandidatin antwortet: „Bürokauffrau“, und der Quizmaster jubelt: „Richtig!“? So eine Show gibt es jetzt wirklich. Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit heißt die RTL2-Sendung, in der Kandidaten auf 21 Fragen einfach nur die Wahrheit antworten müssen und dann 25.000 Euro gewonnen haben. Was wahr ist, hat im Vorfeld ein Lügendetektor entschieden, als den Kandidaten dieselben 21 Fragen schon einmal gestellt wurden, aber noch 79 mehr, damit sie nicht wissen, welche davon in der Show wiederholt werden.

Weil es eine effekthascherische RTL2-Show ist, sind die Fragen natürlich nicht so banal, sondern gehen ungefähr so: „Lieben Sie alle Ihre Geschwister gleich?“, „Finden Sie Ihre Familie hässlich?“, „Würden Sie jemandem aus Rache Schaden zufügen?“, „Haben Sie schon mal etwas am Arbeitsplatz gestohlen?“, „Haben Sie Ihre Freundin schon mal betrogen?“, „Glauben Sie, dass Sie etwas Besseres als Ihre jetzige Partnerin finden könnten?“ und „Haben Sie schon mal in die Badewanne gekackt?“

Natürlich sitzt man vor dem Fernseher mit einer gewissen Spannung, versucht sich zu erinnern und fragt sich selbst: „Was würde ich darauf antworten?“, aber genauso natürlich ist man heilfroh, dass man das ja zum Glück nicht muss, weil man sich ja nicht bei einer RTL2-Show als Kandidat bewerben würde.

Wer zufällig hineinzappt, könnte glauben, RTL2 sende jetzt auch eine klassische Quizshow, weil die Beleuchtung im klassischen Quizshowblaulicht gehalten ist. Bleibt man dran, bemerkt man die übliche eklige Seelenentblößung, die sich von der in den anderen Sendungen dadurch unterscheidet, dass die Kandidaten gesiezt werden.

Nur eine Frage hat Moderator Christoph Bauer bisher nicht gestellt: „Würden Sie für Geld alle Hemmungen vergessen, Ihre Familie verletzen, Ihre Beziehung gefährden, sich zum Affen machen und öffentliche Verachtung in Kauf nehmen?“ Aber die Antwort darauf kennen wir ja schon.

Zum Glück ist die Öffentlichkeit bei RTL2 nicht besonders groß.

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Michael, 28. Januar 2008, 23:28.

Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit

2008 (RTL2). Einstündige Show mit Christoph Bauer.

21 Fragen trennen einen Kandidaten von 25.000 Euro. Es sind keine Quizfragen, sondern Fragen zum Leben der Kandidaten selbst, auf die sie die Antworten natürlich kennen. Es kommt aber darauf an, die Wahrheit zu antworten, so peinlich und intim die Fragen auch werden. Und da die Show bei RTL2 läuft, wird es natürlich sehr peinlich und sehr intim. Im Vorfeld der Show waren alle Kandidaten an einen Lügendetektor angeschlossen und ihnen 100 Fragen gestellt worden. 21 Fragen daraus werden in der Show erneut gestellt, und nur für das, was laut Lügendetektortest der Wahrheit entspricht, gibt es Geld. Auf dem Weg zu den 25.000 Euro gibt es mehrere Zwischenstufen, an denen die Kandidaten mit einem kleineren Gewinn aussteigen können. Eine Lüge, und das Spiel ist zu Ende und das Geld weg.

Typischer RTL2-Seelenstriptease in der Optik einer Quizshow. Die Fragen haben das Potenzial, Ehen, Familien und Freundschaften zu zerstören, während Ehepartner, Familienmitglieder und Freunde unweit auf einer Couch im Studio sitzen und zusehen. Lief montags um 22.15 Uhr, die zweite Staffel eine Stunde früher.

Die kolumbianische Originalversion der Show wurde abgesetzt, nachdem eine Frau die Frage, ob sie einen Killer beauftragt und bezahlt habe, um ihren Mann zu ermorden, mit Ja beantwortet hatte. (Im Gegensatz zur Show hat der Mann überlebt.)

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