1992–2003 (RTL); 2003 (Vox). Halbstündige Vormittags-Gameshow mit Werner Schulze-Erdel.
Grundlage für die Sendung sind Umfragen, bei denen im Vorfeld der Sendung jeweils 100 Teilnehmer angeben, was ihnen zu einer bestimmten Vorgabe einfällt. Gesucht werden z. B. Säugetiere, Städte mit dem Anfangsbuchstaben D, fahrbare Untersätze … – eben alles, woraus man eine hübsche Liste von Begriffen zusammenstellen kann, die die Leute spontan angegeben haben. Zwei fünfköpfige Familienteams spielen gegeneinander und müssen diese Begriffe raten.
Zu Beginn jeder Runde tritt je ein Familienmitglied an einen Tisch in der Mitte, und Schulze-Erdel stellt die Aufgabe („Wir haben 100 Leute gefragt …“). Wer schneller den Buzzer betätigt, darf zuerst antworten. Anschließend spielt die Familie, deren Vertreter die häufiger genannte Antwort gegeben hat. Der Reihe nach muss jedes Mitglied eine Antwort raten. Wurde sie in der Umfrage genannt, erscheint sie zusammen mit der Angabe, wie häufig das der Fall war, auf einer großen Anzeigetafel. Diese Häufigkeitszahl wird der ratenden Familie als Punktzahl gutgeschrieben. Nennt sie zum dritten Mal einen Begriff, der nicht auf der Liste steht, kann ihr die gegnerische Familie mit nur einer richtigen Antwort die bisher erzielten Punkte abnehmen. So geht das insgesamt vier Runden lang; in der dritten wird um die doppelte, in der vierten um die dreifache Punktzahl gespielt. Das Verliererteam wird anschließend mit einem Trostpreis nach Hause geschickt: eine Mini-Werner-Statue.
Die Siegerfamilie entsendet zwei Vertreter ins Finalspiel. Beide müssen nun getrennt voneinander zu denselben fünf Fragen die meistgenannten Begriffe erraten und zusammen mindestens 200 Punkte erreichen. Der erste Spieler hat 20, der zweite 25 Sekunden Zeit. Nennt er einen Begriff, den sein Partner schon genannt hat, muss er einen anderen finden. Werden die erforderlichen Punkte erreicht, gewinnt die Familie 10 000 DM (seit 1. Januar 2002: 5000 €) und ist beim nächsten Mal wieder dabei. Wer zum fünften Mal in Folge gewinnt, spielt um 100 000 DM (bzw. 50 000 €), und in der folgenden Sendung treten zwei neue Familien gegeneinander an. Werden die 200 Punkte im Finale nicht erreicht, gewinnt die Familie lediglich die bisher erspielten Punkte in Mark bzw. Euro.
Die Show funktionierte ganz ähnlich wie Ruck Zuck, dessen Moderation Schulze-Erdel dafür aufgegeben hatte: Da in dem Wettkampf keine Bildung abgefragt wurde, konnte jeder mitmachen. Es war die ideale anspruchslose Fließbandunterhaltung für den Mittag mit dem perfekten Fließbandmoderator, der sich selbst „Unterhaltungsfuzzi“ nannte und als Markenzeichen immer weiße Socken trug. Aus Ruck Zuck wurde auch das Ritual übernommen, dass eine Familie, die zum fünften Mal dabei ist, dem Moderator Fragen stellen darf.
Zwischendurch gab es immer wieder Sonderausgaben des Spiels, in denen die Kandidatengruppen keine Familienmitglieder waren, sondern in einer anderen Verbindung zueinander standen. Diese Shows hießen entsprechend Vereinsduell, Promi-Duell, Radio-Duell, Schüler-Lehrer-Duell usw.
Das Familienduell lief — nach einer Premierensendung am Sonntagnachmittag — jeden Werktag, anfangs für kurze Zeit um 12.00 Uhr, dann dauerhaft um 11.30 Uhr, und war extrem erfolgreich. Ab März 2001 zeigte RTL jeden Vormittag ab 11.00 Uhr sogar zwei Folgen hintereinander, die erste war jeweils eine Wiederholung. Im Frühjahr 2003 wollte Vox die generelle Akzeptanz einer Gameshow am frühen Abend testen und entschloss sich, statt einer teuren Neuentwicklung einfach zwei Wochen lang das ohnehin in Produktion befindliche Familienduell des Muttersenders RTL zu zeigen, jedoch mit eigens für Vox produzierten neuen Folgen. Der Versuch scheiterte.
Im Herbst desselben Jahres kam auch bei RTL das Aus nach fast zwölf Jahren. Die Quoten waren zwar insgesamt weiterhin gut, doch ein Boom an Doku-Soaps hatte in RTL die Hoffnung geweckt, durch die Heimwerkershow Einsatz in 4 Wänden das Publikum deutlich verjüngen zu können – was gelang. In den USA lief die Originalversion „Family Feud“ weiterhin und wurde von Richard Karn aus der Heimwerker-Sitcom Hör mal, wer da hämmert moderiert. In der Pilotsendung zur britischen Version („Family Fortunes“) sollen sieben der 100 Befragten auf die Aufforderung „Name a dangerous race apart from the Grand Prix“ geantwortet haben: „Arabs.“