Die Stein

Seit 2008 (ARD). Dt. Schulserie von Gabriele Herzog und Scarlett Kleint.

Die Stein (Julia Stemberger), Vorname Katja, tritt ihre neue Stelle als Lehrerin an der Heinrich-Heine-Schule an und trennt sich noch am gleichen Abend von ihrem untreuen Mann Oliver (Konstantin Graudus), damit die Serie beginnen kann. Nach obligatorischer anfänglicher Abneigung mögen die Schüler ihre neue Klassenlehrerin schnell, und neue Männer tun sich auch bereits am Horizont auf. Der Schulleiter Alexander Fumetti ist eigentlich gar nicht so neu: Mit ihm hatte Katja früher mal was, und er ist auch heute noch ein Frauenheld, weshalb es ordentlich Reibungsfläche gibt. Seine Aktuelle ist die Referendarin Victoria Treff (Ivonne Schönherr). Der richtige Neue ist Stefan Hagen (Jochen Horst), der einen Reiterhof in der Nähe des Landhotels besitzt, das Katja bis eben noch mit ihrem Mann geführt hat. Katjas immer essende Kollegin Renée Reinhardt (Petra Kleinert) wird schnell eine gute Freundin und Katjas Schwester Karola König (Katja Studt) noch  schneller eine schlechte Schwester, denn mit ihr hatte Oliver Katja betrogen. Katjas Eltern Christa (Annekathrin Bürger) und Ulrich (Klaus Manchen) sind zunächst auch keine große Hilfe, bemühen sich dann aber und kaufen das Hotel. Es ist der gute Wille, der zählt.

Biedere Serie mit verstaubten Klischees, die genauso gut aus den frühern 90er-Jahren stammen könnte. Die 45-minütigen Folgen liefen dienstags um 20.15 Uhr und hatten Quoten wie in den 90er-Jahren, als es nur halb so viele Sender gab.

Dead Like Me — So gut wie tot

Ab 26. Juli 2008 (RTL2). 29-tlg. US-Comedyserie von Bryan Fuller („Dead Like Me“; 2003–2004).

Teenager Georgia Lass, genannt George (Ellen Muth), ist gestorben, aber noch nicht tot. Oder umgekehrt. Jedenfalls war das eine dumme Sache, als der alte Toilettensitz aus der Raumstation Mir auf sie fiel. Bis ihr Leben wirklich zu Ende ist, muss sie aber noch ihrem Job als Sensenmädel nachgehen: Sie ist jetzt Seelensammlerin und dafür zuständig, die Seelen all derer einzusammeln, die wie sie auf unnatürliche Weise ums Leben gekommen sind. Nur wenn sie das ordentlich macht, steigt sie selbst in eine höhere Ebene des Lebens nach dem Tod auf. Sie wissen ja, wie das ist. Ihr Boss ist Oberseelensammler Rube Sofer (Mandy Patinkin), ihre Kollegen sind Mason (Callum Blue), Roxy (Jasmine Guy) und Daisy (Laura Harris), die keinen sonderlich großen Respekt vor den Dahingeschiedenen haben. Derweil versuchen Georges Eltern Joy (Cynthia Stevenson) und Clancy (Greg Kean) und ihre Schwester Reggie (Britt McKillip) mit Georges Tod klarzukommen.

Schräge Serie mit dunklem Humor und nachdenklichen Momenten. RTL2 zeigt samstags nachmittags jeweils zwei Folgen. Jede dauert eine knappe Stunde.

Nicht zu fassen

Gut, der Anlass selbst hat mittlerweile auch einen Bart, aber vielleicht wollen Sie ja das Wochenende damit verbringen, mal nachzuzählen, wie viele Verbrecher sich hier verstecken mögen.

Jochen, 26. Juli 2008, 07:12.

Die affenartige Reise der BBC nach Olympia

Es klingt nach dem üblichen PR-Getöse, wenn ein Fernsehsender davon spricht, den Auftrag zu haben, „wahrhaft bahnbrechende kreative Arbeiten“ zu produzieren. Doch das Pathos wirkt weniger hohl, wenn man sich ansieht, was die BBC konkret damit meint.

Gestern hat sie ihren Trailer zu den in zwei Wochen beginnenden Olympischen Spielen vorgestellt. Er basiert auf dem klassischen chinesischen Roman „Die Reise nach Westen“ und zeigt den Affen Monkey, den Sandmönch Sandy und das Schwein Pigsy auf ihrem gefährlichen Weg ins Olympiastadion in Peking, animiert und komponiert von keinem geringeren als den Gorillaz-Erfindern Jamie Hewlett und Damon Albarn.

Und so sieht das dann aus:

Mehr über die Hintergründe im Editors-Blog der BBC.

[via idents.tv, dort ist der Trailer auch in hoher Qualität zu sehen]

Schlagwörter: , ,
Stefan, 25. Juli 2008, 19:11.

Schläfers Bruder

Man muss als Terrorist schon ziemlich dämlich sein, seinen Anschlag ausgerechnet auf die Stadt Los Angeles zu planen, denn selbst jedem Halblicht wäre klar, dass er gegen Jack Bauer ohnehin keine Chance hat.


Foto: RTL II/Showtime

Der hat aber nun offenbar gerade sein freies Halbjahr oder sitzt in irgendeinem chinesischen Kerker, und so ist es in der neuen Terroristenserie Sleeper Cell an Darwyn al-Sayeed, den Anschlag zu verhindern. Es fällt ihm relativ leicht, sich undercover in eine islamistische Schläferzelle einzuschleichen und als „Bruder“ aufgenommen zu werden, denn er ist selbst gläubiger Muslim. Zwischendurch erstattet er seinem Vorgesetzten beim FBI Bericht, der sich als Darwyns Bewährungshelfer tarnt. Die Zelle, in die er da hineingerät, ist im Gegensatz zu den Stereotypen in 24 eine bunt zusammengewürfelte Multikultitruppe mit einem französischen Skinhead, einem blonden Amerikaner und einem wütenden Bosnier, die alle zum Islam konvertiert sind. Wenigstens ihr Chef ist ein echter Araber, und er führt die Truppe wie ein mittelständisches Unternehmen.

Ich würde dich gern nach Hause fahren, aber dann scheißt Farik mich an. Das Dschihad-Mobil ist nur für Dienstfahrten.

 

Foto: RTL II/Showtime

Und wenn sie gerade niemanden umbringen, feiern sie im familiären Kreis Kindergeburtstag. Das wirkt schon eher wie Die Sopranos als wie 24, doch schnell genug geschehen Dinge, durch die es vermieden wird, die Terroristen auch nur annähernd wie Sympathieträger wirken zu lassen. Diese Rolle bleibt allein dem schwarzen Protagonisten Darwyn vorbehalten, der allerdings wie schon Jack Bauer so oft rasch in die Verlegenheit gerät, böse Dinge tun zu müssen, um sich nicht zu verraten. Dennoch lässt sich die Serie auch mit 24 eigentlich nicht vergleichen. Sleeper Cell ist zwar immer wieder spannend, hält aber nicht durchgehend dieses enorme Level, das 24 in den meisten Staffeln gelang, und legt es auch gar nicht darauf an. Stattdessen spielen auch menschliche Geschichten eine Rolle: Darwyn ist kein eiskalter, gefühlloser Superheld mit übermenschlichen Kräften, sondern zeigt seinem FBI-Kontaktmann gegenüber immer wieder, dass er Angst hat: Angst, aufzufliegen, Angst, den Anschlag nicht rechtzeitig verhindern zu können. Angst vor dem Tod. Darwyn ist sich bewusst, dass er sterblich ist und akzeptiert diese Tatsache, hat aber kein Interesse, sein Leben ernsthaft aufs Spiel zu setzen. Er wird wütend, wenn die Agenten, die ihn beschatten und beschützen sollen, sich so blöd anstellen, dass selbst der Dorftrottel sie bemerkt. Richtig: Darwyn ist kein Einzelkämpfer. Er ist undercover zwar allein, doch braucht und will den Schutz aus der Ferne. Das macht die Serie interessant.

Wer in Sleeper Cell hineingerät, muss weniger Zeit investieren als in 24. Zunächst mal minus 14. Die erste Staffel umfasst nur zehn Folgen. Der amerikanische Pay-TV-Kanal Showtime zeigte sie Ende 2005 innerhalb von 15 Tagen. RTL2 plant, die zweite Staffel mit acht Folgen nahtlos anzuschließen. Für sie brauchte Showtime ein Jahr später sogar nur acht Tage. Bei uns ist die Serie in Doppelfolgen zu sehen, heute geht’s los, morgen schon weiter, und dann immer mittwochs.

Sleeper Cell, heute und morgen ab 20.15 Uhr, und dann mittwochs ab 20.15 Uhr bei RTL2 (jeweils zwei Folgen).

Schlagwörter: , ,
Michael, 25. Juli 2008, 06:37.

Möhre Extrablatt! Möhre Extrablatt!

Sydney (flx). Dem Hauskaninchen namens Rabbit hat Ehepaar in Australien das Leben zu verdanken. Als das Haus brannte, kratze das Tier an der Schlafzimmertür, bis das Paar wach wurde und flüchten konnte.

Kenner wissen: Dies ist nicht der erste Fall, in dem ein Kaninchen eine Familie rettet.

Michael, 24. Juli 2008, 13:38.

Sleeper Cell

2008 (RTL2). 18-tlg. US-Actionserie von Ethan Reiff und Cyrus Voris („Sleeper Cell“; 2005–2006).

Der gläubige Muslim und FBI-Agent Darwyn al-Sayeed (Michael Ealy) schleicht sich undercover in eine Schläferzelle islamistischer Terroristen ein, die einen Anschlag auf Los Angeles planen. Faris al-Farik (Oded Fehr) ist der skrupellose Anführer, der Bosnier Ilija Korjenic (Henri Lubatti) dessen rechte Hand. Zur Terrorgruppe gehören auch der französische Skinhead Christian Aumont (Alex Nesic) und der blonde Amerikaner Tommy Emerson (Blake Shields), die beide zum Islam konvertiert sind. Die alleinerziehende Mutter Gayle Bishop (Melissa Sagemiller), die weder mit der einen, noch der anderen Seite zu tun hat, verliebt sich in Darwyn.


Foto: RTL II/Showtime

RTL2 zeigte jeweils zwei Folgen hintereinander, startete mit insgesamt vier Folgen am Freitag und Samstag, und dann mittwochs ab 20.15 Uhr. Die Serie umfasste eine erste Staffel mit zehn und eine zweite Staffel mit acht Folgen, in der, ähnlich wie in 24, ein neuer Handlungsstrang eröffnet wird. RTL2 macht keine Pause zwischen den Staffeln, verschob aber die letzten vier Folgen mangels Erfolg in die tiefe Nacht.

In Memoriam Estelle Getty

Estelle Getty, die als ätzende Alte Sophia Petrillo in den Golden Girls erst ein Weltstar wurde, als sie über 60 war, ist gestorben. Am Freitag wäre sie 85 geworden. Getty war knapp jünger als Bea Arthur, die in der Serie ihre Tochter Dorothy spielte.

In Erinnerung noch einmal ihr erster Auftritt:

 

Michael, 23. Juli 2008, 08:44.

Götzenverehrung

Schon vor 50 Jahren spielte Götz George in Heimatfilmen mit und vor knapp 40 Jahren Hauptrollen in Fernsehserien, darunter Ein Jahr mit und ohne SonntagDiamantendetektiv Dick Donald und Lancier, der Söldner. Ein nationaler Star wurde er jedoch erst, als er 1981 die „Scheiße“ in den Tatort brachte. Seine Figur Schimanski ist noch heute so beliebt, dass die ARD am Sonntagabend bei der neuen Folge damit überrascht wurde, nicht nur beim Gesamtpublikum, sondern sogar in der jungen Zielgruppe Marktführer zu sein.

Im vergangenen September hielt der Produzent Nico Hofmann eine lange Rede auf Götz George, der den Ehrenpreis der Stifter des Deutschen Fernsehpreises für seine Lebensleistung erhielt. Und weil Hofmann damals schon behauptete, George sei im vorangegangenen Sommer 70 Jahre alt geworden, gilt die Rede heute als Geburtstagsständchen, wenn George tatsächlich 70 wird.

An Götz Georges Geburtstag zeigt Das Erste heute um 20.15 Uhr den Film Die Katze. Die rasante Bankräuberaction Die Katze mit Götz George und Gudrun Landgrebe kam 1988 in die Kinos. Die ist es nicht. Stattdessen drehte die ARD einen neuen Film mit gleichem Namen, der jetzt ein Ehedrama mit George und Hannelore Hoger und eine Erstausstrahlung ist. Die Filme haben außer dem Titel und dem Hauptdarsteller nichts gemeinsam, aber das macht wenigstens Götz Georges Filmographie so lustig verwirrend.

Der BR zeigt außerdem um 21.45 Uhr die Krimikomödie Blatt und Blüte und der WDR um 23.15 Uhr den Schimanski-Kinofilm Zabou. Durch geschicktes Umschalten können Sie also alle drei Filme direkt hintereinander sehen und verpassen dann sogar noch das Porträt Nicht reden, machen im Anschluss an den Film im Ersten.

Gratulation zum Geburtstag auch von uns.

Schlagwörter:
Michael, 23. Juli 2008, 06:46.

Schulz & Schulz

1989–1993 (ZDF). 5‑tlg. dt. Spielfilmreihe von Krystian Martinek und Neithardt Riedel, Regie: Ilse Hofmann; ab dem vierten Teil: Nico Hofmann.

Wolfgang Schulz (Götz George) und sein Zwillingsbruder Walter (auch Götz George) sind beide in der Werbebranche tätig. Nur lebt der eine in der Bundesrepublik, der andere in der DDR. Der Hamburger Wolfgang ist ein cooler Yuppie, der das Leben genießt, Walter in Stralsund ein kleinbürgerlicher Familienvater, der sich mit dem Leben, wie es ist, abgefunden hat. Erst durch einen Fernsehauftritt Wolfgangs, den Walter sieht, erfahren die beiden voneinander. Beim ersten Treffen seit 40 Jahren beschließen sie, für einen Tag die Pässe und damit die Rollen zu tauschen. Wolfgang schnuppert beim Sozialismus rein und Walter lernt den Kapitalismus kennen.

Die deutsch-deutsche Komödie sollte ursprünglich nur ein einzelner Fernsehfilm sein. Dieser war bei der Ausstrahlung schon überholt, da vier Wochen zuvor die Berliner Mauer gefallen und die DDR-Grenze zur Bundesrepublik geöffnet worden war. Beides war im zuvor gedrehten Film noch nicht enthalten. Nicht nur diese Entwicklung, auch die Zuschauerresonanz schrie nach Fortsetzungen. Die folgenden vier Filme begleiteten Schulz und Schulz, wie ihre Familien parallel zu Deutschland mühsam zusammenwachsen.

Aus den Gegensätzen Kapitalismus und Sozialismus werden nach der Wiedervereinigung Arroganz und Naivität, und die Brüder gründen ein gemeinsames Unternehmen, bei dem Wessi Wolfgang seinen Ossi-Bruder zu vereinnahmen und für seine Zwecke einzusetzen versucht. Zwar hinkten die Filme der politischen Entwicklung weiterhin immer ein Stück hinterher, bildeten sie aber im Nachhinein realistisch, wenn auch klischeehaft ab. George glänzte in gleich zwei Rollen, von denen keine so war wie die des Schimanski, dessen Image bis zum Start von Schulz & Schulz an ihm geklebt hatte.

Blättern:  1 ... 38 39 40 41 42 ... 96


Das Buch

die Autoren

Weitere Bücher

New York für Fern-SeherDie kleine House-Apotheke

Links