Das Comedy-Hotel

2003 (WDR). 10-tlg. dt. Comedyshow mit Michael Müller und Susanne Pätzold.

In einer Mischung aus Sitcom, Clipshow und Talk spielten die beiden ein Hotelier-Ehepaar, das kuriose Probleme zu bewältigen hatte und prominente Gäste empfing. Zwischendurch wurden immer wieder Sketch-Klassiker von früher gezeigt.

Comedy Hot Shot

2003–2004 (Pro Sieben). Talentshow mit Thomas Hermanns und Oliver Pocher.

Einmal im Jahr traten sechs junge Stand-up-Komiker auf der Bühne des Quatsch Comedy Clubs im Berliner Friedrichstadtpalast auf und gegeneinander an. Die Fernsehzuschauer der einstündigen Live-Sendung stimmten per Telefon über den Sieger ab. Der Sieger von 2003 erhielt ein Jahr später, am 13. Mai 2004, einmal am späten Abend einen halbstündigen Sendeplatz für „Die Konrad Stöckel Show“.

Comedy Factory

1996–1997 (Pro Sieben). Halbstündige Comedyshow mit Sketchen und Parodien. Die Darsteller waren Monty Arnold, Martin Schneider, Lou Richter, Gerd Ekken Gerdes, Stefan Hufschmidt, Jan Ditgen, Roland Baisch, Reinhard Krökel und Otto Kuhnle. Wiederkehrende Elemente waren u. a. „Das schlecht organisierte Verbrechen“, „Lous schlechte Witze“ und „Besondere Menschen“.

35 Ausgaben liefen montags nach 22.00 Uhr.

Comedy Club

1991–1995 (ARD). Halbstündige Comedyshow mit Peer Augustinski und Heinz-Werner Kraehkamp, die in verschiedenen Rollen Sketche spielten und zwischendurch vor Studiopublikum moderierten. In der dritten Staffel war Kraehkamp nicht mehr dabei, Augustinskis Partner war jetzt Dirk Bielefeldt, u. a. in der Rolle als Polizeiwachtmeister Holm.

Insgesamt liefen 22 Folgen montags, später dienstags um 21.05 Uhr. Einige davon waren vorher schon im NDR zu sehen.

Comedy Classics

2002 (ARD). Halbstündige Reihe am Freitagabend, in der alte ARD-Comedyshows wiederholt wurden: zunächst neun Ausgaben von Harald und Eddi, dann sechs von Rudis Tagesshow.

Comedy Champ

2003 (ZDF). 5-tlg. dt. Talentshow mit Barbara Schöneberger.

In vier Folgen treten je vier Nachwuchs-Comedians mit Vorerfahrung mit kurzen Stand-Ups gegeneinander an. Das Publikum im Saal bestimmt die beiden, die in die Finalsendung dürfen. Dort wird unter diesen acht der Beste gekürt, der sich „Comedy Champ“ nennen darf (aber nicht muss) und ein großes Auto für seine zukünftigen Tourneen bekommt.

Es gewann der Kölner Gregor Mönter, der auf Stöckelschuhen auftrat und mit einem Frosch sang. RTL und Pro Sieben hatten kurz vorher ganz ähnliche Wettbewerbe veranstaltet (Comedy Cup und Comedy Hot Shot). Comedy Champ lief in der Sommerpause von Johannes B. Kerner auf dem Sendeplatz der Talkshow, das Finale am Sonntag um 22.00 Uhr.

Barilla Comedy-Küche

2000 (Sat.1). 15-minütige Comedy-Kochshow mit Markus Maria Profitlich und Thomas Hackenberg, die zugleich eine Werbesendung für Barilla-Nudeln war.

Die 13 Ausgaben liefen jeweils sonntags um 18.45 Uhr.

Comedy Zoo

Seit 2008 (ProSieben). Einstündige Jobwechsel-Doku. In jeder Ausgabe helfen drei Prominente der Kategorie Gina Lisa / Sonya Kraus / Axel Schulz einen Tag lang in verschiedenen Zoos aus, kümmern sich um Schweinereien und machen sich zum Affen. Sieben Sendungen dienstags um 21.15 Uhr sind geplant.

Das NDR-Fernsehen hatte das Konzept ein paar Wochen zuvor schon unter dem Titel „Bitte nicht füttern! Promis im Tierpfleger-Test“ mit eigenem Personal und in Hagenbecks Tierpark getestet.

Herz-Zungen-Massage für Sonya Kraus

Erst habe ich gedacht: Boah, Sonya Kraus, die Sau, lässt sich auch von jedem Giraffenbullen die Zunge in den Mund schieben. Dann wurde aber schnell unübersehbar: Das ist für sie nicht nur ein sexuelles Abenteuer, ein billiger Flirt. Dieser Axel ist ihre große Liebe (4,20 Meter Scheitelhöhe). Mit Tränen in den Augen stand sie neben ihm in seinem Gehege, rang nach Fassung, schwärmte von seiner Zeichnung und davon, wie wunderbar das sei, seine Nähe zu spüren. Plötzlich schien es unbedeutend, dass er sich wieder nicht vorher die Stoppeln von der Oberlippe rasiert hatte — und der Gedanke war fern, dass das Tier vielleicht nur das eine von ihr wollte. Bananen.

Die Moderatorin hat ihren neuen Freund im Comedy Zoo getroffen, einer neuen siebenteiligen Doku-Reihe von ProSieben. Die Zoos sind allerdings gar keine „Comedy-Zoos“, sondern ganz normale (wie im Fall von Sonya und Axel der Allwetterzoo in Münster). „Comedy“ sind die prominenten Menschen, die dort einen Tag verbringen und beim Ausmisten, Kraulen, Schieben, Füttern und Im-Dreck-Waten helfen. „Comedy“ bedeutet, dass Dirk Bach sich keine drei Sekunden um die sympathischen, aber überraschend willigen Husumer Protestschweine kümmern kann, ohne dass der Sprecher aus dem Off einen Satz sagt, in dem einer der Begriffe „Schweinerei“, „Schweinsgalopp“ oder „saugeile Show“ vorkommt. „Comedy“ bedeutet, dass Matze Knop auf einem Kamel reiten darf, mit der Schiebkarre hinfällt und am Ende „lustig“ mit dem Kopf vorne aus dem Kaninchenstall herausguckt. Und „Comedy“ bedeutet, dass den Machern auffällt, dass so Paviane voll die Ähnlichkeit mit Paul Breitner haben. Höhö. Paul Breitner, der Pavian, da muss man erst mal drauf kommen!

Man sieht sie förmlich vor sich, die Produzenten, wie sie in der Redaktion zusammen gesessen haben, und einer sagte: „Das wird tierisch lustig, verstehst Du, gnihihi, tierisch lustig — tierisch! Und wir sind im Zoo! Zwischen den ganzen Tieren!“, und ein anderer erwiderte, als er endlich mit Lachen fertig war und sich die Tränen aus den Augen gewischt hatte: „Oh Mann, und wenn unsere Prominenten sowas lustiges sagen, müssen wir das ganz oft und auch in Zeitlupe zeigen.“

Dabei zeigen die täglich 363 Tier-Doku-Soaps bei ARD und ZDF doch, wie leicht es ist, mit den niedlichen, hässlichen, ungestümen, trampeligen, zotteligen Wesen Programm zu machen, wenn man sie nur ein bisschen liebevoll in Szene setzt. Ein großes, unüberwindliches Wenn für den Comedy-Zoo.

Jedes Missgeschick, jeder Ritt auf dem Kamel, jeder „Überraschungs“-Besuch bei anderen Pflegern wurde zelebriert und angestrengt humorisiert. Nur zwischen Sonya Kraus und ihrem Alex mit seiner 50 Zentimeter langen Zunge und den großen Augen, da lief wirklich was. Eine Banane nach der anderen schob sie sich in den Mund, damit er sie beim Herausholen mit seinem weichen Schlabbermaul küsste.

„Mit Zunge!“

Aber es ist ja wahr: Wer weiß schon, ob das Zusammenleben funktionieren würde. Die Beziehung auf Distanz. Der Altersunterschied. Der Größenunterschied. Ihre Prominenz, seine Hörner. Und natürlich die Frage, ob so einer den Hals jemals voll kriegt. Am Ende hat sie sich dann doch wort-, tränen- und bananenreich von ihm verabschiedet.

Comedy Zoo, 7 Folgen, dienstags, 21.15 Uhr, Pro Sieben.

(Die ganze Folge kann man sich auf prosieben.de ansehen.)

Stefan, 20. August 2008, 01:09.

Dunkeldeutschland

Unsere Anerkennung für den ulkigsten Vergleich des Tages geht an das umstrittene Online-Fernsehmagazin Quotenmeter.de, das über die TV-Sendung des Deutschen Fernsehpreises am 12. Oktober vermeldete:

Die umstrittene Fernsehgala wird im Jahr 2008 wieder vom ZDF ausgestrahlt. (…) Bereits einen Tag zuvor findet die Aufzeichnung im Kölner Coloneum statt. Somit verfährt das ZDF in diesem Jahr wie der in die Kritik geratene US-Fernsehsender NBC, der die exklusiven Olympia-Rechte für Amerika besitzt und keine Liveübertragung – außer im Hauptabendprogramm – zulässt. Die US-Bürger tappen bis zur Fernsehausstrahlung im Dunkeln.

Richtig, denn anlässlich der Austragung der olympischen Spiele in China gibt es vorübergehend auch in den USA kein freies Internet. Klar.

Im Übrigen verfährt das ZDF damit außer wie in den meisten Vorjahren auch ähnlich wie der Tatort, dessen Zuschauer oft ein Jahr nach Abschluss der Dreharbeiten noch im Dunkeln tappen, wer der Mörder ist, bevor der neue Fall ausgestrahlt wird, und ähnlich wie TV total, dessen Fernsehzuschauer nach der Aufzeichnung am frühen Abend stundenlang ohne Pointen auskommen müssen — und oft sogar noch während der Ausstrahlung.

Michael, 20. August 2008, 00:35.
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