Jesse

2000 (ProSieben). 42‑tlg. US‑Sitcom von Ira Ungerleider („Jesse“; 1998–2000).

Jesse Warner (Christina Applegate) jobbt als Bedienung im bayerischen Biergarten ihres Vaters John Sr. (George Dzundza) in Buffalo, New York, um sich und ihren zehnjährigen Sohn Little John (Eric Lloyd) ernähren zu können. Ihre Brüder John Jr. (John Lehr) und Darren (David DeLuise) hängen viel bei ihr rum. In der ersten Staffel spricht Junior nicht, weil er nicht daran glaubt. Jesses Nachbar ist der attraktive Chilene Diego Vasquez (Bruno Campos). Carrie (Jennifer Milmore) und Linda (Liza Snyder) sind Jesses Kolleginnen im Biergarten. Eigentlich möchte Jesse Krankenschwester werden und bekommt nach einer Weile auch eine Stelle in einer Schwesternschule. Dort arbeitet sie mit Dr. Danny Kozak (Kevin Rahm) und Kurt (Darryl Theirse) zusammen. Zwischen Diego und Jesse knistert es permanent, sie sind auch immer wieder zusammen, lehnen jedoch mehrfach gegenseitige Heiratsanträge ab. Als Diego die endgültige Ausweisung nach Chile droht, heiratet er schließlich Linda.

Christina Applegate, bekannt geworden als Dumpfbacke in Eine schrecklich nette Familie, zeigte hier, dass sie über deutlich größeres Schauspieltalent verfügt als weithin erwartet. Die Serie lief am Samstagnachmittag und wurde unmittelbar nach ihrem Ende werktäglich um 17.30 Uhr wiederholt.

Die neuen Stirnrunzler sind da


Foto: Vox. Cooles Bild, oder?

Familie CSI ist aus den Sommerferien zurück. Die New Yorker Sippschaft beginnt ihre vierte Staffel heute Abend um 20.15 Uhr bei Vox standesgemäß mit etwas Abstrusem: Die Freiheitsstatue hat einen fetten Blutfleck auf der Stirn.

Nebenan bei den Antworten gibt es zum Staffelstart heute ein kleines Interview mit Hauptdarsteller Gary Sinise, das in Wirklichkeit ein Interview zum Serienstart vor drei Jahren war, aber zu großen Teilen bisher nicht veröffentlicht wurde.

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Michael, 1. September 2008, 00:41.

Mac-Lite

Warum benutzen die CSI-Ermittler am Tatort eigentlich immer Taschenlampen? Sie könnten doch genauso gut das Licht anmachen?Valerie

Zunächst Verzeihung, dass diese Frage schon mehrere Wochen unbeantwortet im Postfach lag. Aber jetzt habe das das Interview mit Gary Sinsise, dem Mac Taylor aus CSI: NY wieder gefunden, das ich zum Serienstart vor drei Jahren für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung geführt habe, und darin habe ich ihm genau diese Frage gestellt. Das hat er geantwortet:

Ja, könnte man. Aber probieren Sie’s mal selbst aus. Ob das Licht an ist oder nicht, wenn Sie mit einer Taschenlampe auf etwas leuchten, sehen Sie plötzlich Kleinigkeiten, die Ihnen sonst nicht aufgefallen wären. Wir suchen ja nach den kleinsten Details, einem winzigen Farbklecks zum Beispiel. Und diese Taschenlampen erleichtern tatsächlich die Suche.

Dann fragte ich noch: „Mir kommt es immer vor, als benutzten die Forensiker aus New York völlig andere Geräte als die aus den anderen Serien, um damit exakt die gleichen Dinge zu tun. Warum ist das so?“

„Das ist doch klar. Das New Yorker Kriminallabor hat natürlich die modernste Ausstattung und besten Leute der Welt. Wissen Sie, ich sehe das so: Mein Team ist das beste, das es gibt.“


Foto: Vox

Und weil aus dem Interview damals nur Auszüge veröffentlicht wurden und ich mir die alte Aufnahme sowieso noch einmal angehört habe, veröffentlichen wir doch bei der Gelegenheit noch ein paar andere Antworten aus dem Gespräch.

In ihrem Spielfilm-Regiedebüt „Miles From Home“ 1988 spielte Ihre Frau Moira Kelly eine kleine Rolle, und Sie schnitten sie raus. Wie lange mussten Sie dafür auf der Couch schlafen?

Gary Sinise: „Ich bin mit dem Film zu den Filmfestspielen von Cannes gefahren, dort wurde er zum ersten Mal vor Publikum gezeigt. Zu diesem Zeitpunkt war eine ihrer Szenen noch drin. Als ich von dort zurückkam, habe ich einige Änderungen vorgenommen, die ich mit ihr diskutiert habe. Ich hatte den Eindruck, dass ihr Part nicht sehr gut geschrieben war. Sie hat ihre Sache gut gemacht, aber die Szene brachte den Film nicht weiter, also habe ich sie herausgenommen. Auf der Couch musste ich deshalb nicht schlafen, aber ich bezahle heute noch dafür…“

Ihre CSI: NY-Rolle Mac Taylor trägt den gleichen Nachnamen wie Ihre bisher berühmteste Rolle, Lt. Dan Taylor aus „Forrest Gump“. Haben Sie sich den Namen ausgesucht?

„Nicht direkt. Ich habe eine Liste mit Vorschlägen für Vornamen und Nachnamen abgegeben, und dann hat [Serienerfinder] Anthony [Zuiker] daraus den Rollennamen zusammengesetzt. Mac ist der Name meines Sohnes. Wir haben ihn nach dem Bruder meiner Frau benannt, der 1983 gestorben ist. Ich hielt das für einen guten Namen.“

Lt. Dan aus „Forrest Gump“ verfolgt Sie aber auch sonst im Leben. Sie haben Ihre Band „Lt. Dan Band“ genannt.

„Wir spielen viel für unsere Truppen auf amerikanischen Stützpunkten im Ausland. Und ich habe festgestellt, wo ich auch hinkam, dass die Menschen sagten: ‚Schau, das kommt Lieutenant Dan!‘. Da konnte ich die Band auch gleich so nennen. Jetzt wissen die Leute wenigstens schon vorher, wer kommt.“

Warum haben Sie sich entschieden, vom Kino ins Fernsehen zu wechseln und in einer Krimiserie mitzuspielen?

„Es ist ein hochwertiges Produkt und hatte eine große Chance auf Erfolg. Angesichts des Erfolgs der anderen beiden Serien dachte ich: Wenn ich Fernsehen mache, dann ist das die Serie, die wahrscheinlich hervorragend beworben und gute Einschaltquoten erreichen wird – was der Fall ist. Die Serie ist gut geschrieben, außerdem steckt auch hier Produzent Jerry Bruckheimer dahinter, und deshalb wusste ich, die Serie würde gut laufen. Und sie tut es.“

Sie hätten es nicht gemacht, wenn die Gefahr eines Flops größer gewesen wäre?

„Ich war nicht auf der Suche nach Arbeit beim Fernsehen, aber als ich das Angebot erhielt, bezog ich verschiedene Faktoren in die Überlegung ein: Regelmäßige Beschäftigung und die Arbeit am Wohnort – meine Kinder sind jetzt in einem Alter, in dem ich nicht lange von zu Hause weg möchte. Es hat so viele Vorteile. Ich opfere die Freiheit, viele verschiedene Charaktere zu spielen, im Kino oder am Theater, aber im Moment ist mir die Stabilität wichtiger, das Wissen, einen regelmäßigen Job zu haben.“

Haben Sie eine der anderen CSI-Serien gesehen, bevor Sie unterschrieben haben?

„Ich hab nicht viel davon gesehen. Aber ich kenne William Petersen, der in der ersten Serie mitspielt, und ich hatte Ausschnitte daraus gesehen, mehr nicht. Als ich darüber nachdachte, in CSI: NY mitzuspielen, hat mir Anthony Zuiker ein paar komplette Episoden geschickt, die ich mir dann angeschaut habe.“

Hat’s Ihnen gefallen?

„Ja! Ich fand’s sehr interessant! Und Bruckheimer gibt der Serie diesen coolen Kino-Look. Es hat mir sehr gut gefallen.“

Haben Sie für die Rolle recherchiert?

„Wir haben ja echte Tatortermittler am Set. Wenn ich was wissen will, frage ich die. Als ich ,Kopfgeld‘ mit Mel Gibson gedreht habe, habe ich etwas Zeit mit ein paar Tatortermittlern verbracht, und ich erinnere mich noch an vieles, was sie mir erzählt haben. Aber ich bin nie an einen echten Tatort gegangen und habe mir Leichen angeguckt. Das ist nichts für mich.“

Vermissen Sie es, die Tiefe eines Charakters zu erforschen? In den ersten Staffeln einer Krimiserie passiert da ja nie viel.

„Ja, tu ich. Aber unsere Serie ist noch neu und kann sich entwickeln. Und solange es sie geben wird, werden wir diese Charaktere erforschen. Das ist das Gute an einer Serie: Es gibt immer eine neue Episode in der nächsten Woche, und wenn sie erfolgreich ist, hat man immer die Gelegenheit Neues auszuprobieren. Und das werden wir über die Jahre tun.“

Und würden Sie gern wieder Regie führen?

„Komisch, darüber habe ich auch gerade erst nachgedacht. Vielleicht führe ich ja irgendwann mal bei CSI: NY Regie, aber im Moment konzentriere ich mich auf meine Arbeit als Schauspieler – wenn ich eines Tages eine gute Story finde, die ich im Theater oder Kino umsetzen möchte, dann werde ich das tun. Aber im Moment ist mir die Serie wichtiger.“

(Update 2008: Regie führte Gary Sinise bei seiner eigenen Serie bisher nicht, 2006 war er aber Autor einer Episode.)

Neue Folgen von CSI: NY ab heute montags um 20.15 Uhr auf Vox.

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Die Tiny & Calli Show

Die Sonja & Dirk Show sollte eine Überraschungsshow werden, eröffnete aber noch vor dem eigentlichen Beginn mit einem Standard: Reiner Calmund. Ehrlich, da kann doch niemand überrascht sein, der tritt doch in jeder RTL-Show auf. Diesmal gab er den bombastischen Ansager, der die Inhalte und Mitwirkenden der Show marktschrie. Während er das tat, stand er in einer Sprecherkabine und ruderte wild mit den Armen, und wenn man ihn synchronisiert hätte, hätte das einigermaßen professionell gewirkt. Hat man aber nicht, und deshalb wurde deutlich: Reiner Calmund kann das wirklich überhaupt nicht. Das war deshalb ulkig, weil wenig später eine nichts ahnende Zuschauerin aus dem Publikum mit heimlichen Karaoke-Aufnahmen bloßgestellt wurde, aus denen hervorging, dass sie das mit dem Singen wirklich überhaupt nicht kann. Das war etwa eine Viertelstunde lang Stoff für Häme seitens Sonja Zietlow und Dirk Bach, und das wiederum war gut so, denn aus dem Dschungel wissen wir, das können die beiden. Aber über Reiner Calmund verloren sie kein Wort. Dem hatten die Autoren nur die üblichen „Ich esse dauernd“-Witze in den Mund gelegt.

Der Rest der Show barg tatsächlich ein paar Überraschungen und war eine kunterbunte schrille und größtenteils kurzweilige Mischung aus originellen Ideen und absurden Spielen, die manchmal ein bisschen an alte Peter-Frankenfeld-Shows oder an Donnerlippchen erinnerten, weil die Moderatoren immer mehr über ihr Publikum wussten, als es diesem lieb zu sein schien. Das vermeintliche, lang angekündigte Highlight des Abends, bei dem ein Kandidat aus dem Studiopublikum alle Produkte eines kompletten Werbeblocks gewinnen konnte, kam ohne eine erneute Ausstrahlung dieses Werbeblocks aus (es war ein zwei Monate alter Block aus einer Ultimativen Chartshow) und die Aufzählung der Produkte ohne Nennung der Marken. Das war zum Beispiel so eine Überraschung. In den Dauerwerbesendungen der 90er-Jahre hätte diese Chance niemand vertan. Über dieses Spiel hinaus gab es keinen roten Faden. Na und?

Private Streiche wurden geoutet, Peinlichkeiten öffentlich gemacht, und trotzdem hielt sich der Fremdschämfaktor in Grenzen. Noch eine Überraschung. Eine Zuschauerin wurde auf die Bühne gezerrt und musste ihre eigene Show moderieren, die „Tiny-Dopfer-Show“, für die es sogar ein eigenes Titellied und ein Bühnenbild gab. Ihre Moderationstexte las sie primavista von einem Teleprompter ab und gab dabei etwas mehr von sich preis, als sie freiwillig getan hätte. Ein anderer Kandidat wurde in einem Kinosaal aufgegriffen, in ein albernes Katzenkostüm gesteckt und in den Kampf mit einer Maus geschickt. Zwischendurch wurde ein Haushaltsgerät an eine Zuschauerin verschenkt („Die kriegt ’nen Fön“).


Foto: RTL

Und dann waren da noch Sonjas und Dirks Doppelgänger: Ein blondes und ein dickes Kind in den gleichen Klamotten wie die Moderatoren interviewten Til Schweiger und stellten ihm Fragen wie diese: „In Ihre Filme gehen viele Leute. Sie haben bestimmt ganz viel Geld. Würden Sie mich adoptieren?“ oder „Haben Sie schon mal in einem guten Film mitgemacht?“


Foto: RTL

Es ist schade, dass die Show nur ein einmaliger Test war und angesichts eines mauen Marktanteils vielleicht nicht fortgesetzt wird. Sie war noch lange nicht perfekt, aber sie hätte vielleicht noch Fahrt aufnehmen und es werden können.

Michael, 30. August 2008, 17:17.

Keiner da


Foto: RTL

Guten Abend. Hier ist der automatische Blogbeantworter des Fernsehlexikons. Sämtliche Mitarbeiter unserer kleinen Seite sind heute ausgeflogen, weshalb wir die neue RTL-Livesendung Die Sonja & Dirk Show mit dem Dschungelduo Sonja Zietlow und Dirk Bach erst irgendwann morgen sehen werden. Dann bekommt man auch viel besser das Gefühl, das man auch sonst hat, wenn bei RTL eine Sendung „live“ ist. Falls Sie ihre Sicht der Show aber schon kundtun wollen, tun Sie sich keinen Zwang an, da unten ist Platz.

Michael, 29. August 2008, 21:40.

Der Hundeprofi

Ab 30. August 2008 (Vox). Dokutainmentreihe mit dem Tierpsychologen und Hundetrainer Martin Rütter.

Jeder, der schon mal einen freilaufenden Hund mehrere hundert Meter von seinem Frauchen entfernt auf sich zuwetzen sah, weiß, der beißt nicht, der will nur spielen. Wo Vox also pro Sendung gleich zwei Hunde herbekommen will, die Therapie nötig haben, bleibt ein Rätsel. Aber mit einem bisschen Glück sind die Hunde hoch verschuldet, betreiben ein schlecht gehendes Restaurant oder haben Welpen, die zu viel Zeit vor dem Fernseher verbringen, und brauchen deshalb Beratung.

Die einstündige Show läuft samstags um 19.15 Uhr.

Liebe mich und meine Kinder

Ab 31. August 2008 (Vox). Dokusoap über alleinerziehende Väter, die eine Partnerin fürs Leben suchen und es für eine Riesenidee halten, die Kinder über die Bewerberinnen entscheiden zu lassen.

Die zweistündigen Folgen laufen sonntags um 18.15 Uhr.

Endlich wieder zu House!


Foto: RTL

Einsam, ohne Team, zieht House den Hausmeister zur Beratung an der Schreibtafel hinzu, der nach wenigen Augenblicken ausgerechnet Lupus als Diagnose vorschlägt. Wenig später bietet House Wilson an: „Wenn du pleite bist, kann ich dir ein bisschen von dem Geld leihen, das ich dir schulde.“ Und weil Wilson House dazu zwingen will, ein neues Team einzustellen, entführt er dessen Gitarre und erpresst ihn.

Ach wie schön, Dr. House ist wieder da, und er ist so gut wie immer. Cameron, Foreman und Chase vermisst man im Staffelauftakt nicht eine Sekunde, allerdings deutet das unveränderte Auftauchen der Namen ihrer Darsteller im Vorspann darauf hin, dass sie nicht nicht endgültig verschwunden sein werden.

Die neuen Folgen der vierten Staffel laufen schon ab heute dienstags um 21.15 Uhr, und weil RTL vergangene Woche lieber das Cliffhanger-Finale der zweiten als das der dritten Staffel noch einmal zeigte, erinnern wir hier daran, was zuletzt geschah.


Foto: RTL

Folge 70. „Menschen machen Fehler“ („Human Error“)

Die Kubanerin Marina hat ein rätselhaftes Herzproblem, und plötzlich bleibt das Herz stehen.

Diagnose: Menschliches Versagen.

Es sieht so aus, als wolle House endlich eine Revanche für den in Folge 41 unentschieden ausgegangenen Wettkampf gegen Gott. Wir wissen ja bereits, dass House im Heilen von Krankheiten ungefähr so gut ist wie Gott, und offenbar ist er auch ungefähr so bekannt wie Gott. Leichter aufzufinden ist allerdings House.

Und so macht sich ein kubanisches Paar auf die Seereise Richtung USA, um bei dem berühmten Dr. House vorstellig zu werden. Die Frau hat eine rätselhafte Herzkrankheit, und ihr Mann Esteban hat gehört, House sei der Arzt, der niemals aufgibt und jedes noch so verzwickte Rätsel löst. Was er nicht gehört hat, ist, dass House ein Ekel ist, das sich am liebsten vor der Arbeit und vor Patienten drückt.

Esteban: „Ich bin tausend Meilen gekommen, um ihn zu sehen!“
Chase: „Es ist ihm egal. Tut mir leid, aber so ist er. Das ist der, für den Sie Ihr Leben riskiert haben. Und Sie haben die richtige Wahl getroffen.“

Leider mussten die beiden aus Seenot gerettet werden, wobei der Koffer mit den medizinischen Unterlagen verloren ging, und so muss das Team bei Null anfangen. Und noch sind ja alle da, auch wenn Foremans letzter Arbeitstag gekommen ist und House noch immer nichts unternommen oder gesagt hat, um ihn zum Bleiben zu überreden.

Wilson: „House, du spielst seit der neunten Klasse die gleiche Gitarre.“
House: „Achte.“
Wilson: „Du lebst seit 15 Jahren im selben Apartment. Du fährst ein zehn Jahre altes Auto. Du kommst mit Veränderung nicht gut klar!“
House: „Das stimmt, aber ich habe mich verändert.“

Noch energischer als Wilson und Cuddy redet Chase auf ihn ein, dass er Foreman gefälligst halten soll. House reagiert.

House: „Sie sind gefeuert.“
Chase: „Wa… weil ich Sie angeschrieen habe?“
House: „Weil Sie am längsten hier sind und entweder genug oder gar nichts gelernt haben, wie auch immer, es ist Zeit für eine Veränderung.“

Aha. Na dann haben Cuddy, Cameron und Wilson nun wenigstens vorübergehend ein anderes Thema, dessentwegen sie auf House rumhacken können.

Zeit dafür ist aber eigentlich keine, denn bei einer Routineuntersuchung bleibt Marina das Herz stehen. Niemand weiß warum. Menschliches Versagen sagen alle, aber das kommt für House nicht in Frage. Mit Bypässen wird sie vorerst am Leben erhalten. House braucht Hilfe und stört Wilson mitten in einer Operation.

Wilson: „Ich bin beschäftigt! Du hast ein Team, mach deine Differenzialdiagnose mit denen!“
House: „Foreman und Cameron machen Reanimation.“
Wilson: „Dann hättest du Chase nicht feuern sollen. Veränderung ist lustig, was?“

Auf ebenso ungeklärte Weise wie es aufhörte, beginnt Marinas Herz erneut zu schlagen – just in dem Moment, als House aufgibt und die Maschinen abstellt. Esteban dankt Gott. Fragend sieht House Richtung Himmel.

House: „Antibiotika haben sie nicht zum Leben erweckt.“
Cameron: „Außer einem Wunder ist das die einzige Erklärung für ihre Symptome.“
House: „Wie kommt es, dass Gott immer nur die Lorbeeren bekommt, wenn etwas Gutes passiert? Wo war er, als ihr Herz stoppte? Was wenn es kein menschliches Versagen war, sondern göttliches?“

Chase hat inzwischen eingesehen, dass es dämlich war, der genervten Cameron jeden Dienstag zu sagen, wie sehr er sie mag. Doch am Abend steht sie vor seiner Tür.

Cameron: „Es ist Dienstag.“
Chase: „Ähm, nein, es ist Montag.“
Cameron: „Ich weiß, ich hatte nur keine Lust zu warten.“

Dann küssen sie sich. Wenigstens ist es jetzt keine Affäre im Kollegenkreis mehr.

Houseschlüssel: Drittes Ostium. House findet heraus, dass Marina ein drittes Ostium (Öffnung zwischen den Vorhöfen und den Herzkammern) im Herzen hat, wo es eigentlich nur zwei geben sollte. Das dritte sorgte für Verwirrung und Unregelmäßigkeiten. Für House ist klar, dass der Schöpfer Schuld hat.

House: „Ein Mensch würde nicht derart großen Mist bauen.“

Esteban schaut sich hinter einer Glasscheibe die rettende OP seiner Frau an. House sieht zu ihm hinüber und warnt ihn: „Wagen Sie es nicht zu beten! Hierfür will ich die Anerkennung!“

Nach getaner Arbeit und in einem Moment menschlicher Schwäche geht House so weit, Foreman offen zu sagen, dass er ihn behalten möchte, dass er ihn braucht. Wilson macht ein extrem erstauntes Gesicht. Wir auch. Das von Wilson sieht man aber im Fernsehen. Doch es ist zu spät.

Foreman: „Ich möchte keine Fälle lösen, ich möchte Leben retten.“
House: „Glauben Sie, es kümmert sie? Oder ihren Mann? Glauben Sie, die Kinder, die sie meinetwegen bekommen kann, interessiert es, warum ich sie gerettet habe?“
Foreman: „Mich interessiert es.“
House: „Sie interessiert nur Ihr eigenes Ego. Sie sind der selbstsüchtige Bastard, nicht ich. Deshalb haben Sie mit Freude Ihren kleinen Abgang drei Wochen lang ausgewalzt!“

Ja… ähm… glaubt vielleicht irgendwer, dass dieser Ausbruch Foreman zum Bleiben überreden konnte? Eben. Wortlos geht er.

Bleibt nur noch Cameron.

Housemeister: Ach ja, Cameron… das ist so eine Sache. Sie übergibt House einen Briefumschlag. Es sind nicht die erhofften Nacktfotos, es ist ihre Kündigung.

House: „Was erwarten Sie von mir? Dass ich niederknie und mich entschuldige? Chase anflehe zurückzukommen?“
Cameron: „Ich erwarte, dass Sie tun, was Sie immer tun. Einen Witz machen und fortfahren. Ich erwarte, dass Sie klarkommen. Ich werde Sie vermissen.“

Wen hat House jetzt noch? Da wären natürlich Esteban und Wunder-Marina, in deren Krankenzimmer die Männer gemütlich eine rauchen, während House feststellt, dass eigentlich alles okay ist.

House: „Original amerikanische Zigarren! So was bekommt man in Kuba nicht. Hundert Prozent gesund.“

Housenummer: Eine Vicodin. Ein leiser Abschied.

Housemusik: Zu Hause angekommen, nimmt House seine alte Gitarre von der Wand und packt eine neue aus, die gerade geliefert wurde. Währenddessen hören wir Josh Ritter mit „Good Man“.

(Aus diesem Buch „Die kleine House-Apotheke“, vgs, 2008)

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Michael, 26. August 2008, 06:43.

Das „Hörzu“-Jodeldiplom

Soeben erreicht uns folgender Hilferuf des bekennenden Fernsehzuschauers Bastian Pastewka:

Ich habe mich gestern wie so oft als letzter lebender Deutscher ausgiebig mit der HÖRZU beschäftigt, nach wie vor meine Lieblingszeitung und nicht zu schlagen, wenn es um die Ausführlichkeit geht. So weit, so uninteressant.

Ich habe jedoch mit einem Mal einen fast zweistündigen Diskurs mit meiner Freundin und wiederum ihrer Freundin über die Bedeutung eines Hinweises, den die HÖRZU auf Seite 31 ihres neuesten Heftes (Nummer 35, die mit der grinsenden Frau drauf, Top-Thema: „Gesund durch Fröhlichkeit“) gibt, geführt.

Wie ihr seht, mag ich Bandwurmsätze; aber das, was dort steht, hätte selbst ich nicht zustande gekriegt, vielleicht auch, weil weder ich noch meine Freunde den dort stehenden Satz begreifen.

Die Überschrift bezieht sich auf eine ZDF-Sendung, die am SA, 30.8. um 20.15h laufen wird. Sie lautet (tatsächlich) GRAND PRIX DER VOLKSMUSIK 2008 – STADIONJODELN IN ZÜRICH.

Darunter folgender Text:

Live! Finale! - Mit

Bitte helft mir. Ihr seid Journalisten oder so was und könnt mir fachlich bestätigen, daß hier mehrere Sätze aufs Schlimmste miteinander kollidiert sind. Kleiner Tipp: Ich habe bereits einen Teil des Rätsels lösen können (da die HÖRZU ja auf der nächsten Seite weitere Infos gibt): Der „23. Bergkristall“ ist natürlich der Name eines Preises und „Oesch’s die Dritten“ eine Schweizer Jodelgruppe. Das ist also ein Eigenname, der nichts mit ihrer Platzierung oder ähnlichem zu tun hat. Aber sie sind kein Quartett.

Und sagt mir, daß man eine Karte FÜR etwas zieht, nicht UM etwas. Und sagt mir, daß 4 Gruppen aus der Schweiz, die in dieser Knallershow gegen je weitere 4 aus Deutschland, Südtirol bzw. Österreich antreten, vielleicht — ich sage ausdrücklich vielleicht — das erwähnte Quartett sein könnten, aber daß sie hierfür ihre Karte längst geZOGEN haben müssten, nicht erst ZIEHEN werden.

Bitte helft mir, bevor ich der HÖRZU schreibe!

Wer kann dem Mann helfen?

Stefan, 25. August 2008, 11:52.

Biedermann und die Brandschatzer

Die neue Sat.1-Telenovela Anna und die Liebe geht so: Die grundgute Lisa Plenske Anna Polauke ist ein hässliches schüchternes Entlein, das von einem tollen Job in einem schnöseligen Modekonzern einer schnöseligen Werbeagentur mitten in Berlin Berlin träumt. Sie verliebt sich in den schönen Chef Sohn des Chefs, der jedoch erst mal nichts von ihr wissen will.

Gespielt wird die Hauptfigur der neuen Sat.1-Telenovela vom ehemaligen RTL-Star Alexandra Neldel Jeanette Biedermann, bekannt aus der Soap Gute Zeiten, schlechte Zeiten Gute Zeiten, schlechte Zeiten.


Foto: Sat.1

Im ersten Moment mag es aussehen, als seien die Produzenten von Anna und die Liebe plündernd und brandschatzend durch Verliebt in Berlin gezogen, doch man muss einräumen, dass erstens ja eigentlich jede Telenovela so geht und zweitens auch jede Menge Elemente aus Grimms Märchen enthalten sind. Im Grunde ist Jeanette Biedermann als Anna nämlich so eine Art Aschenputtel, komplett ausgestattet mit einer bösen Stiefschwester und einem bösen Stiefvater, und die Chefin der Werbeagentur, in der sie gern arbeiten würde, ist dann die böse Hexe. Man kann nur hoffen, dass in der zweiten Sendewoche jemand von einem Wolf gefressen wird, denn in der ersten Woche ist die Handlung noch vorhersehbarer als in der zweiundzwanzigsten Wiederholung von Dirty Dancing (die eine Stunde später kommt). Zuerst bekommt mal die böse Stiefschwester den ersehnten Job, weil sie Annas Bewerbungsunterlagen gestohlen hat. Die blöden, arroganten und hoch bezahlten Werbeschnösel fallen auf sie rein und verlassen sich komplett auf tolle Ideen, die die Neue bringen soll, während sie selbst hirn- und ideenlos rumsitzen und Espresso trinken. Anna selbst ist leider nicht nur schüchtern, sondern stellt sich auch mehrfach viel zu dämlich an, um den Diebstahl aufzuklären und sich selbst ins rechte Licht zu rücken, obwohl die Situation so einfach wäre. Das kommt leider nicht wie sympathische Tollpatschigkeit rüber und scheint auch nur bedingt ihrer Schüchternheit geschuldet, sondern da wirkt sie einfach nur doof. Als sich die im Prinzip gleiche Situation zu Beginn der vierten Folge schon zum dritten Mal wiederholt, nervt es nur noch. Das ist schade, denn Jeanette Biedermann spielt ihre Rolle eigentlich ganz hübsch und leistet sogar eine der weniger hölzernen Darstellungen im Ensemble.


Foto: Sat.1

Zum Glück für Sat.1 haben all diese Faktoren im Fernsehen ja wenig mit den Erfolgsaussichten zu tun. Ob AUDL ein Erfolg wird, hängt davon ab, wie sie die Serie sich entwickelt, und vielleicht davon, wie viele Zuschauer der inzwischen erfolgreichen zeitgleichen RTL-Soap Alles was zählt zum Umschalten bereit sind. Als Sat.1 auf dem gleichen Sendeplatz Verliebt in Berlin zeigte, gab es die nämlich noch nicht.

Anna und die Liebe, werktags um 19.00 Uhr in Sat.1.

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Michael, 25. August 2008, 00:14.
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