Geschichten übern Gartenzaun

1982–1985 (DFF1). 14-tlg. DDR-Familienserie von Ursula Damm-Wendler und Horst Ulrich Wendler, Regie: Horst Zaeske.

Claudia Hoffmann (Monika Woytowicz; 2. Staffel: Angelika Neutschel) ist die Neue in der Dresdner Kleingartenanlage Ulenhorst. Andere Mitglieder sind Elfriede (Helga Göring) und Florian Timm (Herbert Köfer) mit Sohn Heiko (Hans-Georg Körbel), Manfred Schubert (Manfred Richter), Dr. Müller (Dorit Gäbler), Mary (Doris Abesser) und Friedhelm Kunze (Rolf Herricht) mit Sohn Holger (Jörg Heinrich), Petra Schneider (Uta Schorn), Walfried Fiedler (Günter Schubert) und Opa Treuholz (Adolf Peter Hoffmann). Die Eckpunkte der Geschichten sind Pflanzen, Kleintiere und Alltagsereignisse im Lauf der Jahreszeiten. In der zweiten Staffel drei Jahre später (jetzt unter dem Titel Neues übern Gartenzaun) sind Opa Treuholz und Friedhelm Kunze tot, Claudia ist mit Manfred Schubert verheiratet, und Petra und Heiko Timm sind jetzt ebenfalls ein Ehepaar.

Hauptdarstellerin Monika Woytowicz musste in der zweiten Staffel ausgetauscht werden. Sie war 1983 in die Bundesrepublik übergesiedelt. Die einstündigen Folgen liefen freitags um 20.00 Uhr.

Schwestern

1990 (ProSieben). 13-tlg. US-Schwesternserie von Aaron Spelling und Douglas S. Cramer („Nightingales“; 1989).

Die Krankenschwesternschülerinnen im Wilshire Memorial Hospital in Südkalifornien wissen, dass es Wichtigeres im Leben gibt, als Menschenleben zu retten. Sex zum Beispiel. Oder wenigstens Aerobic. In jedem Fall häufiges Umziehen. Sie tun dies im „Nightingale House“ und haben oft schon Erstaunliches erlebt: Bridget Loring (Susan Walters) hat gegen einen Ganoven ausgesagt und lebt nun dank eines Zeugenschutzprogrammes mit neuer Identität; Samantha „Sam“ Sullivan (Chelsea Field) ist eine trockene Alkoholikerin, die nebenbei als Tänzerin arbeitet, um ihre Tochter Megan (Taylor Fry) zu unterstützten. Außerdem dabei: Die Blondine Allyson Yates (Kim Ulrich), das naive Landei Rebecca „Becky“ Granger (Kristy Swanson) und die Latino-Schönheit Yolanda „Yo“ Puente (Roxann Biggs). Schuldirektorin Christine Broderick (Suzanne Pleshette) versucht, die Dinge unter Kontrolle zu halten, ist selbst aber immer noch in ihren Ex Dr. Paul Petrillo (Gil Gerard) verliebt. Wenigstens sorgen Oberschwester Leonore Ritt (Fran Bennett) und Personalchef Dr. Garrett Braden (Barry Newman) für etwas Disziplin.

Je einstündiger Trash aus dem Hause Spelling.

Sergeant Madigan

1975–1979 (ARD). 4-tlg. US-Krimireihe („The … Beat“; 1972).

Sergeant Dan Madigan (Richard Widmark) ist ein desillusionierter Einzelgänger, dem nur sein Job wichtig ist. Auch bei seinen Ermittlungen für die New Yorker Polizei arbeitet er allein.

Jede Folge hatte Spielfilmlänge. Der TV-Reihe war 1968 der Kinofilm „Nur noch 72 Stunden“ vorausgegangen, den die ARD 1973 zeigte. Darin spielte Widmark ebenfalls die Rolle des Madigan. Am Ende dieses Films starb Madigan. Egal.

Inspektor Morse

1989–1990 (DFF). 7-tlg. brit. Krimiserie nach den Romanen von Colin Dexter („Inspector Morse“; 1987–2000).

Chief Inspektor Morse (John Thaw) ist Junggeselle, liebt Wagner und Bier und verschweigt seinen Vornamen („Ich benutze ihn nicht, meine Eltern waren doof“). Mürrisch, gemächlich und häufig auf Umwegen löst er knifflige Mordfälle, aber noch lieber knifflige Kreuzworträtsel. In seinem roten 1960er Mark 2 Jaguar fährt er mit seinem gegensätzlichen Partner Robbie Lewis (Kevin Whately) durch die Straßen von Oxford. Ihr Chef ist Chief Superintendent Strange (James Grout), als Pathologen dienen Max (Peter Woodthorpe) und Dr. Grayling Russell (Amanda Hilwood).

In Großbritannien war Inspektor Morse ein großer Erfolg und brachte es auf über 33 zweistündige Folgen, bis Morse schließlich 2000 starb. Autor Colin Dexter, der die Hobbys seines Helden teilte, tauchte wie Hitchcock in seinen Filmen in fast jeder Folge kurz auf. Die Titelmelodie basiert auf dem Morsecode für MORSE. Und der ungenutzte Vorname lautet Endeavour. Das steht in einem der Romane.

Täter unbekannt

1972 (DFF1). 5-tlg. DDR-Krimireihe von Ulrich Waldner, Regie: Bernhard Stephan.

Der erfahrene Oberleutnant Reichenbach (Erwin Geschonnek) und der junge Hauptmann Jonisch (Jürgen Hentsch) lösen Kriminalfälle. Diesmal geht es nicht – wie vorher fast ausschließlich in DDR-Krimiserien – um aus dem Westen importierte, sondern hausgemachte Delikte: Einbruch, Raub, Sexualmord und Betrug. Partner der Serie war das Ministerium des Inneren.

Wegen mangelnden Zuschauerinteresses wurde die Serie vorzeitig abgesetzt. Sie lief bis dahin donnerstags um 20.00 Uhr.

Die Aubergers

1997–1998 (ZDF). 14-tlg. dt. Familienserie von Gabriela Sperl, Regie: Karin Hercher und Peter Deutsch.

Der Familienpatriarch Herbert Auberger (Dieter Eppler) verfügt, dass seine Söhne Harry (Gerhart Lippert) und Albert (Mark Kuhn) sein Erbe antreten und gemeinsam die Familienkanzlei übernehmen. Beide mögen sich nicht und haben völlig unterschiedliche Ansichten und Einstellungen: Albert geht es nur um den Profit, Harry möchte den kleinen Leuten helfen. Trotzdem werden sie natürlich ein gutes Gespann. Harry ist mit Susanne (Silvia Reize) verheiratet, ihre Kinder heißen Dany (Martin Kluge) und Molly (Bernadette Heerwagen). Alberts Frau ist Theresa (April Hailer), der gemeinsame Sohn Stephan (Fabian Zapatka). Luise Auberger (Ursula Lingen) ist Harrys Mutter.

Die 50-Minuten-Folgen liefen freitags um 19.25 Uhr.

Weltspiegel

Seit 1963 (ARD). Wöchentliches Auslandsmagazin mit Berichten der ARD-Korrespondenten.

Erster Moderator war Klaus Bölling, der in der ersten Sendung ein viel bestauntes „transatlantisches Fernsehgespräch über einen Nachrichtensatelliten“ mit Thilo Koch in Washington führte. Weitere Moderatoren waren u.a. Andreas Cichowicz, Nikolaus Brender, Claus Hinrich Casdorff, Ernst Elitz, Dieter Kronzucker, Gerhard Konzelmann, Patrick Leclercq, Dagobert Lindlau, Peter Mezger, Gerd H. Pelletier, Gerd Ruge, Winfried Scharlau, Rolf Seelmann-Eggebert und Immo Vogel. Im Oktober 2001 durfte zum ersten Mal eine Frau ran: Tina Hassel.

War meistens ungefähr eine halbe Stunde lang und lief zunächst freitags um 20.30 Uhr, ab 1964 am frühen Sonntagabend.

Jörg Preda

1966–1980 (ARD). 39-tlg. dt. Abenteuerserie.

Der abenteuerlustige Reisejournalist Jörg Preda (Pinkas Braun) soll bei seinen Besuchen exotischer Länder eigentlich über diese als solche schreiben, wird aber immer wieder in die verschiedensten Kriminalfälle verwickelt und kümmert sich persönlich um deren Aufklärung. Natürlich lässt sich später darüber ganz hübsch schreiben.

Die Folgen waren 25 Minuten lang. Die ersten 13 liefen ab 1966 in allen regionalen Vorabendprogrammen, zum Teil unter den Titeln Unterwegs mit Jörg Preda und Jörg Preda reist um die Welt. Nach zwölf Jahren Pause entstanden zwei neue Staffeln mit insgesamt 26 weiteren Folgen, die jetzt Jörg Preda berichtet hießen. Die Musik stammte von Klaus Doldinger.

Die fünfte Kolonne

1963–1968 (ZDF). 23-tlg. dt. Kriminalreihe von Helmut Ringelmann.

Brave Westdeutsche werden von bösen Ostdeutschen in die Machenschaften der DDR hineingezogen und häufig durch Erpressung zur Spionage für die Stasi gezwungen. Aber keine Sorge: Die westlichen Geheimdienste klären die Fälle östlicher Geheimdienste in der Bundesrepublik jedes Mal auf.

Die Reihe behauptete – ähnlich wie das Kriminalmuseum und Stahlnetz -, dokumentarisch zu sein und begann mit dem Vorspann: „Die Sendung ist nach wahren Begebenheiten frei gestaltet.“ Sie mischte Krimi- mit Agentenserie. Meistens ging es zunächst um die Delikte, die überhaupt erst zur eigentlichen Spionage führen: Erpressung, Nötigung, Entführung, Mord.

Der spätere Derrick-Erfinder Herbert Reinecker schrieb das Drehbuch zur ersten und mehreren weiteren Episoden. Die fünfte Kolonne war die einzige Krimireihe mit politischem Hintergrund und passte mit ihrem simplen Gut-Böse-Schema in den Kalten Krieg. Sie war das Spiegelbild zur DDR-Krimireihe Blaulicht, wo alles Böse auch aus dem Ausland kam, aber eben aus dem im Westen.

Die Episoden waren zwischen 55 und 70 Minuten lang, in sich abgeschlossen und ohne wiederkehrende Charaktere. Und den wechselnden Hauptdarstellern waren große Namen wie Joachim Fuchsberger, Hanns Lothar, Erik Ode oder Siegfried Wischnewski. Die Reihe lief in loser Folge zur Primetime dienstags, donnerstags und schließlich auf dem sich langsam etablierenden Krimiserienplatz freitags.

Das Kriminalmuseum

1963–1970 (ZDF). 42-tlg. dt. Krimireihe.

Jede Folge beginnt im Kriminalmuseum, wo Beweistücke aus unterschiedlichen Verbrechen, hauptsächlich Mord und Betrug, zu begutachten sind. Zu einem Beweisstück wird anschließend im Film die Geschichte erzählt.

In jeder Folge spielten andere Schauspieler die Hauptrollen, es gab auch keine festen Ermittlerfiguren, so dass die Reihe eigentlich aus vielen einzelnen Fernsehspielen bestand, die lediglich unter einem gemeinsamen Titel gesendet wurden. Zu den Hauptdarstellern gehörten u.a. Wolfgang Völz, Günter Ungeheuer, Claus Wilcke, René Deltgen und Erik Ode, der in der Nachfolgeserie zum Kriminalmuseum den Kommissar spielte. Die letzte Folge „Wer klingelt schon zur Fernsehzeit“ war als letzte Episode unter dem Titel „Die Wäscheleine“ produziert worden, wurde aber unabhängig von der Serie gezeigt.

Dies war die erste Krimireihe des ZDF. Die ersten drei Folgen liefen noch unter dem Titel Das Kriminalmuseum erzählt. Das Konzept stammt von Produzent Helmut Ringelmann, der in den nächsten Jahrzehnten fast ein Monopol auf Krimiserien im ZDF haben sollte. Es orientierte sich deutlich an Jürgen Rolands Stahlnetz, behauptete ebenfalls, authentische Fälle nachzuerzählen – dafür stand auch das Vorzeigen eines Beweisstücks am Anfang und der Untertitel „Nach Polizeiakten dargestellt“, der später relativiert wurde zu: „Nach Unterlagen der Kriminalpolizei frei gestaltet“. Kommentare aus dem Off gab es, anders als bei Stahlnetz, allerdings nur im Vorspann, während des Besuchs im Kriminalmuseum.

Die Filme waren 60 bis 75 Minuten lang. Sie liefen in loser Folge, meist fünf bis sieben Folgen pro Jahr. Sendeplatz war anfangs donnerstags um 21.00 Uhr, ab 1965 dienstags und ab 1966 schließlich freitags um 20.00 Uhr. Damit begann das ZDF, die Freitags-Primetime zum festen Krimi-Termin zu machen – sie ist es bis heute.

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