Das Fernsehlexikon-Bilderrätsel (7)

Nein, das war weder Musik aus Studio B noch Allein gegen alle, was Max Schautzer da moderiert hat. Es war, wie nur wenige Teilnehmer an unserem großen Ratespiel wussten, der deutsche Vorentscheid zum Eurovision Song Contest 1976, Ein Lied für Den Haag. Der Hessische Rundfunk hatte die erstaunliche Idee, die Show ohne Publikum zu produzieren, und ließ sie von einem Siebziger-Jahre-Moderationsroboter präsentieren, der sich nicht einmal zu fein war, einen Witz auf Kosten von Joy Fleming zu machen, die im Vorjahr mit dem wunderbaren „Ein Lied kann eine Brücke sein“ nur auf dem vorletzten Platz gelandet war.

Bitte sehen Sie sich diese gut drei Minuten mit dem Anfang der, äh, Show unbedingt an — schon als kleines Korrektiv gegen die Illusion, dass im Fernsehen früher alles besser war:

 
Nun aber zu unserem heutigen Bilderrätsel:

Wessen Schreibtisch ist das?

Die Auflösung steht hier.

Hier geht’s zu den Spielregeln und Preisen des großen Fernsehlexikon-Bilderrätsels.

Stefan, 8. Dezember 2008, 11:00.

110 — Sie retten bald niemanden mehr

Der 17.00-Uhr-Sendeplatz ist für RTL so etwas wie der 18.50-Uhr-Sendeplatz für Das Erste: Ein unbeachteter Haufen voller Kraut und Rüben. Egal was kommt, die Menschen sehen lieber weg. Ernsthaft: Den Sendern scheint es völlig egal zu sein, was dort kommt. Nirgendwo sonst wurden in den vergangenen zwei Jahren so viele verschiedene Formate durchgeschleust wie auf diesem einen Sendeplatz. Und dem anderen. Der Unterschied mag lediglich sein, dass der ARD zwischendurch vereinzelt eine tolle Serie ins Programm rutschte, wie aktuell Türkisch für Anfänger. Das kann man von RTL nicht unbedingt behaupten. Dort geht bald der jüngste traurige Versuch, der Actionpretender 112 – Sie retten Dein Leben zu Ende, wie DWDL am Wochenende berichtete. 110 Folgen von 112 werden dann produziert worden sein, und wenn RTL alle zeigt, wird die Serie Anfang Februar auslaufen und dann fünf Monate künstlich am Leben gehalten worden sein, so lange wie lange nichts. Die Serie war das erfolgreichste der 17.00-Uhr-Formate seit der achten Wiederholung der Nanny. Ich korrigiere: Das am wenigsten erfolglose. Immerhin wurden mehrmals zweistellige Marktanteile erreicht. Für RTL2 wäre das eine tolle Sache.

Was RTL nach Sitcoms, Pseudo-Dokus, Vorher-Nachher-Shows, Dailys Soaps, Gameshows und einer Actionserie dann an die Wand wirft, in der Hoffnung, dass irgendwann mal was haften bleibt, werden wir sehen. Oder eher: Nicht. Die meisten von uns jedenfalls.

Erinnern Sie sich noch an Schaltpausen? Die gab es in der Frühzeit des Fernsehens, wenn von einer ARD-Anstalt zur anderen umgeschaltet werden musste. Das konnte damals eine Weile dauern, und dann kam so lange eben nichts.

So etwas könnte RTL doch mal versuchen: Nichts. Es wäre mit geringem Budget herzustellen und könnte den Durchschnittsmarktanteil auch nicht viel weiter nach unten ziehen.

Aber vielleicht wäre das auch eher eine Idee für die Kostensparer von ProSiebenSat.1.

Michael, 8. Dezember 2008, 08:35.

Das Fernsehlexikon-Bilderrätsel (6)

Das fehlende Möbelstück in unserem gestrigen Rätselbild war natürlich der alte abgewetzte Fernsehsessel, in dem Martin Crane zum Leidwesen seines Sohnes Frasier in der gleichnamigen amerikanischen Sitcom sitzt:

 
Und damit zur Frage für dieses Wochenende: Welche Sendung wurde in dieser fantastischen Kulisse gedreht?

Okay, wir machen’s ein bisschen leichter und enthüllen noch ein Bild von der Dekoration:

Na? Immer noch nicht? Also gut, dann zeigen wir auch den Moderator:

Nicht erkannt? Es handelt sich um Max Schautzer. Und wir verraten Ihnen noch etwas — seine Anfangsmoderation:

Dies, meine Damen und Herren, ist keine Show mit Ballett und Big-Band, mit Klimbim oder Klamauk oder gar einem Super-Schnickschnack.

Jetzt aber:

Welche Sendung moderiert Max Schautzer hier?

Die Auflösung steht hier.

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Stefan, 6. Dezember 2008, 11:00.

Johannes B. Kerner

1996–1998 (Sat.1). Tägliche Vormittags-Talkshow mit Johannes B. Kerner und nichtprominenten Gästen zu täglich wechselnden Themen.

In seiner täglichen Talkshow probte Kerner schon seine Haltung, die er später in diversen Formaten perfektionierte: „Man wird doch noch mal fragen dürfen“ war das Motto der Show, das er auch später in der ZDF-Talkshow JBK häufig wieder aufnahm und umsetzte. Typisch für Kerner war eine Sendung mit einer Miss Bad Segeberg. Er hatte sie mit den Worten angekündigt, sie sei der Meinung, dass es in dem Geschäft nicht „mit rechten Dingen“ zugehe. Als sie dann einen Manager neben ihr anklagte, dass es in diesem Geschäft nicht „mit rechten Dingen“ zugehe, war Kerner scheinbar ganz erschrocken: „Nicht mit rechten Dingen“, fragte er nach, rief „Oh Gott“, hielt sich die Hand vor den Mund und sagte: „Wir wollten gar keinen Ärger!“

Kerners Talkshow war vergleichsweise wenig skandalträchtig. Er redete über „Alltägliches“ wie „Wenn Frauen boxen und Männer maniküren“ oder „Dein Aberglaube geht mir auf den Geist“, aber auch zu Themen wie „Nacktfotos – ich schäme mich für meine Tochter“, „Mit einer Lüge in die Ehe“ und „Tratsch – und plötzlich bist du eine Hure“. Am 22. März 1996 lautete das Thema: „Ich hasse Talkshows“. In der ersten Reihe saß ein Mann, der sagte: „Ich hasse eigentlich auch Talkshows. Deswegen bin ich hier.“

„Jeder Mensch ist verschieden“, war eine klassische Zusammenfassung von Kerner am Ende einer Sendung – ein Satz, der angesichts der Daily-Talk-Schwemme jener Zeit nicht auf die Gestaltung der Tagesprogramme zutraf. Johannes B. Kerner war die erste tägliche Talkshow von Sat.1. Zu dieser Zeit talkten bei RTL schon Bärbel Schäfer, Ilona Christen und Hans Meiser und auf Pro Sieben Arabella.

Ende 1997 wechselte Kerner zum ZDF, um dort u. a. Menschen, Das aktuelle Sport-Studio und Die Johannes B. Kerner Show zu moderieren. Sein Nachfolger auf dem morgendlichen Talk-Sendeplatz bei Sat.1 wurde Jörg Pilawa.

Das Fernsehlexikon-Bilderrätsel (5)

Ja, das war schwer. Nur zwei, drei Handvoll richtige Antworten haben wir auf unsere gestrige Frage nach der Titelmusik von Johannes B. Kerner bekommen — der Vormittagstalkshow, die der gleichnamige Moderator 1996 bis 1998 auf Sat.1 moderierte. Dabei ließ sich die Lösung sogar mithilfe von Google finden (allerdings tief versteckt in den Newsgroups). Es handelt sich um den Disco-Klassiker „Relight My Fire“ von Dan Hartman (später gecovert von Take That mit Lulu, was wir als Antwort auch haben durchgehen lassen).

Das heutige Bilderrätsel dürfte für Fernsehkenner dagegen ein Klacks sein:

Welches Möbelstück fehlt hier noch?

Die Antwort steht hier.

Spielregeln und Preise des großen Fernsehlexikon-Bilderrätsels.

Stefan, 5. Dezember 2008, 11:00.

Das Fernsehlexikon-Bilderrätsel (4)

Wow: Über 300 Einsender haben in dem kleinen gelben Balken, den wir gestern zeigten, den Anfang von 24 erkannt.

Da trifft es sich gut, dass wir das Preisangebot gerade weiter aufstocken konnten: Unser Verlag VGS hat uns freundlicherweise noch fünf Ausgaben der „Kleinen House-Apotheke“ zur Verfügung gestellt. Und ProSieben packt noch die dritten Staffel von Switch Reloaded auf DVD oben drauf. (Von der dritten Rätselwoche an wird es möglich sein, die bevorzugten Preise mit der Lösung anzugeben.)

Vorher gilt es aber natürlich noch, diese harte Nuss zu knacken:

Welches bekannte Musikstück ist zu hören?

Die Antwort steht hier.

Spielregeln und Preise des großen Fernsehlexikon-Bilderrätsels.

Stefan, 4. Dezember 2008, 11:00.

Herbstzeitverlose

Denkt Euch, ich habe Zwei Weihnachtsmänner gesehen, einen sehr schönen Weihnachtszweiteiler, der am 18. und 19. Dezember in Sat.1 gezeigt wird und schon eine Woche vorher auf DVD erscheint. Eine ausführlichere Empfehlung werde ich am Sendetag des ersten Teils ausformulieren. Auf den Heimseiten der Hauptdarsteller Bastian Pastewka und Christoph Maria Herbst können Sie die DVD aber jetzt schon gewinnen.

Michael, 4. Dezember 2008, 10:41.

Das Fernsehlexikon-Bilderrätsel (3)

Unsere gestrige Frage nach dem Inhaber eines Hinterkopfs war offenbar schwerer. Neben vielen richtigen Antworten erreichten uns auch Dutzende falsche. Vor allem Peter Limbourg wurde häufig zu Unrecht verdächtigt. Dabei handelt es sich — die Älteren werden sich erinnern — um einen Ausschnitt aus der legendären Sat.1-Sendung Zur Sache, Kanzler — einer „Interviewsimulation mit Heinz Klaus Mertes in der Rolle des Gastgebers und Helmut Kohl als Kanzler“, wie es ein einschlägiges Standardwerk formuliert.


In der gezeigten Szene formuliert Mertes gerade wörtlich:

Herr Bundeskanzler, Sie stehen kurz vor Ihrem alljährlichen Fastenurlaub. Wie sind Sie persönlich in Form, und wie viele Pfunde sollen runter?

(Wir haben natürlich auch die Antwort „Kleins Haus Mertes“ gelten lassen.)

Wechseln wir nun das Genre und das Jahrzehnt:

Was wird hier gleich zu lesen sein?

Auflösung hier.

Zu den Spielregeln und Preisen des großen Fernsehlexikon-Bilderrätsels.

Stefan, 3. Dezember 2008, 11:00.

Altersweisheit

Johannes Heesters erklärt, warum er auf der Bühne gelegentlich mal etwas vergisst:

Ich bin schließlich keine hundert mehr.

Michael, 2. Dezember 2008, 20:17.

Das Fernsehlexikon-Bilderrätsel (2)

Über 170 richtige Antworten haben wir auf unsere gestrige Rätselfrage bekommen (und eine Handvoll falsche). Das merkwürdig anonymisierte Bild stammt aus der Kabel-1-Sendung J-Game, die eigentlich Judas-Game heißen sollte. (Beide Antworten haben wir als richtig gelten lassen.)

Kurz vor Beginn der Premierensendung am 5. Februar 2004 hatte die Bayerische Landesmedienanstalt den Titel untersagt, weil er geeignet sei, „religiöse Gefühle zu verletzen und antisemitische Ressentiments zu provozieren“. Der Zentralrat der Juden in Deutschland hatte protestiert und erklärt, geschichtsbewusste Menschen erinnere er an den Ruf „Judas verrecke!“ Kabel 1 blieben bis zur Ausstrahlung der ersten Folge nur gut eineinhalb Stunden, um das Wort in Ton und Bild unkenntlich zu machen — das sah man. Trotz der öffentlichkeitswirksamen Aufregung wollte die Show übrigens kaum jemand sehen. Und ein Jahr später gab es noch eine Beanstandung von den Landesmedienanstalten, weil der Inhalt der Sendung gegen den Jugendschutz verstoßen habe.

Es bleibt politisch, hier ist unsere zweite Frage:

Wessen Hinterkopf ist das?

Die Antwort steht hier.

Zu den Spielregeln und Preisen des großen Fernsehlexikon-Bilderrätsels.

Stefan, 2. Dezember 2008, 11:00.
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