Detektivbüro Roth

1986–1987 (ARD). 35-tlg. dt. Krimiserie von Horst Otto Oskar Bosetzky (alias -ky) und Felix Huby.

Bruno Roth (Manfred Krug) leitet sein eigenes Detektivbüro in einer alten Berliner Villa und ermittelt in verschiedenen Fällen. Seine Mitarbeiter sind seine Freundin Ricarda (Ute Willing), seine Schwägerin Olga Roth (Eva Maria Bauer) und deren Sohn Uli (Peter Seum). Die Roths arbeiten anfangs mal mit, mal gegen den Detektiv Albert Löffelhardt (Klaus Löwitsch), später mal mit, mal gegen Egon Fetzer (Heinz Schubert).

Jede Folge dauerte eine knappe Stunde und lief im Vorabendprogramm. Sieben Jahre später kam die Serie unverhofft zum Primetime-Einsatz, als die Sitcoms Harrys Nest und Der Dünnbrettbohrer floppten und kurzfristig Wiederholungen von Detektivbüro Roth ins Programm gehievt wurden. Eine Woche nach der letzten Folge 1987 startete Löwitsch bereits in einer neuen Serie als Hafendetektiv.

Hafendetektiv

1987–1991 (ARD). 24-tlg. dt. Krimiserie von Felix Huby.

Der grimmige Detektiv Bruno Stepanek (Klaus Löwitsch) arbeitet im Duisburger Binnenhafen. Wann immer Kriminaloberrat Toffer (Hellmut Lange) Hilfe braucht, wenn es um Verbrechen im Zusammenhang mit der Seefahrt geht, aber auch bei anderen Fällen, ist Stepanek zur Stelle.

Die einstündigen Folgen liefen im Vorabendprogramm. Bis eine Woche vor dem Sendestart hatte Löwitsch auf dem gleichen Sendeplatz in der Serie Detektivbüro Roth ebenfalls einen Detektiv gespielt.

Alles, was Recht ist

1986 (ZDF). 3-tlg. dt. Anwaltserie von Felix Huby. Die Berliner Anwältin Hanna Thaler (Thekla Carola Wied) vertritt vor allem die kleinen Leute. Bei ihr zu Hause eingenistet hat sich ihre Nichte Henriette (Roswitha Schreiner). Mit dem Anwalt Dr. Arnulf Rehberg (Christian Quadflieg), der die besseren Leute der Stadt vertritt, verbindet Hanna eine innige Hassliebe.

Aber ehrlich

1997 (ZDF). 14-tlg. dt. Familienserie von Felix Huby, Regie: Christoph Schrewe.

Charly Berg (Manfred Gorr), Ex-Olympiasieger im Schwimmen, trägt seinen muskulösen Körper als Bademeister am Beckenrand spazieren und zieht noch immer die Blicke der Frauen auf sich. Die sorgende Gattin und Mutter Charlotte (Christiane Carstens) schaut derweil in die Backröhre und will sich zwecks Emanzipation zur „Beauty-Beraterin“ ausbilden lassen. Miriam (Jenny-Marie Muck), Tochter aus der ersten Ehe des Vaters, schwer pubertierend, hält wenig von der Schule, dafür um so mehr von Jungs und vernichtet auch gern die elterlichen Sektvorräte. Der zehnjährige Sohn Thommi (David Lütgenhorst) findet Schule auch ziemlich blöd. Aus Sekt macht er sich zwar noch nichts, dafür ist das Skateboard sein bester Freund. Sie alle leben im Haus von Opa Emil (Herbert Köfer).

Die selbst für ZDF-Vorabend-Verhältnisse einfallslose Serie lief mittwochs um 17.54 Uhr, die Folgen waren 50 Minuten lang.

„Zapp“? – „Eine riesige Enttäuschung!“

Mit dem gleichen hinterhältigen Trick wie in den vergangenen Jahren hat sich das Weihnachtsfest herangeschlichen und steht, wie viele Menschen in diesen Tagen erschrocken feststellen, plötzlich unmittelbar bevor. Eine naheliegende Frage angesichts dieser Überraschung lautet: Wäre denn dieses „Zapp“-Büchlein der Herren Reufsteck und Niggemeier, von dem man so viel hört, ein geeignetes Geschenk in letzter Minute? Unsere Antwort darauf lautet: Kommt drauf an, wen Sie fragen.

„Westdeutsche Allgemeine Zeitung“:

Fernsehen kann tödlich einschläfernd sein – das musste Deutschlands berühmteste Hausmeisterin Else Kling erfahren: Die streitbare Hauptfigur der Vorabendserie „Lindenstraße“ entschlief friedlich vor der Glotze, als sie sich in Folge 1069 des ARD-Dauerbrenners eine Episode der – „Lindenstraße“ anschaute.

Nicht der einzige kuriose Todesfall: Else Klings Mann Egon wurde von einem Mofa überfahren, ein Theologe namens Steinbrück mit der Bratpfanne erschlagen, eine Tierschützerin siechte nach dem Biss einer tollwütigen Katze dahin. Nachzulesen ist das alles im höchst vergnüglichen Buch „Zapp! Merkwürdigkeiten aus der Fernsehwelt“, dem Nachschlagewerk der TV-Experten Stefan Niggemeier und Michael Reufsteck. (…)

„Frankfurter Rundschau“:

(…) Manchmal chronologisch, oft aber irgendwie wahllos aneinandergereiht, erinnern die 22 Rubriken von „Rang und Namen“ bis „Schluss und Aus“ einerseits an die Bestsellerreihe „Schott’s Sammelsurium“, andererseits an Thomas Gsellas Fußballzitatschatz „So werde ich Heribert Fassbender“, schafft aber doch viel mehr: ein Link in jede persönliche TV-Historie nämlich, eine Zeitreise aufs Sofa der eigenen Kindheit, wie sie derart popkulturell nur Florian Illies‘ erbrachte. (…)

„Zapp!“ ist ein Kompendium der Glotze für all jene, denen sie eigentlich zu profan ist, um einzuschalten. Die womöglich keine Zeit haben, sich alles anzusehen. Oder sich nichts darin entgehen lassen wollen. Manchmal wird Fernsehen durchs Lesen erst schön.

„Stuttgarter Zeitung“:

Wer einmal anfängt, in dem Buch „Zapp“ von Michael Reufsteck und Stefan Niggemeier zu blättern, legt es nicht mehr so schnell weg. Auf amüsante Weise durchpflügen sie die TV-Welt, stellen „elementare Fragen, die das Fernsehen aufwirft“, beschreiben die Supertricks von MacGyver und erzählen kuriose Anekdoten.

„20 Cent“:

(…) Dumm nur, dass das komplette Buch lediglich ein zusammenhangloses Sammelsurium an altbekannten und völlig überflüssigen TV–Fakten enthält. Eine riesige Enttäuschung (…). Stattdessen die x–te Wiederholung längst totgedroschener Versprecher, nicht endenwollende Listen mit Todesarten aus der Lindenstraße oder Austragungsorte von Wetten dass…?! Diese witzlose Resteverwertung braucht kein Mensch!“

Stefan, 20. Dezember 2008, 16:37.

Abenteuer Airport

1990 (ARD). 12-tlg. dt. Familienserie von Felix Huby, Regie: Werner Masten.

Der Pilot und Chef des technischen Dienstes Charly Kapitzky (Hansjörg Felmy) und Flughafenchef Carsten Wolf (Ezard Haußmann) versuchen auf dem Düsseldorfer Flughafen zu verhindern, dass aus kleinen Katastrophen große werden: etwa wenn ein Pilot seine Maschine mit ausgefallenem Triebwerk nicht ordentlich auf die Landebahn gesetzt hat oder irgendein Bösewicht am Zoll vorbei Raketen in den Nahen Osten schmuggeln will. Wolf lebt getrennt von seiner Frau Vera (Claudia Wedekind), mit der er Sohn Kai (Martin May) hat, und freundet sich mit der Flughafenärztin Dr. Hanna Giese (Beatrice Kessler) an. Pater Parella (Peter Matic) ist der Flughafengeistliche, Ronny Moosbacher (Friedrich Karl Pretorius) ein Fluglotse.

Nach einem spielfilmlangen Pilotfilm am Sonntag liefen die 50-Minuten-Folgen montags um 20.15 Uhr.

Das Fernsehlexikon-Bilderrätsel (18)

Gestern fragten wir, aus welcher Sendung dieser merkwürdige Zeitmesser stammt. Viele Teilnehmer an unserem großen Bilderrätsel tippten auf Dalli Dalli, aber die Uhr dort sah nun wirklich ganz anders aus. In Wahrheit handelt es sich um die berüchtigte Rate-Uhr aus dem ZDF-Musikquiz Erkennen Sie die Melodie? — mit der auch das Fernsehpublikum damals so seine Probleme hatte, wie die wortreiche Erklärung von Ernst Stankovski deutlich macht:

 
Kommen wir zu den letzten Bildern unseres großen Rätsels:









Immer wieder schön anzusehen, nur: Was genau isst der da?

Die Antwort steht hier.

Hier geht’s zu den Spielregeln und Preisen des großen Fernsehlexikon-Bilderrätsels.

Stefan, 20. Dezember 2008, 11:00.

Das Fernsehlexikon-Bilderrätsel (17)

Über 200 richtige Antworten haben wir zu unserem Bilderrätsel von gestern bekommen — und einige falsche. Neben Jürgen von der Lippe stand in dieser Situation weder Günni noch Gerd Dudenhöffer, nicht der Vollstrecker und auch nicht der Prominente im Sack. Neben ihm stand seine Ex-Frau Margarethe Schreinemakers, die ihn, wie so viele andere, auf den Lügendetektor-Stuhl gesetzt hatte, um seine Reaktion auf mehr oder weniger peinliche Fragen zu messen — ein Highlight in der bewegten Geschichte von Schreinemakers live:

 
In unserer vorletzten Runde wechseln wir noch einmal das Jahrzehnt und den Sender und fragen:

In welcher Sendung spielte diese Uhr eine wichtige Rolle?

Zur Auflösung hier entlang, bitte.

Hier geht’s zu den Spielregeln und Preisen des großen Fernsehlexikon-Bilderrätsels.

Stefan, 19. Dezember 2008, 11:00.

Das Fernsehlexikon-Bilderrätsel (16)

Nach dem Geheimnis eines Fußes fragten wir in der gestrigen Folge unseres großen Bilderrätsels. Ganz einfach: Die Fußsohle ist das Versteck der geheimen Formel von Professor Gunström, durch die der Hunger auf der Erde beendet werden könnte. Der Spion Dimitri hat die Formel gestohlen und brennt sie dem Jungen mit einem Laser auf die Fußsohle. Und der Junge ist natürlich Patrik Pacard.

 
Drei Rätselbilder haben wir noch für Sie — am Montag werden die Gewinner gekürt!

Wer steht hier neben Jürgen von der Lippe?

Hier steht die Auflösung.

Hier geht’s zu den Spielregeln und Preisen des großen Fernsehlexikon-Bilderrätsels.

Stefan, 18. Dezember 2008, 11:00.

Ein Ticket für zwei Weihnachtsmänner

Zwei gegensätzliche Männer, die einander in der Folgezeit mächtig auf den Keks gehen werden, wollen zu Weihnachten einfach nur nach Hause. Dann wird das Flugzeug auf einen falschen Flughafen umgeleitet, sie stranden weißgottwo, und Ausgelassenheit nimmt ihren Lauf.


Fotos: Sat.1

Tommy Jaud (Ladykracher, Vollidiot, Resturlaub, Millionär) hat den Zweiteiler Zwei Weihnachtsmänner geschrieben, und Bastian Pastewka und Christoph Maria Herbst spielen das ganz toll und erinnern an die großen streitlustigen Leinwandpaare: Walter Matthau und Jack Lemmon, Bud Spencer und Terence Hill, Roadrunner und der Kojote. Ach ja, und natürlich an Steve Martin und John Candy im Film Ein Ticket für zwei, von dem Bestseller-Autor Tommy Jaud seinen Film abgeschrieben hat.

Interessanterweise ist der Abklatsch besser als das Original und enthält nicht halb so viele Anschluss- und Logikfehler. Die meistens Gags in der durchgehend bekannten Rahmenhandlung sind neu, und die Rollen sind auch nicht ganz die gleichen: Christoph Maria Herbst ist als Firmensanierer ein viel größeres Arschloch als Steve Martin als Marketinghansel, und Bastian Pastewka spielt einen dauergrinsenden, Witze reißenden Vertreter für Poolnudeln, also Schwimmschlangen. John Candy dagegen spielte vor 21 Jahren einen dauergrinsenden, Witze reißenden Vertreter für Duschringe. Das ist ja etwas völlig anderes. Aber das meine ich nicht. In Ein Ticket für zwei war der dicke Candy als der Nervende zunächst der Unsympath, in Zwei Weihnachtsmänner ist dies zu Beginn Herbst als der Genervte.

Wenn man mal von der Grundhaltung abkommt, Neuverwertungen bekannter Ideen grundsätzlich schlechtzuheißen, weil man dann auch keine Filme mehr drehen dürfte, in denen am Anfang jemand ermordet und am Ende jemand festgenommen wird, ist Zwei Weihnachtsmänner ein schöner, amüsanter, alberner und rührender Roadmovie, der auf der doppelten Länge als Zweiteiler sogar wesentlich besser funktioniert als als Einzelfilm, weil die Charaktere viel mehr Zeit bekommen, sich zu entwickeln, was sie glaubwürdiger und vielschichtiger macht. Und auch das Aufeinanderfolgen so unglaublich vieler Katastrophen wirkt noch absurder und plausibler zugleich, falls das überhaupt geht. Gestreckt wirkt da jedenfalls nix.

Das Hauptproblem dürfte deshalb sein, die Menschen zu überzeugen, an einem Donnerstag und einem Freitag Sat.1 einzuschalten, einen Sender, um den sie an diesen beiden Tagen normalerweise einen riesigen Bogen machen. Donnerstags gab’s da zuletzt nett gemeinte, aber übersehene Serien, und freitags laufen da schon seit Jahren so viele ausgesprochen schlechte Sketchcomedys, dass niemand mehr damit rechnet, es könnte mal was Lustiges darunter sein, weshalb selbst das grandiose Ladykracher seit dem Comeback unter mittelmäßigen Quoten leidet.

Vor einer Woche schon ist der Film aus Weihnachtsgeschäftankurbelungsgründen auf DVD erschienen, also noch vor der TV-Premiere. Vielleicht haben einige Interessierte den Zweiteiler deshalb schon gesehen. Vielleicht werden Einschaltquoten irgendwann völlig egal sein, weil Filme wie Musik in erster Linie für die Disc oder den Download produziert werden und die Sender sie nur noch abspielen, wenn sie wollen.

Noch ist es nicht so weit. Also sagen Sie unsere Weihnachtsempfehlung so lange vielleicht einfach weiter.

Zwei Weihnachtsmänner, Donnerstag und Freitag um 20.15 Uhr in Sat.1.

Michael, 18. Dezember 2008, 00:26.
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