Das Nein

The Nine – Die Geiseln erforscht ab heute das Leben einer Gruppe von Menschen, die sich kennen lernten, als sie bei einem Banküberfall zu Geiseln wurden.


Foto: kabel eins

Die Serienpremiere geht so: Wir lernen ein paar Menschen und Bruchstücke aus ihrem Lebensumfeld kennen. Zu einem zufälligen Zeitpunkt sind alle gleichzeitig in einer Bank, die dann überfallen wird. Zeitsprung: Tage später werden die Geiseln befreit und kehren schrittweise in ihr normales Leben zurück. Sie halten Kontakt. Von nun an sprechen alle nur noch in Rätseln: Von Heldentaten, Zwischenfällen, Vorkommnissen und Ereignissen, ohne konkret zu werden, und auch ohne dass eine Rückblende zur den Geschehnissen während der Geiselnahme Klarheit schaffen würde. Das ist ganz furchtbar ermüdend und schade um die tollen Schauspieler (Chi McBride aus Dr. House, Kim Raver aus 24, Tim Daly aus Auf der Flucht, die schon in Folge 1 agieren müssen, als gelte es, die Serie auf mindestens zehn Jahre zu strecken, obwohl nur etwa drei Wochen Handlung zur Verfügung stehen.

Hinter The Nine steckt Hank Steinberg, der vor sechs Jahren Without A Trace erfand, eine Serie, in der es jede Woche darum geht, vermisste Personen aufzuspüren. Damals befürchtete ich, nach wenigen Wochen könnten alle Möglichkeiten und Geschichten ausgeschöpft sein, auf welche Weise jemand verschwinden und gefunden werden könnte, doch seit 136 Folgen ist die Serie nun ungebrochen großartig und abwechslungsreich. Insofern hätte ich die Hoffnung gehabt, dass es Steinberg gelingen würde, auch The Nine mittelfristig zu einer kurzweiligen Serie zu machen – doch dann bezeichnete der Titel unfreiwillig auch die Anzahl der Episoden, auf die es die Serie brachte, bevor sie in den USA abgesetzt wurde, ohne Hintergründe und Vorkommnisse abschließend klären zu können. (Kabel 1 zeigt alle 13 Folgen, die gedreht wurden.) Bis dahin wurde sie zwar schon erkennbar besser, aber wer angesichts der öden Pilotfolge seine Zeit lieber nicht in eine halbe Serie investieren will, hat mein volles Verständnis.

The Nine – Die Geiseln, freitags um 22.15 Uhr bei Kabel 1.

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Michael, 5. September 2008, 05:46.

1, 2, 3, McCain!

Potzblitz, da beginnt das ARD-Morgenmagazin heute doch tatsächlich schon eine halbe Stunde früher, nur weil 7000 Kilometer weiter ein alter Mann eine vorhersehbare Rede hält, der realistische Chancen hat, der vierundvierzigste weiße Präsident der USA zu werden.* Aber immerhin begreifen die deutschen Medien allmählich, dass es zwei Kandidaten für dieses Amt gibt.**


*Klugschissvorbeugung: Er gölte offiziell als vierundvierzigster Präsident, wäre aber in Wirklichkeit erst der dreiundvierzigste. Den Grover Cleveland hatten wir doppelt, den müsste Mady Riehl also abziehen und in Schilling umrechnen.
**Klugschissvorbeugung: Zwei ernstzunehmende Kandidaten.

Michael, 5. September 2008, 04:51.

Den Episoden auf der Spur

RTL rotzt ab heute neue Folgen von CSI ins Programm. In diesem Zusammenhang muss ich einen Irrtum einräumen. Im Mai mutmaßte ich anlässlich des ungefähren Endes der siebten Staffel:

RTL unterschlug die letzte Episode, vermutlich weil es die erste Hälfte einer Doppelfolge war und man beide Hälften zum nächsten Staffelstart so schön am Stück in Spielfilmlänge zeigen kann.

Das ist nicht der Fall. (Übrigens unterschlug RTL sogar zwei Episoden, die beide heute gezeigt werden.) Die zweite Hälfte der Doppelfolge, also der Auftakt der achten Staffel, ist nächsten Donnerstag auf dem „regulären“ Sendeplatz um 21.15 Uhr zu sehen. Die erste Hälfte, also das siebte Staffelfinale, erlebt ihre Erstausstrahlung heute um… Trommelwirbel … 23.10 Uhr! In Worten: Dreiundzwanzig Uhr zehn. Im Nachtprogramm! Der Cliffhanger kommt also gegen Mitternacht. Glückwunsch!

Denn nur so kann RTL gewährleisten, dass möglichst wenige Stammzuschauer tatsächlich beide Hälften der Episode mitbekommen und sich möglichst viele weitere verwirrt abwenden.

Manchmal glaube ich, die Programmplaner von RTL stehen auf der Gehaltsliste von ProSiebenSat.1.

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Michael, 4. September 2008, 22:04.

Wie krank bist du wirklich?

Jörg Pilawa ist krank. Er hätte heute um 20.15 Uhr die Premiere seiner neuen Einbürgerungsgaudi Wie deutsch bist du wirklich? moderieren sollen, musste aber kurzfristig absagen. Und als sei es gar keine Vorschrift, dass im Ersten all die Abendshows, die Jörg Pilawa nicht macht, von Frank Elstner moderiert werden, springt Reinhold Beckmann heute Abend ein.

(kram, wühl, Inneres der Fernsehgeschichte nach außen kehr…)

Hier ist eine Liste mit elf weiteren Fernsehstars, die ihre eigene Sendung nicht wahrnehmen konnten, warum, und wer sie vertreten hat.

  1. Werner Höfer, Der internationale Frühschoppen. Von der Außenwelt abgeschnitten. Höfer hatte 1962 Urlaub auf Sylt gemacht. Dann kam eine Sturmflut, und er saß fest. Niemand vertrat ihn. Höfer ließ sich per Telefon zuschalten und moderierte die Sendung in Abwesenheit.
  2. Peter Frankenfeld, Musik ist Trumpf. Schwere Erkrankung. Im Oktober 1978 sprangen gleich mehrere Kollegen für Frankenfeld ein und moderierten gemeinsam: Anneliese Rothenberger, Frank Elstner, Hans Rosenthal, Michael Schanze und Peter Alexander, die Dezember-Ausgabe moderierten Elmar Gunsch, Dieter Thomas Heck, Robert Lembke, Ilja Richter und Wim Thoelke. Frankenfeld erholte sich nicht mehr und starb wenig später. Sein Nachfolger wurde Harald Juhnke.
  3. Harald Juhnke, Musik ist Trumpf. „Krank“. Konnte bei Juhnke gelegentlich vorkommen. Als er im Oktober 1981 nicht zu Musik ist Trumpf erschien, ließ das ZDF die geplante Ausgabe ausfallen und setzte nie wieder eine neue an. Auch aus seiner nächsten Reihe Wie wär’s heut‘ mit Revue? wurde er wegen seiner Alkoholprobleme gefeuert. 1985 kehrte Juhnke mit der ARD-Show Willkommen im Club ins Fernsehen zurück und begrüßte die Zuschauer mit den Worten: „Ich freue mich, dass Sie gekommen sind, und ich freue mich noch mehr, dass Sie fest daran geglaubt haben, dass ich auch komme.“
  4. Wim Thoelke, Der große Preis. Krank. Wolfgang Lippert sprang im Frühjahr 1991 einmalig für Thoelke ein.
  5. Geert Müller-Gerbes, Wie bitte?! Krank. Im Herbst 1993 moderierte Hans Meiser zwei Sendungen.
  6. Wolfgang Lippert, Goldmillion. Skiunfall. Im Frühjahr 1994 sprang Günther Jauch einmalig ein.
  7. Margarethe Schreinemakers, Schreinemakers live. Mutterschutz. Schreinemakers hatte sich als erster weiblicher Fernsehstar eine „Babyklausel“ in den Vertrag schreiben lassen, um während der Mutterschutzzeit ihre Sendung nicht zu verlieren. Jörg Wontorra moderierte im Sommer 1996 etliche Sendungen, weiterhin unter dem Titel Schreinemakers live.
  8. Linda de Mol, Soundmix-Show. Schwanger. Als Vertretung moderierte 1997 die seltsame Kombination aus Bärbel Schäfer und DJ Bobo.
  9. Sabine Christiansen, Sabine Christiansen. Anderweitig beschäftigt. Christiansen war zwar verfügbar, moderierte aber im September 2005 lieber das Kanzlerkandidatenduell zwischen Gerhard Schröder und Angela Merkel. Die Sendung Sabine Christiansen moderierte an diesem Sonntagabend Thomas Roth.
  10. Tita von Hardenberg, Polylux. Immer wieder schwanger. Vertretung war jeweils für mehrere Monate 2002 Steffen Hallaschka, 2004 Jörg Thadeusz und 2007 Katrin Bauerfeind.
  11. Sandra Maischberger, Menschen bei Maischberger. Mutterschutz. Wie weiland Peter Frankenfeld wurde sie im Frühjahr gleich von einer ganzen Reihe Prominenter vertreten, aber diesmal kamen nicht alle auf einmal, sondern jede Woche einer: Erich Böhme, Jörg Kachelmann, dankenswerterweise Friedrich Nowottny, Wolf von Lojewski, Ulrich Wickert, Frank Elstner und auch noch Alice Schwarzer.

Aus dem Buch: ZAPP! Merkwürdigkeiten aus der Fernsehwelt.

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Michael, 4. September 2008, 17:07.

The Nine — Die Geiseln

Ab 5. September 2008 (Kabel 1). 13-tlg. US-Therapieserie von Hank Steinberg und K.J. Steinberg („The Nine“; 2006-2007).

Neun Menschen werden bei einem Banküberfall für mehrere Tage zu Geiseln und halten anschließend Kontakt, um gemeinsam das Erlebte zu bewältigen: Der spielsüchtige Polizist Nick Cavanaugh (Tim Daly), die Sozialarbeiterin Lizzie Miller (Jessica Collins) und ihr Freund Jeremy Kates (Scott Wolf), ein Chrirurg, die Schwestern Eva (Lourdes Benedicto) und Franny Rios (Camille Guaty), beide Kassiererinnen in der Bank; Eva stirbt jedoch kurz nach der Befreiung an ihren Verletzungen; der depressive Egan Foote (John Billingsley), der sich eigentlich erschießen wollte, aber nach der Geiselnahme neue Lebenslust findet, die Staatsanwältin Kathryn Hale (Kim Raver) sowie Bankdirektor Malcolm Jones (Chi McBride) und seine Tochter, die Schülerin Felicia (Dana Davis). Sie leidet nach der Geiselnahme an Gedächtnisverlust und etwickelt ein merkwürdiges Verhältnis zu dem Bankräuber Lucas Dalton (Owain Yeoman), den sie im Gefängnis besucht.

Die Idee hinter der Serie war interessant, die Serie selbst begann jedoch recht langatmig und nahm erst Fahrt auf, als ihre Absetzung bereits beschlossen war. Die Serienerfinder Hank und Kathryn J. Steinberg sind Geschwister.

Kabel 1 zeigt die einstündigen Folgen freitags um 22.15 Uhr.

Wie bitte?!

1992–1999 (RTL). Einstündige Verbraucher-Comedy-Show mit Geert Müller-Gerbes. Behördliche und bürokratische Unfähigkeit und Ungerechtigkeit, falsche Versprechungen von Herstellern und miserable Dienstleistungen werden angeprangert und satirisch überzeichnet. Dabei werden alle angeprangerten Firmen beim Namen genannt.

Wenn RTL sich bei der Firma meldete und nachfragte, kam der geschädigte Zuschauer meist plötzlich zu seinem Recht. So wurde Wie bitte? zu einer der beliebtesten Fernsehshows bei den Zuschauern und einer der unbeliebtesten bei den Werbekunden. Die Unterbrechungen für Reklame waren so kurz wie in kaum einer anderen Sendung, weshalb Wie bitte?! trotz des großen Erfolgs für RTL nicht sehr rentabel gewesen sein dürfte. Der meistangeschwärzte „Kunde“ war die Deutsche Telekom, die sich so oft Patzer leistete, dass der Telekom-Sketch zur festen Rubrik wurde. Ab Mitte der 90er Jahre wurde ferner die Verleihung des „Pannemanns“ zur ständigen Einrichtung, eines Preises für den verbraucherunfreundlichsten Service. Den „Pannemann“ verlieh Theo West, der ferner als Reporter witzige Umfragen für die Show machte. Zum Stammteam der Schauspieler, die die Fälle im Studio nachstellten, gehörten Max Griesser, April Hailer, Lutz Reichert, Siegfried W. Kernen und Thomas Hackenberg. Für Hailer kam 1997 Eva Mannschott. 1998 wurde der Rest des Teams ausgewechselt. Neben Manschott spielten seitdem Robert Louis Griesbach, Hans Kieseier und Katrin Weißler. Theo West blieb weiter dabei. Einige Sendungen musste Müller-Gerbes krankheitsbedingt absagen, Hans Meiser sprang dann als Moderator ein.

Das Format stammte von der BBC, wo es zwischen 1973 und 1994 mehr als 20 Jahre lang unter dem Titel „That’s Life“ lief. RTL zeigte seine Version zunächst samstags gegen 22.00 Uhr, auf diesen Sendeplatz kehrte sie nach verschiedenen anderen Ausstrahlungsterminen auch wieder zurück. Als Gerhard Zeiler RTL-Geschäftsführer wurde, setzte er die Show – nach insgesamt über 200 Ausgaben – sehr bald ab. Müller-Gerbes‘ Reaktion: „RTL macht im Gegensatz zur landläufigen Meinung nicht mehr Fernsehen, sondern Gewinn. Das Programm wird nur billigend in Kauf genommen.“

Soundmix-Show

1995–1997 (RTL). Samstagabend-Show mit Nachwuchswettbewerb. Unbekannte Talente sangen live bekannte Hits von großen Stars nach. Moderatorin war Linda de Mol. Während ihrer Schwangerschaftspause 1997 wurde sie von Bärbel Schäfer und DJ Bobo vertreten.

Vorbild für die Sendung war die gleichnamige Show aus Holland, die in viele Länder exportiert wurde. Im April 1996 lief eine „Internationale Soundmix-Show“, in der Kandidaten aus verschiedenen Ländern gegeneinander antraten. Es gewann Bianca Shomburg, die ein Jahr später Deutschland beim Eurovision Song Contest vertrat. Am 28.07.1999 schob RTL noch eine „Europäische Soundmix-Show“ nach.

Baretta

1989–1990 (RTL). 82-tlg. US-Krimiserie von Stephen J. Cannell („Baretta“; 1975–1978).

Der Polizist Tony Baretta (Robert Blake) ist ein Einzelgänger, dessen unkonventionelle Methoden seinen Chefs, erst Inspector Shiller (Dana Elcar) und nach kurzer Zeit Lieutenant Hal Brubaker (Edward Grover), ein Dorn im Auge sind. Sein Standard-Outfit aus Jeans, T-Shirt und Mütze legt Baretta nur ab, wenn er undercover ermittelt und sich tarnen muss. Er lebt mit seinem Kakadu Fred in einem heruntergekommenen Hotel, das der Ex-Polizist Billy Truman (Tom Ewell) leitet. Seine Informanten Rooster (Michael D. Roberts) und Fats (Chino Williams) versorgen Baretta mit Tipps.

Baretta war Nachfolger der ähnlich angelegten Serie Toma, deren Hauptdarsteller nach nur einer Staffel überraschend ausgestiegen war. Die 45-minütigen Folgen liefen werktags am Vorabend.

Robert Blakes Frau Sondra spielte gelegentlich in Gastrollen mit. Nach langer Zeit ohne Medienpräsenz geriet Blake ab 2001 wieder vermehrt in die Schlagzeilen. Er wurde des Mordes an seiner zweiten Frau Bonnie bezichtigt. Im Frühjahr 2005 wurde er nach einem langen Gerichtsprozess für unschuldig befunden und freigesprochen.

Toma

1977 (ARD). 13-tlg. US-Krimiserie von Gerald Di Pego und Edward Hume („Toma“; 1973–1974).

David Toma (Tony Musante) arbeitet als verdeckter Ermittler für die Polizei von Newark, New Jersey. Er ist Einzelgänger und schleicht sich auf eigene Faust in den unterschiedlichsten Tarnungen überall unbemerkt ein. Seiner Frau Patty (Susan Strasberg) und den Kindern Jimmy (Sean Manning) und Donna (Michelle Livingston) passen die gefährlichen Alleingänge wenig, seinem Chef, Inspector Spooner (Simon Oakland), ebenso, doch letztlich ist Toma immer erfolgreich.

Den Polizisten David Toma gab es wirklich, auf seinen Erlebnissen basierte die Serie. Er selbst spielte einige Male in einer Gastrolle mit – natürlich gut getarnt.

Die ARD zeigte nur 13 der eigentlich 21 Folgen. Nach nur einer Staffel stieg Tony Musante überraschend aus, und der US-Sender ABC musste sich einen neuen Hauptdarsteller suchen. Er entschied sich für Robert Blake und nannte die Serie Baretta. Diese lief später bei RTL.

RTL-„Anwälte“ wechseln ins Erste

Mein erster Blick ging auf den Kalender. Habe ich etwa bis zum nächsten 1. April durchgeschlafen? Oder gibt es eine neue Tradition der Septemberscherze?

Denn wenn RTL in einer Pressemitteilung über eine neue Serie informiert, die bald im Ersten läuft, kann irgendetwas nicht stimmen.


Foto: RTL ARD Marion von der Mehden.
Die abgesetzte RTL-Serie Die Anwälte ist ab Oktober im Ersten zu sehen.

Andererseits schlüssig, dass man für Sender wirbt, die man mag, gerade für die ARD, die das Gute in der Welt und im Fernsehen verkörpert, ein Anwalt der Zuschauer ist und seit jeher für qualitativ hochwertige, anspruchsvolle Serienproduktionen steht. Das haben wir doch alle schon immer gesagt, gell?

Die Anwälte, eine gelungene Serie mit Kai Wiesinger, war am 17. Januar bei RTL gestartet und am 17. Januar dort zu Ende gegangen. RTL beteuerte immer und auch heute noch, man glaube an die Serie und sei von der Qualität der Anwälte überzeugt. Und was macht man, wenn man von einer Serie so überzeugt ist? Klar: Man lässt sie nach Fertigstellung ein Jahr lang ungesendet liegen, setzt sie dann nach der ersten Folge ab und verkauft sie ein paar Monate später an die Konkurrenz.

Und so wird ab Mitte Oktober kurzfristig ein Primetime-Sendeplatz in der ARD freigeräumt, um alle acht Folgen der soeben von RTL erworbenen Serie Die Anwälte zu zeigen. (Wir werden dann hier daran erinnern.) Ausgerechnet in der ARD, die normalerweise selbst Ewigkeiten braucht, bis produzierte Serien ausgestrahlt werden. Aber ich will auf keinen Fall über diese frohe Botschaft des Monats klagen. Es hätte alles schlimmer kommen können. Zum Beispiel gar nicht mehr. Oder RTL hätte die verbleibenden Folgen ohne Ankündigung kurz vor Jahresende nachts um drei versendet, damit man sie wenigstens dieses Jahr noch von der Steuer absetzen kann. Stattdessen passiert den Anwälten das Bestmögliche: Sie laufen auf einem hervorragenden Sendeplatz montags um 20.15 Uhr, und sie laufen auch noch werbefrei! Es ist nicht einmal die erste schöne Serie auf diesem Sendeplatz. Auch Mord mit Aussicht war genau dort zu sehen. Man muss sich allmählich wieder damit abfinden, dass das Erste ein Platz für interessante Hauptabendserien sein könnte. (Dass die ARD einst auch schon die alte RTL-Serie Ein Schloss am Wörthersee kaufte und zeigte, sei hier nur aus historischen Gründen erwähnt.)

Die ARD sei also hiermit offiziell gepriesen.

Und ich will ja auch nicht übermütig werden und das Glück herausfordern, aber, liebe ARD, nur so am Rande…:
Kunden, die Die Anwälte gekauft haben, interessierten sich auch für Herzog.

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Michael, 4. September 2008, 14:40.
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