Ein Zwilling kommt selten allein

2001 (ProSieben). 22-tlg. US-Sitcom von Robert Griffard und Howard Adler („Two Of A Kind“; 1998–1999).

Die elfjährigen Zwillinge Mary-Kate (Mary-Kate Olsen), wild und sportlich, und Ashley Burke (Ashley Olsen), fleißig und allmählich an Jungs interessiert, leben allein bei ihrem verwitweten Vater Kevin (Christopher Sieber). Der ist Universitätsprofessor, und seine Studentin Carrie Moore (Sally Wheeler) ist das Kindermädchen der Zwillinge, das nicht nur den Kindern gefällt.

Die Zwillinge Mary-Kate und Ashley Olson waren durch die Sitcom Full House mit einer Rolle bekannt geworden, in der sie zugleich aufwuchsen. Damals hatten sie sich noch eine Rolle geteilt. Ihre neue Serie lief wieder samstags mittags.

Buck Rogers

1985 (Sat.1); 1991 (RTL). 37-tlg. US-Sciencefiction-Serie von Glen A. Larson („Buck Rogers In The 25th Century“; 1979–1981).

Raumschiff-Captain William „Buck“ Rogers (Gil Gerard) wird versehentlich in einer Zeitschleife eingefroren und taut erst im Jahr 2491 wieder auf. Gemeinsam mit den anderen Mitarbeitern des Verteidigungsdirektorats versucht er nun, die Erde vor den Draconiern zu schützen, die unter Führung von Prinzessin Ardala (Pamela Hensley) die Herrschaft auf der Erde übernehmen wollen. Bucks Kollegen sind Colonel Wilma Deering (Erin Gray), in die er sich verliebt, Dr. Elias Huer (Tim O’Connor) und sein persönlicher Assistent, der Roboter Twiki (Felix Silla). Buck, Wilma und Twiki verlassen die Erde später, um im Weltraum nach Astronauten zu suchen, die während des Nuklearkriegs geflohen waren. Mit an Bord ihres Raumschiffs „Searcher“ sind Admiral Asimov (Jay Garner), Dr. Goodfellow (Wilfred Hyde-White), der Vogelmensch Hawk (Thom Christopher) und der Roboter Chrichton.

Die Abenteuer des Buck Rogers waren ein alter Stoff. Zuvor hatte es bereits Radio-Hörspiele, Comics und eine gleichnamige Kinofilmserie gegeben (der NDR zeigte sie gekürzt 1992), auch eine Fernsehserie entstand schon 1950, sie lief jedoch nie in Deutschland. Von der Neuauflage zeigte Sat.1 nur die ersten 13 Folgen, der Rest lief bei RTL. Den Pilot-Spielfilm hatte die ARD bereits 1981 gesendet.

Buck Rogers

1992 (NDR). 12-tlg. US-Filmreihe („Buck Rogers“; 1936).

Nachdem der Astronaut Buck Rogers (Buster Crabbe) und sein Partner Buddy Wade (Jackie Morgan) versehentlich eingefroren wurden, erwachen beide im 25. Jahrhundert.

Buck Rogers war in den 1930er Jahre eine Filmreihe, die für das Kino gedreht wurde, von der der NDR 1992 zwölf gekürzte Fassungen zeigte. Zwei Fernsehfassungen entstanden später, eine davon lief ab 1985 bei Sat.1 und RTL. In den 1930er Jahren gab es neben Buck Rogers noch einen weiteren großen Sciencefiction-Helden: Flash Gordon. Eine Konkurrenzsituation unter den Schauspielern kam aber wohl kaum auf, beide wurden von Buster Crabbe dargestellt.

Flash Gordon — Die neuen Abenteuer

1997–1998 (ProSieben). 26-tlg. US-Zeichentrickserie („Flash Gordon“; 1996).

Der junge Flash Gordon und seine Freundin Dale Arden kämpfen gegen den finsteren Herrscher Ming und das Böse überhaupt.

Flash Gordon

1981–1982 (BR); 1989 (RTL). US-Sciencefiction-Serie nach den Comics von Alex Raymond („Flash Gordon“; 1936).

Der junge Superheld Flash Gordon (Buster Crabbe) und seine Freundin Dale Arden (Jean Rogers) kämpfen gemeinsam mit Dr. Zharkov (Frank Shannon) gegen die Schurken des Universums, vor allem gegen den bösen Ming (Charles Middleton), Herrscher auf dem Planeten Mongo, und Königin Azura (Beatrice Roberts).

Die Geschichten des Flash Gordon, die auf Comics der 1930er Jahre basierten, wurden mehrfach als Zeichentrick- und Realfassungen verfilmt, fürs Kino und fürs Fernsehen. Diese Fassung war die erste Verfilmung, ab 1936 fürs Kino hergestellt. Ab 1981 zeigte das dritte Fernsehprogramm des Bayerischen Rundfunks 28 viertelstündige Kurzfilme, RTL brachte diese später neu bearbeitet und außerdem acht weitere, so dass insgesamt wieder 28 Folgen herauskamen, die jetzt jeweils ca. eine halbe Stunde lang waren. Flash Gordon war der zweite große Sciencefiction-Held der damaligen Zeit neben Buck Rogers. Beide wurden von Buster Crabbe gespielt.

Im September 2008 startet eine weitere Inkarnation bei RTL2.

„Das sind noch Menschen wie du und ich, Annegret!“

Für den Inhalt der Wahlwerbespots sind die Parteien verantwortlich. Diese Klarstellung verhieß seit jeher gute Unterhaltung seitens kleiner Parteien, die im Traum niemand gewählt hätte, über deren Spots voller unfreiwilliger Komik aber Schulhöfe und Kantinen voller unfreiwilliger Zuschauer am nächsten Morgen sprachen.

Auch die Spots großer oder heute großer Parteien werden lustiger, je älter sie sind. Dieser Spot für Franz Josef Strauß aus dem Jahr 1980 wurde deshalb bei YouTube in der Kategorie „Comedy“ eingeordnet.

Der Off-Sprecher hat sein Lächeln in der Stimme übrigens einem gewissen Timm Thaler abgekauft.

Komisch, dass Horst Frank immer nur Bösewichter-Rollen übernahm.

Die Grünen dagegen warben im gleichen Jahr mit Szenen, die Loriot offenbar kurz zuvor aus seinem „Ein Klavier! Ein Klavier“-Sketch herausgeschnitten hatte.

Dank an Bastian.

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Michael, 22. September 2008, 14:33.

Heidiheida: Der große Emmy-KLUMpen live!

Die Emmy-Verleihung hat dieses Jahr keinen Moderator, sondern fünf. Vor ein paar Jahren hatten sich die Produzenten der Veranstaltung schon einmal gegen einen und für mehrere Gastgeber entschieden, und damals bestand weitgehende Einigkeit darüber, dass es nicht funktioniert hatte. Aber als einst der erste Marathonläufer tot am Ziel zusammenbrach, sagte man sich ja auch: Cool, daraus machen wir einen Massensport!

Es sind die fünf Nominierten einer neuen Kategorie, die heute Nacht beim wichtigsten amerikanischen Fernsehpreis gemeinsam gastgeben: „Beste Moderation einer Realityshow (Wettbewerb)“. Sie heißen Ryan Seacrest (wie im Vorjahr), Jeff Probst, Tom Bergeron, Howie Mandel und Heidi Klum und moderieren hauptberuflich die amerikanischen Versionen von Deutschland sucht den Superstar, Survivor, Let’s Dance bzw. Deal Or No Deal sowie irgendeine Modeshow, aber nicht das Gegenstück zu Gemany’s Next Topmodel.

Ja, Sie haben den richtigen Schluss gezogen: Heidi Klum moderiert auch im US-Fernsehen eine Realityshow, und ja, weil sie das so toll macht, ist sie für einen Fernsehpreis nominiert. Eigentlich müsste man also exakt jetzt bereits die Berichterstattung über diesen Preis einstellen.

Stundenlang werden diese Menschen also diese Gala begleiten, in der Preise an meist gute Serien vergeben werden, die in Deutschland noch nicht laufen und nur einer Minderheit bekannt sind, die wiederum sich dann später, sollten diese Serien jemals hierzulande gezeigt werden, darüber beklagt, wie schlecht sie synchronisiert sind. Aber auch einige Stars aus Erfolgsserien, die auch bei uns populär sind, sind für Preise nominiert oder treten als Laudatoren auf. Wir sind dabei.

2.00 Uhr: Schöne Idee: Bekannte Fernsehgesichter sagen bekannte Sprüche anderer bekannter Fernsehgesichter auf. Daraus könnte man ein prima Zuordnungsquiz machen.

2.01 Uhr: Oprah Winfrey betritt die Bühne und eröffnet die 60. Emmy Awards. Kann ich so früh nach dem Aufstehen schon so viel Gutmensch ertragen?

2.04 Uhr: Drei der fünf Moderatoren erklären laaaang und breeeit, dass sie überhaupt nichts vorbereitet haben und lassen dann Tom Bergeron allein mit Heidi Klum auf der Bühne stehen. William Shatner kommt dazu und reißt Klum die Kleider vom Leib. Jetzt trägt sie nur noch ein fesches Kleid statt des Anzugs von eben.

2.09 Uhr: Tina Fey und Amy Poehler aus Saturday Night Live sagen den besten Nebendarsteller in einer Comedyserie an, begrüßen aber zuerst die Fremdzuschauer, z.B. Menschen in Frankreich, Griechenland, Spanien, Italien, auf dem Mars und Papageien. Fey immer schön in der Landessprache, Poehler mit blöden Akzenten.
Fey: „Du hattest versprochen, du würdest das üben.“
Poehler: „Ich hab gelogen.“

Es gewinnt wie jedes Jahr Jeremy Piven für Entourage.

2.18 Uhr: Alter Ausschnitt aus Seinfeld. Gern. Besser alte Witze als gar keine.

2.21 Uhr: Julia Louis-Dreyfus sagt die beste Nebendarstellerin in einer Comedyserie an. Es gewinnt Jean Smart für Samantha Who?. Sie preist in ihrer Dankesrede zuallererst Hauptdarstellin Christina Applegate.

2.27 Uhr: Sämtliche Desperate Housewives stehen da und beteuern, dass sie von Beginn an immer eine glückliche, liebende Familie waren. Nur Eva Longoria-Parker sagt: „Mann, seid ihr gute Schauspieler!“

Sie übergeben den Emmy für den besten Nebendarsteller in einer Dramaserie an Zeljko Ivanek für Damages der sich damit u.a. gegen Ted Danson aus derselben Serie durchsetzt.

2.31 Uhr: Der großartige Ricky Gervais tritt auf. Er konnte im Vorjahr nicht kommen, gewann aber damals einen Emmy und reibt es jetzt allen unter die Nase. Mehrfach. Jon Stewart und Stephen Colbert übergaben den Preis damals stattdessen ihrem Freund Steve Carell, von dem Gervais die Trophäe nun einfordert.

2.43 Uhr: Conan O’Brien blickt auf seinen Karrierebeginn zurück, als er Autor für Die Simpsons war: „Als ich Dialoge für Bart Simpson schrieb, wurde mir klar, dass man auch mit einer blöden Frisur und einer Stimme wie ein Mädchen ein Fernsehstar werden kann.“

Er würde den Emmy für die beste Nebendarstellerin in einer Dramaserie an Dianne Wiest für In Treatment übergeben, aber sie ist nicht da. Also sagt er, Steve Carell bekomme ihn stattdessen.

2.49 Uhr: Der Emmy für die beste Autorenleistung einer Comedy-Varietyshow geht zum ersten Mal an The Colbert Report. Colbert vergibt Hollywood.

2.54 Uhr: Die Moderatoren bleiben langweilig, aber Laudatoren werden immer besser. Steve Martin kündigt einen Ehren-Emmy für Tommy Smothers an (der hatte vor 40 Jahren mal eine Comedyshow, das würde jetzt zu weit führen, aber das Publikum steht geschlossen auf, als er die Bühne betritt). Steve Martin erklärt den Ehrenpreis damit, dass Zeit gefüllt werden müsse. Steve Martin war damals ein junger Autor für die Smothers Brothers Comedy Hour. Noch früher, als Kind, sei er nach der Schule immer nach Hause gelaufen, habe sich schick angezogen und „60. Emmy Awards“ gespielt.

3.03 Uhr: Heidi Klum trägt schon das vierte Kleid des Abends. Und ich dachte schon, sie hätte gar keine Aufgabe. Josh Groban singt ein Medley aus bekannten Titelmusiken, jede etwa acht Sekunden lang. Schöne Idee. Inklusive South Park und Baywatch.

3.20 Uhr: Jon Stewart schreibt Emmy-Geschichte und gewinnt zum sechsten Mal hintereinander den Emmy für die beste Comedy-Variety-Show für The Daily Show with Jon Stewart. Damit zieht er insgesamt mit David Letterman gleich, der aber nur fünf seiner sechs Emmys in aufeinander folgenden Jahren gewann. Seit 1997 hat in dieser Kategorie nun schon niemand mehr gewonnen, der nicht Stewart oder Letterman war.

Stewart: „Ich freue mich schon auf die nächste Regierung, egal, wer sie stellt… Ich habe nichts, um diesen Satz zu ergänzen. Ich freue mich nur wirklich auf die nächste Regierung.“

3.27 Uhr: Hauptdarstellerin Tina Fey bedankt sich für ihren Emmy für die beste Autorenleistung in einer Comedyserie für 30 Rock: „Ich finde es toll, erst Autorin gewesen zu sein und es auch heute noch zu sein. Denn wenn man auf Hochzeiten sagt, man sei Autorin und nicht Schauspielerin, haben die Leute weniger Interesse, mit dir zu reden.“

3.35 Uhr: Christina Applegate bedankt sich für die netten Komplimente, die Christian Slater ihr macht. Sie würden jedoch nichts daran ändern, dass sie ihn im Herbst in den Quoten zerstören würde. Der Gag hinkt, denn ihre Serien Samantha Who? und My Own Worst Enemy laufen zwar am gleichen Tag auf verschiedenen Sendern, aber nicht gleichzeitig, sondern nacheinander.

3.42 Uhr: CSI-Chef William Petersen stellt seinen Nachfolger Lawrence Fishburne vor. Leider pointenfrei, zum Glück aber auch ohne aufgeschnittene Leichen.

3.45 Uhr: Jon Stewart und Stephen Colbert vergeben Film- und Miniserienpreise und sind sich einig: Heute keine Politik. Colbert fängt an, verschrumpelte Trockenpflaumen zu essen. Von denen könne man nie genug bekommen. Runzelige, alte Früchte brächten die nötige Erfahrung mit. Stewart fragt, ob es nach acht Jahren Pflaumen nicht endlich genug sei. Die Namen Bush und McCain fallen kein einziges Mal.

3.55 Uhr: Zwischendurch werden immer wieder Ausschnitte aus alten Fernsehsenmdungen gezeigt, um das Jubiläum der 60. Emmy-Verleihung zu feiern. Jetzt gerade M.A.S.H. Schöne Sache, so eine Art Fernsehmuseum. Wenn die Moderatoren schon langweilig sind.

3.57 Uhr: Fernsehärztin Sandra Oh aus Grey’s Anatomy erklärt, ihre Eltern könnten nicht stolzer sein, es sei denn, sie sei eine echte Ärztin.

4.01 Uhr: The Amazing Race gewinnt zum sechsten Mal den Emmy als beste Reality-Spielshow. Seit es diese Kategorie gibt, hat noch nie eine andere Sendung gewonnen. Es ist das erste Mal, dass eine Sendung sechs Jahre hintereinander in ihrer Kategorie gewinnt, seit vor 41 Minuten zum sechsten Mal The Daily Show gewann.

4.04 Uhr: Tom Hanks, Produzent des Mehrteilers John Adams, muss seine Oscars etwas näher zusammenschieben, denn er gewinnt einen Emmy für die beste Miniserie.

4.12 Uhr: Der 82-jährige Don Rickles bekommt keinen Ehren-Emmy, sondern einen ganz regulären für die beste Einzelleistung in einer Comedy-, Musik- oder Varietysendung. „Das ist ein Fehler. Ich bin seit 55 Jahren in diesem Geschäft, und der größte Preis, den ich bisher gewonnen habe, war ein Aschenbecher.“

Was sonst nur bei Ehrenpreisen geschieht: Das Orchester traut sich nicht, ihn in seiner Dankesrede zu unterbrechen und von der Bühne zu spielen.

4.16 Uhr: Beste Regie einer Dramaserie: Dr. House.

4.25 Uhr: Paul Giamatti erhält den Emmy als bester Film-Hauptdarsteller für John Adams: „Ich bin der beste Beweis, dass jeder einen Präsidenten darstellen kann. Jeder. Wirklich: Jeder.

4.28 Uhr: Der Emmy für den besten Hauptdarsteller in einer Comedyserie geht an Alec Baldwin für 30 Rock. Es ist sein erster Emmy. Die Preise werden jetzt wie am Fließband verliehen. Die Show scheint in verzug zu sein.

4.30 Uhr: Die nächste: Beste Hauptdarstellerin in einer Dramaserie: Glenn Close für Damages.

Direkt danach auf dem Emmy-Fließband: Estelle Getty, Bernie Mac, George Carlin, Sydney Pollack und die anderen Toten des Jahres. Es scheint niemand mehr zu moderieren. Auch egal. Vielleicht sind Heidi Klum aber auch nur die Kleider ausgegangen.

4.39 Uhr: Kiefer Sutherland verdient sein Geld heute in 24 Sekunden statt Stunden. „Wir sind spät dran“, darf er sagen und hurtig den Emmy für den besten Hauptdarsteller in einer Dramaserie an Bryan Cranston für Breaking Bad überreichen, und weg.

4.43 Uhr: Beste Hauptdarstellerin in einer Comedyserie: Tina Fey für 30 Rock. Sie sei deshalb so gut, weil ihre Regisseure sagten: „Spiel einfach Julia Louis-Dreyfus!“ Louis-Dreyfus sitzt im Publikum und streckt zähneknirschend grinsend die Daumen hoch. Sie war ebenfalls nominiert.

4.47 Uhr: Die fünf Moderatoren sind wieder auf der Bühne versammelt, jetzt als Nominierte in ihrer Reality-Moderatoren-Kategorie. Late-Night-Moderator Jimmy Kimmel macht das, was sonst die Reality-Moderatoren machen: Er siebt allmählich aus, ohne wirklich auszusieben, und vertröstest sie dann bis nach der Werbung.

4.51 Uhr: Es gewinnt Jeff Probst für Survivor.

4.53 Uhr: Ausschnitt aus Mary Tyler Moore mit Mary Tyler Moore und Betty White. Anschließend Auftritt Mary Tyler Moore, die seit dem Ende ihrer Serie vor 31 Jahren keine Nahrung mehr zu sich genommen hat. Niemand hat sich getraut ihr zu sagen, dass sie erst wieder ärmellose Kleider tragen sollte, wenn wieder Fleisch ihre Oberarmknochen umgibt. Betty White kommt dazu. Sie übergeben den Emmy für die beste Comedyserie an das Team von 30 Rock.

4.58 Uhr: Der Abend endet, und zwar pünktlich, mit Tom Selleck, der die Serie Mad Men als beste Dramaserie auszeichnet.

Drei Stunden mögen lang sein, aber ohne die lieblose Fließbandabfertigung in der letzten Dreiviertelstunde hätte man vielleicht noch zwei bis vier unterhaltsame Elemente in der Schlussphase der Show sehen können, die leider alle kurzfristig gekappt wurden.
Vielleicht hätten die fünf Realityhansel auch einfach nur noch weitere Zeit totgeschlagen.

Over.

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Michael, 22. September 2008, 01:46.

Die 100.000-Minuten-Show

Liebe Leser,

eigentlich hätte ich für Sie schon vor vielen Stunden aufschreiben sollen, wie mir die Neuauflage der 100.000 Mark Show mit Inka Bause gestern auf RTL gefallen hat. Leider bin ich während der Sendung vor Langeweile in ein Koma gefallen, aus dem ich gerade erst wieder aufgewacht bin.

Diese Sendung ist eh kein Fall für die Fernsehkritik, sondern für die Wissenschaft. Sie muss klären, wie es RTL gelungen ist, dass die zweistündige Show doppelt so lang ist wie Stefan Raabs fünfstündige Show Schlag den Raab. Und vielleicht genügt die Zeit bis zur geplanten zweiten Folge am 6. Dezember, um Möglichkeiten zu entwickeln, die Sendung nicht auszustrahlen, sondern in Tablettenform zu verkaufen, als Sedativum.

Und wenn Sie partout mehr lesen wollen über die 100.000 Euro Show, lesen Sie den erschütternden Augenzeugenbericht der Kollegen von DWDL, die bei der Aufzeichnung der Sendung dabei waren — und sich von der Erfahrung anscheinend bis heute nicht erholt haben.

Stefan, 21. September 2008, 21:05.

Nutzloses Fernsehwissen (1)

Bisher weitgehend unbekannt war, dass Die Biene Maja aus Kostengründen in der Originalkulisse von Dalli Dalli gedreht wurde.

Weitere kuriose TV-Beobachtungen stehen in diesem neuen Büchlein aus den Fernsehlexikon-Schreibstuben:

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Michael, 19. September 2008, 12:07.

Nonstop Nonsens

1975–1980 (ARD). Erfolgreiche Slapstick-Comedy-Show von und mit Dieter Hallervorden, Regie: Heinz Liesendahl.

Jede Folge hatte eine Rahmenhandlung mit Hallervorden in der Hauptrolle, der Tücken des Alltags zu überwinden hat (Rendezvous, Hochzeit, Urlaub, Umzug, Preisausschreiben) oder verschiedene Jobs durchprobiert (Torwart, Taxifahrer, Polizist, Kellner). Hallervordens Spielpartner waren vor allem Kurt Schmidtchen, Rotraud Schindler und Gerhard Wollner. Die Rahmenhandlung wurde meist in vier Teile zerstückelt und von abgeschlossenen Sketchen unterbrochen, die im Wesentlichen daraus bestanden, dass Hallervorden mit Hut, schriller Stimme, schrägen Grimassen und absurden Anliegen Kurt Schmidtchen in den Wahnsinn trieb, sei es als Opernzuschauer, der nicht den blassesten Schimmer vom Geschehen hat, oder als Kunde einer Zoohandlung, der unbedingt ein Zirpelschwein kaufen will. Am Anfang und Ende moderierte Hallervorden in einem Studio vor Live-Publikum. Immer am Ende der Sendung, noch nach dem Abspann, führten die Darsteller den „gespielten Witz“ vor. Interessant war die Kameraeinstellung, während Hallervorden den Witz ansagte: Während der Abspann über den Bildschirm lief, stand er vor dem Publikum, das im Bild war, während er selbst nur von hinten gezeigt wurde. Berühmt wurde der Witz mit der Flasche Pommes Frites aus Folge 3 („Palim palim!“).

1975 und 1976 lief jeweils nur eine Folge. Die Hauptfigur der Rahmenhandlung hieß damals noch Herr Slap (angelehnt an Slapstick). Als regelmäßige Serie startete Nonstop Nonsens erst 1977, und jetzt wurde Hallervorden zu Didi. Drei Staffeln mit je sechs Folgen liefen jeweils monatlich dienstags in der Primetime. Jede Folge dauerte 45 Minuten, was mutig war, da die Frequenz von Hallervordens Didi-Stimme schon nach zehn Minuten Kopfschmerzen verursachte. Weitere Klassiker wurden u.a. der Sketch mit Didi auf einer belebten Kreuzung, der den gesamten Verkehr aufhält, weil er alle Autofahrer befragt, wie doch gleich die Titelmelodie aus „Doktor Schiwago“ ging („Schneuf-schneuf-di-schneuf…“), sowie der Sketch mit Didi als Butler, der seinem Herrn mitteilt, die Kuh Elsa sei gestorben, und erst allmählich und beiläufig damit rausrückt, dass dies die Folge eines Scheunenbrands war, ausgelöst durch den Funkenflug des abgebrannten Landsitzes, der durch den Sturz seines Sohnes entfacht wurde, der sich dabei beide Arme brach und den Kerzenleuchter fallen ließ, nur weil er es ein wenig nett machen wollte zur Beerdigung der Ehefrau.

Im Februar 1980 folgte eine Spezialausgabe mit dem Titel „Nonsens nach Noten“, die Didis beste Lieder beinhaltete, durch eigene Stummfilmszenen untermauert, darunter „Larry Stiletti vom Syndikat“, „Doof bleibt doof, da helfen keine Pillen“ und „Freibier (Gratis saufen kostet nix)“. Im April 1980 gab es noch ein weiteres Best-of. Über die Jahrzehnte folgten mehrere Reinkarnationen des gleichen Materials. 1993 schnitt die ARD aus der alten Serie 20 halbstündige Folgen zusammen, vier Zusammenschnitte wurden als Mixed Pickles gesendet. Zwei Jahre später wurde noch einmal neu gemischt und das bisherige Material auf 24 Folgen verteilt, die jetzt weitere fünf Minuten kürzer waren und im Vorabendprogramm gezeigt wurden.

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