Zieh mich an!

Ab 25. August 2008 (Sat.1). Anziehwettbewerb.

Müsste eigentlich Die perfekte Kleidung heißen: Nach dem Muster der Kochdoku Das perfekte Dinner müssen fünf Menschen zwar hungern, beraten sich aber gegenseitig eine Woche lang in Kleidungsfragen zu verschiedenen Anlässen. Sprich: Vier Leute reden jeden Tag einem rein, und am Ende der Woche soll feststehen, wer am besten Senf zu Kleidung geben kann, aber nicht, wie man ihn wieder rausbekommt.

Die halbstündigen Folgen laufen werktags vormittags um 10.00 Uhr.

Die Kinderärzte

Seit 2007 (RTL). Werktägliche Dokusoap über den Alltag im Dürener Kinderkrankenhaus St. Marien.

Die halbstündigen Folgen laufen im Vormittagsprogramm. In den ersten 16 Monaten hieß die Serie noch Die Kinderärzte von St. Marien, im August 2008 wurde die zweite Hälfte des Titels amputiert.

Krasse Küche mit Andrew Zimmern

Ab 24. August 2008 (RTL2). US-Reise-Kochdoku („Bizarre Foods with Andrew Zimmern“; seit 2006).


Foto: RTL2

Andrew Zimmern ist Koch, Journalist und Restaurantkritiker und reist um die Welt. In allen abwegigen Winkeln der Erde macht er Halt und stellt ebenso abwegige Gerichte vor, zum Beispiel Lamahirn und Lämmeraugen. Sein Motto ist: „Wenn’s gut aussieht, iss es auf“, und wenn das Froschherz sogar noch schlägt, isst er es auch auf.

Die einstündigen Folgen laufen sonntags nachmittags.

Black Adder

1999 (RTL). 24-tlg. brit. Comedyserie von Rowan Atkinson und Richard Curtis („Black Adder“; 1983–1989).

Edmund Blackadder (Rowan Atkinson) schreibt die Geschichte um. Auf einem Streifzug durch die Jahrhunderte nimmt er an historischen Ereignissen teil und beeinflusst sie. Sein idiotischer Partner Baldrick (Tony Robinson) ist immer dabei.

Zeitweise lief die Serie unter dem albernen Titel Rowan Atkinson alias Mr. Bean ist „Black Adder“, weil Atkinson in Deutschland in der Rolle des Mr. Bean in der gleichnamigen Show bekannt geworden war. In seiner britischen Heimat schlug Black Adder deutlich stärker ein als Mr. Bean und war eine der erfolgreichsten Serien der 80er-Jahre. Nach dem eigentlichen Ende wurde sie – jeweils in einer anderen Epoche – noch dreimal fortgesetzt.

Bei uns ging Black Adder weitestgehend im Sonntagnachtprogramm unter. Ab 1993 hatte bereits 3sat und in Wiederholungen später arte die Serie im englischen Original mit deutschen Untertiteln gezeigt. Erst RTL zeigte synchronisierte Fassungen.

Inspektor Fowler — Härter als die Polizei erlaubt

1996–1998 (Pro Sieben). 14-tlg. brit. Comedyserie von Ben Elton. Regie: John Birkin („The Thin Blue Line“; 1994–1996).

Inspektor Raymond Fowler (Rowan Atkinson) leitet ein Polizeirevier in einem Londoner Vorort. Er ist penibel und verzweifelt oft über seine Mitarbeiter Bob Kray (Kevin Allen), Maggie Habib (Minar Anwar), Frank Gladstone (Rudolph Walker), Kevin Goody (James Dreyfus), Derek Grim (David Haig) und Patricia Dawkins (Serena Evans). Patricia ist zugleich Fowlers Freundin, die manchmal ihre liebe Not mit ihm hat.

Zwei Staffeln mit je sieben halbstündigen Folgen liefen anfangs mittwochs gegen 22.00 Uhr, ab der zweiten Staffel montags gegen 23.15 Uhr.

Die Meistens-Sowieso-Mist-Faustregel der deutschen Fernsehcomedy im Praxistest

Angesichts der neuen ProSieben-Sendung Comedy Zoo (wir berichteten) formuliert D.o.N. in den Kommentaren:

Nach meiner Erfahrung sind Sendungen, die das Wort „Comedy“ im Titel explizit angeben müssen, meistens sowieso Mist.

Das ist nicht ganz von der Hand zu weisen. Wie gut die Meistens-sowieso-Mist-Faustregel funktioniert, zeigt ein Blick auf unsere relativ vollständige Übersicht aller Sendungstitel im deutschen Fernsehen, die das Wort „Comedy“ im Titel tragen oder trugen:

(Eine ähnliche, aber ungleich eindeutigere Regel gilt übrigens für Begriffe wie „lustig“ oder „witzig“ in Sendungstiteln, vgl. Elmis witzige Oldieshow.)

Stefan, 20. August 2008, 19:30.

Elmis witzige Oldie-Show

1996–1998 (Sat.1). Nostalgie-Musikshow mit Elmar Hörig.

Auf der Bühne standen Stars, die entweder aus gutem Grund in Vergessenheit geraten waren (wer waren nochmal die Tremeloes? Und Jaqueline Boyer??), oder Leute wie Peter Kraus und Ted Herold, die seit den 60er-Jahren immer wieder die gleichen Titel singen mussten, und bewegten ihre Lippen zum Playback.

Sagen wir so: Im Jahr 2026 stünden bei dieser Show Captain Hollywood und Blümchen auf der Bühne und man würde sich gemeinsam an die guten alten Zeiten kurz vor der Jahrtausendwende erinnern, als es noch Techno und billigen Dancepop gab. Die Show vermittelte durch die alten Kracher gute Stimmung, aber nicht unbedingt jedes Wort im Titel der Sendung hielt einer genaueren Überprüfung stand.

Sie lief im Samstagabendprogramm, mal einstündig um 22.00 Uhr, mal als große Show um 20.15 Uhr.

Badesalz Comedy Stories

1999–2000 (Sat.1). 6-tlg. Comedyshow mit Gerd Knebel und Henni Nachtsheim, die als Badesalz bekannt wurden und bereits Jahre vorher mit Och Joh eine Fernsehshow hatten. Eine halbe Stunde lang wurden Gags mit meist absurdem Humor aneinandergereiht, in denen Alltagsszenen grotesk überzeichnet wurden.

T. V. Kaiser

1996–1999 (RTL). Dt. Comedyreihe.

Tillmann-Volker Kaiser (Martin Zuhr), genannt T. V. Kaiser, ist Moderator einer nach ihm benannten Talkshow, sein Assistent ist Marco Mommsen (Michael Dierks).

Parodie auf Daily-Talkshows. In T. V. Kaiser sollten die Themen noch dämlicher und die Gäste noch schlimmer sein als in den wirklichen Daily Talks. Die Show litt darunter, dass das schon vom Prinzip her nicht möglich war. Original und Parodie unterschieden sich nur dadurch, dass das Original unfreiwillig witzig war und die Parodie angestrengt witzig. Letztlich war T. V. Kaiser aber seiner Zeit voraus. Wenig später waren Shows wie Richterin Barbara Salesch, Das Jugendgericht oder Zwei bei Kallwass, aber auch Talkshows wie Nicole und Arabella routinemäßig mit schlechten Schauspielern in überdrehten Rollen besetzt.

RTL sendete 80 Ausgaben der Show, immer 45 Minuten lang, freitags um 23.15 Uhr. Die erste Staffel hatte noch den Untertitel „Die Talkshow, wo voll gut ist“. Vox versuchte sich an einem ähnlichen Format unter dem Titel Quatsch dich reich.

Mr. Bean

1992–2002 (ARD); 1994 (arte). 14-tlg. brit. Comedyserie von und mit Rowan Atkinson („Mr. Bean“; 1990–1994).

Der Tollpatsch Mr. Bean (Rowan Atkinson) wird vom Alltag immer wieder vor schier unüberwindbare Fallen gestellt, die er dennoch mit absurden Ideen oder seinem Mini-Cooper umschifft. Regelmäßige Gäste sind Beans geliebter Teddy und ein dreirädriges Gefährt, ein Reliant Regal, den Bean mehr oder weniger versehentlich von der Straße schubst.

Die Reihe kam fast komplett ohne Text aus und lebte hauptsächlich vom Gummigesicht Atkinsons. Die Kunstfigur Mr. Bean wurde in Deutschland berühmter als Atkinson selbst. Dessen Namen kannten wenige, doch Mr. Bean war ein Begriff. Auf dem deutschen Filmplakat zu „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“ („Four Weddings And A Funeral“; 1994), in dem Atkinson eine Nebenrolle spielte, wurde er deshalb als Mr. Bean angekündigt. In Großbritannien war Mr. Bean weit weniger erfolgreich. Dort brachte bereits die Vorgängerserie Black Adder in den 80er-Jahren Atkinson Starstatus ein. Diese lief bei uns erst viel später und ging weitgehend unter, obwohl RTL ihr den umständlichen, doch sprechenden Titel Rowan Atkinson alias Mr. Bean ist „Black Adder“ gab.

Die halbstündigen Mr. Bean-Folgen liefen zunächst dienstags um 22.05 Uhr, später freitags um 18.55 Uhr. Eine einzelne Folge hatte das Südwestfernsehen bereits ein Jahr vor dem ARD-Start gezeigt, fünf Folgen liefen 1994 noch vor der ARD-Ausstrahlung bei arte. Innerhalb von fast fünf Jahren waren nur 13 Folgen zu sehen, nach fast sechs Jahren, in denen nur Wiederholungen liefen, kam noch eine neue dazu. Wiederholungen tauchten über viele Jahre immer wieder werktags am Vorabend auf. 1997 schlüpfte Atkinson noch einmal in die Rolle des Mr. Bean, als „Bean – Der ultimative Katastrophenfilm“ („Bean“) ins Kino kam. Dieser Film war im April 2000 auf Pro Sieben zu sehen.

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