Sleeper Cell

2008 (RTL2). 18-tlg. US-Actionserie von Ethan Reiff und Cyrus Voris („Sleeper Cell“; 2005–2006).

Der gläubige Muslim und FBI-Agent Darwyn al-Sayeed (Michael Ealy) schleicht sich undercover in eine Schläferzelle islamistischer Terroristen ein, die einen Anschlag auf Los Angeles planen. Faris al-Farik (Oded Fehr) ist der skrupellose Anführer, der Bosnier Ilija Korjenic (Henri Lubatti) dessen rechte Hand. Zur Terrorgruppe gehören auch der französische Skinhead Christian Aumont (Alex Nesic) und der blonde Amerikaner Tommy Emerson (Blake Shields), die beide zum Islam konvertiert sind. Die alleinerziehende Mutter Gayle Bishop (Melissa Sagemiller), die weder mit der einen, noch der anderen Seite zu tun hat, verliebt sich in Darwyn.


Foto: RTL II/Showtime

RTL2 zeigte jeweils zwei Folgen hintereinander, startete mit insgesamt vier Folgen am Freitag und Samstag, und dann mittwochs ab 20.15 Uhr. Die Serie umfasste eine erste Staffel mit zehn und eine zweite Staffel mit acht Folgen, in der, ähnlich wie in 24, ein neuer Handlungsstrang eröffnet wird. RTL2 macht keine Pause zwischen den Staffeln, verschob aber die letzten vier Folgen mangels Erfolg in die tiefe Nacht.

In Memoriam Estelle Getty

Estelle Getty, die als ätzende Alte Sophia Petrillo in den Golden Girls erst ein Weltstar wurde, als sie über 60 war, ist gestorben. Am Freitag wäre sie 85 geworden. Getty war knapp jünger als Bea Arthur, die in der Serie ihre Tochter Dorothy spielte.

In Erinnerung noch einmal ihr erster Auftritt:

 

Michael, 23. Juli 2008, 08:44.

Götzenverehrung

Schon vor 50 Jahren spielte Götz George in Heimatfilmen mit und vor knapp 40 Jahren Hauptrollen in Fernsehserien, darunter Ein Jahr mit und ohne SonntagDiamantendetektiv Dick Donald und Lancier, der Söldner. Ein nationaler Star wurde er jedoch erst, als er 1981 die „Scheiße“ in den Tatort brachte. Seine Figur Schimanski ist noch heute so beliebt, dass die ARD am Sonntagabend bei der neuen Folge damit überrascht wurde, nicht nur beim Gesamtpublikum, sondern sogar in der jungen Zielgruppe Marktführer zu sein.

Im vergangenen September hielt der Produzent Nico Hofmann eine lange Rede auf Götz George, der den Ehrenpreis der Stifter des Deutschen Fernsehpreises für seine Lebensleistung erhielt. Und weil Hofmann damals schon behauptete, George sei im vorangegangenen Sommer 70 Jahre alt geworden, gilt die Rede heute als Geburtstagsständchen, wenn George tatsächlich 70 wird.

An Götz Georges Geburtstag zeigt Das Erste heute um 20.15 Uhr den Film Die Katze. Die rasante Bankräuberaction Die Katze mit Götz George und Gudrun Landgrebe kam 1988 in die Kinos. Die ist es nicht. Stattdessen drehte die ARD einen neuen Film mit gleichem Namen, der jetzt ein Ehedrama mit George und Hannelore Hoger und eine Erstausstrahlung ist. Die Filme haben außer dem Titel und dem Hauptdarsteller nichts gemeinsam, aber das macht wenigstens Götz Georges Filmographie so lustig verwirrend.

Der BR zeigt außerdem um 21.45 Uhr die Krimikomödie Blatt und Blüte und der WDR um 23.15 Uhr den Schimanski-Kinofilm Zabou. Durch geschicktes Umschalten können Sie also alle drei Filme direkt hintereinander sehen und verpassen dann sogar noch das Porträt Nicht reden, machen im Anschluss an den Film im Ersten.

Gratulation zum Geburtstag auch von uns.

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Michael, 23. Juli 2008, 06:46.

Schulz & Schulz

1989–1993 (ZDF). 5‑tlg. dt. Spielfilmreihe von Krystian Martinek und Neithardt Riedel, Regie: Ilse Hofmann; ab dem vierten Teil: Nico Hofmann.

Wolfgang Schulz (Götz George) und sein Zwillingsbruder Walter (auch Götz George) sind beide in der Werbebranche tätig. Nur lebt der eine in der Bundesrepublik, der andere in der DDR. Der Hamburger Wolfgang ist ein cooler Yuppie, der das Leben genießt, Walter in Stralsund ein kleinbürgerlicher Familienvater, der sich mit dem Leben, wie es ist, abgefunden hat. Erst durch einen Fernsehauftritt Wolfgangs, den Walter sieht, erfahren die beiden voneinander. Beim ersten Treffen seit 40 Jahren beschließen sie, für einen Tag die Pässe und damit die Rollen zu tauschen. Wolfgang schnuppert beim Sozialismus rein und Walter lernt den Kapitalismus kennen.

Die deutsch-deutsche Komödie sollte ursprünglich nur ein einzelner Fernsehfilm sein. Dieser war bei der Ausstrahlung schon überholt, da vier Wochen zuvor die Berliner Mauer gefallen und die DDR-Grenze zur Bundesrepublik geöffnet worden war. Beides war im zuvor gedrehten Film noch nicht enthalten. Nicht nur diese Entwicklung, auch die Zuschauerresonanz schrie nach Fortsetzungen. Die folgenden vier Filme begleiteten Schulz und Schulz, wie ihre Familien parallel zu Deutschland mühsam zusammenwachsen.

Aus den Gegensätzen Kapitalismus und Sozialismus werden nach der Wiedervereinigung Arroganz und Naivität, und die Brüder gründen ein gemeinsames Unternehmen, bei dem Wessi Wolfgang seinen Ossi-Bruder zu vereinnahmen und für seine Zwecke einzusetzen versucht. Zwar hinkten die Filme der politischen Entwicklung weiterhin immer ein Stück hinterher, bildeten sie aber im Nachhinein realistisch, wenn auch klischeehaft ab. George glänzte in gleich zwei Rollen, von denen keine so war wie die des Schimanski, dessen Image bis zum Start von Schulz & Schulz an ihm geklebt hatte.

Diamantendetektiv Dick Donald

1971 (ZDF). 13-tlg. dt. Actionserie von Heinz Bothe-Pelzer, Regie: Jürgen Goslar, Erich Neureuther.

Dick Donald (Götz George) ist als Detektiv in Südafrika Diamantenschmugglern und -dieben auf der Spur. Er arbeitet im Auftrag des internationalen Diamantensyndikats IDSO. Daisy Johnson (Loni von Friedl) ist seine Assistentin.

Rasante Krimiserie mit viel Geballer und Verfolgungsjagden, die an Originalschauplätzen in Südafrika gedreht wurde. Ihr Ende blieb offen: Ein schwer verwundeter Dick Donald bricht am Schluss von Folge 13 zusammen, und die Serie ist zu Ende. Eine Fortsetzung gab es nicht. Götz George hatte später als Schimanski im Tatort wesentlich größeren Erfolg. George und von Friedl waren damals im wirklichen Leben ein Paar.

Die halbstündigen Folgen liefen mittwochs am Vorabend.

Das Schwein — Eine deutsche Karriere

1995 (Sat.1). 3‑tlg. dt. Karrieredrama von Karl Heinz Willschrei, Regie: Ilse Hofmann.

Der Berliner Stefan Stolze (als Jugendlicher: Daniel Weiss; später: Götz George) wächst in der schwierigen Nachkriegszeit in Berlin auf. Früh entdeckt er, wie man es im Leben zu etwas bringt. Man benötigt Geld, und daran kommt man durch Intrigen oder Betrug. Schon in der Schule verkauft er seine Hausaufgaben und denunziert einen Lehrer, um seinen Mitschüler Lutz Krüger (als Jugendlicher: Richard Kropf; später: Felix von Manteuffel) vor dem Sitzenbleiben zu bewahren. Später geht er den eingeschlagenen Weg weiter, wird Zuhälter und Hehler und kommt ins Gefängnis. Dort freundet er sich mit Robert Korda (Michael Mendl) an, dessen Firma er sich nach seiner Entlassung auf Bewährung unter den Nagel reißt, indem er Kordas Frau Eva (Edda Leesch) verführt.

Krüger ist inzwischen Filialleiter einer Bank und hilft bei Bedarf mit Krediten, wird später aber auch von Stolze enttäuscht. Um Teil der besseren Gesellschaft zu werden, heiratet Stolze die wenig attraktive Alice van Lück (Andrea Sawatzki). Ihrem Vater Theodor van Lück (Karl-Michael Vogler) gehört ein großer Elektrokonzern. Indem er van Lück wegen Steuerhinterziehung anschwärzt, gelingt es Stolze, die Firmenleitung zu übernehmen. Seine Frau treibt er in die Alkohol- und Tablettensucht, bis sie im Vollrausch tödlich verunglückt. Mit der Hilfe seiner neuen Geliebten Sybille Curtius (Gudrun Landgrebe) steigt er in den Chemiekonzern von Harald Deterding (Arthur Brauss) ein, den er schließlich ebenfalls aus dessen eigenem Unternehmen vertreibt.

Nach der Wiedervereinigung dringt er mit dem Chemiekonzern in den Osten vor, um die Subventionen der Bundesregierung einzustreichen. Wanda Weissenfeld (Martina Gedeck) ist in dieser Zeit eine wichtige Verbündete, die schließlich ihren Lohn fordert und Stolze heiraten will, weshalb er sie als Stasi-Spitzel enttarnt. Stattdessen heiratet er Sybille, deren Ehemann Harald (Roland Schäfer) er vorher in den gesellschaftlichen Ruin getrieben hat. Während einer seiner Betriebe im Osten wegen mangelnder Sicherheitsvorkehrungen in die Luft fliegt, erhält Stolze für sein Engagement in den neuen Bundesländern das Bundesverdienstkreuz.

Anspruchsvolle Detailzeichnung einer fiktiven, aber vorstellbaren Karriere mit einem glänzenden Götz George in der Rolle des skrupellosen Machtschweins.

11 Uhr 20

1970 (ZDF). 3-tlg. dt. Krimi von Herbert Reinecker, Regie: Wolfgang Becker.

Thomas Wassem (Joachim Fuchsberger) und seine Frau Maria (Gila von Weitershausen) treffen sich in Istanbul, um ihre Ehe zu kitten. Plötzlich sitzt in ihrem Auto eine Leiche. Laut Papieren handelt es sich um den Geologen Dr. Arnold Vogt (Friedrich Joloff). Bei dem Versuch, den Toten zu beseitigen, kommt Maria unter mysteriösen Umständen ums Leben, ihre Uhr bleibt auf 11.20 Uhr stehen. Die Polizei hält Wassem für den Mörder, der sucht den wahren Täter. Zu den Verdächtigen gehören Edoardo Minotti (Werner Bruhns) und seine Tochter Andrea (Christiane Krüger), Muller (Götz George), Carlsson (Anthony Steel) und Henk (Jochen Busse). Die Suche führt Wassem von Istanbul nach Tunis. Dort erfährt er, dass der Tote nicht Dr. Vogt ist, sondern ein Fahrer namens Kurska. Dessen Schwester Maja (Nadja Tiller) und ihr Mann Lassowski (Vadim Glowna) helfen ihm. Immer neue Morde ereignen sich, auch Wassem kommt nur knapp mit dem Leben davon.

11 Uhr 20 ist nach Der Tod läuft hinterher und Babeck die dritte Krimi-Trilogie, die Herbert Reinecker als Konkurrenz zu den Durbridge-Krimis der ARD schrieb. Anders als ihre Vorgänger wurde sie in Farbe gedreht, an Originalschauplätzen in Tunesien und der Türkei. In einer Nebenrolle trat Esther Ofarim auf und sang auch.

Die Folgen waren 60 bis 70 Minuten lang.

Morlock

1993–1994 (ARD). 4‑tlg. dt. Politthriller-Reihe.

Der Unternehmensberater Carl Morlock (Götz George) vernachlässigt seine Bestimmung, Firmenbossen in wirren Worten das zu sagen, was sie ohnehin schon wissen, und ermittelt stattdessen gegen Wirtschaftskriminelle, Waffenschmuggler und Umweltsünder.

Die Reihe mit teuren, spielfilmlangen Folgen lief in unregelmäßigen Abständen mittwochs um 20.15 Uhr, hatte aber gegen gleichzeitige Fußballübertragungen keine Chance. So wurde sie abgesetzt, und Götz George sah den Untergang des Abendlands gekommen und erklärte das Publikum für blöd.

Die Figur des Morlock hatte sich George selbst ausgedacht. Außer ihm nahmen vor allem französische Behörden die Serie ernst: Sie erteilten mehrere Drehverbote, weil eine Folge mit dem Titel „Der Tunnel“ ihnen angesichts tatsächlicher jahrelanger Auseinandersetzungen um einen Straßentunnel wohl beängstigend realistisch erschien. Das französische und italienische Fernsehen koproduzierte die Reihe.

Lancier, der Söldner

1977 (ARD). 6-tlg. frz.-dt. Krimiserie von Jean-Michel Charlier und Pierre Nivolet, Regie: Claude Boissol („Les diamants du président“; 1977).

Aus dem stressfreien Ruhestand wird für den ehemaligen Söldner Georges Lancier (Michel Constantin) nichts, als er im afrikanischen Staat Boutaïre in eine Intrige verwickelt wird, in der auch seine Freunde, der Söldner Pierre Vidal (Götz George) und der oppositionelle Präsidentschaftskandidat Diwo (Dennis Maraba), sowie Diwos Diamantenmine eine Rolle spielen. Drahtzieher sind der Finanzmanager Dr. Straker (Ferdy Mayne) und Staatsoberhaupt Oberst Mamba (Ken Gampu).

Die Serie lief im regionalen Vorabendprogramm.

Sonnenpferde

1981 (ARD). 12-tlg. frz.-dt. Familiensaga nach dem Roman von Jules Roy, Regie: François Villiers („Les chevaux du soleil“; 1980).

Die Geschichte Algeriens am Beispiel der Familie Bouychou von der französischen Kolonialherrschaft 1830 bis zur Unabhängigkeit 1962, beginnend mit dem französischen Soldaten Antoine Bouychou (Maurice Barrier; als Kind: Juan-Pablo Ruiz), der sich in Algerien als Farmer niederlässt, und Marie (Christina Galbo; in älteren Jahren: Marie Carillo), über deren Nichte Mathilde (Catherine Rouvel) und ihren Mann Alfred Koenig (Miguel Palentzuela), Mathildes Bruder Victor (Götz George) bis zu Sohn Hector Koenig-Dematons (Paul Barge).

Die 45-minütigen Folgen liefen im regionalen Vorabendprogramm.

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