APF Blick

1985–1986 (Sat.1). Die erste tägliche Nachrichtensendung in Sat.1, die danach etliche Male umbenannt wurde.

APF stand für Aktuelles-Presse-Fernsehen, wie sich der Zusammenschluss der an Sat.1 beteiligten Zeitungsverlage nannte. Drei Moderatoren präsentierten neben mehreren zehnminütigen Ausgaben am Tag um 18.30 Uhr die News-Show APF Blick aktuell, in der neben den aktuellen Nachrichten auch Klatsch und Tratsch, Musik und ein Quiz stattfanden. Zu den Moderatoren gehörten Armin Halle, Karl-Ulrich Kuhlo, Eddie Lange und Andrea Scherell.

1986 erhielten die Nachrichten den neuen Namen Sat.1 Blick.

Zahlen, bitte!

Heute abend zeigt RTL den Film Das Papst-Attentat, und den sollte man sich schon deshalb angucken, weil er offenbar mit Massivgoldkameras gedreht wurde. 25 Millionen Euro habe das Werk gekostet, berichten übereinstimmend die „Berliner Zeitung“, „Sat+Kabel“ und der Branchendienst „Turi2“.

Hm. Für 25 Millionen Euro könnte der Hessische Rundfunk 20 „Tatorte“ produzieren; die große Special-Effects-Schlacht „Hindenburg“, die demnächst auf RTL läuft, kostet nur gut zehn Millionen Euro, und selbst der Etat für „Laconia“, eine große Koproduktion mit der BBC, liegt bei rund 16 Millionen Euro — das reicht aber für zwei Teile. Das Papst-Attentat hat ganz sicher nicht so viel Geld gekostet.

Für 25 Millionen Dollar allerdings kann man schon einen Papst umbringen lassen. In dem Film Das Papst-Attentat.

Stefan, 16. März 2008, 00:55.

Lorelai, lai, lai, alle Folgen sind vorbei

Auch ein paar Männern wird es heute Abend schwer fallen, sich von Stars Hollow und seinen skurrilen Einwohnern zu verabschieden, wenn Vox um 21.05 Uhr die letzte Folge der Gilmore Girls zeigt.

Wen, wenn nicht Kirk, soll ich in Zukunft anrufen, wenn ein Botendienst zu erledigen ist? Oder eine Kuh zu melken? Wo, wenn nicht bei Luke, finde ich noch eine beinahe handyfreie Zone? Von wem, wenn nicht von Miss Patty, soll ich eines Tages vielleicht doch noch tanzen lernen? Wer, wenn nicht Bastian Pastewka, wird in Zukunft noch das gleiche Sprechtempo wie Lorelai Gilmore erreichen? Und warum, wenn nicht wegen Sookie, brennt meine Küche?

Es war schön in Stars Hollow, ich habe mich wohlgefühlt.

Vor ein paar Jahren lief ich über das Gelände der Warner Brothers Studios in Kalifornien, auf dem die Serie gedreht wurde und das romantische fiktive Städtchen aufgebaut war, das angeblich im fast 5000 Kilometer entfernten Connecticut lag, und obwohl viele Wände einfach nur Pappmaché waren, wäre ich gern dort eingezogen.

Lukes Diner war eine der wenigen Kulissen, die von außen und innen für den gleichen Zweck benutzt wurden: Als Lukes Diner. Die anderen Häuser hielten nur ihre Fassade für Außenaufnahmen her, während die Innenszenen ein paar hundert Meter weiter im Studio gedreht wurden. Sookies Küche im Dragonfly Inn war kaum wiederzuerkennen, ohne dass gefühlte 25 Mann Personal darin standen.

Leider muss ich zugeben, zu den mehreren hunderttausend Zuschauern zu gehören, die den Gilmore Girls nicht auf den neuen Sendeplatz am Freitagabend gefolgt sind, weil er für mich schlicht unpraktisch war. Ich werde deshalb gar nicht erst versuchen, so zu tun, als wüsste ich, was in den vergangenen Monaten passiert ist, und worum es heute Abend im Finale geht. (Ich will es übrigens auch noch nicht wissen!) Quellen (erste Hand) berichten aber, es sei ein schönes Finale, das Fans zufrieden zurücklässt.

Womöglich werden es etliche der treuesten Fans trotzdem heute Abend nicht bei Vox ansehen, denn genau ab heute steht bereits die DVD-Box mit der zweiten Hälfte der letzten Staffel im Laden, die das Finale schon einen halben Tag vor der TV-Ausstrahlung zum Privatbesitz machen kann.

Ich bin froh, dass es diese DVD-Boxen gibt, denn so habe ich noch länger etwas von dieser wunderbaren Serie, während ich im Sommer die fehlenden Folgen nachhole. Vielleicht dienstags abends, vor Dr. House.

Bleiben wird mir diese wichtige Haushaltserkenntnis für den richtigen Umgang mit Wäsche:

Rory: „Du faltest es falsch.“
Lorlelai: „Wird es kleiner?“
Rory: „Ja.“
Lorelai: „Dann ist es richtig.“

Und dieser Beweis, dass man sich als liebende Mutter nicht zwingend von praktischen Ansätzen trennen muss:

Rory: „Unser Haus brennt und du kannst mich oder die Torte retten. Was würdest du tun?“
Lorelai: „Das ist nicht fair, die Torte hat keine Beine.“

Michael, 14. März 2008, 06:25.

Beverly Hills, ’90–2010

Der jugendorientierte US-Sender CW plant offenbar eine Neuauflage von Beverly Hills, 90210.

Ob im Nachhinein jemandem aufgefallen ist, dass irgendeine Hauptfigur aus der Serie vergessen hat, mit irgendeiner anderen zu schlafen, ob Luke Perry mit 70 noch einen Mittzwanziger spielen soll, und wem Tori Spelling ihre Gummibrüste mit der großen Lücke dazwischen vererbt, sind Fragen, die bisher nicht erörtert wurden. Zap2it berichtet nur, dass Rob Thomas ein möglicher Autor wäre — nicht Rob Thomas von Matchbox Twenty, sondern Rob Thomas von Veronica Mars.

Worum genau es geht, steht demnach noch nicht fest. Aber worum mag es in dieser Art Serie wohl gehen?

Schlagwörter:
Michael, 13. März 2008, 18:53.

You’re Not The Boss Of Me Now

Jim Ryan war einer der Moderatoren des Frühstücksfernsehens „Good Day NY“ beim New Yorker Sender WNYW (Fox 5), als die beiden Flugzeuge ins World Trade Center flogen. Aber er hatte auch Dienst an dem Tag mit der Sache mit dem kaputten Fahrstuhl, und sein alter Kollege Dick Oliver war vor Ort:

Stefan, 13. März 2008, 00:13.

Jetzt: Lieferung frei House

Als Kind wäre ich bestimmt sehr, sehr stolz darauf gewesen, Co-Autor eines der Top-5-Comics zu sein.

Ach, ein bisschen bin ich es auch heute noch.

Ach so, ein kleiner Hinweis für alle Fans, die sich aus Chronistenpflicht immer die kompletten Top 5 zulegen: Die ab sofort lieferbare „kleine House-Apotheke, der Beipackzettel zur Kultserie“, hat natürlich rein gar nichts mit Comics oder Mangas zu tun.

Aber das macht ja nichts.

Wenigstens sind wir aus den Top 100 der medizinischen Ratgeber schon wieder rausgefallen. Wer weiß, wer uns alles verklagt hätte.

Schlagwörter: ,
Michael, 12. März 2008, 17:43.

Aber ‚allo!

ProSiebenSat.1 hat die alte britische Weltkriegscomedy ‚Allo ‚Allo gekauft, um sie voraussichtlich bei Kabel 1 zu zeigen: 85 Folgen Naziwitze mit deutschem Akzent. Dass der in der Synchronisation verloren geht, ist klar, aber vielleicht bleiben ja ein paar Witze drin.

Das britische Blatt „Metro“ schrieb dazu am Wochenende:

Good moaning, Metro readers. Leesten very carefully; ah shall say zees only wince: ‚Allo ‚Allo is to be broadcast in Germany for the first time.
(…)
Good luck, Germany…

Schlagwörter: , ,
Michael, 12. März 2008, 08:25.

Stehaufquizchen

Vor knapp acht Jahren, etwa ein Jahr nach dem Start von Wer wird Millionär?, war der Sensationserfolg von Günther Jauchs RTL-Quiz Titelthema vieler Zeitschriften. Kaum eine Publikation kam am Thema vorbei, und keine hatte Negatives zu berichten. Zwölf Millionen Menschen sahen damals zu.

Seit knapp einem Jahr hat die Berichterstattung über Wer wird Millionär? vor allem in zwei viel gelesenen Online-Mediendiensten eine entgegengesetzte Einseitigkeit angenommen. Immer wieder wurde thematisiert, dass Jauchs Marktanteile in der Zielgruppe hinter die der Vox-Serie CSI: NY oder der Sat.1-Montagsfilme oder gar beider zurückgefallen seien. Neue Negativrekorde, zuletzt vor einer Woche, schienen immer eine eigene Schlagzeile wert.

Gute Quoten sind kaum noch Thema, womöglich weil sie noch immer als Normalfall angesehen werden. Insgesamt entsteht durch diese Art der Berichterstattung aber das Bild einer dahinsiechenden Show kurz vor dem Exitus, das weit von der Wahrheit entfernt ist (ebenso wie die ständig neuen Negativrekorde von Wetten, dass…? die Show noch auf viele Jahre nach Zahlen nicht zu einem Misserfolg machen werden).

Deshalb, und nur deshalb, damit das Bild zurechtgerückt wird, sei an dieser Stelle kurz darauf hingewiesen, dass Wer wird Millionär? sowohl am Freitag als auch gestern nicht nur beim Gesamtpublikum, sondern auch in der Zielgruppe mit Marktanteilen jeweils um 20 Prozent mit deutlichem Abstand Marktführer um 20.15 Uhr war und die Show mit sechs bis acht Millionen Zuschauern auch nach fast neun Jahren noch immer eine der erfolgreichsten im deutschen Fernsehen ist.

Schlagwörter: , ,
Michael, 11. März 2008, 16:24.

Boring Movie – Die große Zuschauer-Verarsche

Vielleicht sollte ich der CSU beitreten. Denn wenn ich die Meinung vertrete, deutsche Sender sollten erst dann wieder Comedy zeigen, wenn sie was wirklich Lustiges produziert haben, interessiert das ja niemanden. Doch sobald jemand ebenso Unwichtiges, der aber einer Partei angehört, etwas zum Thema Fernsehen absondert, ist das immer eine oder zwei oder drei oder vier oder mehr Meldungen wert. Stellen Sie sich die Schlagzeile vor:

„CSU-Politiker fordert Humorpause im deutschen Fernsehen“!

Andererseits führen die Aufmerksamkeitserregungen auch nie zu was.

Nun, heute kommt jedenfalls wieder so eine Comedysendung, die nicht lustig ist. Funny Movie – Die große Film-Verarsche proletet ProSieben als Titel hinaus in die Welt, und das Wort „Parodie“ träfe es auch tatsächlich nicht so gut. Originalszenen aus einem Film an ähnlich aussehenden Schauplätzen mit ähnlich zurechtgemachten Darstellern verdammt nah am Originaltext einfach nachzudrehen, ist noch keine Parodie. In vielen Szenen der „Verarsche“ mit dem Titel „Dörte’s Dancing“ (Schreibweise von ProSieben) passiert aber genau das. Sie kennen die peinliche Szene aus „Dirty Dancing“, in der Baby sagt: „Ich habe eine Wassermelone getragen“? Die bleibt im Wesentlichen so, obwohl sie für hauptberufliche Witzeschreiber eigentlich eine fantastische Parodievorlage sein müsste. Und viele andere auch. Die Handlung wird zwar damit entschuldigt, dass sich eine Frau namens Dörte nach einem Unfall in ihren Lieblingsfilm hineinträumt, aber genau das bietet exakt die Möglichkeit der originalnahen Übernahme vieler Szenen.

Natürlich gibt es auch Gags. Und sogar einige gute. Darunter ein paar, die so angenehm subtil sind, dass sie schon fast ein positives Gesamtbild vortäuschen könnten — aber eben nur fast. Zum Beispiel als Ponnie (haha, die hieß im Originalfilm Penny, hahaha) einen Drink in der Hand hält, der genauso heißt wie die erfolglose Kino-Fortsetzung von „Dirty Dancing“, und sagt: „’Havanna Nights‘, ein Flop an der Bar, aber mir schmeckt’s!“, oder als Liesel Mouseman (statt Lisa Houseman, schenkelklopf) auf der Talentbühne im Hintergrund „Springtime for Hitler“ singt, den Song aus dem Mel-Brooks-Film und -Musical und wieder -Film „The Producers“.

Aber insgesamt sind es viel zu wenig gute Gags für die enorme Länge. Selbst für einen Drei-Minuten-Sketch in Schmidt & Pocher würde es schon knapp. Und die gefühlte und tatsächliche Länge ist das Hauptproblem. Der erste Funny Movie heute Abend ist brutto 90 Minuten lang. Wer die Vorlage nicht kennt, langweilt sich ohnehin. Aber auch wer sie kennt, stellt alle paar Minuten mit Schrecken fest, an welchen Mengen noch fehlender Originalhandlung sich diese „Verarsche“ noch entlang hangeln muss, bevor endlich Schluss ist, alle tanzen und es in meinem Kopf singt: „You’ve killed too much time of my life, and I never felt bored like this before, yes I swear, it’s so true, and I owe it all to you…“

Funny Movie – Die große Film-Verarsche, dienstags um 20.15 Uhr auf ProSieben.


Foto: Pro Sieben

Schlagwörter: , ,
Michael, 11. März 2008, 06:56.

Funny Movie — Die große Film-Verarsche

Ab 11. März 2008 (ProSieben).

Reihe mit Parodien auf bekannte Filme, die dann „Dörte’s Dancing“ oder „Spiel mir das Lied und du bist tot“ hießen. Wechselnde Darsteller spielten die Hauptrollen.

Der Sender hatte den Auftrag zur Reihe nach dem Erfolg der ProSieben-Märchenstunde erteilt. Die 90-Minüter liefen dienstags um 20.15 Uhr.

Blättern:  1 2 3 4 5 6 ... 12


Das Buch

die Autoren

Weitere Bücher

New York für Fern-SeherDie kleine House-Apotheke

Links