Süllhalde

Die Fernsehsaison 2005/2006 war in den USA keine gute für Mysteryserien. Ein Jahr nach dem Sensationsstart von Lost versuchte sich jeder der drei Traditionssender an einer neuen mysteriösen Seriendüsternis: NBC zeigte Surface — Unheimliche Tiefe, ABC Invasion und CBS Nemesis — Der Angriff. Alle drei hatten zwei Gemeinsamkeiten: In den USA waren sie Flops, und in Deutschland kaufte sie ProSieben für seinen Mysterymontag. Die letzte, Nemesis — Der Angriff (Originaltitel: „Threshold“, dt.: „Grenzwert“, „Schwelle“ oder „Süll“), die die erste war, die in Amerika abgesetzt wurde, geht heute bei uns an den Start, nachdem sie zweieinhalb Jahre bei ProSieben auf Halde lag.

Sie ist ein humorfreier Endzeit-Quatsch mit den üblichen Klischees: Die Außerirdischen kommen, sie sind intelligenter als wir, und sie sind böse und wollen uns alle umbringen. Aber ein paar weltfremde Wissenschaftler versuchen die fremde Welt aufzuhalten.

Man wünscht sich recht schnell, die Außerirdischen würden einfach einfallen und der Sache ein Ende bereiten, kann sich aber stattdessen sicher sein, dass auch am Ende der 13 Folgen keine befriedigende Auflösung stehen wird, weil die Serie vorzeitig abgesetzt wurde.

Wäre es nicht eine wunderbare Ironie, wenn ausgerechnet die bei ProSieben bis zum Ende durchlaufen würde?

Nemesis — Der Angriff, montags um 22.10 Uhr auf ProSieben.

Michael, 3. März 2008, 06:39.

Nemesis — Der Angriff

2008 (ProSieben). 13-tlg. US-Sciencefiction-Serie von Bragi Schut („Threshold“; 2005).

Die Katastrophenanalystin Dr. Molly Caffrey (Carla Gugino) erstellt theoretische Worst-Case-Szenarien, z.B.: Was tun, wenn plötzlich angriffslustige Außerirdische einfallen? Als genau dieser Fall eintritt, beauftragt J.T. Baylock (Charles S. Dutton), der stellvertretende Sicherheitsberater des Präsidenten, Molly mit der Leitung eines Krisenteams, das ihren Notfallplan „Threshold“ in die Tat umsetzen soll. Der Mikrobiologe Dr. Nigel Fenway (Brent Spiner), ein sturer Alt-68er, der Astrophysiker Lucas Pegg (Robert Patrick Benedict) und der kleinwüchsige Linguistiker Arthur Ramsey (Peter Dinklage) werden ihr zugeteilt, um alles über die Aliens herauszufinden, und der ebenso mysteriöse wie skrupellose Geheimdienstler Cavennaugh (Brian Van Holt) soll für die Sicherheit des Teams sorgen. Die ist zum einen dadurch bedroht, dass die Aliens die Menschen mit merkwürdigen Viren infizieren und auch vor Krisenkräften nicht Halt machen, und zum anderen durch die Nordkoreaner, die ebenfalls von der streng geheimen Ankunft der Außerirdischen erfahren haben und gern selbst ein bisschen rumforschen würden.

Unoriginelle Standard-Sciencefiction, wie sie schon tausendmal gedreht wurde. Floppte in den USA und läuft bei uns montags um 22.10 Uhr.

Pippi Langweil

Das ist nicht fair. Da gibt man sich wirklich Mühe, Wetten, dass…? über mehrere Stunden zu ertragen, kippt derweil ständig nach, weil das ohne rege Alkoholzufuhr natürlich nicht möglich ist, bemüht sich dennoch, den Harndrang möglichst lang zu unterdrücken, und dann kommt um 22.10 Uhr eine Wette, in der es darum geht, eine Wassertemperatur durch reines Fühlen zu erraten, bei der fünf Minuten lang einfach nur Wasser läuft.

Nicht fair!

Aber womöglich ist morgen die tolle Quote von Wetten, dass…? durch Menschen zu erklären, die den Fernseher laufen ließen, dann zur Toilette gingen, um das Gleiche zu tun, und dabei eingeschlafen sind.

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Michael, 1. März 2008, 23:59.
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