Seit 1963 (ZDF). Die Nachrichten des Zweiten Deutschen Fernsehens. Sie wurden erstmals an dem Tag ausgestrahlt, an dem das ZDF seinen Sendebetrieb aufnahm (1. April 1963).
Heute war als Konkurrenz und Kontrast zur Tagesschau konzipiert. Das ZDF griff die ARD einerseits über eine deutlich veränderte Präsentation an, andererseits durch den Beginn der Sendung: Die Menschen sollten schon vor der Tagesschau informiert sein, und das unterhaltsamer. Es gab weniger Textmeldungen und mehr Beiträge – insgesamt ähnelte heute im Vergleich zur Tagesschau eher einem Magazin. Die Sendung wurde nicht von einem Sprecher präsentiert, sondern von einem Redakteur, der größere Freiheiten hatte und nach angelsächsischem Modell locker moderieren sollte – das hielten Kritiker nicht nur am Anfang für nicht immer gelungen; auch drei Jahrzehnte später entzündete sich an der Person des Dauerlächlers Peter Hahne noch eine Diskussion über die Grenzen dieser Präsentationsform.
Von Beginn an wurden täglich mehrere heute-Ausgaben gesendet. Die halbstündige Hauptausgabe lief zunächst um 19.30 Uhr und war rund 25 Minuten lang. Von 1969 an begann die Sendung um 19.45 Uhr, war 30 Minuten lang und sendete damit teilweise direkt gegen die Tagesschau der ARD um 20.00 Uhr. Seinen dann jahrzehntelang festen Platz um 19.00 Uhr fand heute am 1. Oktober 1973. Mit der Vorverlegung, verbunden mit einer um acht Minuten kürzeren Sendezeit, reagierte das ZDF auf die veränderten Lebensgewohnheiten: Die Menschen kamen früher von der Arbeit nach Hause.
Trotz dieser Modernität und Flexibilität schaffte es heute nie dauerhaft, die Zuschauerzahlen der Tagesschau zu überholen. In den ersten Jahren hatte das ZDF auch noch das Handicap, dass es nur von der Hälfte der Fernsehgeräte überhaupt empfangen werden konnte. In den 70er- und 80er-Jahren schrumpfte dann der Vorsprung der Tagesschau, im Oktober 1973 lag heute in einer Woche erstmals vor der Tagesschau – das blieb allerdings die Ausnahme.
Auch in der Form veränderte sich heute. 1965 wurde die Sendung in einen Nachrichten- und einen Magazinteil namens „themen des tages“ getrennt. Diese strikte Trennung wurde 1969 wieder gelockert, die Sendung hatte aber weiterhin zwei Präsentatoren: einen für den Nachrichtenblock, einen für die „themen des tages“. Der glatten Tagesschau-Welt setzte heute ein revolutionäres Studiodesign entgegen: Schreibtische vor einer Backsteinmauer sollten den Charakter einer „Nachrichtenwerkstatt“ mit „echter Arbeitsatmosphäre“ vermitteln. Im Herbst 1976 gab es Aufregung um die Kleidung der Kameramänner, die in jeder Sendung kurz ins Bild kamen. Laut „Hörzu“ war der Jeans- und Lederjackenlook der Kameramänner „den ZDF-Bossen zu lässig“. ZDF-Intendant Karl Holzamer wollte „den Zuschauern die wenig reizvollen Rückansichten seiner Kameraleute ersparen“. Als Reaktion kamen daraufhin einige Kameramänner aus Jux mit Anzug und Krawatte zum Dienst.
Am 12. Mai 1971 geschah das Ungeheuerliche: Die aktuellen Ereignisse der Welt wurden erstmals von einer Frau zusammenfasst: Wibke Bruhns. Zu den ersten heute-Redakteuren im Studio gehörte Erich Helmensdorfer. Weitere Präsentatoren der Hauptausgabe waren: Werner Stratenschulte, Gustav Trampe, Fritz Schenk (alle bis 1968), Rudolf Radke, Karl Heinz Schwab (beide bis 1971), Hanns Joachim Friedrichs, Karl Günther Renz (beide 1969–1973), Karlheinz Rudolph (1971–1977), Horst Schättle (1972–1977), Dieter Zimmer (1973–1977), Otto Diepholz (1973–1991), Claus Seibel (1973–2003), Günther von Lojewski (1974), Karl-Heinz Wilsing (1974), Ekkehard Gahntz (1975–1978), Ulrike von Möllendorff (1978–1990), Klaus-Henning Arfert (1978–1980), Rut Speer (1979–1987; ab 1984 Rut von Wuthenau), Rainer Uebel (1980–1984), Axel Rückert (1981–1982), Volker Jelaffke (1984–1990), Brigitte Bastgen (1990–1997), Klaus Walther (1991), Peter Hahne (1991–1999), Katrin Müller (1993–1998), Klaus Peter Siegloch (1999–2002), Petra Gerster (seit 1998), Caroline Hamann (seit 2002), Steffen Seibert (seit 2003). In die Schlagzeilen geriet 1998 Brigitte Bastgen, als sie – vergeblich – vor Gericht gegen ihre Versetzung ins Nachmittagsprogramm klagte.
Im Lauf der Jahre differenzierte sich die Nachrichtenfamilie des ZDF mit den Ablegern heute-journal, heute nacht, heute aus den Ländern, heute Mittag, heute – in Europa und heute – in Deutschland.