ZDF-Ferienprogramm für Kinder

1979–1989 (ZDF). Wiederholungen von Jugendserien und Unterhaltungsfilmen, Freizeittipps und Aktionen im Studio füllten jeden Sommer in der Hauptferienzeit mehrere Stunden im Nachmittagsprogramm des ZDF, meist zwischen 15.00 und 17.00 Uhr, eingeläutet stets von einem Zeichentrickvorspann und dem Titellied zur Melodie des berühmten „Cancan“ aus Jacques Offenbachs Operette „Orpheus in der Unterwelt“: „Hallo, Leute, es sind Ferien / alle machen blau / von Flensburg bis nach Oberammergau / denn es sind Ferien / und mit viel Tamm-Tamm / und In-for-ma-ti-on steigt / wieder unser Ferienprogramm / unser Ferienprogramm!“ Feste Bestandteile waren neben Kinderprogrammklassikern wie Die Biene Maja, Captain Future oder Boomer der Streuner ein wöchentlicher Wunschfilm, der tägliche Ferienkalender sowie Tipps zum Spielen, Malen und Basteln. Vor allem ging es immer wieder um Origami.

Anlass für das erste Ferienprogramm im Sommer 1979 war das „Internationale Jahr des Kindes“. Die 13-jährige Anke Engelke und der 22-jährige Schlagersänger Benny, mit bürgerlichem Namen Jürgen Schnier, moderierten. Als Anke und Benny blieben sie mit Studiohund Wuschel über Jahre die Stars des Ferienprogramms, erhielten 1986 sogar eine gemeinsame weitere Sendung, Die Maultrommel, mit der sie endlich auch mal im Winter auf Sendung gehen durften. Anke und Benny moderierten die meisten Sendungen gemeinsam, manchmal auch einzeln. In späteren Jahren tauchte die Puppe Gustav Sommer als Maskottchen auf, Siggi Böhmke spielte sie.

Das ZDF-Ferienprogramm blieb ein Fernsehereignis für nur eine Generation. Als diese aus dem Kinderprogrammalter herausgewachsen war, wurde die Show immer kürzer, irgendwann war der Titel nur noch ein Oberbegriff, und schließlich verschwand auch der.

Die Biene Maja

1976–1980 (ZDF). 104-tlg. dt.-jap. Zeichentrickserie für Kinder nach den Geschichten von Waldemar Bonsels.

Die Biene Maja ist eine abenteuerlustige und neugierige Biene, die das Leben genießen und Spaß haben will. Nur am Anfang ist sie etwas schüchtern und mag nicht gleich aus der Wabe schlüpfen, doch dann lernt sie fliegen und will die Welt kennen lernen. Ihr Freund Willi begleitet sie bei allen Abenteuern, jedoch nur widerwillig. Er ist faul, feige und verfressen und beklagt sich unentwegt, ist aber dennoch der große Sympathieträger. Auch der Geschichten erzählende Grashüpfer Flip lässt den Tag lieber ruhig angehen, ist dabei aber wesentlich entspannter als Willi.

Die weiteren Freunde und Bewohner der Klatschmohnwiese sind die Bienenlehrerin Kassandra, die an Maja oft genug verzweifelt, die Libelle Schnuck, die Stubenfliege Puck, der schüchterne Regenwurm Max, das Glühwürmchen Jimmy, der Tausendfüßler Hieronimus – ein Philosoph, dem es schwer fällt, Entscheidungen zu treffen -, der fleißige Ameisenführer Paul Emsig und der gutherzige Borkenkäfer Kurt. Gefahr droht den Bienen vor allem seitens der Spinne Thekla, in deren Netz man sich verfangen kann. Später kommt noch die kluge Maus Alexander der Große dazu. Und alle lieben Maja.

Majas Synchronsprecherin war die damals elfjährige Scarlet Lubowski, Willis knarzende Stimme gehörte Eberhard Storeck, der auch die Texte schrieb. (Er sprach außerdem den Snorre in Wickie und die starken Männer und den dänischen Koch in der Muppet Show. Für beide Serien schrieb er ebenfalls die deutschen Texte.)

Auf Initiative des ZDF entstand die Serie in internationaler Zusammenarbeit: Die Redaktion saß in Deutschland, die Episoden wurden in den USA verfasst, gezeichnet und produziert wurde in Japan. Gut, dass Bienen fliegen können. Für die Fernsehfassung wurden etliche Figuren erschaffen, die in Bonsels‘ Buchvorlage „Die Biene Maja und ihre Abenteuer“ aus dem Jahr 1912 noch nicht vorkamen, darunter auch Willi und Flip.

Die Biene Maja wurde ein Klassiker im Kinderprogramm und noch unzählige Male wiederholt. Ihre Abenteuer erschienen als Hörspiele auf Kassetten und Schallplatten. Zum 25. Geburtstag sendete das ZDF im September 2001 eine lange Biene Maja-Nacht mit 17 Folgen hintereinander. Das berühmte deutsche Titellied „In einem unbekannten Land, vor gar nicht allzu langer Zeit, war eine Biene sehr bekannt …“ sang Karel Gott.

Die Serie ist auf DVD erhältlich.

Boomer der Streuner

1981–1983 (ZDF). 23-tlg. US-Abenteuerserie („Here’s Boomer“; 1980–1982).

Die streunende Mischlingshund Boomer zieht durch die Gegend und macht immer bei Menschen in Schwierigkeiten Halt, um ihnen zu helfen.

Einziger Hauptdarsteller der Serie war der Hund Boomer, die menschlichen Gastschauspieler wechselten von Folge zu Folge. Das ZDF zeigte die halbstündigen Episoden im Jugendprogramm am Samstagnachmittag.

Spaß am Montag

1980–1983 (ARD). Halbstündige Show für Kinder am Montagnachmittag.

Moderiert wurde sie abwechselnd von Thomas Naumann und Zini sowie von Ix, Yps und dem Professor. Dazu gab es viele Serien und Kurzfilme für Kinder. Anfang 1984 wurde die Reihe auf Dienstag verlegt und entsprechend in Spaß am Dienstag umbenannt.

Auf dem Montagssendeplatz lief die Reihe im Wechsel mit Montagsspaß und Spaß muss sein.

Spaß am Dienstag

1984–1992 (ARD). Halbstündige Show für Kinder am Dienstagnachmittag, die vorher montags gelaufen war und Spaß am Montag geheißen hatte.

Verschiedene Kurzfilme wurden gezeigt, zu deren bekanntesten Hauptfiguren Tom und Jerry, Micky und Donald, Herr Rossi, Rübezahl, Paddington Bär, Sancho und Pancho, Lolek und Bolek sowie König Rollo gehörten. Außerdem gab es Serienfolgen aus den Reihen Telekatz, Klamottenkiste u. a. Dazwischen moderierten im Lauf der acht Jahre diverse Schauspieler und Moderatoren mit verschiedenen Maskottchen. Die meisten Sendungen moderierten Werner Koj und Zini, das Wuslon. Zini war ein virtueller Punkt, der, einen langen Schweif hinter sich herziehend, kreuz und quer durch das Studio „wuselte“, wie eine Neonschlange erschien und mit Werner sprach. Zini wurde durch eine Lichtrückkopplung erzeugt und von Günther Dybus gesprochen. Ihre hohe Stimme war durch einen Harmonizer verfremdet.

1990 nahm Ron Williams als Zinis Co-Moderator im Studio Platz. Neben Zini war der „Miesling“ das häufigste Maskottchen, eine grüne Puppe, die nacheinander mit Monika Pohlmann, Alisa Leptihn und Frank Zander die Sendung präsentierte. Weitere Teams aus Moderatoren und/oder Maskottchen: Brigitte Mira und Ernst H. Hilbich, Stefanie Molino und Frank Schuster, Arno Görke und der Hase Cäsar mit Heidrun von Goessel, Ix und Yps, das Chaos-Spaß-am-Dienstag-Team sowie Puck und seine Freunde. Zeitweise hatte die Sendung ein geändertes Konzept, das nur noch Filme ohne Moderation vorsah. Die Änderung wurde jedoch bald rückgängig gemacht.

1993 wurde die Reihe um einen weiteren Tag nach hinten verlegt und entsprechend in Spaß am Mittwoch umgetauft.

Spaß am Mittwoch

1993 (ARD). Kurzlebige halbstündige Nachfolgesendung von Spaß am Dienstag und deren Vorgängerreihen.

Schau zu — mach mit

1979–1984 (ZDF). Unmoderiertes Hobbymagazin für Kinder mit Tipps und Anregungen für die fantasievolle Freizeitgestaltung: basteln, malen, lesen, singen, stricken, schwimmen, Fahrrad fahren und Fische füttern. Im „Berufsreport“ wurden verschiedene Berufe vorgestellt, ab 1983 gab es die Computerecke (später: „Computer-Corner“) und 1984 die Verkehrserziehungsreihe „Die Füchse von der Bachstraße“.

Das Magazin war die Nachfolgesendung von Zugeschaut und mitgebaut.

Montagsspaß

1980–1981 (ARD). Halbstündige Reihe für Kinder mit Marita Janowski und Heinz-Werner Kraehkamp und Kurzfilmen. Lief am Montagnachmittag im Wechsel mit Spaß muss sein und Spaß am Montag und brachte es auf 20 Ausgaben.

Spaß muss sein

1979–1983 (ARD). Halbstündige Reihe für Kinder, die am Montagnachmittag im Wechsel mit Spaß am Montag und Montagsspaß lief und ein Rahmenprogramm für verschiedene Serien und Kurzfilme darstellte.

Bis Ende 1981 moderierten Arno Görke und der Hase Cäsar, danach Hanni Vanhaiden und das Walross Antje. Walross Antje war eine große Plüschhandpuppe – jedoch kleiner als ein echtes Walross, im Gegensatz zur Handpuppe des Hasen Cäsar, die größer als ein echter Hase war. Anfang 1984 wurde die Reihe von Spaß am Dienstag abgelöst.

Spaß muss sein

1966–1973 (ARD). „Die lustige Flimmerkiste“. Kinderprogramm mit Ausschnitten aus alten Stummfilmgrotesken, z. B. von Laurel und Hardy.

Die Filme wurden fürs Fernsehen bearbeitet und mit neuer Klaviermusik von Hans Posegga unterlegt, kamen aber im Stil der alten Stummfilme daher, mit den klassischen Schrifttafeln zwischen den Szenen. Hinter der Reihe stand ein Mann, der bald Stummfilme auch in ganz anderem Stil bearbeiten würde: Heinz Caloué, der Pat und Patachon und Dick und Doof ins deutsche Fernsehen brachte.

Die 20‑minütigen Sendungen liefen erfolgreich im Nachmittagsprogramm.

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