Vier gegen Vier

1972–1973 (ZDF). Quiz mit Dieter Thomas Heck, das die Idee des Kreuzworträtselspiels aufwärmte: Von den 204 Mitgliedern jedes Teams (z. B. Berliner Taxifahrer gegen BVGler) treten jetzt stellvertretend je vier in verschiedenen Geschicklichkeits- und Denkspielen gegeneinander an. Regisseur war wieder Truck Branns.

Nachdem bereits Das Kreuzworträtselspiel gefloppt war, misslang auch die Nachfolgesendung auf Anhieb, und schon zur zweiten Ausgabe gab es erhebliche Änderungen am Konzept – eine bereits produzierte Folge nach dem alten Konzept wurde nie ausgestrahlt. Dennoch verschwand auch Vier gegen vier nach vier Sendungen.

Tag des deutschen Schlagers

1981–1989 (ARD). Große musikalische Gala, in der Dieter Thomas Heck die „Goldene Stimmgabel“ an erfolgreiche deutsche Schlagerinterpreten vergibt.

Die ARD zeigte die Verleihung einmal jährlich samstags um 20.15 Uhr. Ab 1990 hieß die Veranstaltung nur noch Die goldene Stimmgabel.

Wer will, der kann

1958–1961 (ARD). „Der erste Schritt ins Rampenlicht des Fernsehens“. 75-minütige Talentshow mit Peter Frankenfeld.

Gruppen oder Solisten treten auf und führen vor, was sie können. Jede Sendung ist eine bunte Mischung aus Musik, Akrobatik, Komik etc., Sänger werden vom Orchester Viktor Reschke begleitet. Nach jeder Show werden zwei Wertungen ermittelt: eine Fachjury gibt ihr Votum ab, und die Lautstärke des Publikumsbeifalls wird gemessen – elektronisch, um Fehler zu vermeiden. Wer am Ende Gesamtsieger wird, erhält einen Vertrag mit dem Nordwestdeutschen Rundfunk NWDR.

Die Verpflichtung neuer Künstler war die Grundabsicht der Reihe, durch die der NWDR neue Talente für sein ständig wachsendes Programmangebot suchte. Nach der ersten Sendung bekam die Anstalt 22 000 Briefe mit Bewerbungen. Nach Wer will, der kann war dies die zweite Show von Peter Frankenfeld, in der er Nachwuchskünstlern eine Chance gab. Das Medium Terzett hatte bei ihm seinen ersten Auftritt. Anfang 1959 fiel hier ein Sänger namens Carl-Dieter Heckscher mit dem Lied „Ein bisschen mehr“ positiv auf. Er bekam einen Plattenvertrag, wurde aber wieder vergessen, bis er Jahre später zum Radio- und ZDF-Hitparade-Moderator Dieter Thomas Heck wurde.

Die Show lief am Sonntagnachmittag und gastierte in wechselnden deutschen Hallen.

Praxis Bülowbogen

1987–1996 (ARD). 107-tlg. dt. Familienserie von Ulrich del Mestre.

In der Praxis von Dr. Peter Brockmann (Günter Pfitzmann) am Bülowbogen in Berlin-Schöneberg stapeln sich die Patienten im Wartezimmer, und da der Herr Doktor es selten beim Schreiben eines Rezeptes bewenden lässt und die meist aus der Arbeiterschicht stammende, bunt gemischte Schar von Kranken sich auch mit persönlichen Problemen an ihren Arzt wendet, wird die Warteliste nie kürzer. Die resolute, aber nur scheinbar taffe Sprechstundenhilfe Gabi Köhler (Anita Kupsch) versucht, das Chaos in Grenzen zu halten und wenigstens hin und wieder selbst einen privaten Termin bei Brockmann zu bekommen.

Ihr zur Seite stehen die Schwestern Irene (Gesine Cukrowski) und Erika (Johanna König). Der Obdachlose „Gleisdreieck“ (Klaus Schwarzkopf) schleppt immer wieder Hilfsbedürftige an, ist aber mit seinen guten Verbindungen auf der Straße auch häufig eine Hilfe für den Doktor und seine Patienten. Brockmann ist mit Lore (Johanna von Koczian) verheiratet, die er mit Iris Pauli (Mona Seefried) betrügt. Die Ehe wird geschieden, Lore geht nach Amerika, wo sie schließlich an Krebs stirbt. Brockmann beginnt, erst zögernd, eine lange Beziehung zur Apothekerin Dr. Pia Michaelis (Cornelia Froboess), die einen erwachsenen Sohn Nico (Holger Handtke) hat, doch kurz vor der geplanten Hochzeit trennen sich die beiden.

Brockmanns Tochter Kathrin (Mareike Carrière) ist ebenfalls Ärztin und zieht mit in die Praxis ihres Vaters; sie ist eine Weile mit Pias Bruder Carlos (Wolf Roth) liiert. Nachdem er sich von ihr trennt, fährt sie mit ihrem Wagen gegen einen Baum und sitzt danach im Rollstuhl.

Eine ganz andere Welt als am Bülowbogen trifft Brockmann, wenn er die Familie seiner ehemaligen Frau Lore besucht. Seine schlichten Patienten sind ihm unendlich lieber als die feine Familie Maerker, die die meiste Zeit damit beschäftigt ist, um Macht und die richtige Strategie beim familieneigenen Chemieunternehmen zu kämpfen, und dafür immer wieder die Zustimmung Brockmanns braucht, der die Anteile von seiner Frau geerbt hat.

Matriarchin ist Anna Maerker (Carola Höhn). Ihre Tochter Gisela (Eleonore Weisgerber) ist mit Bernd Saalbach (Dieter Thomas Heck) verheiratet, einem Ehrgeizling, der immer glaubt, zu kurz zu kommen. Nachdem sich Gisela endlich von ihm getrennt hat und er sich auch beruflich völlig verrannt hat, nimmt er sich das Leben. Die beiden haben eine Tochter Annelie (Julia Biedermann).

Giselas Bruder Georg Maerker (Bruno Dietrich) ist mit Rebecca (Vera Müller) verheiratet. In der Firma arbeitet er mit der intriganten Nadja Bredow (Isa Jank) zusammen, die ein Verhältnis mit Richard Solms (Jürgen Thormann) hat, einem Jugendfreund Brockmanns. Solms’ Ehe mit Birgit (Almut Eggert) zerbricht schließlich. Katrin kümmert sich um seinen Adoptivsohn Wolfgang, genannt Wolf (Peter Wilczynski), und dessen Tochter und ist nicht glücklich, als deren Mutter Bettina (Beate Maes) nach zwei Jahren wieder auftaucht.

Nach dem Todesfall eines langjährigen Patienten beschließt Brockmann, endlich der Frau, mit der er die meiste Zeit verbracht hat und die er doch nie als Frau wahrgenommen hat, einen Heiratsantrag zu machen: seiner loyalen Sprechstundenhilfe Gabi. Aus Erfahrung klug geworden, stellt sie die Bedingung, dass er die Praxis aufgeben muss. Brockmann stimmt zu und übergibt sie Dr. Peter Sommerfeld (Rainer Hunold), mit dem er kurz zuvor schon einen Selbstmordkandidaten gerettet hat. Sein Kollege praktiziert nun unter dem Titel Dr. Sommerfeld – Neues vom Bülowbogen weiter.

Praxis Bülowbogen war der Liebling Kreuzberg unter den Arztserien. Rund um Brockmanns Praxis war Westberlin so, wie Westberlin sich immer selbst gern gesehen hat: mit Herz und Schnauze, großstädtisch tolerant, aber mit einer fast dörflichen Nähe zu den Nachbarn im eigenen Kiez. Die „Berliner Zeitung“ schrieb, dass Dr. Brockmann „zwangsläufig ganzheitlich diagnostizieren musste, weil er die ganze Familie und die Nachbarschaft parallel mit behandelte“. Pfitzmann selbst hatte sich die Figur gewünscht, weil er gerne einmal einen Serienarzt spielen wollte. Mit den folkloristischen Geschichten wurde er zu einem Wahrzeichen (West-)Berlins.

Die Serie lebte von ihrer Warmherzigkeit und ihrer Freude an schrulligen Nebenfiguren und Typen aus einfachsten Milieus. Im Gegensatz dazu waren die Maerkers draußen am Wannsee furchtbare Gewächse der materialistischen 80er Jahre, mit der Familie Saalbach (Eleonore Weisgerber! Dieter Thomas Heck! Julia Biedermann!) als abschreckendstem Beispiel.

Ein großer Teil der 107 Folgen bestand aus den immer gleichen Versatzstücken: Brockmann, der eine Frau versetzt, weil er dann doch noch nach Dienstschluss bei einer Patientin vorbeischaut. Gabi, die ihre fortwährenden Verletzungen hinter beißendem Sarkasmus versteckt. Die Praxis, in der das Wartezimmer überquillt und nicht mal alle Patienten einen Sitzplatz finden. Brockmann, der draußen bei den Maerkers in alten Klamotten Unkraut jätet, was doch in den Augen der Verwandtschaft seiner Frau so was von gar nicht standesgemäß ist …

Eine echte „Praxis am Bülowbogen“ eröffnete erst 1999 in der Bülowstraße – der Arzt, der sich hier niederließ, versuchte durch das zusätzliche „am“ in der Mitte des Namens eventuelle Klagen der ARD zu vermeiden.

Die markante Titelmusik, mutmaßlich eine der langsamsten der Welt, ist von Jürgen Knieper. Nach einer Pilotfolge am Dienstag um 20.15 Uhr liefen die einstündigen Folgen über Jahre erfolgreich mittwochs im regionalen Vorabendprogramm.

Schwarz auf Weiß

1987—1988 (ZDF). „Ein Quiz um unvollständige Schlagzeilen“ mit Dieter Thomas Heck. Kandidaten müssen die fehlenden Begriffe in löchrigen Schlagzeilen finden.

Von der deutschen Version des amerikanischen Formats „Headline Chasers“ liefen 24 Folgen im Vorabendprogramm.

Show-Chance

1967—1973 (ZDF). Talentshow in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen und Schweizer Fernsehen.

Zum Start wurden Nachwuchsmusiker und -entertainer gesucht, ab 1969 nur noch Sänger und Bands. Nach dem ersten Durchlauf wurde kritisiert, dass keiner der Teilnehmer berühmt geworden, sondern allenfalls ein Achtungsgerfolg verbucht worden sei. Gewonnen hatte in der Kategorie „Gesangsgruppen mit Instrumentalbegleitung“ die Band Die Anderen. Eines ihrer Mitglieder war Jürgen Drews. Moderatoren waren Rainer Holbe, Dieter Thomas Heck und Camillo Felgen, das Orchester Max Greger sorgte für die musikalische Untermalung.

Die Show lief zur Primetime. Der komplette Sendetitel beinhaltete das Jahr des Wettbewerbs, z. B. „Show-Chance 67“.

Show-Palast

1999–2000 (ZDF). Sonntagabendshow mit Dieter Thomas Heck.

Zwölf Schlagerstars treten gegeneinander an. Der vom Zuschauer-TED gekürte Sieger gewinnt den Show-Palast-Supercup.

In der viermal jährlich stattfindenden Show gab Heck vielen deutschsprachigen Künstlern, die er mit der Hitparade groß gemacht hatte, ein Fernsehgnadenbrot. Am Anfang bildeten die aktuellen Charts die Grundlage der Titelauswahl, nach der Sommerpause 1999 waren es Premieren vor allem deutschsprachiger Interpreten. Nach insgesamt acht Sendungen und magerem Zuschauerinteresse gab Heck auf, weil ihm, wie er sagte, „die Einschaltquoten nicht so gefallen“ hatten.

So läuft’s richtig

1988 (ZDF). Fünfminütiges Verkehrsquiz mit Dieter Thomas Heck, das donnerstags in der Werbepause der ZDF-Vorabendserien ausgestrahlt wurde. Produziert wurde das Quiz von Cine Relation, der Firma von Alfred Noell, die auch den 7. Sinn herstellte.

Die Super-Hitparade

1981–2003 (ZDF). „Schlager, die man nie vergisst“. Alljährliche Gala mit Dieter Thomas Heck, anfangs zugunsten der „Bild“-Aktion „Ein Herz für Kinder“, später der Deutschen Welthungerhilfe. Zeitweise traten die Monatssieger der ZDF-Hitparade um den Jahressieg gegeneinander an.

Melodien für Millionen

Seit 1985 (ZDF). Große Abendshow mit Dieter Thomas Heck.

Heck begrüßt als Gäste mehrere Zuschauer, die an einer Art Caféhaustischen sitzen. Sie erzählen persönliche Geschichten, mit denen sie ein bestimmtes Lied verbinden. Der Interpret dieses Liedes tritt im Anschluss an das Gespräch auf und singt es – meist handelt es sich um einen Schlager, volkstümliche Klassik oder Operette. Zuschauer können sich selbst bewerben und ihre Geschichten beschreiben und Lieder wünschen. Oft führt die Sendung Menschen zusammen, die sich aus den Augen verloren haben. Die Redaktion hat im Vorfeld der Sendung recherchiert und nach den Menschen gesucht, die in der Show dann als Überraschungsgast präsentiert werden. Dann heult mindestens einer von beiden, meistens alle bis auf Heck.

Seit 1994 engagiert sich die Sendung für die Deutsche Krebshilfe, bat die Zuschauer um Spenden und gab vom Erlös jeder verkauften CD zur Sendung einen Kleinstbetrag an die Krebshilfe ab. Dieter Thomas Heck moderierte die Show meist zweimal im Jahr samstags oder sonntags um 20.15 Uhr, insgesamt 42-mal. Ende 2007 trat er ab. Zwei Monate später benannte das ZDF Carmen Nebel als seine Nachfolgerin.

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