Seit 1999 (RTL, ZDF, ARD, Sat.1). Nachdem sich RTL vom Goldenen Löwen und ARD und ZDF vom Telestar getrennt hatten, zwei Fernsehpreisen, die immer im Verdacht standen, das eigene Programm zu bevorzugen, stifteten 1999 die vier größten deutschen Fernsehsender RTL, ARD, ZDF und Sat.1 gemeinsam den jährlich vergebenen Deutschen Fernsehpreis. Eine unabhängige Jury aus Fernsehmachern und Kritikern nominiert in vielen verschiedenen Kategorien jeweils drei Kandidaten und kürt auch den Gewinner. 2003 gab es zum ersten Mal auch einen Publikumspreis. Und zum letzten Mal. Die Verleihung findet jedes Jahr im Herbst in Köln statt und läuft auf einem der ausrichtenden Sender, die sich brav abwechseln.
Das war gemein. Da geht die erste Staffel von Prison Break zu Ende, und irgendwie kommt die Geschichte, die uns 22 Folgen lang höchst spannend erzählt wurde, auch zu einem Abschluss, aber trotzdem ist sie nicht zu Ende und weiter alles offen und keine Zeit zum Durchatmen. Gut, dass RTL mit der zweiten Staffel nahtlos an die erste anschließt. Nächsten Donnerstag zur gewohnten Zeit geht’s weiter.
Da startet gestern beim US-Sender NBC recht erfolgreich die neue Serie Bionic Woman, ein Remake der Sieben-Millionen-Dollar-Frau. Und weil das nach Battlestar Galactica schon die zweite erfolgreiche Neuauflage einer schrottigen 80er-Jahre-Serie ist, hätte man jetzt spekulieren können, welche als nächste ausgekramt werden könnte. Man hätte ein paar ohnehin schon alberne Vorschläge in den Raum geworfen und am Ende irgendeine billige Pointe gemacht, die mit Knight Rider zu tun gehabt hätte.
Und dann das: Noch bevor ich den Gedanken zu Bildschirm gebracht habe, kündigt NBC für nächstes Jahr eine Neuauflage von Knight Rider an.
1985–1986 (RTL). 90‑tlg. US‑Actionserie von Glen A. Larson („Knight Rider“; 1982–1986). „Er kommt. Ein Auto, ein Computer, ein Mann. Knight Rider. Ein Mann und sein Auto kämpfen gegen das Unrecht.“
Der Polizist Michael Long wird von einer Kugel im Kopf getroffen und gilt als tot. Tatsächlich überlebt er dank einer Metallplatte im Kopf, einem Relikt des Vietnamkriegs, die die Kugel abgefangen hat. Als er wieder aufwacht, hat er ein neues Gesicht und eine neue Identität: Michael Knight (David Hasselhoff). Der todkranke Millionär Wilton Knight, Gründer der Foundation für Recht und Verfassung, hat in Michael den idealen Mann für die ihm zugedachte Aufgabe gefunden: den Kampf gegen das Unrecht. Fortan ist Michael im Auftrag der Foundation von Fall zu Fall unterwegs, unterstützt durch das sprechende Wunderauto KITT, kurz für „Knight Industries Two Thousand“. Kitt, ein schwarzer Pontiac Trans Am, ist ein Supercomputer, der von allein fährt, denkt, Dinge analysiert oder abhört und Michael immer wieder aus brenzligen Situationen rettet. Zu diesem Zweck spricht Michael mit seinem Handgelenk, denn die Armbanduhr stellt den Kontakt zu Kitt her.
Besonders nützlich bei Verfolgungsjagden (und die gibt es oft) ist der Turbo Boost, der Kitt per Knopfdruck über alle erdenklichen Hindernisse springen lässt. Kitt ist zwar bedingt verwundbar, aber quasi unzerstörbar. Die Technikerin Bonnie Barstow (Patricia McPherson) und zwischenzeitlich April Curtis (Rebecca Holden) bringen Kitt stets auf den neuesten technischen Stand und reparieren ihn gegebenenfalls. Der reservierte und besorgte Devon Miles (Edward Mulhare) leitet seit Wilton Knights Tod im Pilotfilm die Foundation und erteilt Michael von der Zentrale aus die Aufträge, die meist damit zu tun haben, dass der coole Michael schönen Frauen aus der Patsche helfen muss, und die natürlich immer dann kommen, wenn Michael und Kitt gerade mal für ein paar Tage ausspannen wollten. Später bekommt die Foundation einen großen Truck als rollende Zentrale. Der überschwängliche Reginald Cornelius III., genannt R. C. (Peter Parros), fährt ihn und verstärkt Michael gelegentlich als Partner.
Etliche komische Momente bezog die Serie aus den Gesprächen zwischen Michael und seinem Auto, wenn gerade mal nichts Dramatisches passierte und die beiden über Belanglosigkeiten plauderten, und aus den wiederkehrenden Versuchen wechselnder Kleinkrimineller, Kitt zu knacken, die sich meist durch die gesamte Folge zogen.
Kitt wurde im Original von Williams Daniels (Chefarzt Dr. Westphall) gesprochen, in der deutschen Fassung von Gottfried Kramer, der auch Oskar aus der Sesamstraße und seine Stimme gab und im Sandmännchen die Geschichten mit Piggeldy und Frederick erzählte..
Foto: RTL
Knight Rider war die erste Erfolgsserie für RTL und wurde noch bis in die 90er‑Jahre in Dauerschleife auf dem Stammsendeplatz dienstags um 19.20 Uhr wiederholt, die einstündigen Folgen der vier Staffeln liefen dabei zum Teil in lustig willkürlicher Reihenfolge. David Hasselhoff wurde mit ihr vor allem in Deutschland ein Star, was ihm eine Karriere als Sänger ermöglichte, worüber seine Landsleute in den USA herzlich lachten. „Looking For Freedom“ wurde ein Nummer-eins‑Hit. Noch heute hat Deutschland in den USA das Image des Landes, das gutes Bier braut, schnelle Autos baut und David Hasselhoff liebt. Die Serie lief zeitweise auch im regionalen ARD-Vorabendprogramm des DFF.
1991 entstand ein zweistündiger Fernsehfilm, „Knight Rider 2000″, mit Hasselhoff in einem neuen Wagen. RTL zeigte ihn 1993. 1997 wurde die kurzlebige Neuauflage Team Knight Rider mit neuen Darstellern gedreht. Auch eine weitere Neuauflage mit neuem Mann und und neuem Auto unter dem alten Titel Knight Rider war nur von kurzer Dauer. RTL zeigte sie im Herbst 2009.
Die sauteure ProSieben-Abenteuerspielshow Survivor hat auch den späteren Alternativsendeplatz nicht überlebt. Sieben einstündige Nachrufe gibt es in Zukunft samstags morgens um acht.
Vielleicht hören deutsche Sender ja jetzt endlich auf, Menschen auf Inseln oder in sonstiges Gestrüpp zu verfrachten. Oder wie viele erfolglose Adaptionen der gleichen Show benötigen wir noch?
Zu Ehren des am Wochenende verstorbenen Jürgen Roland hat das NDR Fernsehen etliche Programmperlen ausgegraben, die unter Jürgen Rolands Regie entstanden, und zeigt sie die ganze Nacht.
Die lange Nacht beginnt um 21.30 Uhr mit dem halbdokumentarischen Film Polizeirevier Davidswache von 1964, wird dann rüde von Extra 3 mit Tobi Schlegl unterbrochen, und dann:
23.35 Uhr: Die allererste Folge von Großstadtrevier mit Mareike Carrière und Arthur Brauß, und im Anschluss Folge 150 mit Jan Fedder und Dorothea Schenk.
1.15 Uhr: eine Folge aus dem seit zehn Jahren nicht gezeigten ActionklassikerPeter Strohm mit Klaus Löwitsch.
2.15 Uhr: Beide Teile der Stahlnetz–Doppelfolge „E 605″ von 1960 mit Heinz Engelmann.
Ab 3.50 Uhr folgen noch eine einstündige Dokumentation und ein halbstündiges Interview.
Hauptkommissar Peter Strohm (Klaus Löwitsch) schmeißt seinen Job bei der Hamburger Polizei hin und wird Privatdetektiv. Er ist ein bärbeißiger Alleingänger mit radikalen Ermittlungsmethoden, oft am Rande des Erlaubten. Außerdem ist er ein Macho, der schöne Frauen und schnelle Autos liebt. Seine Ermittlungen verschlagen ihn in alle Ecken Deutschlands, oft auch ins Ausland.
Mehrere ARD-Anstalten sowie der österreichische ORF und das Schweizer Fernsehen SRG produzierten die Serie gemeinsam, jede Anstalt war dabei für einzelne Episoden verantwortlich und suchte sich dafür den Schauplatz aus, der entsprechend wechselte. Die Handlung war meist abstrus und verließ sich darauf, dass das niemandem auffallen würde, wenn es nur genügend schnelle Autos und große Action gebe.
Hauptdarsteller Löwitsch spielte die einzige durchgehende Rolle. Er hatte zuvor schon in etlichen anderen Serien wie Hafendetektiv und Üb immer treu nach Möglichkeit Hauptrollen gespielt und war sogar einmal Tatort-Kommissar, wurde aber erst in der Rolle des Peter Strohm einer der großen deutschen Fernsehstars. Strohm ermittelte sagenhafte fünf Staffeln lang. Schon nach der dritten hatte Löwitsch geklagt, er finde „Action ohne menschlichen Konflikt langweilig“. Die Rolle des Peter Strohm sei spätestens nach der vierten Staffel „abgeflutscht“. In Wahrheit war sie es vermutlich schon vor der ersten.
Die markante Erkennungsmelodie war in dieser Serie immer erst am Ende einer Folge während des Abspanns zu hören. Mandy Winter sang »He’s A Man«. Die 50‑Minuten-Folgen liefen montags um 20.15 Uhr.
Jahrzehntelang hatten alle Journalisten vor nichts mehr Angst, als vor Nachrichten aus den drei Ländern, die anscheinend irgendwo zwischen Indien, China und Thailand liegen: Myanmar, Birma und Burma. Verfolgt man in diesen Tagen die Nachrichten, hat man tatsächlich den Eindruck als gehe es um mindestens drei verschiedene Länder:
…In Myanmar, dem früheren Birma…
…In Birmas Hauptstadt…
…In Burma, das heute Myanmar heißt…
…Dem birmanischen Regierungssitz…
…Dem burmesischen Regierungssitz…
Am kreativsten ging heute früh ZDF-heute-Redakteurin Kay-Sölve Richter damit um. Sie sprach das Land einfach so aus, wie es geschrieben wird:
„Müanmar“.
Recht hat sie, schließlich heißt die Tochter der Tanners aus Alf ja auch „Lünn“ und Homer Simpson hieß jahrelang „Huumer“.
Warum Kay-Sölve allerdings von der in „Müanmar“ herrschenden „Militäriunta“ (sic!) spricht, bleibt mir birmanensisch.
Um 1.35 Uhr in der Nacht zum Dienstag wendet ein Wagen illegal auf einer Straße in Los Angeles. Die Polizei hält ihn an, und am Steuer sitzt leicht alkoholisiert der Mann, den wir als Jack Bauer kennen.
Es ist mutig von den Polizisten gewesen, Kiefer Sutherland mitzunehmen und erst gegen Kaution wieder freizulassen, immerhin stand vermutlich gerade mindestens die Rettung der Welt an.
Wir können uns nur vorstellen, wie Sutherland versucht haben mag, sich rauszureden. Also tun wir das doch.
„Chinesische Terroristen haben mir Bier eingeflößt, um mich zum Reden zu bringen.“
„Ich habe jetzt keine Zeit für Erklärungen, Sie müssen mir vertrauen!“
„Aber Chloe hat gesagt…“
„Keine Sorge, ich werde Ihren Sohn unbeschadet zurückbringen. Ich verspreche es.“
„Ich habe nur fünf Minuten Werbepause und muss dringend pinkeln.“
„Verbinden Sie mich mit dem Präsidenten.“
„Hey, wenn ich es weiterhin schaffen soll, innerhalb von zehn Minuten mit dem Auto an jedem x-beliebigen Platz in Großraum Los Angeles zu sein, kann ich wirklich nicht auf jede Verkehrsregel achten.“
„Alles klar, ich übernehme.“
„Die folgenden Ereignisse finden zwischen 0,8 und 1,0 Promille statt.“
Seit 1998 (ProSieben). Wissenschaftsmagazin. Komplexe Themen werden spannend und für Laien verständlich aufbereitet.
Gegen die Boulevardmagazine der Konkurrenz setzte Pro Sieben am Vorabend auf eine Mischung aus Sendung mit der Maus und Explosiv, für die Moderator Aiman Abdallah anfangs mit dem Begrüßungssatz stand: „Wissen ist Macht, und mein Name ist Aiman Abdallah.“ Zu Beginn orientierten sich die Themen oft an der Nachrichtenlage und erklärten z. B. bei einem gerade irgendwo tobenden Hurrikan, warum es in Deutschland keine Wirbelstürme gibt. Später reduzierte sich der Anspruch in der Regel darauf, zu zeigen, wie Überraschungseier hergestellt werden, mit freundlicher Unterstützung des Überraschungseier-Herstellers.
Trotz vergleichsweise schwacher Quoten hielt Pro Sieben an der Reihe fest – und wurde belohnt, die Zuschauerzahlen stabilisierten sich. Später wurde Galileo zur einzigen festen Bank am Vorabend in einem kriselnden Pro-Sieben-Programm, war oft sogar die meistgesehene Sendung des Tages auf Pro Sieben. Die Sendezeit wurde mehrfach verlängert, von anfangs 30 Minuten auf eine Stunde im Herbst 2005 und ab Mai 2007 auf zwischenzeitlich 70 Minuten. Derzeit läuft Galileo von 19.10 Uhr bis 20.15 Uhr.
Im zweiten Halbjahr 1999 lief unter dem Titel Galileo extra zusätzlich eine Samstagsausgabe mit Susanne Wiesner. Unter dem gleichen Titel gab es 2006 am frühen Sonntagabend monothematische Sendungen. Zwischendurch bekam die Sendung im Januar 2002 noch einen kurzlebligen Ableger: das Quiz Galileo The Game – Spiel um Wissen.
Ab 2006 zog sich Aiman Abdallah vermehrt aus der Werktagsausgabe zurück, um sich Sondersendungen und dem neuen Ableger Galileo Mystery zu widmen, ohne jedoch offiziell seinen Abschied zu verkünden. De facto war seitdem Daniel Aminati der Moderator, zeitweise auch Eva Mähl, doch später moderierten alle drei im Wechsel. Im März 2009 wurde Daniel Aminati neuer Moderator von taff, und taff-Moderator Stefan Gödde übernahm Aminatis Platz bei Galileo.