Punkt 12

Seit 1992 (RTL). „Das RTL-Mittagsjournal“. Werktägliches Magazin mit Nachrichten aus aller Welt, Boulevardberichten, Reportagen, Servicetipps, Wetter und Interviews.

Die Sendung war im April 1992 unter dem Titel 12.30 und zur entsprechenden Uhrzeit gestartet und wechselte mit der Verlegung auf 12.00 Uhr zum 1. Juni 1992 zwangsläufig den Namen. Moderatorin des anfangs halbstündigen Magazins war Milena Preradovic, mit der die Sendung zu einem Riesenerfolg wurde und Marktanteile bis zu 35 % erreichte. Als Preradovic 1997 zu Sat.1 wechselte, wurde ihre bisherige Vertreterin Katja Burkard die neue Moderatorin. Burkard, die Lebensgefährtin des damaligen RTL-Informationsdirektors Hans Mahr, lispelte heftig und sagte Dinge wie „Mehr zum Thema ‚Plötzlicher Kindstod‘ jetzt gleich in den ‚Besser-leben‘-News“, doch der Erfolg hielt an, auch als RTL 1999 die Sendezeit auf eine Stunde verdoppelte. Die zusätzliche Zeit wurde u. a. mit einem dollen Telefon-Quiz gefüllt. Burkards Vertretung übernahmen Ilka Essmüler und Peter Hilffert.

Im Oktober 2007 wird die Sendezeit noch einmal verdoppelt. In dem dann zweistündigen Magazin bis 14.00 Uhr soll es auch längere Reportagen und Dokumentationen geben. Neue zweite Moderatorin wird Nazan Eckes, die eine Woche im Monat moderiert.

12.30

1992 (RTL). Halbstündiges Mittagsjournal mit Milena Preradovic, das werktags um 12.30 Uhr lief, nach kurzer Zeit eine halbe Stunde vorverlegt und in Punkt 12 umbenannt wurde.

Und wieder eine weg

Nach nur drei Folgen wirft ProSieben mit sofortiger Wirkung die aktuelle Staffel der Serie 4400 — Die Rückkehrer aus dem Programm.

Auf den Sender ist eben Verlass.

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Michael, 31. Juli 2007, 21:08.

Die Simpel müssen aufhören

Der US-Sender E!, der seinen Zuschauern durch das Ausrufezeichen im Sendernamen bereits einen Ausspracheanweisung gibt, stellt die Reality-Reihe The Simple Life mit Paris Hilton und Nicole Richie ein. 

Es ist aber auch schwer, eine regelmäßige Serie zu produzieren, wenn immer mindestens eine der Hauptdarstellerinnen im Knast sitzt.

Michael, 31. Juli 2007, 08:55.

Grüner Klee

Gut, mal abgesehen davon, dass es gewagt ist, uns Bruce Darnell aus Germany’s Next Topmodel als „Prominenten“ verkaufen zu wollen, den man sofort erkennt.

Und dass die Titelmusik einer Show, in der einem Unwissenden ein Glückstag beschert wird, nicht „Lucky Day“ von Sasha ist, sondern „Shine“ von Take That, obwohl den Machern der Sasha-Song bekannt ist, da er ja innerhalb der Sendung verwendet wird.

Und dass manche schauspielerischen Leistungen der Lockvögel wirklich lachhaft sind.

Und dass Tetje Mierendorf eine Sonnenfinsternis verursacht.

Also, davon mal abgesehen ist Der Glücksvollzieher bei Kabel 1 eigentlich eine ganz rührende Show, die auf sehr angenehme Weise das Versteckte-Kamera-Prinzip weg von der Schadenfreude und Tetje Mierendorf vom großen dicken peinlichen Verlobten in ihre respektiven Gegenteile verkehrt.

Michael, 30. Juli 2007, 22:34.

Der Glücksvollzieher

Seit 2007 (Kabel 1). Rührshow mit Tetje Mierendorf.

Versteckte Kamera mal ohne Schadenfreude: Jemand, der es wirklich verdient hat und von anderen für die Show vorgeschlagen wurde, hat einen ganzen Tag lang mal so richtig Glück. Natürlich hat niemand einen ganzen Tag lang immer nur Glück, weshalb Tetje Mierendorf als Glücksvollzieher nachhilft, den Auserwählten komplett zu verwöhnen: Mit besonderen Geschenken, außergewöhnlichen Begegnungen,  unvergesslichen Erlebnissen, unglaublichen Zufällen, und alles wird mit versteckter Kamera gefilmt. Und gerade, als der Glückliche sich an die Strähne zu gewöhnen beginnt, erfährt er, dass nichts davon wirklich Glück, sondern alles eingefädelt war. Freut ihn aber trotzdem.

Originelle, harmonische Variante. Läuft montags um 21.15 Uhr.

Mein großer dicker peinlicher Verlobter

2004 (Sat.1). Realityshow.

Eine Kandidatin (Mareike) glaubt, sie nehme an einer Kuppelshow teil, bei der sie sich einen hübschen Mann aussuchen kann. Das ist nicht der Fall. Sie erfährt dies von der affektierten Moderatorin Jessica Witte-Winter aber erst bei Drehbeginn und bekommt den für sie Auserwählten (Gunnar) sogleich präsentiert: Er ist, nun ja, groß, dick und peinlich. Ihre Familie glaubt, die beiden liebten sich und wollten einander innerhalb der nächsten zwei Wochen heiraten.

Die Aufgabe der Kandidatin ist es, innerhalb dieser Zeit der Familie den fetten Kerl und seine ebenso ungehobelte Familie schönzureden (natürlich ohne die Wahrheit zu verraten) und alle zur Hochzeit zu versammeln. Gelingt ihr das, gewinnt sie 500 000 €. Ach ja, und dann glaubt die Kandidatin noch, der Dicke habe die gleiche Aufgabe zu erfüllen. Er und seine Familie sind aber Schauspieler und geben sich alle Mühe, ihr die Aufgabe so schwer wie möglich zu machen.

Tetje Mierendorf spielte Gunnar, und die Show wirkte wie sein Bewerbungsvideo für richtige Rollen. Etwa alle fünf Minuten war er in einer Interviewsituation zu sehen, in der er seine eigenen Streiche rühmte und betonte, dass er ja Schauspieler sei! Am Ende ging alles glatt, und die Kandidatin gewann das Geld.

Es war eine witzige Idee, doch wirkte die Show gelegentlich wie ein etwa fünf Stunden zu langer Streich aus Verstehen Sie Spaß?. Sat.1 hatte das Projekt unter strenger Geheimhaltung im Sommer produziert und nicht einmal seine Werbekunden darüber informiert, um nicht Gefahr zu laufen, dass Kandidatin oder Angehörige das Konzept der Show erführen. Sie hätten es kennen können, wenn sie Anfang desselben Jahres durch irgendeinen blöden Zufall die US‑Show „My Big Fat Obnoxious Fiancé“ gesehen hätten. Dieses Original zeigte Kabel 1 wenig später als Mein schrecklicher Verlobter. Spätestens seit El, der Millionär von RTL 2 hätten Kandidaten ohnehin gewarnt sein können, dass Fernsehmachern bei Kuppelshows nicht immer zu trauen ist.

Sechs einstündige Zusammenschnitte der Ereignisse liefen unter wachsendem Zuschauerinteresse donnerstags um 20.15 Uhr.

Wir sind ungeschickt

Der Sender Das Vierte scheint entgegen Meldungen aus der vergangenen Woche mit seinem knappen Prozent Marktanteil wohl doch derart zufrieden zu sein, dass er es sich leisten kann, Zuschauer systematisch zu verscheuchen. Kurz nach 22 Uhr kündigte die Off-Stimme an: Law & Order mit einer Doppelfolge, gleich nach dem Spielfilm!“

Nun haben wir ja durchaus dank jahrelanger Konditionierung durch Programmankündigungen einige Vokabeln parat und wissen, dass „jetzt“ soviel heißt wie „nach der Werbung und ein paar Trailern“. „Gleich“ ist dementsprechend noch deutlich weiter entfernt, und neben der Werbung und den Trailern trennen uns auch noch Programmversatzstücke von der nächsten beginnenden Sendung.

Halt! Nicht so beim Vierten. Zwischen der Ankündigung „gleich nach dem Spielfilm“ und dem Beginn von Law & Order gab es lediglich zwei Sponsorenhinweise und ein kleines Imagejingle, in der Summe maximal 20 Sekunden, und nicht einmal mehr einen Spielfilmrest. Das war alles. Das haben freilich nur jene Zuschauer bemerkt, die nicht noch einmal für eine halbe Stunde weggezappt haben.

Demnächst wird aber sowieso alles anders, denn es heißt, Das Vierte wolle in Zukunft mehr deutsches Programm senden. Dann muss aber der Slogan „Wir sind Hollywood“ weg. Vielleicht kann man in dem neuen ja irgendwie den Deutschland-Anspruch und den Sendernamen gleichzeitig unterbringen. Zum Beispiel: „Wir sind Viersen“. Wenn das niemanden anzieht…

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Michael, 29. Juli 2007, 22:45.

Hansson-Hotel jetzt schon nachmittags zum Einchecken bereit

Hurra, das ZDF hat endlich einen attraktiven Sendeplatz für Girl Friends gefunden! Die nette und einst erfolgreiche Freundinnenserie, die zehn Jahre lang ein Aushängeschild des Vor- und Hauptabendprogramms war und der Sender dann nach nur zwei Folgen der siebten Staffel lieblos und undankbar fallen ließ, weil die Einschaltquoten nur noch das Dreifache dessen betrugen, was kurz zuvor die Politserie Kanzleramt auf dem gleichen Sendeplatz eingefahren hatte, die als Prestigeobjekt galt.

Damals hieß es, man stehe hinter der Serie, und sie solle bald auf einem „attraktiven Sendeplatz“ zurückkehren. Jetzt, nur gut anderthalb Jahre später, hat das ZDF keine Mühen gescheut, den ach so attraktiven Samstagnachmittag im Sommer freizuschaufeln, um diese ersten beiden Folgen der letzten Staffel noch einmal und dann den Rest endlich zum ersten Mal zu zeigen. Und dann ist Schluss.

Manche Freundschaften währen eben doch nicht fürs Leben.

Michael, 27. Juli 2007, 13:11.

Gelbfieber grassiert

Warum sollte man Geld ausgeben, um eine Langfolge einer Serie im Kino zu sehen, von der allein jede Woche dreizehn Folgen im Fernsehen laufen?

Ich bin mir nicht sicher, aber ganz ehrlich: Werden wir es nicht alle trotzdem tun?

Nachtrag, eine Stunde später:
Gerade lese ich in einer Filmkritik, dass recht früh im Film Homer Simpson folgenden Satz sagt: „Warum Geld für etwas ausgeben, das man sich umsonst im Fernsehen ansehen kann?“

Das ist großartig. Und damit zugleich die Antwort. Vielen Dank.

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Michael, 26. Juli 2007, 08:10.
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