Merkwürdiger Montag

Mit dem Neustart seines Mystery-Montags war Pro Sieben vor einer Woche gleich dreifach erfolgreich. Sowohl das Urzeitmonster-Spektakel Primeval als auch der Runterzieher Jericho erreichten ordentliche Zuschauerzahlen, und wenig später kündigte der US-Sender CBS an, das bereits abgesetzte Jericho doch weiterführen zu wollen.

Heute glaubt Pro Sieben deshalb wohl, nun austesten zu können, wie weit sie eigentlich gehen können. Im Anschluss an diese beiden startet eine dritte neue Serie, und gegen die sind die vor einer Woche von mir verrissenen Primeval und Jericho echte Perlen.

Blade — Die Jagd geht weiter ist diplomatisch ausgedrückt ein hirnloser Dreck, und man könnte das auch drastischer formulieren, wenn man sich des vulgären Vokabulars der Serie bediente.

Noch vor dem Vorspann wird das inhaltliche Niveau deutlich: Titelfigur Blade, halb Mensch, halb Vampir, ein finsterer Schläger, vermöbelt brutal jemanden, dem er eine Information entlocken will, erhält sie schließlich, lässt von ihm ab und sagt: „Du kannst gehen.“ Sein blutendes Opfer entgegnet ungläubig: „Ist wohl ein Witz?“, Blade sagt „Ja“ und schlägt ihm den Kopf ab.

Eigentlich hätte ich an dieser Stelle schon abgeschaltet, aber es hätte ja noch besser werden können. Na ja, man kann sich ja mal irren. Die Serie ist inhaltlich, stilistisch, handwerklich und schauspielerisch schlecht, aber wenigstens auch noch schlecht synchronisiert. Oder anders ausgedrückt: Man würde sie viel eher bei RTL2 als bei Pro Sieben vermuten.

Schlimm ist, dass dieser Schmutz schon um 22.15 Uhr Sendezeit zerstört und die dritte Staffel der zwar oft verwirrenden, aber deutlich niveauvolleren Spionageserie Alias erst danach an den Start geht. Deshalb spare ich mir heute mal den fett gedruckten Sendehinweis für Blade.

Alias — Die Agentin, montags um 23.10 Uhr auf Pro Sieben.

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Michael, 11. Juni 2007, 06:39.

Blade — Die Jagd geht weiter

2007 (Pro Sieben). 12-tlg. US-Actionserie („Blade: The Series“; 2006)

Blade (Kirk „Sticky“ Jones) ist ein Hybrid aus Mensch und Vampir und vereint von beiden Seiten nur die Vorteile in sich, was total praktisch bei der Jagd nach dem Bösen ist. Sprich: Er ist quasi unsterblich, hat aber nix gegen Koblauch und Licht. An seiner Seite kämpft Krista Starr (Jill Wagner), die den Tod ihres Bruders rächen will, ebenso sein Sidekick Shen (Nelson Lee), der klüger ist als Blade, was aber nix heißt. Und auf der Gegenseite tummeln sich die blutrünstigen Killervampire Marcus van Sciver (Neil Jackson) und Chase (Jessica Gower).

Der dämlich-brutalen Serie waren drei „Blade“-Kinofilme vorausgegangen, die bereits auf den gleichnamigen Marvel-Comics basierten. Die einstündigen Folgen liefen montags um 22.15 Uhr.

Entlarv den Raab!

Schlag den Raab ist angeblich eine Live-Sendung, und wegen des Spielprinzips lässt sich ihre tatsächliche Sendezeit noch schlechter vorhersagen als bei Wetten, dass?

Und warum steht dann im Teletext von ProSieben, dass die Sendung bis 0:16 Uhr geht? Gut, irgendeine Uhrzeit müssen die dahinschreiben, aber ausgerechnet 0:16??

Wenn die Live-Sendung wirklich gleich um 0.16 Uhr zuende ist, bin ich einem ganz großen Fernsehskandal auf der Spur, aber einem ganz großen.

Nachtrag, 0.17 Uhr. Okay. Das nächste Mal suche ich mir eine Verschwörungstheorie, die sich nicht nach wenigen Minuten von selbst zerstört.

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Stefan, 9. Juni 2007, 23:51.

Gülcan, Superstar

Gerade erst gehört, dass ProSieben die programmliche Begleitung der Hochzeit von Gülcan Karahanci und Sebastian Kamps als „Celebrity Doku-Soap“ anpreist.

Also, entweder haben die in der PR-Abteilung wirklich Humor.

Oder es schreibt sich, analog zur Unterscheidung von A- und B-Promis, C-Lebrity.

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Stefan, 9. Juni 2007, 22:10.

Alias — Die Agentin

Seit 2003 (Pro Sieben). US‑Agentenserie von J. J. Abrams („Alias“; 2001–2006).

Genau genommen führt die Studentin Sydney Bristow (Jennifer Garner) ein Dreifachleben. Sie arbeitet nebenbei als Agentin für die Organisation SD‑6, die ihr vorgaukelt, eine streng geheime Unterabteilung des CIA zu sein. Dixon (Carl Lumbly) ist ihr Partner, Arvin Sloane (Ron Rifkin) ihr Vorgesetzter und Marshall (Kevin Weisman) der Techniker und Waffenbauer. Als Sydney herausfindet, dass SD‑6 in Wirklichkeit eine staatsfeindliche Organisation ist, die die Sicherheit der freien Welt bedroht, heuert sie beim echten CIA als Doppelagentin an. Fortan führt sie ihre Aufträge für SD‑6 aus und berichtet CIA-Officer Vaughn (Michael Vartan) über deren Aktivitäten. Ihr Ziel ist es, die böse Organisation zu zerstören. Sydneys Vater Jack (Victor Garber) entpuppt sich zunächst auch als SD‑6-Mitarbeiter und kurz darauf ebenfalls als Doppelagent. Ihre beste Freundin ist Francie (Merrin Dungey), der Journalist Will (Bradley Cooper) ihr bester Freund und heimlich in Sydney verliebt. Schließlich gelingt es Sydney tatsächlich, SD‑6 zu zerschlagen. Sloane bleibt ihr größter Widersacher, er heckt nun auf eigene Faust böse Pläne aus.

Die einstündigen Folgen liefen zunächst dienstags um 20.15 Uhr, ab der zweiten Staffel mittwochs erst eine, dann zwei Stunden, schließlich drei Stunden später. Ebenso spät läuft jetzt die dritte Staffel montags.

G8? Treffer. O5? Treffer. J8? Versenkt.

G8 macht Spaß. Diesen Eindruck kann man gewinnen, wenn man sich mal die Mühe macht und in diesen Tagen nicht die offizielle G8-Berichterstattung anschaut, also nicht die Sendungen, die mit ihren Anchormen/-women am Zaun von Heiligendamm sind, sondern die etwas abseitigen Sendungen. So wie gestern Abend das manchmal ganz nette Polylux. Frage: Wogegen demonstrieren eigentlich die lustigen bunt gekleideten fusselbärtigen Studenten/Lehrer/Sozialpädagogen? Die Antwort: Keine Ahnung, aber die Party ist gut.

Eine andere Frage konnte mir aber leider auch Polylux nicht beantworten: Ist es eigentlich Pflicht, dass jede Globalisierungsgegnergruppe mindestens einen Jongleur mit sich führen muss?

Wer gestern übrigens wie ich kurzfristig den Eindruck gewann, der Admiral’s Cup würde noch laufen, der täuschte sich. Das waren gar nicht die Begleitboote der sündteuren Rennsegler, die sich da vor der Ostseeküste ein Rennen lieferten. Bemerkt hatte ich meinen Denkfehler erst, nachdem in dem kleinen Fenster links neben Bush und Blair zehn Minuten lang kein einziges Segelboot zu sehen war.    

Und damit zum Sport:

Speedboat: GP von Heiligendamm.
Erster Platz: die Wasserschutzpolizei Mecklenburg-Vorpommern.
Zweiter Platz: Greenpeace (sechs Leichtverletzte, inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen).

Meanwhile back in Düsseldorf: Hermann Joha, Produzent der Fernsehserie Alarm für Cobra 11 prüft die Machbarkeit einer Actionserie mit Polizeischlauchbooten. Demnächst bei RTL.

Jochen, 8. Juni 2007, 12:49.

Tach!

Das ist Jochen. Sag hallo, Jochen.

Hallo.
Ich bin Jochen.

Jochen schreibt jetzt auch hier.

Michael, 8. Juni 2007, 12:49.

Polylux

1997–2000 (ORB); 2000–2008 (ARD). Halbstündiges Zeitgeist-Magazin mit Tita von Hardenberg, das einen ungewöhnlichen Blick auf die skurrilen und ernsten Dinge des modernen Lebens wirft. Neben satirischen Beiträgen und Reportagen sind Straßenumfragen von Carsten van Ryssen fester Bestandteil der Sendung. Van Ryssen stiftet mit Vorliebe Rentner auf dem Alexanderplatz zu entlarvenden Monologen an. Währenddessen imitiert er Haltung und Tonfall seiner Gesprächspartner und ruft, wenn einer seine Empörung ins Mikro bellt, auch gerne ein „Wuff“ dazwischen.

Die Sendung Polylux ging aus dem Magazin „Tip TV“ im Dritten Programm des SFB hervor. Sie war in ihrer Themenwahl und mit ihren schnell geschnittenen Beiträgen für die ARD ungewöhnlich modern, großstädtisch und jung. Sie lief über mehrere Jahre im ORB und seit April 2000 sehr spät nachts, eigentlich eher früh morgens, auch schon im Ersten. Ab Januar 2001 wurde die Reihe auf montags um Mitternacht vorverlegt und bekam dort den Untertitel „Das Letzte vom Ersten“. Ab Herbst 2004 positionierte sich Polylux neu als „Hauptstadtbeobachter“ mit stärkerem Schwerpunkt auf Berliner Themen. Sendeplatz war jetzt mittwochs um 23.45 Uhr, ab Januar 2005 donnerstags.

Als Schwangerschaftsvertretung für Tita von Hardenberg moderierten 2002 ein Vierteljahr lang Steffen Hallaschka und 2004 Jörg Thadeusz. „Polylux“ ist das ostdeutsche Wort für „Overheadprojektor“.

Ende 2008 stellte der produzierende ARD-Sender, der nach der Fusion mit dem SFB nun RBB hieß, die Sendung ein und begründete dies mit Sparmaßnahmen.

Das Wetter im Ersten wird Ihnen präsentiert von „Kontrolle verlieren“

Mensch, gibt’s denn das? Bin ich doof oder was?

Das Wetter im Ersten ist also nicht live. In einer Live-Sendung hätte sich Claudia Kleinert gestern vor der Tagesschau nach einem kleinen Versprecher bestimmt nicht zu obigem Ausruf hinreißen lassen. Aber vielleicht ein kleiner Hinweis fürs nächste Mal: Einfach rausschneiden!

Das offizielle Online-Video zur Sendung auf daserste.de wurde bereinigt, aber bei Clipfish gibt’s inzwischen die Originalausstrahlung zu sehen:

 


Lustige Videos – Gratis Fun Video – Deine funny Videos bei Clipfish

Michael, 8. Juni 2007, 08:36.

Realityshow mit Geld-zurück-Garantie

Und noch ein kurzer Blick nach England, wo es bei Big Brother schon wieder einen Skandal geben hat: Die 19-jährige Kandidatin Emily wurde wegen rassistischer Bemerkungen vom Sender Channel 4 aus der Show gefeuert. Sie war ohnehin nominiert und die Telefonabstimmung über ihren Rauswurf hatte bereits begonnen. Und jetzt kommt die eigentliche Geschichte: Laut einem Rundfunkbericht der BBC sollen Anrufer, die bereits für sie abgestimmt hatten, ihre Telefongebühren erstattet bekommen.

Diesen letzten Satz können Sie jetzt noch einmal lesen, sich dann vorstellen, ob das in Deutschland genauso gehandhabt würde und dann betreten den Kopf senken.

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Michael, 7. Juni 2007, 17:53.
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