Lou Grant

1979–1982 (ZDF); 1993–1995 (Vox). 113-tlg. US-Dramaserie („Lou Grant“; 1977–1982).

Lou Grant (Edward Asner) ist Redaktionsleiter der Tageszeitung „Los Angeles Tribune“. Sie gehört Margaret Pynchon (Nancy Marchand), mit der er regelmäßig aneinander rasselt. Zu Grants Team zählen sein Assistent Art Donovan (Jack Bannon), der Reporter Joe Rossi (Robert Walden), die Journalistin Billie Newman (Linda Kelsey) und der Fotograf Herb „Bestie“ Herbert (Daryl Anderson). Charles Hume (Mason Adams) ist ein alter Freund von Lou.

Die Serie entsprang der „Mary Tyler Moore Show“, die bei uns unter den Titeln Oh Mary und Mary Tyler Moore lief. Darin ist Lou Grant, ebenfalls gespielt von Ed Asner, der grummelige Chef der Fernsehabendnachrichten und wird am Ende der Serie gefeuert. Mit dem neuen Job wechselt die Figur nicht nur vom Fernsehen zur Zeitung, sondern auch von der Sitcom zum Drama.

52 einstündige Folgen zeigte bei uns das ZDF samstags um 18.00 Uhr, der Rest lief zehn Jahre später in Erstausstrahlung bei Vox.

Taxi

1980 (ZDF); 2007 (Kabel 1). 114-tlg. US-Sitcom von Ed. Weinberger, David Davis, Stan Daniels und James L. Brooks („Taxi“; 1978–1983).

Im Taxiunternehmen „Sunshine Cab Company“ in New York verdienen sich einige gescheiterte Existenzen ihr Geld als Taxifahrer. Neben Alex Reiger (Judd Hirsch), dem einzigen Vollzeit-Fahrer, jobben dort der erfolglose Schauspieler Bobby Wheeler (Jeff Conaway), der schlechte Boxer Tony Banta (Tony Danza), der Student John Burns (Randall Carver) und Elaine Nardo (Marilu Henner), die hauptberuflich am Empfang in einer Kunstgalerie arbeitet. Der Sadist Louie de Palma (Danny DeVito) leitet die Funkzentrale, der Einwanderer Latka Gravas (Andy Kaufman) ist der Mechaniker. Ab der zweiten Staffel ist Randall Carver nicht mehr dabei, dazu kommt „Reverend Jim“ Ignatowski (Christopher Lloyd).

Das ZDF zeigte mittwochs nachmittags nur die erste Staffel der Serie. Der Rest, die Folgen mit Christopher Lloyd, war in Deutschland über ein Vierteljahrhundert nur in regionalen Programmen oder im Pay-TV zu sehen, bis Kabel 1 sie 2007 im Nachtprogramm erstmal zeigte. Lloyd wurde später als Doc Brown in der Filmtrilogie „Zurück in die Zukunft“ (ab 1985) auch bei uns bekannt. Ein Jahr nach dem Ende der Serie starb der Komiker Andy Kaufman im Alter vom 36 Jahren an Lungenkrebs. Sein Leben schilderte 2000 der Film „Der Mondmann“ mit Jim Carrey in der Rolle des Andy Kaufman. Noch zwei weitere Darsteller, die durch Taxi bekannt wurden, hatten später weitere große Erfolge: Tony Danza als Star der Serie Wer ist hier der Boss?, Danny DeVito als Schauspieler und Regisseur etlicher Kinofilme.

Hinter Taxi steckte das kreative Team der „Mary Tyler Moore Show“ (Oh Mary, Mary Tyler Moore).

Unser Bauernhof

2007 (RTL). „Familien auf dem Land“. 28-tlg. dt. Dokusoap, die verschiedene Landwirtsfamilien bei der Viehzucht und der Ernte begleitet. Manche beherbergen auch Feriengäste.
Die halbstündigen Folgen laufen werktags um 17.00 Uhr.

Voxvorlage

Es ist soweit. RTL hat endlich angefangen, sich nach Vox zu richten. Der derzeitige Erfolg von Vox und die Abhängigkeit des RTL-Erfolges von alten Vox-Serien waren ja schon mehrfach Thema hier.

Heute nun unterbricht RTL die erst vergangenen Dienstag gestarteten neuen Folgen von CSI: Miami, um nach nur einer neuen Folge schon wieder eine Wiederholung vom Oktober zu zeigen. Warum? Weil es sich um den ersten Teil einer Crossover-Doppelfolge mit CSI: NY handelt, deren zweite Hälfte kommenden Montag turnusgemäß bei Vox zu sehen sein wird, wo die aktuelle Staffel in der Originalreihenfolge wiederholt wird. Einerseits ist es freundlich, dass RTL durch diese Programmierung die Möglichkeit bietet, die Doppelfolge noch einmal komplett oder zum ersten Mal zu sehen, anderseits ist doch merkwürdig, dass RTL nicht einfach den Start der neuen Folgen um zwei Wochen verschoben hat, um sie nicht sofort wieder unterbrechen zu müssen. Da aber Vox bekanntlich schon Wochen vorher weiß, was es zu einem bestimmten Zeitpunkt zu senden gedenkt und daran festhält, während RTL offenbar oft spontan wenige Tage vorher auslost, womit man einen Sendeplatz füllen könnte, geht es wohl nicht anders.

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Michael, 13. März 2007, 00:42.

Isst nicht mehr

Viel zu oft ersetzen Sender erfolglose Formate mit ähnlichen Formaten. Das kann ja nichts werden. Pro Sieben ist klüger und ersetzt ein erfolgloses Format durch das genaue Gegenteil. Anstelle des gefloppten Liebe isst… Das Single-Dinner läuft ab heute als Alternativprogramm zur Tagesschau ein tägliches Magazin über Germany’s Next Topmodel. Statt einer Sendung über essende Menschen also eine Sendung über eine Branche, in der niemand isst.

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Michael, 12. März 2007, 00:32.

Beim Barte des Ermittlers

Obwohl Navy CIS im Sog des Erfolgs von CSI konzipiert wurde und die Ähnlichkeit der Buchstabenkombination sicher kein Zufall ist, hätte ich nie behauptet, es sei eine plumpe Kopie. Doch dann hat Jethro Gibbs in Navy CIS zu Beginn der vierten Staffel plötzlich einen Bart — genau wie Gil Grissom in CSI zu Beginn der vierten Staffel plötzlich einen Bart hatte. Und da soll man nicht misstrauisch werden.

Anfang April beginnt übrigens die vierte Staffel von Cold Case, neuerdings auf Pro Sieben. Wenn Lilly Rush dann auch plötzlich einen Bart hat, fällt es allmählich auf.

Michael, 11. März 2007, 21:08.

Germany’s Next Topmodel

Seit 2006 (Pro Sieben). Castingshow, in der Heidi Klum ihre Nachfolgerin sucht.

Zwölf Kandidatinnen müssen beweisen, dass sie auch frierend, fliegend, tauchend und albern staksend gut aussehen — oder jedenfalls so, wie sich Modelagenturen das wünschen. Die jungen Frauen trainieren den richtigen Blick und den richtigen Gang, nehmen an Fotoshootings und Modeschauen teil und müssen verschiedene Aufgaben erfüllen. Eine Jury sortiert nach und nach Kandidatinnen aus, die Gewinnerin erhält einen Model-Vertrag und erscheint auf dem Cover der deutschen „Cosmopolitan“.

Erste Siegerin wurde Lena Gercke, von der man hinterher wenig hörte, was der Sender aber damit erklärte, dass sie noch ihr Abitur mache. Später saß sie in einigen ProSieben-Shows als Gast herum. Immerhin blieb ihr Name auf diese Weise geläufiger als die der nächsten beiden Staffelsiegerinnen Barbara Maier und Jennifer Hof. Die Zwölftplatzierte der dritten Staffel erhielt ihre eigene ProSieben-Show Gina-Lisas Welt.

Topmodel und Moderatorin Heidi Klum wurde selbst in einem Castingwettbewerb im Fernsehen entdeckt: 1992 in Thomas Gottschalks Late-Night-Show. Zur Jury gehören neben ihr und verschiedenen Gaststars der Agent Peyman Amin, der Visagist Armin Morbach und der amerikanische Laufsteg-Trainer Bruce Darnell. Darnell wurde durch seine exaltiert-feminine Art, seine ungehemmten Gefühlsausbrüche und seine eigenwillige Interpretation der deutschen Sprache zu einer Art Maskottchen der Sendung und sorgte mit seinen exotischen Auftritten regelmäßig für Material für Sendungen wie TV Total. In der zweiten Staffel ersetzte Visagist Boris Entrup seinen Kollegen Armin Morbach, der plötzlich erkannt hatte: „Ich habe noch nie ein Topmodel gesehen, das einer Casting-Show entsprungen ist.“ Ab der dritten Staffel bestand die auf drei Personen reduzierte Jury aus Klum, Amin und dem Casting-Direktor Rolf Scheider als Ersatz für Bruce Darnell, der bei der ARD seine eigene Show Bruce in den Sand setzte.

Die Sendung sorgte Anfang 2006 einige Wochen lang für heftige Diskussionen über den Magerwahn im Model-Geschäft, nachdem in der ersten Folge eine 1,76-Meter-Kandidatin mit 52 Kilo Lebendgewicht als „zu dick“ ausgesiebt wurde. Die „Bild“-Zeitung warb mit Schlagzeilen wie „Heidi-Klum-Show immer brutaler“ und „TV-Model packt aus: Ich wusste nie, wann ich die nächste Mahlzeit kriege“ für die Sendung, Politiker und Jugendschützer forderten ihre Absetzung. Pro Sieben ließ die zwölf Kandidatinnen eine Anzeige in mehreren Tageszeitungen schalten, in denen sie die Geschichten „konstruiert“ nannten und erklärten: „Die Buffets sind superlecker.“

Zehn Folgen liefen mit mittlerem Erfolg mittwochs um 20.15. Kurz vor Schluss verdoppelte Pro Sieben die Sendezeit auf zwei Stunden. Die zweite Staffel, nun am Donnerstag um 20.15, begann sofort in dieser Länge und mauserte sich zu einem großen Erfolg. Im Frühjahr 2007 brachte ProSieben werktäglich als Alternative zur Tagesschau 15 Minuten lang Nachrichten aus dem Leben der Möchtegern-Models, moderiert von Charlotte Engelhardt, unter dem Namen Germany’s Next Topmodel — Das Magazin.

Germany’s Next Topmodel ist die Adaption einer amerikanischen Show, die eine der erfolgreichsten Sendungen auf einem der kleinsten Networks wurde. Die Show hieß dort „America’s Next Top Model“, und Heidi Klum hieß dort Tyra Banks. Viva zeigte dieses Original 2007.

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Bauer sucht Frau

Seit 2005 (RTL). Kuppel-Doku-Soap mit Inka Bause.

Als alleinstehender Bauer hat man’s nicht leicht. Spätestens wenn Mama alt und gebrechlich wird, sollte eine Ehefrau auf den Hof kommen, die mit anpackt. Bei sieben paarungswilligen Landwirten hilft RTL dem Glück auf die Sprünge. Sie dürfen sich aus den Verehrerinnen, die sich für sie gemeldet haben, jeweils zwei aussuchen. (Meldet sich nur eine, wie im Fall von Bauer Hubert, über den Inka Bause sagt, er sei „zwar eher klein, aber dafür hat er ein großes Herz“, stellt der Sender aushilfsweise eine zweite Kandidatin.) Bei einem Scheunenfest lernt man sich kennen und hat Gelegenheit, Gemeinsamkeiten auszuloten. (Kandidatin Manuela: „Ich bin Fleischerfachverkäuferin, 35 Stunden die Woche, und liebe meinen Beruf über alles. Du hast mit lebenden Tieren zu tun, ich halt mit toten.“ Bauer Georg: „Mmh.“) Die Bauern entscheiden dann, ob sie eine, beide oder keine probeweise für eine Woche mit auf den Hof nehmen.

Die erste Staffel mit acht Folgen und einem Special entwickelte sich nach Anlaufschwierigkeiten überraschend zum Zuschauerliebling und endete sogar mit einer Hochzeit. Ende 2006 lief eine zweite Staffel, diesmal mit einem Kandidaten und einer Folge mehr, ebenfalls sehr erfolgreich. Sendeplatz war sonntags um 19.10 Uhr. Im Herbst 2007 setzte RTL die dritte Staffel eher aus Verlegenheit montags um 21.15 Uhr an, weil auf diesem Sendeplatz zuvor etliche Formate gescheitert waren. Bauer sucht Frau übertraf nicht nur die Erwartungen, sondern auch fast alle anderen Sendungen. Acht Millionen Menschen sahen nun zu, in manchen Wochen mehr als bei Wer wird Millionär? unmittelbar vorher.

Im Dezember 2007 frohlockte RTL, Bauer Hauke und Christina, die sich in der zweiten Staffel kennengelernt hatten, seien Eltern geworden.

Der Bauernverband protestierte gegen die Sendung, weil sie das Klischee vom „unbeholfenen Bauern“ befördere: Landwirte fühlten sich „veralbert“.

Die Sendung beruht auf dem britischen Format „The Farmer Wants A Wife“.

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Im Märzen der Bauer

Im April aber vielleicht schon nicht mehr. Nach einer Woche der neuen RTL-Nachmittags-Dokusoap Unser Bauernhof scheint klar, dass auch diese Idee nicht der große Wurf war. Die Quoten sind zumindest nicht besser als bei der ersetzten Dokusoap Unsere erste gemeinsame Wohnung, was bedeutet, dass uns womöglich Unser erstes Eitergeschwür doch noch erspart bleibt.

Wer den Bauern nicht kennt, frisst es eben nicht, und auf unserem Bauernhof wohnt nun einmal nicht der, der bis vor kurzem noch eine Frau gesucht hat. Ist aber auch egal, ab Mitte April wird der Sendeplatz ohnehin mit der vierten Daily Soap Ahornallee besetzt, und das führt zwangsläufig zu dem Wortspiel mit dem Bauernopfer. Für Freunde des Bäuerlichen bleibt dann nur Allein unter Bauern. Aber dann ist der Märzen ja auch längst vorbei.

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Michael, 10. März 2007, 10:00.

Sat.1 gewinnt Vorentscheid


Nix mehr „Germany 12 Points“, der deutsche Vorentscheid zum Eurovision Song Contest kommt seit letztem Jahr wieder gediegen daher — und aus dem Schauspielhaus Hamburg.


Moderator Thomas Hermanns begrüßt auf dem Sofa die Grand-Prix-Experten des Abends, „alles Mädels“: Susanne Fröhlich, Paola Felix, Andrea Kiewel und Georg Uecker, die über lange Strecken „Blond am Donnerstag“ spielen.


Beim Gastauftritt von Wencke Myhre und Siw Malmkvist hatte ich Angst, dass da was platzt. Ist aber nicht.


Gemeinsam mit Gitte Haenning führen sie als Teilnehmerinnen eines RTL-Logo-Ähnlichkeitswettbewerbs die berühmte Choreographie für sechs Brüste und drei Blindenstöcke auf.


Alle Kandidaten singen sich mit der Cover-Version eines Grand-Prix-Hits warm. Heinz Rudolf Kunze singt „Merci Cherie“ von Udo Jürgens, und Susanne Fröhlich geht erstmal aufs Klo.


Ellen Waldorf und Alice Statler, auch heute Sieger im Synchronsprechen.


Der Vorname von Kandidat Roger Cicero spricht sich ganz ähnlich aus wie das Naschzeug von Ferrero, als das Mandy (Mitte) von Monrose gekommen war.


Der Moment, in dem Roger Cicero erfährt, dass er gewonnen hat.


Dabei hatten doch ganz offensichtlich sie damit gerechnet.


Und während die Monrose-Sängerinnen, teils vergeblich, gegen die Tränen kämpfen…


…feiert Roger Cicero seinen Sieg. Am 12. Mai tritt er in Helsinki mit dem Titel „Frauen regier’n die Welt“ für Deutschland an.

Und eigentlich hat irgendwie auch Sat.1 gewonnen:


Nachtrag: Hier war früher mal ein Imagetrailer von Sat.1 zu sehen, der mit Roger Ciceros Siegertitel unterlegt war.

Stefan, 9. März 2007, 01:55.
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