Maybrit Illner

Ab 15. März 2007 (ZDF). 60-minütige Polittalkshow mit Maybrit Illner und bis zu fünf Gästen aus Politik, Wirtschaft und Kultur.

Die Sendung hieß bis etwa fünf Minuten vor dem Start Berlin Mitte und gab es schon seit 1999, bis das ZDF Mitte März 2007 spontan beschloss, ihr den Namen der Moderatorin zu geben. Machen alle anderen ja auch.

Berlin Mitte

1999–2007 (ZDF). 45-minütige Polittalkshow mit Maybrit Illner und bis zu fünf Gästen aus Politik, Wirtschaft und Kultur.

Eines Tages stellte das ZDF fest, dass die ARD mit Sabine Christiansen eine sehr profilierte massentaugliche politische Talkshow sendete und es selbst seit drei Jahren und dem Ende von Tacheles nicht einmal mehr den Versuch dazu unternommen hatte. Berlin Mitte war die Antwort auf dieses Vakuum, orientierte sich deutlich am ARD-Vorbild und wartete ebenfalls mit einer Moderatorin auf. Berlin Mitte war dank Maybrit Illner, die wacher, frecher und lebhafter wirkte als Christiansen, nicht so in Routine erstarrt. Die erste Sendung war allerdings ein Déjà-vu: Zum Thema „Streichen bei den Reichen“ diskutierten u. a. Bundesfinanzminister Hans Eichel und Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt, die vorher ungefähr in jeder Christiansen-Sendung zu ungefähr demselben Thema gesessen hatten.

Berlin Mitte wurde jeden Donnerstag um 22.15 Uhr aus Berlin gesendet. Im März 2007 beschloss das ZDF spontan (zwei Tage vor der nächsten Ausgabe), die Sendung in Maybrit Illner umzutaufen und um eine Viertelstunde zu verlängern.

Tacheles

1996 (ZDF). Diskussionssendung mit Johannes Gross.

Mit jeweils fünf Gästen aus Politik und Gesellschaft sprach der frühere Herausgeber der Zeitschrift „Capital“ im Foyer der Städtischen Bühnen in Frankfurt am Main über aktuelle Themen – aber nicht lange, weil sich der Moderator schon bei seinen eigenen Fragen langweilte, wie ein Kritiker schrieb. Aus der Sommerpause tauchte die Talkshow, die die Nachfolge von Live antrat, nicht mehr auf: Sie hatte weder nach Zuschauerzahlen noch nach Relevanz die Erwartungen erfüllt. Nur eine von sieben Ausgaben erreichte die geforderte Quote von zwei Millionen Zuschauern.

Die Sendung lief jeden zweiten Donnerstag um 22.15 Uhr.

Live

1987–1996 (ZDF). Talkshow aus dem Foyer der Alten Oper in Frankfurt am Main.

In 75 Minuten wurden vier bis fünf Gäste begrüßt, zwischen deren Befragungen eine Band spielte. Entwickelt wurde die Sendung vom ZDF-Politikredakteur Trutz Beckert, der als Konzept angab, in der Sendung „den tollen Unbekannten“ zu präsentieren, der „irgend etwas gemacht hat, was nicht in den Nachrichten vorkommt“. Es gab aber natürlich auch Platz für Prominente, sogar als Moderatoren. Altbundespräsident Walter Scheel durfte die Sendung gemeinsam mit Beckert und Amelie Fried moderieren, was für reichlich Aufmerksamkeit vorher und beispiellosen Spott hinterher sorgte. „Verquaste Weitschweifigkeit“, diagnostizierte der „Spiegel“ – Scheels erste Frage war 300 Wörter lang. Scheel entschuldigte sich hinterher damit, dass er schlecht höre, was er keinem gesagt habe, und versprach, nicht wieder zu moderieren. ZDF-Intendant Dieter Stolte behauptete, das zu bedauern: Er habe die Gesprächsfähigkeit, Lebenserfahrung und Weltläufigkeit Scheels als eine besondere Programmchance empfunden.

Nach dem Tod Beckerts moderierte Amelie Fried ab Juli 1988 mit Harry Valérien. 1990 übernahmen Elke Heidenreich und Rudolf Radke im Wechsel mit Petra Gerster und Hans Scheicher, 1993 folgte Wolfgang Herles mit Barbara Stöckl, die im September 1993 schon wieder durch Christa Schulze-Rohr abgelöst wurde.

Die Sendung lief zunächst monatlich, später 14-täglich am Donnerstagabend um 22.15 Uhr. Live wurde nach neun Jahren wegen dramatisch zurückgehender Quoten eingestellt; Nachfolger wurde Tacheles.

Die Welt und Andy Richter

Ab 14. April 2007 (Pro Sieben). 19-tlg. US-Comedyserie von Victor Fresco („Andy Richter Controls The Universe“; 2002–2003).

Das Leben von Andy (Andy Richter) könnte so schön sein. Er ist Schriftsteller und schwärmt für Wendy (Irene Molloy). Das Leben ist aber nicht fair zu Andy. Sein Geld verdient er in einer großen Firma in Chicago, wo er Bedienungsanleitungen für Massenvernichtungswaffen schreibt. Seine alte Freundin Jessica (Paget Brewster) ist dort die Chefin und Wendy die Rezeptionistin, die aber natürlich mit Andys viel zu attraktivem Freund Keith (James Patrick Stuart) zusammen ist. Und dann muss sich Andy das Büro auch noch mit dem technischen Zeichner Byron (Jonathan Slavin) teilen. Nur in seiner Vorstellung – die der Zuschauer zu sehen bekommt – wird alles so schön und einfach.

Andy Richter war sieben Jahre lang der Sidekick in der amerikanischen Show „Late Night with Conan O’Brien“ (in Deutschland bei NBC und CNBC zu sehen). Seine erste eigene Serie war witzig und geistreich, aber leider kein Publikumserfolg. Pro Sieben zeigt sie samstags mittags.

Das geheime Tagebuch des Adrian Mole, 13¾

1987 (BR); 1991 (ARD). 13‑tlg. brit. Comedyserie von Sue Townsend nach ihren eigenen Büchern („The Secret Diary Of Adrian Mole, Aged 13¾“; 1985/„The Growing Pains Of Adrian Mole“; 1987).

Adrian Mole (Gian Sammarco) ist, nun ja: fast 14, und eigentlich hätte er genug mit dem Kampf gegen die Pickel zu tun und damit, das Herz von Pandora (Lindsey Stagg) zu erobern. Doch außerdem muss er sich mit seiner zerbrechenden Familie herumschlagen: Seine ohnehin meist peinlichen Eltern, Pauline (Julie Walters, ab Folge 8: Lulu) und George (Stephen Moore), streiten nur noch. Wenigstens seine Oma (Beryl Reid) ist mit gutgemeinten Ratschlägen da. Adrian kümmert sich um den alten Griesgram Bert Baxter (Bill Fraser); Nigel (Steven Mackingtosh) ist sein bester Freund in der Schule. In der zweiten Staffel ist Adrian 15 – aber sonst ändert sich wenig.

Die ersten sieben halbstündigen Folgen zeigte zuerst das Bayerische Fernsehen und wenige Monate später die ARD, der Rest lief gleich im Ersten. Die zweite Pauline-Darstellerin Lulu war in den 60er‑Jahren ein Popstar und benötigte deshalb keinen Nachnamen.

Throb

1988 (Tele 5). 48-tlg. US-Sitcom („Throb“; 1986–1988).

Sandy Beatty (Diana Canova) arbeitet bei der kleinen Plattenfirma Throb Records, die auf Punk spezialisiert ist. Ihre Kollegen sind Blue (Jane Leeves) und Phil (Richard Cummings, Jr.), ihr Chef ist Zach Armstrong (Jonathan Prince). Sandy lebt mit ihrem Sohn Jeremy (Paul W. Walker; zweite Staffel: Sean de Veritch) in New York, Meredith (Maryedith Burrell) ist ihre Nachbarin.

EINE GANZE STUNDE!!!!!

Ich hatte es lange aufgeschoben, mir heute aber doch endlich die RTL-Krimiparodie Staatsanwalt Posch ermittelt angesehen. Deshalb möchte ich jetzt in die Runde fragen: Weiß jemand, bei welcher Sachbearbeiterin man die Rückerstattung von Lebenszeit beantragen kann?

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Michael, 15. März 2007, 17:36.

Allsendende Müllhalde überlegt es sich anders

Erinnern Sie sich noch an KTI – Menschen lügen, Beweise nicht, den bemitleidenswerten Sat.1-Schnellversuch, auf den CSI-Erfolgszug aufzuspringen, der in Bild, Schauspiel und Inhalt extrem billig und laienhaft aussah, womit er sich für eine weitere Ausstrahlung bei RTL2 empfahl, wo er erst vergangene Woche auf Sendung ging? Nun stellen Sie sich vor, auch dort wollte das niemand sehen, und deshalb läuft ab heute stattdessen eine Folge mehr von Hör mal, wer da hämmert. Manchmal ist es schön, dass das Leben eben doch nicht voller Überraschungen ist.

Aber was passiert jetzt mit der zweimal abgesetzten Pseudodoku? Was passiert mit einer Sendung, die selbst für RTL2 zu schlecht ist? Klar, Ihnen wie mir kommt vermutlich sofort 9Live in den Sinn. Ist im konkreten Fall KTI — Menschen lügen, Beweise nicht aber unwahrscheinlich. Da lügen zwar den ganzen Tag Menschen, Beweise dafür sind aber nur schwer zu erbringen. Die zeigen nämlich gar keine Krimis.

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Michael, 14. März 2007, 17:49.

Hör mal, wer da hämmert

1996–2000 (RTL). 204-tlg. US-Sitcom von Matt Williams („Home Improvement“; 1991–1999).

Tim Taylor (Tim Allen) hat zwar keine handwerkliche Begabung, glaubt dies aber und moderiert im Fernsehen die Heimwerkersendung „Tool Time“, zusammen mit seinem Co-Moderator Al Borland (Richard Karn). Ihre Assistentin ist erst Lisa (Pamela Anderson), später Heidi (Debbe Dunning). Zu Hause bemüht sich Tim um die Erledigung anfallender Reparaturen, indem er möglichst viel Strom verbraucht und möglichst großes Werkzeug benutzt. Das dadurch eintretende Chaos bekämpft seine Frau Jill (Patricia Richardson) so gut sie kann. In Wirklichkeit ist natürlich sie es, die den Haushalt managt. Nebenbei arbeitet sie halbtags. Tim und Jill haben drei Söhne: Brad (Zachary Ty Bryan), der Älteste, Randy (Jonathan Taylor Thomas) und Mark (Taran Smith), der Jüngste. Nachbar Wilson (Earl Hindman) hilft mit seinem guten Rat von der anderen Seite des Gartenzauns.

Die Serie basierte auf dem Stand-up-Comedy-Bühnenprogramm von Hauptdarsteller Allen. Als Running Gag war das Gesicht des Nachbarn Wilson nie ganz, sondern immer nur von der Nase an aufwärts zu sehen. In der Regel lugte er nur mit den Augen über den Gartenzaun, aber selbst in anderen Szenen wurde sein Mund immer von irgendeinem Gegenstand verborgen. Pamela Anderson wurde durch die Serie bekannt, kündigte aber dann, um in Baywatch noch bekannter zu werden. Hör mal, wer da hämmert war eine der erfolgreichsten Serien der 90er-Jahre in den USA.

RTL sendete die Episoden am Samstagnachmittag sowie nachts, ab 2002 ferner in der Dauerwiederholungsschleife werktags nachmittags und machte die Serie bekannt. Das hatte die ARD zuvor erfolglos mit mehreren Folgen unter den Titeln Der Dünnbrettbohrer und Der Heimwerker im Abend- und Vorabendprogramm versucht.

Die ersten Staffeln sind auf DVD erhältlich.

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