ALF

1988–1991 (ZDF). 100-tlg. US-Sitcom von Paul Fusco und Tom Patchett („ALF“; 1986–1990).

Die Außerirdische Gordon Shumway stürzt mit seinem Raumschiff in die Garage der Familie Tanner. Vater Willie (Max Wright), Mutter Kate (Anne Schedeen), Tochter Lynn (Andrea Elson) und der jüngere Sohn Brian (Benji Gregory) nehmen ihn notgedrungen bei sich auf und nennen ihn Alf, eine Abkürzung für Außerirdische Lebens-Form. Alf kommt vom Planeten Melmac, der bei einer Nuklearkatastrophe explodiert ist. Er ist ungefähr 90 cm groß, etwa 230 Jahre alt und hat ein orange-braunes Fell. Seine Lieblingsspeise sind Katzen, was das Leben für Familienkater Lucky deutlich erschwert. Natürlich krümmt er ihm kein Haar, denn seine zweite Lieblingsspeise ist alles, was da ist, notfalls sogar Kates Hackbraten.

Willie ist ein liebenswerter Familienvater, ein wenig verwirrt, nicht sehr entscheidungsfreudig, manchmal wachsen ihm die Probleme über den Kopf. Kate ist entschiedener, vor allem wenn es darum geht, Alf zurechtzuweisen. Sie steht ihm äußerst skeptisch gegenüber. Lynn ist ein typischer Teenie, sie telefoniert viel und hört Musik. Und Brian ist sofort hellauf begeistert, einen neuen Spielkameraden gefunden zu haben. Alf bringt das Leben der Familie komplett durcheinander und richtet ständig Chaos an.

Alf: „Mir fällt auf, dass du eine Menge Zeit mit Reparaturen verbringst.“
Willie: „Weil du eine Menge Zeit damit verbringst, alles kaputtzumachen.“
Alf: „Wie schön, dass sich unsere Hobbys so gut ergänzen.“
Oder er ist einfach nur im Weg, weil er sich weigert, seinen Platz vor dem Fernseher zu räumen.
Willie: „Gibt es denn gar nichts anderes für dich als Kühlschrank und Fernseher?“
Alf: „Für mich ist das Abwechselung genug. Im Kühlschrank ist immer was Frisches, und im Fernsehen gibt es immer Konserven.“

Zusätzliches Problem: Niemand darf Alf sehen, weil sonst die Weltraumbehörde auf ihn aufmerksam werden könnte. Deshalb muss er sich immer in der Küche verstecken, wenn beispielsweise die aufdringlichen Nachbarn Raquel (Liz Sheridan) und Trevor Ochmonek (John LaMotta) zu Besuch kommen. Trotzdem lernt Alf im Laufe der Zeit mehrere Freunde kennen, z.B. Kates Mutter Dorothy (Anne Meara), Ochmoneks Neffen Jake (Josh Blake), Willies Bruder Neal (JM J. Bullock) und den Psychiater Larry (Bill Daily). Nach drei Jahren bekommt die Familie Nachwuchs: Sohn Eric (J.R. und Charles Nickerson) wird geboren. Kurz darauf nehmen zwei alte Freunde von Melmac Kontakt zu Alf auf. Skip und Rhonda, für Alf die Liebe seines Lebens, haben gerade einen Planeten gekauft und wollen gemeinsam mit Alf dort einen neuen Melmac aufbauen. Nach langem Überlegen entschließt sich Alf, die Tanners zu verlassen und mitzukommen. Als er auf einem Feld außerhalb der Stadt von Skip und Rhonda abgeholt werden soll, wird Alf plötzlich von der Weltraumwache umstellt, die die Funksignale mitgehört hat. Das Raumschiff und auch die Tanners sind für ihn nicht mehr erreichbar.

Liebevolle Comedy, in der große Mengen subtiler Mediensatire durch ebensolche Mengen Holzhammer-Humor aufgewogen wurden. In den USA war die Serie erfolgreich, in Deutschland löste sie eine Massenhysterie aus. Das offene Ende war als Cliffhanger für die nächste Staffel gedacht. Die Folge „Die Entscheidung“ war bereits abgedreht, als die Produzenten von der Einstellung der Serie erfuhren.

Die Alf-Figur wurde in der Serie teilweise mechanisch gesteuert, bei notwendigen Ganzkörperbewegungen steckte der Kleinwüchsige Michu Meszaros im Fellkostüm. Das ZDF zeigte die Episoden erst dienstags um 17.45 Uhr, später freitags zu dieser Zeit, dort oft auch mit zwei Folgen am Stück. Eine Doppelfolge, in der Alf im Traum die Moderation des amerikanischen Late-Night-Klassikers „Tonight Show“ übernimmt, wurde in Deutschland nie gezeigt, wohl weil man damals glaubte, der Deutsche an sich könne mit diesem Sendeformat nichts anfangen. Alfs Spruch „Null Problemo“ ging in den Sprachgebrauch ein, Tommi Piper wurde als Alfs deutsche Stimme berühmt. Alf-Puppen und haufenweise andere Fanartikel verkauften sich blendend, darunter jede Menge Alf-Bücher.

Neben dieser Serie wurden zwei Zeichentrickserien mit Alf produziert, und seit dem Ende des Originals verging kaum ein Jahr, in dem es nicht in irgendeinem Sender wiederholt wurde. 1996 kam „Alf – Der Film“ in die deutschen Kinos, jedoch ohne die Familie Tanner. 2004 tauchte Alf in den USA ein weiteres Mal auf. Nach jahrelanger Abwesenheit wurden in einem Kabelsender mehrere Folgen von „ALF’s Hit Talk Show“ gezeigt, in der Alf in klassischem Late-Night-Stil am Schreibtisch sitzt und prominente Gäste empfängt.

Deine blauen Augen

Hilfe! Mir kommt grad in den Sinn, dass ich schon seit Ewigkeiten eine Actionserie bzw. eine Schauspielerin suche. Die Serie ist vor ca. 20 Jahren gelaufen, als ich noch ein kleiner Bobbel war. Die Schauspielerin konnte Kraft ihrer Gedanken Sachen bewegen, arbeitete in einem Team und hatte blaue Augen.Marko

Erst dachte ich ja an Was ist los mit Alex Mack?, aber das war keine Actionserie, die Titelfigur arbeitete in keinem Team, und zwanzig Jahre ist das auch noch nicht her. Doch dann wurde ich auf Die Spezialisten unterwegs gestoßen, eine Serie mit Max Wright und Courteney Cox, bevor der eine als Willie Tanner in ALF und die andere als Monica Geller in Friends bekannt wurde. Courteney Cox ist die gesuchte Blauäugige.

Ellenlange Nacht — live

Also gut, ich habe bis 14 Uhr geschlafen. Das müsste eigentlich reichen, um die Oscar-Verleihung im halbwegs wachen Zustand zu überstehen. Vielleicht hätte ich sicherheitshalber nicht anfangen sollen, Bienzle zu gucken.

Ab 1 Uhr werde ich hier die Werbepausen mit erwähnenswerten Ereignissen vollbloggen. Falls es solche gibt.

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Michael, 25. Februar 2007, 20:49.

Was ist los mit Alex Mack?

1995–1996 (Kabel 1); 1997 (Nickelodeon). US-Jugend-Fantasy-Comedy („The Secret World Of Alex Mack“; 1994–1998).

Die junge Teenagerin Alex Mack (Larisa Oleynik) kam bei einem Unfall mit illegalen Chemikalien in Berührung und ist seitdem in der Lage, durch ihre Blicke Elektrizität zu erzeugen, Gegenstände wie ferngesteuert schweben zu lassen oder sich selbst in Wasser zu verwandeln. Es ist nicht immer ganz einfach, diese Talente zu verheimlichen, da Alex schon mal unvermittelt zu glühen beginnt oder Funken sprüht, und so wissen immerhin ihr gleichaltriger bester Freund Raymond Alvardo (Darris Love) und ihre ältere Schwester Annie (Meredith Bishop) von den Fähigkeiten. Ihre Eltern George (Michael Blakley) und Barbara (Dorian Lopinto) haben keine Ahnung, obwohl George in der Chemiefabrik arbeitet, aus der die Chemikalien stammten. Er weiß aber auch nichts von den krummen Geschäften mit dem gefährlichen Zeug, die Fabrikchefin Danielle Atron (Louan Gideon) und ihr Assistent Vince Carter (John Marzilli) vertuschen.

Kabel 1 und Nickelodeon zeigten jeweils 13 Folgen, der Rest der eigentlich 78-tlg. Serie war nur im Pay-TV zu sehen.

Die Spezialisten unterwegs

1988 (RTL). 17-tlg. US-Sciencefiction-Serie („Misfits Of Science“; 1985–1987).

Dr. Billy Hayes (Dean Paul Martin), Dr. Elvin „El“ Lincoln (Kevin Peter Hall) und Johnny „Johnny B“ Bukowski (Mark Thomas Miller) bilden gemeinsam eine Einheit zur Verbrechensbekämpfung. Sie arbeiten für ein Institut, das Dick Stetmeyer (Max Wright) leitet. Alle drei haben ungewöhnliche Kräfte, so kann Johnny B mit seinem Körper Stromstöße erzeugen und Zwei-Meter-X-Mann El sich für begrenzte Zeit schrumpfen lassen. Die 17-jährige Kleinkriminelle Gloria Dinallo (Courteney Cox) unterstützt die Männer mit ihren telekinetischen Fähigkeiten.

Ellenlange Nacht

Ellen DeGeneres verheddert sich gern im roten Faden ihrer Alltagsbeobachtungen und hört dann so schnell nicht mehr auf. Sie redet und redet ohne Punkt und Komma und kommt dabei, wie meine Oma sagen würde, von Kuchenbacken auf Arschbacken.
Auch Ellen spricht über ihre Oma.

Als sie 60 war, fing meine Oma an, jeden Tag fünf Meilen zu gehen. Heute ist sie 93 und wir haben nicht den blassesten Schimmer, wo sie inzwischen ist.

Oder über die Schöpfung.

Mehr Angst als vor Außerirdischen habe ich davor, dass es keine gibt. Wir können doch nicht das Beste sein, was die Schöpfung zu bieten hat.

Oder Preisverleihungen.

Ich glaube, alles in allem ist es nicht so wichtig, ob man einen Emmy gewinnt. Wir müssen unsere Prioritäten zurechtrücken. Wir wissen doch alle, was im Leben wirklich wichtig ist. Einen Oscar zu gewinnen!

In der Nacht zum Montag wird Ellen DeGeneres zwar keinen Oscar gewinnen, darf die Verleihung aber zum ersten Mal moderieren. In Deutschland ist sie am ehesten aus der nach ihr benannten Sitcom Ellen bekannt, in den USA inzwischen viel mehr als Komikerin und Moderatorin. Seit September 2003, nach einer fehlgeschlagenen weiteren Sitcom, moderiert sie „The Ellen DeGeneres Show“, eine werktägliche Talk-Comedy-Variety-Frauenshow mit prominenten Gästen und vielen klassischen Late-Night-Elementen, die in den größten Teilen des Landes vormittags oder nachmittags ausgestrahlt wird. Damit trat ihr Starstatus in eine völlig neue Größenordnung ein. Spätestens seitdem ist sie unangefochten. Sie ist der Sonnenschein der Nation.
In allen drei Jahren ihres Bestehens wurde die Show mit dem Emmy als beste Daytime-Talkshow ausgezeichnet, in den vergangenen zwei Jahren Ellen selbst noch zusätzlich als beste Moderatorin.

Zweimal moderierte sie die Primetime-Emmys, 2001 und 2005. Beide Male hatte das Land gerade eine nationale Katastrophe hinter sich – den 11. September bzw. Hurrikan Katrina. Ellen kommt aus New Orleans. Und beide Male wurde sie in höchsten Tönen gelobt, weil sie den exakt den richtigen Ton fand, und dabei trotzdem für einen witzigen, bestens gelaunten Abend sorgte.
Wenn sie mit ihrem Stand-up-Comedyprogramm tourt, füllt sie riesige Säle wie die 2700 Menschen fassende Avery Fisher Hall im New Yorker Lincoln Center. Dass ich in einer der hinteren Reihen eingeschlafen bin, lag wirklich nicht an ihr. Ich war einfach sehr, sehr müde.

In der Oscarnacht gebe ich mir eine zweite Chance. Die Oscar-Verleihung beginnt am frühen Montag um 2.30 Uhr auf Pro Sieben. Im Gegensatz zu den Emmys habe ich zwar keinen einzigen der Nominierten gesehen, denn ginge ich ins Kino, könnte ich ja was im Fernsehen verpassen. Aber wer gewinnt, ist ohnehin egal. Amerikanische Preisverleihungen wie die Emmys und die Oscars sind aus mehreren Gründen auch über etliche Stunden kurzweilig: Die Laudationes sind eher unterhaltsam als staatstragend, und selbst die Dankesreden sind es manchmal, weil viele in Komik geschulte Schauspieler wissen, dass die Zuschauer sonst noch vor der nächsten Werbepause umherzappen werden. Und schließlich werden sie nicht von Thomas Gottschalk moderiert, sondern von lustigen Menschen.

Ellen DeGeneres wird das fantastisch machen. Falls ich doch einschlafe, lasse ich sicherheitshalber eine Aufnahme mitlaufen. In der Avery Fisher Hall wäre das illegal gewesen. Ich halte Sie auf dem Laufenden.

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Michael, 24. Februar 2007, 21:41.

Die Letzten werden die Vorletzten sein

Sieben Wochen nach dem großen Finale zeigt das Erste am Sonntagabend den letzten neuen Tatort mit Dietz-Werner Steck als Kommissar Bienzle, weil die ARD den vorletzten Fall für einen besseren Abschluss der Reihe hält als den eigentlichen letzten.

15 Jahre währte die Ära Bienzle, und ein anderer Kommissar als der gemächliche Schwabe hätte das gleiche Pensum vielleicht in sechs Jahren durchgezogen. Doch mit seinem Abschied scheidet auch eine der letzten Spuren des ursprünglichen Tatort-Konzepts dahin, die Ermittler erkennbar regional zu verankern. Nach uns die Hochdeutschen.

Die private Fanseite tatort-fundus.de würdigt Bienzle zum Abschied mit einem riesigen und sehr schönen Special.

Nachtrag Sonntag, 21.45 Uhr:

Na schön, Bienzle rastete einmal aus, packte einen Verdächtigen am Kragen, schüttelte ihn und schrie ihn an. Betrachtet man die anderen laaaangen 88 Minuten, verabschiedete sich Bienzle mit einem depressiven Kammerspiel, das fast komplett mit trauriger Klaviermusik unterlegt war. Ich bleibe dabei: Hätte man als letzten Bienzle-Tatort auch den letzten gezeigt, wäre das ein würdiger Abschluss gewesen. So leider nicht. Und warum die Folge „Bienzles schwerster Fall“ hieß, weiß ich auch nicht. Er brauchte wie immer nur knapp 90 Minuten, bis der Fall gelöst war.

Kurz vor Schluss sagte übrigens der gefasste Mörder: „Ich bin froh, dass es vorbei ist“. Soso.

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Michael, 24. Februar 2007, 21:41.

Ellen

1995–1996 (ARD); 1997–2000 (RTL). 109-tlg. US-Sitcom von David S. Rosenthal („These Friends Of Mine“; 1994–1995; „Ellen“; 1995–1998).

Single Ellen Morgan (Ellen DeGeneres) wohnt mit ihrem besten Freund Adam Greene (Arye Gross) in einer Zweier-WG. Sie ist meistens guter Laune und kann nicht mehr aufhören zu reden, wenn sie einmal angefangen hat. Sie springt von einem Thema zum nächsten, folgt dabei aber immer einem roten Faden. Oder verheddert sich vielmehr darin. Ihre weiteren Freunde sind Holly (Holly Fulger) und Adams Freundin Anita (Maggie Wheeler; beide nur in der ersten Staffel) sowie ab der zweiten Staffel Paige Clark (Joely Fisher). Ellen hat einen Buchladen, in dem außer ihr der faule Joe Farrell (David Anthony Higgins) und die schrille Audrey Penney (Clea Lewis) arbeiten, die außerdem Ellens nervende Nachbarin ist. Als Adam in der dritten Staffel ins Ausland zieht, wird Ellens Cousin Spence Kovak (Jeremy Piven) ihr neuer Wohnpartner. Spence beginnt eine Beziehung mit Ellens bester Freundin Paige. Am Ende der vierten Staffel bemerkt Ellen, dass sie lesbisch ist, und hat ihr Coming-out.

Zu Beginn der zweiten Staffel wurde die Serie in den USA umbenannt, bei Wiederholungen liefen alle Folgen als „Ellen“. Bei uns liefen alle Folgen als Ellen, die ersten 62 dienstags um Mitternacht in der ARD, die weiteren zeigte RTL täglich um 0.30 Uhr, später auch im Vormittagsprogramm. Mit dem Coming-out der Serienfigur in Folge 84 schrieb die Ellen Fernsehgeschichte. Es war im Vorhinein groß angekündigt worden, als auch Darstellerin Ellen DeGeneres ihre Homosexualität öffentlich machte. Ellen war damit die erste Serie mit einer offen homosexuellen Hauptdarstellerin.

Schmidt auf der Kippe

Der Ladenschluss weicht immer mehr auf, ein Rauchverbot in öffentlichen Einrichtungen und Gaststätten ist plötzlich sehr wahrscheinlich, und sogar das Fernsehprogramm wird besser. Es gibt also immer weniger Gründe auszuwandern, was das Ende für eine erfolgreiche Dokusoap bedeuten könnte.

Eine Frage bleibt: Gelten auch Fernsehstudios als öffentliche Einrichtungen? Und wenn ja, werden wir Helmut Schmidt dann nie mehr im Fernsehen sehen? Das wiederum wäre schade.

Michael, 23. Februar 2007, 23:32.

Goodbye Deutschland — Die Auswanderer

Seit 2006 (Vox). Dokusoap, die Familien auf dem Weg in ein neues Leben in einem anderen Land begleitet.

Lief zunächst einstündig dienstags kurz nach 21.00 Uhr, seit Sommer 2007 doppelt so lang und schon um 20.15 Uhr.

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