1983–1986 (ZDF). 85-tlg. US‑Puppenserie von Jim Henson („Fraggle Rock“; 1983–1988).
Unter der Werkstatt des exzentrischen Erfinders Doc (Hans-Helmut Dickow) liegt Fraggle Rock, eine eigene Welt, die von fröhlichen kleinen Wesen namens Fraggles bewohnt wird. Doc hat keine Ahnung davon, doch sein Hund Sprocket sieht die Fraggles regelmäßig aus einem kleinen Loch in der Wand hervorschauen. Natürlich kann er es niemandem erzählen, und so sehr er sich diesbezüglich auch um Aufmerksamkeit bemüht, nimmt ihn Doc nicht wirklich ernst. Der mutige Gobo ist der Anführer der Fraggles, die anderen sind die nimmermüde Red mit den zwei roten Zöpfen, ihre beste Freundin Mokey, eine verträumte Künstlerin, der Zauderer Wembley und der ängstliche Langweiler Boober. Er trägt eine Mütze, und die Haare hängen ihm so weit über die Augen, dass er das drohende Unheil, das ihn ständig beunruhigt, wenigstens nicht sehen muss.
Das Loch zur Werkstatt hat in der ersten Folge Gobos abenteuerlustiger Onkel Matt entdeckt und sich sogleich auf die Reise in die Außenwelt gemacht. Von unterwegs schreibt er Postkarten für die Fraggles an Docs Werkstatt. Doc weiß mit dem Adressaten natürlich nie etwas anzufangen und wirft sie in den Mülleimer, wo Gobo sie unter Einsatz seines Lebens und auf der Hut vor Sprocket herausfischt. Auf den Karten schildert Matt seine Forschungsergebnisse im Reich der merkwürdigen Zweibeiner, die z. B. Wasser vom Himmel holen können, indem sie eine umgedrehte Schüssel an einem Stock in die Luft halten. Mit den Fraggles zusammen leben in deren Höhlensystem die Doozer, eifrige Winzlinge, die den ganzen Tag Türme und Brücken bauen. Unentwegt. Und unermüdlich.
Die Fraggles ernähren sich von zwei Dingen: Radieschen, die im benachbarten Garten wachsen, der von den riesigen, unfreundlichen Gorgs Pa, Ma und Junior bewohnt wird, und deren Ernte entsprechend gefährlich ist, und von den Bauten der Doozer. Den Doozern macht es nichts aus, dass dauernd ihre Arbeit gefressen wird, denn dadurch haben sie Platz für neue Bauwerke. Alles außerhalb ihres eigenen Reichs ist den Fraggles ein großes Rätsel. Was Matts Postkarten nicht beantworten, versuchen sie selbst zu entschlüsseln. Das gelingt ihnen nicht immer. So bemühen sie sich vergeblich, dieses helle Ding zu fangen, das regelmäßig in ihrem Teich schwimmt (der Mond). Bei den wirklich wichtigen Fragen des Lebens konsultieren die Fraggles die allwissende Müllhalde Marjorie. Doch um zu ihr zu gelangen, müssen sie den Garten der Gorgs durchqueren.
Die unbeschwerte Serie galt als der Nachfolger der Muppet Show, richtete sich jedoch an ein jüngeres Publikum und hatte mit ihr nicht wirklich etwas zu tun, außer dass alle Puppen von Jim Henson stammten. 1987 entstand außerdem eine Zeichentrickversion. Die Szenen mit Hans-Helmut Dickow, dem einzigen wiederkehrenden Menschen in der Serie, wurden speziell für Deutschland gedreht (die Rolle wurde in jedem Land mit einem einheimischen Schauspieler besetzt, im Original spielte sie Gerry Parks), auch die Erlebnisse von Onkel Matt waren jeweils in den Ausstrahlungsregionen neu gedreht worden. Die Fraggles erzählten oft pädagogische Geschichten über Freundschaft, Toleranz und Mut. Die Artenvielfalt unter und über der Erde zeigte, dass ein friedliches Zusammenleben möglich, zugleich aber Vorsicht nötig ist. In der Folge „Der Doozer-Wettstreit“ spalten sich die Doozer in zwei Lager auf und bauen fortan um die Wette, immer darauf bedacht, die Besten zu sein. Das Resultat: Den Fraggles schmecken die Bauten nicht mehr. Die Lehre: Konkurrenzdenken ist doof. Dazu wurden in jeder Folge mehrere Lieder gesungen (denn wenn irgendwann mal kein Fraggle mehr singt, geht in der Höhle das Licht aus). Im Titelsong heißt es: „Sing und schwing das Bein / Lass die Sorgen Sorgen sein / In das Lied stimm ein / So nach Fraggle-Art“, und im Schlusslied wurde empfohlen: „Hat’s dir nicht gefallen, dann bohr dir doch ein Loch ins Knie. Denn manchen kann man’s recht oft tun, doch allen eben nie.“
Die halbstündigen Folgen liefen am Wochenende nachmittags. Elf Originalfolgen wurden nicht gezeigt.