Achtung! RTL II Kamera

1999 (RTL 2). Show, in der Prominente hereingelegt und mit versteckter Kamera gefilmt wurden.

Lockvogel war Pit Weyrich, Moderatorin zunächst Saskia Valencia, nach wenigen Monaten übernahm Bärbel Schäfer. Die einstündigen Folgen liefen am frühen Sonntagabend, zeitweise auch dienstags zur Primetime.

Achtung Probe!

1968–1969 (ZDF). 6-tlg. dt. Musik-Comedyserie mit Max Strecker, Regie: Hermann Feldhoff und Dieter Wendrich.

Max Greger und sein Orchester, darunter der Trompeter Fredy Brock, proben, musizieren und lösen Turbulenzen aus.

Die halbstündigen Folgen liefen etwa monatlich im Vorabendprogramm und boten Greger und seinen Musikern eine Plattform für ihre Musik, aber auch für ihr komisches Talent. Ernst nahm sich in dieser Reihe niemand.

Achtung, lebende Tiere!

1993–1997 (ZDF). „Szenen aus unserer Gesellschaft“. Tiermagazin, das sich brisanter Themen wie des Transports und der Käfighaltung von Tieren, Tierversuche oder vom Aussterben bedrohter Arten annimmt.

Volker Arzt moderierte 1993 die ersten acht Sendungen, 1995 löste Petra Gerster ihn ab. Das Magazin lief mittwochs um 21.00 Uhr. Autor der meisten Beiträge war Manfred Karremann, der mit seinen kritischen Berichten häufig Wirbel auslöste und 1997 die Goldene Kamera für seine Arbeit erhielt. Negativ in die Schlagzeilen kam die Sendung durch einen Beitrag eines anderen Mitarbeiters am 27. März 1997, der angeblich rechtswidrige Praktiken bei der Jagd auf Eisbären in Kanada anprangerte. Die Jägerzeitschrift „Wild und Hund“ wies dem Autor nach, dass der gezeigte Eisbär nicht, wie behauptet, von einem trophäengeilen amerikanischen Jagdtouristen, sondern von einem Eskimo erlegt wurde. Das ZDF überprüfte daraufhin das Material, stellte fest, dass es tatsächlich gefälscht war, und trennte sich von dem Autor des Beitrags.

Achtung, Kunstdiebe

1979 (ZDF). 13-tlg. dt. Reporterserie von Reinfried Keilich, Regie: Ulrich Stark und Manfred Seide.

Der Zeitungsreporter Peter Kohlhoff (Wilfried Klaus) und sein Fotograf Gerd Wieland (Heinz Baumann) recherchieren gemeinsam mit der Kunstexpertin Helga Sladkovicz (Renate Schröter) für eine Artikelreihe über Kunstdiebstähle. Dazu treiben sie sich in Kunsthallen, Museen und Aktionen herum.

Die 25-minütigen Folgen liefen montags am Vorabend. Die Hauptdarsteller Klaus und Baumann waren später in SOKO 5113 ein wesentlich unterhaltsameres Gespann.

Achtung! Klassik

1990–2000 (ZDF). Einstündige Musiksendung mit Justus Frantz, der Gäste aus dem Bereich der Klassik begrüßte.

Das Konzept beruhte darauf, klassische Musik möglichst populär darzustellen und dadurch viele Zuschauer anzusprechen. Das gelang nur zum Teil. Nach zehn Jahren stellte das ZDF die Reihe mangels Quoten ein, aber Frantz meinte zum Abschied: „Wer hätte gedacht, dass wir überhaupt zehn Jahre durchhalten würden!“ 1993 hatte er für die Sendung die Goldene Kamera erhalten.

Das ZDF zeigte die Sendung an Feiertagen um 19.15 Uhr. Die Idee wurde später samt Ausrufezeichen in Klassisch! wiederbelebt.

Achtung, Klappe!

1986–1993 (ARD). „Kinder als Reporter“. Halbstündige Dokumentationsreihe von Kindern für Kinder. In der ersten Folge erkunden sie den Münchner Hauptbahnhof, später geht es u. a. in die Semperoper, auf den Jahrmarkt, auf die Zugspitze oder zum Bremer Sechstagerennen.

Die Exkursionen waren 25 Minuten lang und liefen donnerstags nachmittags.

The Swan

2004 (ProSieben). Vorher-Nachher-Realityshow mit Verona Pooth.

Kandidatinnen und Kandidaten, die sich für hässlich halten, unterziehen sich einer Generalüberholung, um sich anschließend für schön zu halten. Pro Sieben verbindet das mit einem Wettbewerb, denn am Ende werden die Schönsten gekürt. Zwei Monate lang bekommen alle Teilnehmer persönliche Betreuer, Ärzte und Berater zur Seite gestellt, werden gesund ernährt, mental trainiert, neu frisiert und schönoperiert. Während dieser Phase ist es ihnen verboten, in den Spiegel zu sehen, damit sie den langsamen Prozess nicht verfolgen können, sondern erst am Ende die plötzliche Veränderung sehen und unter Tränen „Oh mein Gott, ich bin ja so hübsch!“ ausrufen, falls sie dann noch Tränendrüsen haben. Dem Zuschauer wurde die Verwandlung immer wieder durch Vorher-Nachher-Bilder vor Augen geführt, die allerdings vor allem illustrierten, dass man ungeschminkt im grauen Schlabberschlafanzug deutlich weniger attraktiv aussieht als mit Make-up und im Abendkleid.

The Swan beruhte auf dem gleichnamigen Erfolgsformat aus den USA und setzte dies fast originalgetreu um. Nach einer heftigen öffentlichen Diskussion über die Welle von Schönheits-OP-Shows, die zu jener Zeit das deutsche Fernsehen entstellten (Beauty Queen, Schönheit um jeden Preis), und Warnungen der Landesmedienanstalten strahlte Pro Sieben die Show dienstags nicht wie geplant um 20.15 Uhr, sondern erst um 21.45 Uhr aus. Außerdem hatte eine Auftaktshow mit Vorberichten in der Primetime nicht die erhofften Quoten erzielt. Die eigentliche Reihe brachte dann aber befriedigende Zuschauerzahlen für den Sender.

Die Moderatorin hieß früher Verona Feldbusch, hatte sich durch Heirat aber einer Namensüberholung unterzogen.

Abenteuer im hohen Norden

1975 (DFF 2). 5-tlg. ital.-jugoslaw. Abenteuerserie von Angelo d’Allessandro nach dem Buch von Jack London („La mia grande avventura“; 1973).

Ende des 19. Jh. träumt eine Gruppe von Goldgräbern vom großen Reichtum und macht sich auf den Weg nach Dawson City am Klondike, an der Grenze zwischen Kanada und Alaska. Jack London (Orso Maria Guerrini) führt die Expedition, ihm folgen der Jäger Jim Goodmann (Hussein Cokič), der Buchhalter Fred Thompson (Arnaldo Bellofiore), der Zimmermann Merritt Sloper (Carlo Gasparri), der Abenteurer Matt Gustavsson (Andrea Checchi) und der Hund Buck. Der Weg ist weit, beschwerlich und teilweise kaum begehbar, die kalte Witterung und hungrige Wölfe machen den Goldgräbern ebenfalls zu schaffen. Die meisten erreichen das Ziel nicht, einige geben auf, andere erfrieren. Nur Jack und Jim und mit ihnen nun der Wolfshund „Wolfsblut“ schaffen es bis nach Dawson. Doch selbst dort gehen die Probleme weiter: Es ist noch kälter, und der Skorbut geht um.

Die 45-Minuten-Folgen liefen mittwochs zur Primetime. Wenige Wochen später lief die Serie auch in Südwest 3 und 1976 im Ersten Programm.

Die Abenteuer des Monsieur Vidocq

1971–1976 (ARD). 13-tlg. frz. Abenteuerserie von Georges Neveux, Regie: Marcel Bluwal und Pierre Goutas („Les nouvelles aventures de Vidocq“; 1971–1973).

Der ehemalige Verbrecher François Vidocq (Claude Brasseur) hat die Seiten gewechselt und ist zum Chef der französischen Kriminalpolizei Sûreté ernannt worden. Er arbeitet jetzt im Auftrag des Justizministers, sein früherer Widersacher Flambart (Marc Dudicourt) ist nun sein Kollege. Verständlicherweise widerwillig. Die alten Kontakte, u. a. zu Henri Desfossés (Jacques Seiler), pflegt Vidocq weiterhin; sie helfen ihm bei der Lösung manchen Falles. Baronesse de Saint-Gely (Danièle Lebrun) ist seine Bewunderin.

Fortsetzung der Serie Vidocq, in der Bernard Noël die Titelrolle gespielt hatte. Nach dessen Tod im September 1970 beschloss Regisseur Bluwal, auch die anderen Rollen neu zu besetzen. Lediglich Jacques Seiler war in beiden Serien dabei. Wie schon der Vorgänger orientierte sich auch die Neuauflage an historischen Begebenheiten, um der Unterhaltung willen wurde aber einiges hinzugedichtet.

Der bekehrte François Eugène Vidocq (1775–1857) gilt als Erfinder der modernen Verbrechensbekämpfung, ihm wird u. a. die Einführung der Kriminalstatistik zugeschrieben. 1811 wurde er Chef der Sûreté und befehligte eine Truppe, die er zu großen Teilen aus anderen früheren Gaunern rekrutierte. Vidocq schrieb später seine Memoiren, die bereits mehrfach fürs Kino verfilmt wurden, u. a. 1946 mit George Sanders in der Hauptrolle, und auf denen auch die beiden Fernsehserien basierten.

Die Folgen dauerten eine knappe Stunde. Die ersten sechs liefen 1971 alle 14 Tage samstags um 20.15 Uhr, die weiteren einige Jahre später im regionalen Vorabendprogramm.

Die Abenteuer des Hiram Holliday

1961–1968 (ARD). 26-tlg. US-Comedyserie nach den Kurzgeschichten von Paul Gallico („The Adventures Of Hiram Holliday“; 1956–1957).

Der Zeitungskorrektor Hiram Holliday (Wally Cox) bekommt von seinem Arbeitgeber eine Reise um die Welt geschenkt. Der Reporter Joel Smith (Ainslie Pryor) begleitet ihn. Unterwegs bestehen die beiden viele Abenteuer, deren Bewältigung dank Hiram kein Problem ist. Er ist zwar klein und schmächtig, trägt altmodische Anzüge und eine Nickelbrille, weiß und kann aber einfach alles. Er beherrscht alle wichtigen Kampfkünste und spricht außer Mittelassyrisch jede Sprache. Auch in der eigenen drückt er sich sehr gewählt aus. Als Waffe benutzt er gegebenenfalls seinen Regenschirm, den er immer bei sich trägt. Sein Gegner ist in einigen Folgen der Unterweltboss Monsieur Cervaux (Sebastian Cabot).

Die halbstündigen Folgen liefen im regionalen Vorabendprogramm.

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