Fünf Freunde

1978–1979 (ZDF). 26-tlg. brit. Jugendserie nach den Büchern von Enid Blyton („The Famous Five“; 1977).

Während die Geschwister Julian (Marcus Harris), Dick (Gary Russell) und Anne Kirrin (Jenny Thanisch) mit ihrer Cousine George (Michelle Gallagher) ihre Ferien bei Onkel Quentin (Michael Hinz) und Tante Fanny (Sue Best) verbringen, erleben sie zahlreiche Abenteuer. Sie werden in irgendwelche Verbrechen hineingezogen und schleichen so lange durch unterirdische Gänge, bis der Fall gelöst ist. Julian ist der Älteste und Anführer, er handelt mutig und durchdacht. Sein jüngerer Bruder Dick nimmt alles locker und agiert manchmal unüberlegt. George heißt eigentlich Georgina, hasst diesen Namen aber. Sie wäre sowieso lieber ein Junge und fühlt sich genauso mutig wie Julian. Anne ist die Jüngste, schüchtern und ängstlicher, schließt sich aber trotzdem immer an. Der Fünfte im Bunde ist Georges Hund Timmy. In den Fällen geht es um dunkle Verließe und verborgene Schätze, und meistens werden die Fünf irgendwann von den Ganoven gefangen und eingesperrt. Diese Ganoven sind leicht erkennbar: Es sind die unrasierten, unhöflichen Männer, die sich am Ende problemlos von Kindern für dumm verkaufen lassen.

Die halbstündigen Folgen liefen samstags im Nachmittagsprogramm. Von den 21 Fünf-Freunde-Büchern von Enid Blyton wurden 18 für diese Serie verfilmt, acht davon als Doppelfolgen. Ein Buch soll deshalb nicht verfilmt worden sei, weil das Abenteuer anderen zu sehr ähnelte. Aber vermutlich war das nur ein Missverständnis, und es wurde abgelehnt, weil es allen anderen nicht genug ähnelte.

Und das war der Titelsong, der sich von dem auf den Hörspielcassetten deutlich unterschied: „Wann immer sich ein Abenteuer lohnt / Angst und Schrecken kennen wir nicht, denn das sind wir gewohnt / Wo immer ein Rätsel zu lösen ist / hoch in dem alten Schloss oder im Schmugglernest / Fünf Freunde, das sind wir / Julian, Dick und Anne, George und Ti-Himmy, der Hund / Fünf Freunde, das sind wir / Wir kommen schnell herbei, wann immer ihr es wollt / und schon sind wir da-ha-ha-ha.“

Conor, der Kelte

2000 (RTL). 13-tlg. US-Fantasyserie von Ron Koslow und Shaun Cassidy („Roar“; 1997).

Im fünften Jahrhundert bekämpfen sich die keltischen Clans in Irland, denen seitens des Römischen Imperiums weitere Gefahr droht. Der 20-jährige keltische Prinz Conor (Heath Ledger) wird nach dem Mord an seiner Familie zum Anführer gegen die Römer. Zu seiner Gruppe gehören sein Mentor Fergus (John Saint Ryan), der junge Zauberer Tully (Alonzo Greer) und die geflohene Sklavin Catlin (Vera Farmiga). Ihre Hauptgegner sind Longinus (Sebastian Roche), ein 400 Jahre alter Römer, der durch einen Fluch noch am Leben ist, und dessen Geliebte Queen Diana (Lisa Zane).

Die einstündigen Folgen liefen sonntags nachmittags.

Dr. Stefan Frank — Der Arzt, dem die Frauen vertrauen

1995–2001 (RTL). 104-tlg. dt. Arztserie von Gerhard B. Wenzel.

Der verwitwete Frauenarzt Dr. Stefan Frank (Sigmar Solbach) übernimmt in München die Praxis seines Vaters Eberhard (Hans Caninenberg), und damit auch die kratzbürstige Haushälterin Martha Brunnacker (Erna Wassmer), die Schwester von Louis (Alfons Biber). Dr. Frank ist ein freundlicher, ausgeglichener, verständnisvoller, entschlossener Sonnyboy, der immer den Überblick behält und den Ernst einer Lage erkennt. Sonst würden ihm die Frauen ja nicht vertrauen. Martha tut sich mit dem neuen Arzt zunächst schwer, der ihr doch tatsächlich verbietet, Rezepte auszustellen! Dr. Frank stellt zudem noch die junge Sprechstundenhilfe Marie-Luise Flanitzer (Christiane Brammer) ein. Irene Kadenbach (Claudia Wenzel) war früher Franks Freundin und arbeitet heute als Verwaltungschefin in der Privatklinik von Dr. Ulrich Waldner (Hartmut Becker), einem alten Studienfreund von Stefan Frank. Sie ist jetzt mit Konsul Kadenbach (Wolfgang Wahl) verheiratet, der Hauptaktionär von Waldners Klinik ist. Waldners Frau ist Ruth (Dorothée Reize). Stefan macht Schwester Eva (Irina Wanka) aus der Klinik einen Heiratsantrag, den sie annimmt. Kurz vor der Hochzeit stirbt sie während der Operation an einem Hirntumor. Stefan beginnt eine freundschaftliche Beziehung zu der Tierärztin Dr. Susanne Berger (Daniela Strietzel), doch auch mit Dr. Bea Gerlach (Sabine Petzl; ab Frühjahr 1996: Isabelle von Siebenthal) kommt er sich näher. Er heiratet sie im September 1997. Die beiden adoptieren das siebenjährige Waisenkind Iris (Jana Kilka). Beas Schwester Katja (Astrid Lübbe) ist mit dem Zivi Julian (Andreas Elsholz) zusammen. Konsul Kadenbach stirbt, seine Frau erbt, zieht in eine Villa und heiratet heimlich den Schönheitschirurgen Dr. Christian Roehrs (Siemen Rühaak). Dr. Ulrich Waldner leidet an Depressionen und erschießt sich. Die Ehe von Bea und Stefan scheitert, als Bea einer Sekte hörig wird. Später lernt Frank seine Halbschwester Laura (Cecilia Kunz) kennen, von der er bis dato nichts wusste, und die sich bei ihm einquartiert. Sophie Peters (Marion Mitterhammer) wird Stefans neue Freundin und zieht mit ihren Kindern David (Max Alberti) und Daniela (Kristin Schleicher) in seine Villa. Marie-Luises Freund ist Dr. Tim Eckert (Oliver Mommsen). Der fällt ins Koma, wacht aber wieder auf. Im September 2001 heiraten Sophie und Stefan schließlich und Marie-Luise fängt den Brautstrauß.

Nach dem großen Sat.1-Erfolg Der Bergdoktor nahm sich RTL diesen zum Vorbild und verfilmte mit Dr. Stefan Frank ebenfalls einen Groschenroman – und hatte mit der daraus resultierenden Schnulze ebenfalls jahrelang montags um 20.15 Uhr Erfolg. Ab Mai 2000 lief die Serie mittwochs um 20.15 Uhr, außerdem über Jahre als Wiederholung am Vormittag. Immer, wenn die Serie zu Ende ging, fing sie gleich am nächsten Tag wieder von vorn an. Aber kündigten ja schon die ersten Worte des Titelsongs an: „Eine Ende kann ein Anfang sein.“ Das Lied hieß „Alles, was du willst“ und war von Roland Kaiser.

Zur See

1977 (DFF1). 9-tlg. DDR-Abenteuerserie von Eva Stein, Regie: Wolfgang Luderer.

Die M.S. Fichte ist ein Frachtschiff der DDR. Zur Besatzung gehören Kapitän Carsten (Horst Drinda), der Technische Offizier Paul Weyer (Günter Naumann), der Bootsmann (Jürgen Zartmann), Smutje Thomas (Günter Schubert), der Koch (Bernd Storch), der Erste Offizier (Wilfried Pucher) und Matrose Willi (Willi Schrade). Sie bereisen ferne Länder, leiden aber auch unter der Enge an Bord und der langen Trennung von ihren Familien.

Erstmals brach das DDR-Fernsehen mit dem Tabu, eine Handlung an exotische Schauplätze zu verlegen, die für die Zuschauer völlig unerreichbar waren und so nur unnötig Träume wecken würden. Natürlich war der erhobene Zeigefinger des Sozialismus immer mit dabei, auch am anderen Ende der Welt, aber die Serie war nicht nur bei den Parteioberen, sondern auch den Zuschauern außerordentlich beliebt: Die erste Schauspielergarde war an Bord und hatte (anders als ihre kapitalistischen TraumschiffKollegen später) neben attraktiven Kulissen auch unterhaltsame und realistische Drehbücher. Gefilmt wurde unter anderem in Kuba und natürlich an Bord eines echten DDR-Frachtschiffs. Das stellte sich aber als so kompliziert heraus, dass die Serie trotz des Erfolgs nicht fortgesetzt wurde.

Jede Folge war 60 bis 75 Minuten lang und lief freitags um 20 Uhr. Die gleiche Crew wechselte später vom Schiff ins Flugzeug: Treffpunkt Flughafen.

Treffpunkt Flughafen

1986 (DFF1). 8-tlg. DDR-kubanische Fernsehserie von Gert Billing und Manfred Mosblech, Regie: Manfred Mosblech.

Werner Steinitz (Günter Naumann) ist Pilot eines Flugzeuges der DDR-Fluggesellschaft Interflug. Zu seiner Besatzung gehören sein bester Freund, der Co-Pilot Paul Mittelstedt (Walter Plathe), Navigator Jürgen Graf (Jürgen Zartmann), Bordingenieur Karlheinz Adler (Günter Schubert) und die Stewardessen Li Tham (Pham Thi Thanh), Karin Mittelstedt (Regina Beyer) und Viola Vallentin (Marijam Agischewa). Gemeinsam fliegen sie nach Angola, in die Sowjetunion, nach Nicaragua und Kuba. Ihr Berufsalltag ist anstrengend, aber auch aufregend.

Die Serie variierte das Thema Fernweh, das in Zur See zuvor sehr erfolgreich war, in der Luft. Auch die Darsteller der Mannschaft waren größtenteils identisch.

Die Folgen waren etwas länger als eine Stunde und liefen sonntags um 20 Uhr.

Geschichten übern Gartenzaun

1982–1985 (DFF1). 14-tlg. DDR-Familienserie von Ursula Damm-Wendler und Horst Ulrich Wendler, Regie: Horst Zaeske.

Claudia Hoffmann (Monika Woytowicz; 2. Staffel: Angelika Neutschel) ist die Neue in der Dresdner Kleingartenanlage Ulenhorst. Andere Mitglieder sind Elfriede (Helga Göring) und Florian Timm (Herbert Köfer) mit Sohn Heiko (Hans-Georg Körbel), Manfred Schubert (Manfred Richter), Dr. Müller (Dorit Gäbler), Mary (Doris Abesser) und Friedhelm Kunze (Rolf Herricht) mit Sohn Holger (Jörg Heinrich), Petra Schneider (Uta Schorn), Walfried Fiedler (Günter Schubert) und Opa Treuholz (Adolf Peter Hoffmann). Die Eckpunkte der Geschichten sind Pflanzen, Kleintiere und Alltagsereignisse im Lauf der Jahreszeiten. In der zweiten Staffel drei Jahre später (jetzt unter dem Titel Neues übern Gartenzaun) sind Opa Treuholz und Friedhelm Kunze tot, Claudia ist mit Manfred Schubert verheiratet, und Petra und Heiko Timm sind jetzt ebenfalls ein Ehepaar.

Hauptdarstellerin Monika Woytowicz musste in der zweiten Staffel ausgetauscht werden. Sie war 1983 in die Bundesrepublik übergesiedelt. Die einstündigen Folgen liefen freitags um 20.00 Uhr.

Schwestern

1990 (ProSieben). 13-tlg. US-Schwesternserie von Aaron Spelling und Douglas S. Cramer („Nightingales“; 1989).

Die Krankenschwesternschülerinnen im Wilshire Memorial Hospital in Südkalifornien wissen, dass es Wichtigeres im Leben gibt, als Menschenleben zu retten. Sex zum Beispiel. Oder wenigstens Aerobic. In jedem Fall häufiges Umziehen. Sie tun dies im „Nightingale House“ und haben oft schon Erstaunliches erlebt: Bridget Loring (Susan Walters) hat gegen einen Ganoven ausgesagt und lebt nun dank eines Zeugenschutzprogrammes mit neuer Identität; Samantha „Sam“ Sullivan (Chelsea Field) ist eine trockene Alkoholikerin, die nebenbei als Tänzerin arbeitet, um ihre Tochter Megan (Taylor Fry) zu unterstützten. Außerdem dabei: Die Blondine Allyson Yates (Kim Ulrich), das naive Landei Rebecca „Becky“ Granger (Kristy Swanson) und die Latino-Schönheit Yolanda „Yo“ Puente (Roxann Biggs). Schuldirektorin Christine Broderick (Suzanne Pleshette) versucht, die Dinge unter Kontrolle zu halten, ist selbst aber immer noch in ihren Ex Dr. Paul Petrillo (Gil Gerard) verliebt. Wenigstens sorgen Oberschwester Leonore Ritt (Fran Bennett) und Personalchef Dr. Garrett Braden (Barry Newman) für etwas Disziplin.

Je einstündiger Trash aus dem Hause Spelling.

Sergeant Madigan

1975–1979 (ARD). 4-tlg. US-Krimireihe („The … Beat“; 1972).

Sergeant Dan Madigan (Richard Widmark) ist ein desillusionierter Einzelgänger, dem nur sein Job wichtig ist. Auch bei seinen Ermittlungen für die New Yorker Polizei arbeitet er allein.

Jede Folge hatte Spielfilmlänge. Der TV-Reihe war 1968 der Kinofilm „Nur noch 72 Stunden“ vorausgegangen, den die ARD 1973 zeigte. Darin spielte Widmark ebenfalls die Rolle des Madigan. Am Ende dieses Films starb Madigan. Egal.

Inspektor Morse

1989–1990 (DFF). 7-tlg. brit. Krimiserie nach den Romanen von Colin Dexter („Inspector Morse“; 1987–2000).

Chief Inspektor Morse (John Thaw) ist Junggeselle, liebt Wagner und Bier und verschweigt seinen Vornamen („Ich benutze ihn nicht, meine Eltern waren doof“). Mürrisch, gemächlich und häufig auf Umwegen löst er knifflige Mordfälle, aber noch lieber knifflige Kreuzworträtsel. In seinem roten 1960er Mark 2 Jaguar fährt er mit seinem gegensätzlichen Partner Robbie Lewis (Kevin Whately) durch die Straßen von Oxford. Ihr Chef ist Chief Superintendent Strange (James Grout), als Pathologen dienen Max (Peter Woodthorpe) und Dr. Grayling Russell (Amanda Hilwood).

In Großbritannien war Inspektor Morse ein großer Erfolg und brachte es auf über 33 zweistündige Folgen, bis Morse schließlich 2000 starb. Autor Colin Dexter, der die Hobbys seines Helden teilte, tauchte wie Hitchcock in seinen Filmen in fast jeder Folge kurz auf. Die Titelmelodie basiert auf dem Morsecode für MORSE. Und der ungenutzte Vorname lautet Endeavour. Das steht in einem der Romane.

Täter unbekannt

1972 (DFF1). 5-tlg. DDR-Krimireihe von Ulrich Waldner, Regie: Bernhard Stephan.

Der erfahrene Oberleutnant Reichenbach (Erwin Geschonnek) und der junge Hauptmann Jonisch (Jürgen Hentsch) lösen Kriminalfälle. Diesmal geht es nicht – wie vorher fast ausschließlich in DDR-Krimiserien – um aus dem Westen importierte, sondern hausgemachte Delikte: Einbruch, Raub, Sexualmord und Betrug. Partner der Serie war das Ministerium des Inneren.

Wegen mangelnden Zuschauerinteresses wurde die Serie vorzeitig abgesetzt. Sie lief bis dahin donnerstags um 20.00 Uhr.

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