Prominent!

Seit 2006 (Vox). Promi-Magazin mit Constanze Rick. Lief zunächst donnerstags um 22.10 Uhr nach dem Spielfilm, ab Frühjahr 2007 sonntags etwa zur gleichen Zeit und ab Herbst 2009 zusätzlich werktäglich um 15.30 Uhr.

Das RTL-Lachjournal

Ob den Redakteuren des RTL-Nachtjournals vergangene Nacht klar war, dass ihre Sendung nicht mehr (ich wiederhole: nicht mehr) zur Übertragung des Deutschen Comedypreises gehörte?

Der unvollständige Bericht über die unvollständige Zusammenstellung des Kabinetts war mit einer Musik unterlegt, die man eher bei Benny Hill erwartet hätte, und ein Ausblick auf die Zeitumstellung am Wochenende (großes journalistisches Thema!) bestand im Wesentlichen aus einer Straßenumfrage, die vier Antwortmöglichkeiten vorgab:


Screenshot: RTL
 
Das Bangen um die Zukunft der deutschen Comedy kann man getrost vertagen, solange beim RTL-Nachtjournal Redakteure arbeiten, die so bumskomische Einfälle haben, hahaha. Bleibt nur noch das Bangen um die Zukunft der Nachrichten.

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Michael, 24. Oktober 2009, 16:41.

Kommen ein Bauer und eine Nonne zur Frau Doktor…

Nachdem Das Duell im Ersten nun schon seine dritte Sendung hinter sich hat, weiß ich immer noch nicht so recht, welches Fazit ich ziehen soll. Herrje, es ist halt ein Quiz. Das ist zum Zuschauen und Mitraten ganz unterhaltsam, aber das Rad oder das Vorabendprogramm werden damit auch nicht neu erfunden.

Dennoch ergeben sich aus den ersten Sendungen einige Beobachtungen.

Zuerst sei für alle, die die Sendung noch nicht gesehen haben, weil sie sich vom ARD-Vorabendprogramm verabschiedet haben, seit sie gemerkt haben, dass die tolle Sache mit Türkisch für Anfänger offenbar ein Versehen war, kurz erläutert, was in der Sendung passiert: Da steht ein Moderator vor zwei Kandidaten und stellt ihnen zehn Fragen, und die zwei Kandidaten geben darauf Antworten. Potzblitz. Bei jeder neuen Frage gibt es zehn Punkte mehr für die richtige Antwort als bei der Frage vorher, wodurch man auch noch gewinnen kann, wenn man an den ersten sechs Fragen scheitert, aber die letzten vier richtig beantwortet. Einer der beiden Kandidaten ist jemand, den man aus dem Fernsehen kennt (z.B. Jan Fedder, Jens Riewa oder Elton), und der andere im Prinzip auch. Denn die Zuschauerkandidaten sind derart klischeehaft gecastet, dass man unweigerlich das Gefühl bekommt, sie auch schon in jeder anderen Quizshow gesehen zu haben. Zur Premiere gab’s eine Nonne in Dienstkleidung, dann eine Frau Doktor Hochbegabt und heute einen plattdeutscher Bauer, der noch eine Frau sucht. Zeitweise war ich nicht ganz sicher, wer eigentlich der Prominente sein soll.




Fotos: ARD/Thorsten Jander.
Merken Sie sich diese Bilder gut, falls Sie Moderator Florian Weber mal in einer anderen Show an einer typischen Handbewegung erkennen müssen.

Ein bisschen dreist und zugleich mutig übrigens, gleich in eine der ersten Sendungen Elton einzuladen, der zum Ensemble der Show gehört, von der Das Duell im Ersten eindeutig „inspiriert“ ist. Wie bei Schlag den Raab werden mit jedem Spiel mehr Punkte vergeben, und einige der Aufgaben erinnern sehr an die wechselnden Wissensspielchen, die man auch dort sehen kann. Und das Prinzip, dass derjenige, der langsamer auf den Buzzer haut, die Punkte noch abstauben kann, falls der Schnellere falsch antwortet, moderiert Elton dort sogar selbst. Ganz abgesehen von der Idee, einen Normalo gegen einen Star antreten zu lassen.

Dennoch hielt sich Elton auffallend zurück, ließ keine spitze Bemerkung in diese Richtung fallen und war von den ersten drei Promis diese Woche nicht nur der Schlaueste, sondern auch der Sympathischste. Er sagte seinem Gegner sogar vor, und am Ende gab er ihm 5.000 seiner gewonnenen 20.000 Euro ab. Zwei Tage vorher hatte Jan Fedder, nachdem er verloren hatte, gönnerhaft gleich zweimal proklamiert: „Ich hätte sowieso geteilt.“ Währenddessen erklärte Moderator Florian Weber an dieser Stelle, dass er an dieser Stelle einmal darauf hinweisen dürfe, wer an dieser Stelle gerade an dieser Stelle in Führung liege. Aber vielleicht überlegt er sich für seine zweite Moderationswoche ja an dieser Stelle eine andere Floskel. Abgesehen davon macht er das ganz ordentlich.

Die Sendung selbst ist eigentlich auch akzeptabel, aber zwei Dinge machen sie unspannend: Das Ende ist vorhersehbar. Bei Schlag den Raab ist das Ende völlig offen; ein Matchballspiel muss nicht zwingend die letzte Runde sein, wenn der Zurückliegende es gewinnt und den Matchball abwehrt. Das ist zwar auch beim Duell so, aber wer eine Uhr hat, weiß genau, wann die 25-minütige Sendung zu Ende ist und kann sich ausrechnen, wer wohl die nächste Frage beantworten wird. Ein Problem, an dem auch schon die Schlag-den-Raab-Abwandlung Schlag den Star krankte. (Wenn ich noch öfter Schlag den Raab erwähne, könnte man auf die Idee kommen, das Duell sei würdig, damit verglichen zu werden, insofern lasse ich es ab jetzt.) Und der andere Punkt ist der fehlende Jackpot: Gewinnt der Promi, spendet er sein Geld selbstverständlich einem guten Zweck. Das ist ehrenwert, aber führte man stattdessen einen Jackpot ein, hätte man die Chance, die für heutige Verhältnisse lächerlich mickrige Gewinnsumme von 20.000 Euro wenigstens langfristig und mit ihr die Spannung zu erhöhen.

Das würde natürlich bedeuten, dass man dann die Sendungen auch in der Reihenfolge ausstrahlen müsste, in der sie aufgezeichnet wurden. Und wer will sich schon diesem albernen Zwang unterwerfen.

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Michael, 22. Oktober 2009, 22:49.

Das Duell im Ersten

Seit 2009 (ARD). Halbstündiges Quiz mit Florian Weber.

Ein Zuschauerkandidat und ein Prominenter treten gegeneinander an. Zehn Fragen werden gestellt, und wer schneller auf den Buzzer haut, darf sie beantworten. Antwortet er richtig, bekommt er Punkte; antwortet er falsch, gehen die Punkte an den Gegner. Für die erste Frage sind zehn Punkte ausgesetzt, für die zweite zwanzig, für die zehnte hundert, und den Rest dazwischen können sie sich nun vermutlich erschließen. Bei den Fragen handelt es sich um Wissensfragen aus unterschiedlichen Bereichen; teilweise müssen auch Suchbilder verglichen, Abbildungen erkannt oder zehn Begriffe abwechselnd memoriert werden. Die Gewinnsumme beträgt 20.000 Euro. Gewinnt der Prominente, spendet er das Geld einem guten Zweck.

Läuft dienstags bis freitags offiziell um 18.50 Uhr, fängt aber meistens drei Minuten später an.

Houseinterne Mitteilung

Das Neue ist da:

Michael, 8. Oktober 2009, 22:53.

Bloß kein Knight!

Fällt Ihnen an dem Foto was auf?

Foto: RTL

Richtig: Der Typ ist nicht David Hasselhoff. Das wäre im Normalfall eher ein Vor- als ein Nachteil, aber wenn man schon eine Neuauflage von Knight Rider dreht, ist das irgendwie blöd. Man hat nämlich schon das Original nicht gebraucht. Dieses hat sich jedoch durch Alkohol und Verklärung zum Kult entwickelt, was dem Remake nicht passieren wird.

Die neue Fassung von Knight Rider, mit der RTL heute um 21.15 Uhr beginnt und damit den Abstand zwischen zwei Hälften einer CSI-Doppelfolge auf zwei Wochen ausdehnt, ist nah am Original, zumindest was ihre Qualität angeht. Leider hat sich die Qualität anderer Serien in dem Vierteljahrhundert maßgeblich weiterentwickelt. Und deshalb erwecken nicht nur die kargen, verdorrten Wüstenlandschaften, durch die auch der neue Michael Knight mit seinem Auto rast, den Eindruck, als seien sie dieselben wie damals, sondern auch die kargen, dürren Drehbücher. KITT kann jetzt auch noch seine Form wandeln, was vielleicht dazu dient, ein paar logische Fehler mehr zu kaschieren, aber ein echter Gewinn ist das auch nicht.

Es ist ein bisschen, wie wenn wir damals auf dem Schulhof Colt Seavers oder Thomas Magnum gespielt haben und so getan haben, als seien wir die Stars aus dem Fernsehen: Junge Leute spielen Knight Rider nach. Sie tun das sicher geringfügig professioneller als wir damals, aber auch nicht unterhaltsamer.

Der Pilotfilm läuft heute Abend um bei RTL, die Serienepisoden samstags nachmittags. Natürlich noch nicht ab dieser Woche, sondern erst ab der Woche danach. Man hätte die beiden CSI-Hälften, die nicht weniger sind als der Abschied von Gil Grissom nach acht Jahren, also gar nicht so weit auseinanderzerren müssen, sondern hätte den Film auch noch nächste Woche zeigen können, quasi zum Serienstart. Aber warum sollte die Programmplanung logischer sein als die Serie Knight Rider selbst?

Wer seine Zeit unterhaltsamer verbringen will, sollte sich durch die ausführliche alkoholgetriebene Fehleranalyse der Knight-Rider-Originalserie bei Sprittwoch klicken. Da wird höchst lustig alles auseinadergenommen, was damals schieflief: Zu offensichtliche Stunt-Doubles, Anschlussfehler, erkennbarer Einsatz von Modellautos, schlechte Schnitte und alles, was unlogisch war. Zum Thema Logikfehler steht dort einführend: „OK, eigentlich ist jede Folge ein 45-minütiger Logikfehler. Aber wir konzentrieren uns hier nur auf die wirklich auffälligen Schnitzer. Wenn die Story hakt und alle Gesetze der Physik ignoriert werden, wenn Michael zum Telefonieren mit Devon eine Telefonzelle aufsucht, obwohl KITT 5 Minuten vorher selbst Devon anrufen konnte, dann ist das ein Fall für die Kategorie Logik.“ Es gibt Screenshots, die beweisen, wie sich öde Wüstenlandschaften in Sekundenbruchteilen in grüne Wiesen verwandeln, und es gibt liebevolle Kosenamen für David Hasselhoffs Original-Michael Knight: „Bumskopp fährt in ein Flugzeug. Dieses fängt an zu explodieren, bevor KITT es auch nur annähernd gestreift hat.“

Und das ist der eigentliche Tipp für heute.

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Michael, 8. Oktober 2009, 06:32.

Knight Rider

Ab 8. Oktober 2009 (RTL). 18-tlg. US-Actionserie; Neuauflage der gleichnamigen US-Actionserie aus den 80ern („Knight Rider“; 2008–2009).


Foto: RTL

Michael Knight, bisher bekannt als Mike Traceur (Justin Bruening) und Sohn des legendären Michael Knight (David Hasselhoff), kämpft mit seinem sprechenden Auto KITT, das ungefähr alles kann, und jetzt auch seine Form verändern, gegen das Unrecht. Sie haben ein Team von Wissenschaftlern im Rücken, darunter Michaels Ex- und Vielleicht-bald-wieder-Freundin Sarah (Deanna Russo), deren Vater Charles Graiman (Bruce Davison), der KITT gebaut hat, Billy Morgan (Paul Campbell) und Zoe Chae (Smith Cho), sowie die FBI-Agenten Carrie Rivai (Sydney Tamiia Poitier) und Alex Torres (Yancey Arias).

David Hasselhoff, Star der 80er-Originalserie, spielte selbst nur noch im Pilotfilm der Neuauflage für einen Augenblick mit. Für die eigentliche Serie wollte man ihm keine durchgehende Rolle mehr geben. Die wäre sowieso nur für eine Staffel durchgegangen, dann wurde die Serie auf dem Fernsehfriedhof unter der Erinnerung an das schon ausreichend trashige Original begraben, direkt neben dem früheren Reanimierungsversuch Team Knight Rider.

Nach dem Pilotfilm am Donnerstagabend zeigt RTL die einstündigen Folgen samstags nachmittags.

Team Knight Rider

1997–1998 (RTL). 22-tlg. US-Actionserie von Rick Copp und David A. Goodman („Team Knight Rider“; 1997–1998).

Neuauflage von Knight Rider: Nicht mehr ein Mann und sein Auto, sondern ein fünfköpfiges Team und fünf sprechende Super-Autos kämpfen gegen das Unrecht. Zum Team gehören Kyle Stewart (Brixton Karnes), Jenny Andrews (Christine Steel), Duke DePalma (Duane Davis), Erica West (Kathy Trageser) und Kevin „Trek“ Sanders (Nick Wechsler).

Ungewöhnlich: Die Serie war nur drei Tage nach Beginn der US-Ausstrahlung bereits in Deutschland gestartet. RTL war Koproduzent und hatte die Folgen frühzeitig synchronisieren können. Die Serie endete nach nur einer Staffel, die letzten Folgen liefen in Deutschland noch vor der US-Ausstrahlung. Sendeplatz war Sonntagnachmittag, jede Folge dauerte eine Stunde.

Westen nichts Neues

Geheimagent zu sein bedeutet vor allem, warten zu können. Zu jedem Termin muss man früher kommen, um sicher zu gehen, dass man nicht verfolgt wurde, dass der Treffpunkt sicher ist. Man muss genau studieren, wie gut die Gegenseite vorbereitet ist. Das ist solides Handwerk, aber auch so, als würde man 24 Stunden am Tag beim Zahnarzt im Wartezimmer hocken. Man liest Zeitschriften, trinkt Kaffee, und von Zeit zu Zeit versucht jemand einen umzubringen.

Es fängt ganz nett an, mit einem Off-Erzähler, dessen lapidare Schilderungen ernster Angelegenheiten an Hugh Lauries Roman „Bockmist“ erinnert.

Bei einem Kampf muss man aufpassen, dass man sich nicht die Knöchel bricht, wenn man zuschlägt. Deshalb bin ich ein großer Freund von Toiletten: Jede Menge harter Oberflächen.


Foto: Vox

Abgesehen davon ist die neue Agenten-Action Burn Notice über den Ex-Spion Michael Westen (Jeffrey Donovan) so eine Art A-Team oder Knight Rider der Gegenwart, nur dass sich der Einfluss der Gegenwart in Grenzen hält. Der Protagonist als unerschöpflicher Off-Erzähler, ohne den seit ein paar Jahren keine Serie mehr auszukommen vermag, und ein paar schnelle Schnitte sind alles, was an modernes Fernsehen erinnert. Der Rest ist sehr 80er: Ein obercooler Held, von der Öffentlichkeit verstoßen, kämpft mit der Hilfe von ein paar bedeutungslosen Handlangern für das Gute, und das geht eben oft nur durch das Mittel der Schlägerei. Was heute DNA-Proben und Computerrekonstruktionen für die Problemlösung in Fernsehserien sind, waren damals ja Schlägereien und Verfolgungsjagden. Deshalb wirkt Burn Notice sehr anachronistisch, als sei es eine bisher unentdeckte Idee vom Fernsehfließband des Glen A. Larson, die eben jetzt erst verfilmt wurde. Man würde sich nicht wundern, wenn plötzlich Colt Seavers oder Thomas Magnum für eine Crossover-Episode vorbeischauten.

Das ist nicht unbedingt schlimm, und viele Verfechter der Früher-war-alles-besser-und-im-Fernsehen-sowieso-These werden sich womöglich freuen. Unbedingt haben muss man das natürlich auch nicht. Aber als altmodische Alternative zu den vielen ähnlichen neuzeitlichen Serien ist es schon fast wieder erfrischend.

In den USA läuft bereits die dritte Staffel. Bei uns räumt der Krimi- und Kochsender Woks ab heute wohl schweren Herzens einen der vielen Wiederholungstermine seiner zwei anderen Serien frei und beginnt mit Staffel 1.

Burn Notice, montags um 22.05 Uhr bei Vox.

Michael, 28. September 2009, 06:35.

Burn Notice

Ab 28. September 2009 (Vox). US-Actionserie von Matt Nix („Burn Notice“; seit 2007)


Foto: Vox

Michael Westen (Jeffrey Donovan) war einmal ein Spion im Geheimauftrag der Regierung, bis er aus bisher ungeklärter Ursache „verbrannt“ wurde. Abgeschossen. Ausgemustert. Nicht weiter verwendbar. Diese Ursache und den Verantwortlichen herauszufinden macht sich Michael nun zur langfristigen Aufgabe, dauernd auf der Hut, weil feindliche Spione, und das sind ja jetzt alle, ihn töten wollen. Michael sitzt in Miami fest, wo er in der Zwischenzeit Menschen mit ganz anderen Problemen dabei hilft, z.B. verschwundene Töchter zu finden oder Erpresser abzuwimmeln. Dabei unterstützen ihn seine Ex-Freundin Fiona (Gabrielle Anwar) und sein bester Freund Sam Axe (Bruce Campbell), der Michael eigentlich für das FBI ausspionieren soll. Auch Michaels Mutter Madeline (Sharon Gless) ist eine Anlaufstelle, der man seine Aufwartung persönlich machen muss, denn sie verlässt ihr Haus nicht.

Einsamer-Wolf-Heldenserie nach dem Strickmuster, das man aus den 80ern-kennt, aber mit einem 2000-er-Jahre Ich-Erzähler aus dem Off und schnelleren Schnitten. Die einstündigen Folgen laufen montags um 22.05 Uhr.

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