Das Fernsehlexikon-Osterrätsel

Frohe Ostern! Heute gibt’s ein dreiteiliges Rätsel mit einfachen Regeln: Drei Screenshots, jeweils eine Frage dazu, keine Gewinne, aber fröhliches Miträtseln. Für alle, die in ihrer Freizeit keine Zeit haben, um hier vorbeizuschauen, sitzen wir noch einen Mitrate-Werktag aus und veröffentlichen die Lösungen am Mittwoch.

Frage 1: Wer ist das?

Frage 2: Was machen die da?

Frage 3: Und sie?

Michael, 3. April 2010, 22:39.

Die Peter-Alexander-Show

1987–1994 (ZDF). Große Abend-Gala mit Peter Alexander, die 1987 einmalig und von 1990 bis 1994 jährlich zur Advents- oder Weihnachtszeit veranstaltet wurde.

Peter Alexander machte in der Show, was er am besten konnte: alles. Er moderierte, sang, parodierte und spielte Sketche. In den Sketchen demonstrierte er eine seine Wandlungsfähigkeit, indem er in unzähligen verschiedenen Masken auftrat, oft verkleidet als ein Prominenter, den er parodierte. Neben Alexander traten bekannte Gesangsstars mit ihren großen Hits oder andere prominente Gäste auf. Oft spielte Alexander mit seinen Gästen Sketche oder sang mit ihnen ein Duett. Eine schöne Tradition, die viel zu schnell wieder zu Ende ging.

Peter Alexander präsentiert Spezialitäten

1969–1978 (ZDF). Große Samstagabendshow mit Peter Alexander.

Allroundtalent Alexander moderierte die Show, sang und spielte in Sketchen, teils live, teils als Filmeinspielung. Dazwischen gab es viel Musik von prominenten deutschen Gaststars verschiedener Genres: Musical, Operette, Volkstümliches und populärer Schlager wechselten sich ab. In vielen Fällen sang Alexander mit seinen Gästen ein Duett oder spielte mit ihnen gemeinsam einen Sketch. Die Show fand in unregelmäßigen Abständen insgesamt 13-mal statt, 1969 bis 1972 zwei- bis dreimal im Jahr, 1974 bis 1978 nur noch jährlich zur Adventszeit, außer 1976, als es keine Show gab. Acht Jahre nach der letzten Show sendete das ZDF am 26.04.1986 ein neues Spezial unter dem Titel: Peter Alexander präsentiert Spezialitäten: Ein Tag in Wien mit Peter Alexander und Günter Pfitzmann. Im Jahr darauf wurde das Konzept unter dem schlichten Titel Die Peter Alexander Show wiederbelebt.

In Memoriam John Forsythe

Er war Original-Charlie in Drei Engel für Charlie. Und im Gegensatz zu den alten Engeln durfte er seine Rolle auch noch spielen, als die Fernsehserie 20 Jahre später fürs Kino neu aufgelegt wurde. Natürlich war jeweils nur seine Stimme zu hören. In der deutschen Fassung kam er also nicht vor. Bis auf die paar Szenen der TV-Serie, in der kurz sein Hinterkopf zu sehen war.

Er war in den 60ern auch schon der Star seiner eigenen Serie, einer Agentencomedy namens The John Forsythe Show. Die wurde aber in Deutschland nie gezeigt.

Bei uns kennt man John Forsythe deshalb nicht nur in erster Linie, sondern im Grunde ausschließlich als Blake Carrington vom Denver-Clan. Aber das ist ja auch was.

Und vielleicht aus der Peter-Alexander-Show.

John Forsythe ist im Alter von 92 Jahren gestorben.

Michael, 3. April 2010, 15:37.

Gute Frauen

Nachdem ProSieben die Ausstrahlung der aktuellen Staffel von Desperate Housewives vergangenen Mittwoch an einer willkürlichen Stelle abgebrochen hat, kehrt heute das Sommerprogramm mit Grey’s Anatomy zurück. Anschließend schickt ProSieben The Good Wife an den Start, einen der erfolgreicheren Newcomer der laufenden US-Saison.

The Good Wife ist eine ganz klassische Justizserie: Engagierte Anwälte setzen sich vor Gericht für ihre Mandanten ein, die ein straf- oder zivilrechtliches Problem haben. Das ist dann aber auch schon alles, was sie mit Boston Legal gemeinsam hat. The Good Wife ist ernst und weitgehend humorfrei, kümmert sich um die Fälle und um die Charaktere.

Leider werde ich ausgerechnet mit der Hauptfigur nicht richtig warm. Julianna Margulies, bekannt als Oberschwester Carol Hathaway aus Emergency Room, spielt eine gebeutelte Frau: Ihr prominenter Mann (gespielt von „Mr. Big“ Chris Noth aus Sex And The City) sitzt nach einer Sex- und Korruptionsaffäre im Knast, und in ihrem neuen Job als Anwältin droht sie von ihrem deutlich jüngeren Konkurrenten (Matt Czuchry, der Logan aus Gilmore Girls) untergebuttert zu werden. Dabei ist sie nicht die klassische Serienheldin, die eine starke Frau wäre, die ihren eigenen Kopf durchsetzen und allen zeigen würde, wo’s langgeht. Sie ist aber auch nicht der klassische Anti-Held, der sympathische Loser oder das unsympathische Genie. Sie ist irgendwo dazwischen. Und das ist das Problem: Serienhelden sind einfach nicht „irgendwo dazwischen“, sondern stellen alle anderen in den Schatten. Aber auf mich wirken ihr Ex-Mann, ihr Konkurrent, ihre Detektivin, ihre Schwiegermutter, ihr Studienfreund und ihre Chefin allesamt stärker als sie selbst. Sie selbst wirkt unsicher, manchmal unbeholfen bis resignierend und macht es schwer, mit ihr mitzufiebern. Das betrifft nicht nur die Pilotepisode, sondern ist noch wochenlang der Fall. Falls sie eine Entwicklung durchmacht, dann lässt sie sich dafür viel Zeit.

Das mag die Serie zwar realistischer machen, aber „realistisch“ steht für mich nicht ganz oben auf der Liste der Eigenschaften, die eine gute Serie erfüllen muss.

Den Listenpunkt mit den interessanten Geschichten erfüllt sie aber zum Glück sehr gut. Und wer Für alle Fälle Amy mochte, wird wohl auch an dieser Serie Gefallen finden.

The Good Wife, mittwochs um 22.10 Uhr auf ProSieben.

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Michael, 31. März 2010, 06:26.

The Good Wife

Ab 31. März 2010 (ProSieben). US-Anwaltsserie von Robert King und Michelle King („The Good Wife“; seit 2009).

Alicia Florrick (Julianna Margulies) ist eine gute Ehefrau, denn sie distanziert sich noch nicht einmal nach dessen Sex-Affäre öffentlich von ihrem Mann Peter (Chris Noth), der wegen Korruption im Gefängnis sitzt. Vorher war er der prominente Bezirksstaatsanwalt und sie die Frau an seiner Seite. Privat geht sie durchaus auf Abstand und muss sich nun ein eigenes Leben aufbauen. Dazu arbeitet sie wieder als Anwältin, wie früher. In der Kanzlei ihres Studienfreundes Will Gardner (Josh Charles) und seiner älteren Kollegin Diane Lockhart (Christine Baranski) ist sie die neue „Junganwältin“ und steht in Konkurrenz zum ebenfalls neuen Cary Agos (Matt Czuchry), der tatsächlich jung ist. Und sehr ambitioniert. Alicia arbeitet eng mit Kalinda Sharma (Archie Panjabi) zusammen, der hauseigenen Detektivin. Zu Hause kümmert sich derweil Peters Mutter Jackie (Mary Beth Peil) um die Kinder Grace (Makenzie Vega) und Zach (Graham Phillips).

Die einstündigen Folgen laufen mittwochs um 22.10 Uhr.

Platin-Girl

Der Shooting-Star der Saison in den USA? Betty White. Ja, genau diese Betty White:

Betty White, die schon alt war, als sie vor 25 Jahren als Rose zu den Stars der Golden Girls gehörte.

Heute ist sie 88 und seit vergangenem Sommer wieder enorm gefragt. Im Sandra-Bullock-Kinofilm „Selbst ist die Braut“ spielte sie unter großer Beachtung die Oma Annie, und während der Super-Bowl-Übertragung überraschte sie im Februar 100 Millionen Fernsehzuschauer mit einem Werbespot für Snickers, in dem sie sich selbst auf den Arm nahm: Zusammen mit jungen Football-Spielern quält sie sich auf dem Spielfeld, bis einer ihr vorwirft: „Du spielst wie Betty White!“ Die Freundin reicht ihr ein Snickers, woraufhin sie sich zurück in einen sportlichen jungen Mann verwandelt. Slogan: „Du bist nicht du selbst, wenn du Hunger hast.“

Eine Fankampagne im Internet brachte Betty White anschließend als Moderatorin des Comedyklassikers Saturday Night Live ins Gespräch — die Show hat eines festes Ensemble, das die Sketche spielt; als Moderator werden wöchentlich wechselnde, in der Regel als „cool“ geltende Gaststars verpflichtet, in den vergangenen 12 Monaten z.B. Justin Timberlake, Megan Fox, Gerard Butler, Taylor Swift, Taylor Lautner, Ashton Kutcher und zuletzt Jude Law. Die Kampagne hatte Erfolg: Für den 8. Mai wurde inzwischen Betty White engagiert.

Ab Juni ist sie zudem in einer neuen Sitcom zu sehen: Hot In Cleveland mit Valerie Bertinelli, Wendie Malick und Jane Leeves als drei Frauen, die von Los Angeles nach Cleveland ziehen und dort ein neues Leben beginnen. Betty White sollte als ihre Vermieterin eigentlich nur eine Gastrolle in der Pilotfolge spielen, war, wie Variety berichtet, aber so gut, dass man ihr eine regelmäßige Rolle gab.

Viel zu tun für Betty White. Zwischendurch muss sie sich aber trotzdem noch gelangweilt haben, sonst hätte sie vermutlich im November nicht auch noch für ein paar Folgen in der Soap Reich und schön mitgemacht.

Heute Abend ist Betty White auch im deutschen Fernsehen zu sehen. In Boston Legal spielt sie noch einmal Alan Shores alte Sekretärin Catherine Piper, die erneuten Ärger mit dem Gesetz hat, diesmal, weil sie jemanden in die Luft gejagt hat.

Nur der ausstrahlende Sender Vox kann das beeindruckende Comeback von Betty White offenbar nicht glauben. Er hält es für plausibler, dass die Rolle der alten Sekretärin von einem toten Soulsänger gespielt wird.


Screenshot: Vox-Presseportal

Michael, 29. März 2010, 06:17.

60 Jahr, blondes Haar, und keine Manier’n…

Eigentlich bin sogar ich selbst es allmählich leid, noch über Thomas Gottschalk herzuziehen. Aber er schafft es immer wieder, doch noch in neue Dimensionen vorzudringen.

Einfach nur eine Beleidigung für den guten Geschmack zu sein, ist ihm jetzt offenbar zu indirekt. In Wetten, dass…? am Samstagabend beleidigte er die deutsche Teilnehmerin am Eurovision Song Contest Lena Meyer-Landrut und ihren Förderer Stefan Raab direkt, indem er ihr ins Gesicht sagte, ihr Song sei ja gar kein Ohrwurm, und man könne ihn so schlecht mitsingen, denn man könne sich ja nicht merken, wie er geht. Wie zum Beweis sang er stattdessen den uralten Udo-Jürgens-Schlager „Siebzehn Jahr, blondes Haar“ an, den er sich im Gegensatz dazu merken konnte, und bat Lena, ihr eigenes Lied doch kurz anzusingen.

Letzteres an sich wäre gar keine so abwegige Bitte an eine Sängerin, wenn diese Sängerin nicht soeben erst von der Showbühne herüber gekommen wäre, wo sie genau dieses Lied in voller Länge gesungen hatte.

(Die fragliche Stelle beginnt im Video bei ca. 6:40).

Das Schlimme ist: Gottschalk sucht die Provokation nicht einmal bewusst. Er merkt nicht einmal, wie unverschämt er seine Gäste behandelt.

Dass dieser senile alte Mann dringend ständiger Pflege bedarf, hat das ZDF schon im Herbst gemerkt, weshalb die junge blonde Krankenschwester jetzt immer mit anwesend ist, um das Schlimmste zu verhindern. Es scheint nur so, als reiche eine ambulante Pflegekraft allein nicht mehr aus.

Michael, 28. März 2010, 01:29.

In Memoriam Robert Culp

Er war einer der Pioniere des Schwarzweißfernsehens: Robert Culp, der erste weiße Hauptdarsteller in einer Serie, in der außerdem ein schwarzer Hauptdarsteller mitspielte. Und auch wenn sein Partner in Tennisschläger und Kanonen, ein junger Mann namens Bill Cosby, später berühmter wurde, blieb das Gesicht von Robert Culp durch Gastauftritte z.B. in Columbo, Matlock, oder Alle lieben Raymond präsent.

Robert Culp starb im Alter von 79 Jahren.

Michael, 25. März 2010, 08:53.

Matlock

1988–1991 (ZDF); 1992–1998 (ProSieben); 1995 (Kabel 1). 194-tlg. US-Anwaltserie von Dean Hargrove („Matlock“; 1986–1995).

Ben Matlock (Andy Griffith) ist ein gerissener Rechtsanwalt in Atlanta. Er wirkt bieder und manchmal schusselig, hat weißes Haar und trägt einen hellgrauen Anzug. Immer. Wenn er seinen Schrank öffnet, hängt dort nichts anderes als gleiche, hellgraue Anzüge. Seine Klienten sind wegen Mordes angeklagt, und alle Beweise sprechen gegen sie. Doch Matlock schafft es, vor Gericht die wahren Mörder zu entlarven und so einen Freispruch für seine Klienten zu erwirken. Zu diesem Zweck schnüffelt er selbst herum, lässt dies aber vor allem seine Mitarbeiter tun, die mehrfach wechseln. Juniorpartnerin in Matlocks Kanzlei ist anfangs seine Tochter Charlene (Pilotfilm: Lori Lethin; dann: Linda Purl), später die junge Anwältin Michelle Thomas (Nancy Stafford) und zum Schluss seine andere Tochter Leanne MacIntyre (Brynn Thayer). Der Privatdetektiv Tyler Hudson (Kene Holliday) führt für Matlock Ermittlungen durch, diesen Job übernimmt später Conrad McMasters (Clarence Gilyard jr.) und dann Cliff Lewis (Daniel Roebuck). Mit der Staatsanwältin Julie Marsh (Julie Sommars) flirtet Matlock von Zeit zu Zeit, zu Hause wird der Junggeselle oft von seinem schrulligen Nachbarn Les Calhoun (Don Knotts) belagert.

Das ZDF zeigte 79 Folgen. Die Serie begann mit einem 90-minütigen Pilotfilm zur Primetime am Dienstag, die erste Staffel lief bis Mitte 1988 donnerstags am Vorabend, weitere Folgen mittwochs um 21.00 Uhr, jeweils 45 Minuten lang. Fast der komplette Rest war auf verschiedenen Sendeplätzen auf ProSieben zu sehen. Keine andere Serie produzierte so viele Doppelfolgen wie Matlock: 32. Viele wurden am Stück als Spielfilm zur Primetime gezeigt. Drei Doppelfolgen liefen darüber hinaus als Filme in deutscher Erstausstrahlung auf Kabel 1. Obwohl der weißhaarige Andy Griffith lange vor Matlock in den USA als Komiker bekannt geworden war und die Zielgruppe der 14 bis 49-jährigen schon um ca. 15 Jahre überschritten hatte, kam die Figur Matlock vor allem bei denen besonders gut an. Die Serie wurde ein großer Erfolg und erreichte auch noch in Wiederholungen im täglichen Mittagsprogramm Spitzen-Einschaltquoten.

In Folge 4 spielten William Conrad und Joe Penny Gastrollen und bekamen daraufhin ihre eigene Serie Jake und McCabe – Durch dick und dünn.

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