Mandara

1983 (ZDF). 13-tlg. dt. Mystery-Jugendserie von Justus Pfaue.

Eines Tages strandet Prinz Shabu (Stefan Ernst) aus einem fernen Land in Breemster. Er hat eine geraubte Statue der Göttin Mandara dabei und wird von den Kindern Eltje (Christina Kubinek), der Tochter des Apothekers Timm (Gernot Endemann), und ihrem Freund Hendrik Söhnkensen (Florian Jentsch) entdeckt und vor den Strandpiraten in Sicherheit gebracht. Die Götterstatue wird jedoch von einem bösen Dämon (Horst Frank) begleitet, der in wechselnder Gestalt einen Sieg des Hasses erreichen will. Eltje wird in den Bann des Bösen gezogen und Hendrik verunglückt. Um den Fluch abzuwenden, wird Shabu von Pastor Petersen (Hellmut Lange) und den anderen Dorfbewohnern geopfert. Die Mandara-Statue versenkt er im Meer, bevor das Dorf unter einer mächtigen Sanddüne verschüttet wird. 150 Jahre später kommt ein neuer Prinz Shabu und ein neuer Dämon, die Geschichte beginnt von vorn und Eltje kämpft wieder dagegen an.

Die Folgen waren eine halbe Stunde lang und liefen dienstags und donnerstags.

Hotel Paradies

1990 (ZDF). 26-tlg. dt. Urlaubsserie von Herbert Lichtenfeld, Regie: Claus Peter Witt und Michael Günther.

Das Hotel Paradies auf Mallorca ist ein Familienbetrieb. Max (Klaus Wildbolz) und Lisa Lindemann (Grit Boettcher) sind die Besitzer, die Söhne Frank (Axel Malzacher) und Michael (Patrick Winczewski) arbeiten mit, wo sie gebraucht werden. Beide sind Anfang 20, Frank sitzt seit einem Unfall im Rollstuhl. Auch Opa (Friedrich W. Bauschulte) und Oma Lindemann (Jane Tilden) leisten ihren Beitrag. Als einziger in einer wichtigen Position des Hotels gehört Geschäftsführer Philip Jasny (Juraj Kukura) nicht zur Familie. Er ist ein Charmeur, der ein Auge auf Lisa geworfen hat. Hotelbesitzer Kroll (Wolfgang Wahl) ist der größte Konkurrent der Lindemanns. Ihm gehört das Parkhotel, und er würde Max auch gern das Hotel Paradies abkaufen. Der Versicherungsbetrüger Harald Kuhn (Eike Domroes) hat seinen Tod vorgetäuscht und betreibt nun mit operativ verändertem Gesicht eine Autowerkstatt auf Mallorca. Seine Frau Renate Feller (Andrea L’Arronge), die die Lebensversicherung kassiert hat, und ihr Begleiter Jens Hartmann (Krystian Martinek) sind Dauergäste im Hotel. Schließlich (in der letzten Folge) ziehen die Lindermanns in eine neue Villa, Kroll pachtet das Hotel Paradies. Max wird mit 40 Prozent am Umsatz beteiligt und bleibt in der Geschäftsleitung, Jasny wird Direktor.

Schlichte Heile-Welt-Serie von Produzent Wolfgang Rademann und Autor Lichtenfeld, die irgendwann festgestellt haben müssen, dass das Traumschiff werktags auch ohne teures Schiff funktionieren würde. Die einstündigen Folgen liefen dienstags und donnerstags um 17.50 Uhr.

Nachtärzte

1980–1986 (ARD). 26-tlg. frz.-dt. Arztserie von Bernard Kouchner (Médecins de nuit; 1978 – 1986).

Der stressige Arbeitsalltag während der Nachtschicht in einem Pariser Krankenhaus. Zum Personal gehören die Ärzte Jean-François Gillot (Rémy Carpentier), Michel Lardieux (Georges Beller), Anne Odiq (Agnès Chateau), Christophe Rossin (Étienne Chicot), Alpha (Greg Germain), Hélène (Brigitte Rouan) und Patrick (Philippe Rouleau). Léone (Catherine Allégret) ist die Sekretärin, Émile (André Lacombe) betreibt die Kantine. In der zweiten Staffel sind außerdem die Berliner Ärzte Fechner (Rüdiger Kirschstein), Helmstedt (Hans-Werner Bussinger), Stein (Monika Woytowicz), Hagen (Benedict Freitag) und Lieblich (Hellmut Lange) im Einsatz.

Eine erste Staffel hatte das französische Fernsehen alleine produziert, 14 einstündige Folgen davon wurden in Deutschland im regionalen Vorabendprogramm gezeigt. Für die zweite Staffel steuerte der SFB sechs Folgen mit eigenem Ärzteteam bei. Später entstanden in Frankreich noch weitere Folgen, die hierzulande nicht mehr gezeigt wurden.

Die Laurents

1981–1982 (ARD). „Geschichte einer Berliner Hugenottenfamilie“. 10-tlg. dt. Familiensaga von Uwe Otto und Joachim Nottke, Regie: Erich Neureuther.

Ende des 17. Jahrhunderts kommen die Hugenotten Charles (Hellmut Lange) und
Anne Laurent (Maria Körber) nach Berlin, um einen Neuanfang zu wagen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten leben sie sich ein. Ihre Familiengeschichte erstreckt sich über sechs Generationen.

Die ARD zeigte die einstündigen Folgen der liebevoll umgesetzten Historienserie anlässlich des Preußenjahres 1981 im regionalen Vorabendprogramm.

Zwischen den Flügen

1973–1974 (ZDF). 13-tlg. dt. Episodenreihe von Horst Pillau mit halbstündigen Geschichten in und um Flughäfen und wechselnden Darstellern, darunter Götz George, Wolfgang Völz, Katrin Schaake, Gerd Baltus, Walter Buschhoff, Heidi Leupolt, Karl-Heinz König und Hellmut Lange. Lief donnerstags um 18.25 Uhr.

Frührentner mit 79

Es gibt noch ein paar Legenden des amerikanischen Fernsehens, die immer noch auf Sendung sind. Doch nachdem Larry King nun abgetreten ist und Oprah Winfrey in diesem Jahr ihre Talkshow aufgibt, fragten sich viele, wie lange die anderen Dienstalten eigentlich noch machen wollen. Über David Letterman, seit 29 Jahren mit einer täglichen Late-Night-Show auf Sendung, wird seit etwa zehn Jahren immer wieder spekuliert, er gehe womöglich bald in den Ruhestand. Sein Konkurrent Jay Leno hatte seinen eigenen Ruhestand sogar schon für 2009 angekündigt, sich seine schon abgegebene Sendung dann aber nach kurzer Zeit wieder zurückgeholt.

Jemand, über dessen bevorstehenden Abschied eigentlich nie jemand spekuliert hatte, war Regis Philbin. Dabei ist Regis Philbin sogar noch 16 Jahre älter als Letterman. Vielleicht war aber genau das der Grund: Wenn jemand mit 79 immer noch eine tägliche Live-Sendung macht, jeden Vormittag um 9 Uhr, warum sollte er jemals damit aufhören wollen? Regis ist immer noch geistesgegenwärtig und schlagfertig und ohnehin ein Liebling der Nation. Er hält außerdem den Guinness-Weltrekord für die meisten Stunden vor der Kamera und schien mit der täglichen Vormittagsshow nicht einmal ausgelastet zu sein, weil er immer wieder nebenbei Quizsendungen zur Primetime moderierte, darunter die US-Version von Wer wird Millionär?.

Entsprechend schockiert war Fernsehamerika, als ausgerechnet Regis Philbin am Dienstagmorgen in seiner Sendung, die er seit 1983 macht, seinen Abschied für Sommer oder Herbst ankündigte. Nach isngesamt 50 Jahren im Fernsehen. Niemand war mehr schockiert als David Letterman, der Philbin gleichermaßen als Freund und als Idol betrachtet, und in dessen Sendung Philbin regelmäßig als Gast auftrat. Philbin, dessen Show wie Lettermans aus New York gesendet wird und der deshalb auch kurzfristig immer gern vorbeischauen konnte, hatte überhaupt keine Probleme damit, sich bei Letterman  regelmäßig zum Affen zu machen. Unten sehen Sie noch einmal seinen Auftritt als Shrek von vor zwei Jahren.

Vorher sehen Sie noch, wie Letterman gestern Abend versucht hat, Regis den Ruhestand auszureden.

Michael, 19. Januar 2011, 16:03.

Ich bin ein Text, schreib mich hier hin!

Seit gestern Abend versuche ich schon, einen Text über die abgebrochene Dschungelprüfung von Topmodel-Verliererin Sarah zu schreiben. Aber das ist der schwerste Text, den ich in meinem ganzen Leben zu schreiben hatte. Noch nie musste ich einen Text schreiben, der so schwer war. Überhaupt musste noch nie irgendjemand einen Text schreiben, der so voll schwer war wie der. Von allen Texten, die je auf der ganzen Welt geschrieben wurden, war keiner so hart wie der jetzt. Also echt, ey. Warum kriege ausgerechnet ich den Text, der so krass schwer ist? Alle anderen müssen immer nur total leichte Texte schreiben. Aber so schwer wie meiner war noch keiner. Das ist echt ein so schwerer Text, wie es noch nie einen schweren Text gab. Oder je geben wird. Da kann nie mehr ein härterer Text kommen als der. Wenn der Text irgendwie leichter wäre, würde ich das ja schaffen, aber so einen schweren Text musste ja noch nie einer schreiben. Ich kann nicht mehr, Rainer, mach du das.

Michael, 17. Januar 2011, 12:13.

Serientäter

Auch beim sonntäglichen Tatort ist eine Kontinuität zu erkennen. Gut, die Kommissare sind jede Woche andere, aber wenigstens sind die Mörder und Verdächtigen jede Woche dieselben!

Johannes  Johann von Bülow, der am vergangenen Sonntag im Kölner Tatort einen Unternehmensberater umgebracht hat, spielt heute im Konstanzer Tatort den Gatten des Opfers. Hach, ich bin so gespannt, ob er’s wieder war! Und ob die Bodensee-Polizei kompetent genug ist, um durch eine bundesländerübergreiufende Zusammenarbeit herauszufinden, dass der Typ in Nordrhein-Westfalen Dreck am Stecken hat.

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Michael, 16. Januar 2011, 20:45.

Mein lieber Herr Gesangverein

Hoffentlich ist Ihr Fernsehtisch stabil. Wenn der Fernseher nämlich Glee zeigt, droht das Möbel darunter unter der  Last an Klischees zusammenzubrechen.

Worüber man aber zuallererst hinwegkommen muss, ist schlicht dies: Die Serie ist ein Musical. Das ist eigentlich eine logische Konsequenz aus den vielen Serien, die in den vergangenen Jahren erfolgreich einzelne Musicalepisoden gedreht haben. Jetzt also eine ganze Serie, die ein Musical ist.

Das Thema, die Bemühungen eines Lehrers einen modernen Schul-Showchor aufzubauen und zum Erfolg zu führen, gibt natürlich ohnehin schon viele Möglichkeiten her, singende und tanzende Menschen zu zeigen. Darüber hinaus brechen die Darsteller aber auch mitten in der Handlung unvermittelt in Gesang aus, sauber orchestriert und begleitet von einer wundersamen Verwandlung in andere Kostümierungen. Glee ist keine Musicalparodie. Die meinen das ernst.

Und auch die klischeehafte Verteilung in der Zusammensetzung des Chores wirkt nicht, als sei sie als Parodie gedacht. Da sind alle, die man aus allen anderen amerikanischen Highschool-Serien kennt: Das Sport-As und seine Freundin, die intrigante Cheerleaderin; die hübsche, aber unbeachtete gute Sängerin, deren Herz für das Sport-As schlägt; die dicke Schwarze; der junge Schwule, der lernen muss, mit seiner Sexualität klarzukommen; der Behinderte im Rollstuhl; der nette Lehrer; die intrigante Lehrerin, die versucht, den Chor zu zerschlagen; und der gähnende Zuschauer, der das alles schon hunderttausendmal gesehen hat.

Das heißt aber nicht, dass Glee nicht auch überraschend und lustig ist. Wenn man erst über diese Musicalsache und den Klischeeberg hinweggekommen ist, findet man durchaus ein paar schöne Dialoge und intelligente Gags. Der Teil der Serie, der gesprochene Spielhandlung ist, ist deutlich auf Comedy getrimmt, und immerhin das unterscheidet ihn von den meisten anderen Teenieserien. Und obwohl der Schluss der ersten Episode so wirkt, als sei die Geschichte bereits am Ende und alles erzählt, muss man, sofern man ungeachtet dessen weiterguckt, ein gewisses Suchtpotenzial einräumen. Ob man will oder nicht.

In den USA hat sich die Serie seit dem Start vor anderthalb Jahren zu einem derartigen Überflieger entwickelt, dass der Sender Fox inzwischen sogar seine erfolgreichste Sendung American Idol auf einen neuen Sendeplatz verschiebt, nur um Glee nicht antasten zu müssen. (Beide hatten sich bisher je nach Jahreszeit einen Sendeplatz geteilt, aber die jetzigen Glee-Quoten ließen eine Aussetzung oder Verschiebung der Serie irrsinnig erscheinen.)

Von diesem Erfolg waren die Sender und Produzenten womöglich selbst am meisten überrascht, denn die Serie wirkt nicht, als sei sie als irgendetwas anderes gedacht gewesen als ein geniales Marketinginstrument, um den Verkauf von Tonträgern anzukurbeln. Allein in der ersten Staffel erschienen drei Soundtrack-Alben und danach ein Komplett-Box-Set mit allen 100 Songs aus der Staffel. Alle Songs sind vom Ensemble selbst eingesungen, und die meisten sind Coverversionen bekannter Hits. Weil alle Songs auch einzeln erhältlich waren, aber alle unter dem Namen „Glee Cast“, hatte es die Gruppe schon auf 71 Chart-Notierungen in den USA gebracht, bevor überhaupt die zweite Staffel losging. Kein Wunder, wenn man jede Woche um die Werbeblöcke herum einen 40-minütigen Dauerwerbespot für diese Produkte ausstrahlen kann. Aber die Werbung ist ja schon seit längerer Zeit öfter mal interessanter gemacht und besser produziert als große Teile des restlichen Fernsehprogramms.

Glee ist derzeit eine der erfolgreichsten Serien im US-Fernsehen und landete im deutschen Fernsehen ausgerechnet bei Super RTL. Dort laufen zwar auch einige andere der erfolgreichsten US-Serien, die sind aber in der Regel Jahrzehnte alt und mit alten Frauen besetzt. Montags abends kommen jeweils zwei Folgen von Glee, die erste sendet auch RTL vorab am Sonntagnachmittag weg und hält das für eine angemessene Starthilfe.

Und die Lieder aus Glee sind ab jetzt natürlich auch in Deutschland erhältlich.

Korrektur (Montag, 17.01.): Super RTL zeigt nur heute zwei Folgen, ab nächstem Montag immer nur eine um 20.15 Uhr.

Michael, 16. Januar 2011, 06:18.

Glee

Ab 17. Januar 2011 (Super RTL). US-Musicalserie von Ryan Murphy, Brad Falchuk und Ian Brennan („Glee“; seit 2009).

Der junge Lehrer Will Schuester (Matthew Morrison), genannt „Mister Schu“, erfüllt sich einen Traum, den er schon als Schüler hatte: den Traum von einem großartigen Glee Club, einem modernen Showchor an der Highschool. Er rekrutiert ein paar Nerds, die sonst nirgendwo dazugehören, und bringt ihnen singen und tanzen bei: die überambitionierte Rachel Berry (Lea Michele), die sich für einen Star hält, Artie Abrams (Kevin McHale), der im Rollstuhl sitzt, der schwule Kurt Hummel (Chris Colfer), die übergewichtige Schwarze Mercedes Jones (Amber Riley), die Asiatin Tina Cohen-Chang (Jenna Ushkowitz), und schließlich der an sich coole Quarterback Finn Hudon (Cory Monteith), den seine coolen Sportlerfreunde nun für völlig irre halten. Dennoch schließt sich wenig später auch sein Kumpel Noah „Puck“ Puckerman (Mark Salling) dem Glee Club an, der „New Directions“ heißt. Auch Finns ebenso eifersüchtige wie enthaltsame Cheerleader-Freundin Quinn Fabray (Dianna Agron) kommt dazu, die aber in erster Linie zusammen mit zwei Freundinnen dafür sorgen soll, dass der Singverein zugrunde geht. Ein Herzenswunsch der intriganten Cheerleader-Trainerin Sue Sylvester (Jane Lynch). Die neurotische Schulpsychologin Emma Pillsbury (Jayma Mays) interessiert sich für Will Schuester, der ist aber mit der blöden Zicke Terri (Jessalyn Gilsig) verheiratet. Und spätestens jetzt fangen eh wieder alle an zu singen.

Glee (deutsch: Fröhlichkeit; Glee Club = Gesangverein), ein Serienmusical, das typische Comedy-Elemente mit den üblichen Klischees klassischer Teenieserien mischt, war in den USA in jeder Hinsicht ein Sensationserfolg. Die Serie erreichte im Fernsehen Zuschauerzahlen, wie man sie für Highschool-Serien schon lange nicht mehr für möglich gehalten hatte, und spülte eine nie dagewesene Menge an Singles und Soundtrack-CDs in die Charts.

Super RTL zeigt montags ab 20.15 Uhr jeweils zwei einstündige Folgen. Die erste ist vorab am Sonntagnachmittag bei RTL zu sehen.

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