ZDF versetzt Berge

Bevor das ZDF im vergangenen April sein Programm reformiert und den Donnerstagabend zu einem Sendeplatz für Spielfilme umdeklariert hat, liefen dort Bergserien wie Die Bergwacht und Der Bergdoktor. Zu unterscheiden waren sie so: Im Bergdoktor heißt die Hauptrolle Martin Gruber, und in der Bergwacht heißt der Hauptdarsteller Martin Gruber. Aber das sind ja olle Kamellen, die in der Versenkung verschwunden sind, seit donnerstags diese eben erwähnten Spielfilme zu sehen sind. Und so zeigt das ZDF ab heute… Moment: Die Bergwacht und den Bergdoktor?

Jawohl, so ist es. Und zwar in Spielfilmlänge! Ist ja ein Spielfilmsendeplatz. Erst ein paar Wochen Bergwacht, jetzt übrigens unter dem neuen Titel Die Bergretter, weil das viel spannender klingt, dann ab Ende Februar Der Bergdoktor.

Also nochmal: Das ZDF hat beschlossen, donnerstags statt Bergserien Spielfilme zu zeigen und zeigt deshalb jetzt diese Bergserien als Spielfilme. Leuchtet doch ein, oder? Wenn das kein Schritt Richtung Zukunft ist.

Im Rahmen der weiteren Programmreform und einer Informationsoffensive sollen übrigens am Samstagabend künftig Politmagazine gezeigt werden. Die Sendungen Willkommen bei Carmen Nebel und Rosa Roth werden zu diesem Zweck in Politmagazine umgewandelt. Aus dem werktäglichen Morgenprogramm soll zudem eine Nonstop-Nachrichtenstrecke werden. Dazu werden die MoMa-Tassen mit einer Information bedruckt.

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Michael, 12. Januar 2012, 07:16.

Die Bergretter

Seit 2009 (ZDF). Österreich.-dt. Heimatserie.

Andreas Marthaler (Martin Gruber) ist ein furchtloser Abenteurer und leidenschaftlicher Kletterer. Mit seinen Kollegen von der Bergwacht rettet er Abgestürzte in der Steiermark. Sein bester Freund Stefan ist in den Bergen ums Leben gekommen, seitdem kümmert sich Andreas um dessen Witwe Emilie Hofer (Stefanie von Poser) und deren Kinder Lukas (Dustin Raschdorf) und Hanna (Stefanie Robotka).Ein bisschen kümmert er sich aber auch noch um seine eigene Freundin Sarah (Stephanie Stumph). Chef der Bergwacht ist der Bürgermeister-Sohn Tobias Herbrechter (Markus Brandl), zum Team gehören weiter Toni Stössel (Stephan Zinner; ab Folge 5: Martin Klempnow), Bea Kleinert (Paula Paul) und der Hubschrauberpilot Michael Dörfler (Robert Lohr).

Zwei Staffeln der Serie liefen donnerstags um 20.15 Uhr mit 45-minütigen Episoden unter dem Titel Die Bergwacht. Anfang 2012 wandelte das ZDF die Serie in eine Filmreihe mit 90-minütigen Episoden um. Der Sendeplatz blieb gleich, aber der Titel änderte sich in Die Bergretter. Weil es ja viel dramatischer ist, wenn abends im Fernsehen zur besten Sendezeit jemand gerettet wird als wenn nur jemand wacht.

Die Donnerstags-Bergserien des ZDF konnten leicht für Verwirrung sorgen: Die Bergwacht bzw. Die Bergretter liefen im Wechsel mit dem Bergdoktor. In allen Serien stand Martin Gruber im Mittelpunkt. Allerdings war dies in der Bergwacht der Name des Schauspielers und beim Bergdoktor der Name der Rolle.

Die Bergwacht

Seit 2009 (ZDF). Österreich.-dt. Heimatserie.

Andreas Marthaler (Martin Gruber) ist ein furchtloser Abenteurer und leidenschaftlicher Kletterer. Mit seinen Kollegen von der Bergwacht rettet er Abgestürzte in der Steiermark. Sein bester Freund Stefan ist in den Bergen ums Leben gekommen, seitdem kümmert sich Andreas um dessen Witwe Emilie Hofer (Stefanie von Poser) und deren Kinder Lukas (Dustin Raschdorf) und Hanna (Stefanie Robotka).Ein bisschen kümmert er sich aber auch noch um seine eigene Freundin Sarah (Stephanie Stumph). Chef der Bergwacht ist der Bürgermeister-Sohn Tobias Herbrechter (Markus Brandl), zum Team gehören weiter Toni Stössel (Stephan Zinner; ab Folge 5: Martin Klempnow), Bea Kleinert (Paula Paul) und der Hubschrauberpilot Michael Dörfler (Robert Lohr).

Zwei Staffeln der Serie liefen donnerstags um 20.15 Uhr mit 45-minütigen Episoden unter dem Titel Die Bergwacht. Anfang 2012 wandelte das ZDF die Serie in eine Filmreihe mit 90-minütigen Episoden um. Der Sendeplatz blieb gleich, aber der Titel änderte sich in Die Bergretter. Weil es ja viel dramatischer ist, wenn abends im Fernsehen zur besten Sendezeit jemand gerettet wird als wenn nur jemand wacht.

Die Donnerstags-Bergserien des ZDF konnten leicht für Verwirrung sorgen: Die Bergwacht bzw. Die Bergretter liefen im Wechsel mit dem Bergdoktor. In allen Serien stand Martin Gruber im Mittelpunkt. Allerdings war dies in der Bergwacht der Name des Schauspielers und beim Bergdoktor der Name der Rolle.

Willkommen bei Carmen Nebel

Seit 2004 (ZDF). „Stars, Musik und Überraschungen“. Samstagabendshow mit Carmen Nebel und vielen musikalischen Gästen, die ihre Songs präsentieren, meist Schlager oder Volksmusik, und in verschiedene Aktionen eingebunden werden, für die sie Aufgaben erfüllen müssen.

Die Show lief sechsmal im Jahr und wurde – wie auch die andere Samstagabendshow des ZDF, Wetten, dass…? – aus großen Hallen in wechselnden Städten übertragen. Hier enden die Vergleichsmöglichkeiten. Nebel hatte zuvor über Jahre erfolgreich etliche Volksmusik-Sendungen in der ARD moderiert. Ihr bevorstehender Wechsel zum ZDF war 2003 wegen eines Millionen-Honorars ein großes Medienthema. Am 05.06.2004 musste sie direkt gegen ihre frühere Sendung, das Hochzeitsfest der Volksmusik antreten, das inzwischen vom 22-jährigen Florian Silbereisen moderiert wurde. Der Bub übertraf Nebel um fast zwei Millionen Zuschauer.

Fleischexplosion führt zu Quotenexplosion

Manche Dinge lassen sich offenbar doch eins zu eins vom amerikanischen aufs deutsche Fernsehen übertragen. So zum Beispiel das Anfangsinteresse an Two And A Half Men mit Ashton Kutcher. Wie schon vor dreieinhalb Monaten in den USA (und hier berichtet) holten die beiden Episoden auf ProSieben gestern Abend Zuschauerzahlen, die die Serie mit Charlie Sheen zuvor noch nie erreicht hatte. Die zweite Folge kam auf 4,81 Millionen, darunter mehr als vier Millionen in der sog. Zielgruppe, was einem Marktanteil von 32,1 Prozent entspricht.

Es zahlt sich also aus, einen Hype so schnell wie machbar mitnehmen zu wollen und so wenig Zeit wie möglich zwischen dem US-Start und der Deutschlandpremiere verstreichen zu lassen. Eine Erfahrung, die RTL niemals machen wird.

Michael, 11. Januar 2012, 08:43.

Halbe Männer, halbe Sachen

„Ich habe fast ein Jahrzehnt damit zugebracht, deine Blechdosen mühelos und auf magische Weise in pures Gold zu verwandeln“, sprach Charlie Sheen vor etwa einem Jahr in die Richtung seines damaligen Chefs Chuck Lorre, Produzent von Two And A Half Men, und meinte damit, dass Lorres lausige Drehbücher keinen Anteil am Erfolg der Serie hatten, sondern allein sein Schauspiel.

Chuck Lorre kommentierte das Zitat Monate später wortlos am Ende der ersten Folge von Two And A Half Men mit Ashton Kutcher, indem er als traditionelles Schlussbild diesmal nicht seine Gedanken in Textform einblendete, sondern nur das Bild von drei Blechbüchsen.

Es war damals nur eine von vielen ähnlichen und gehässigeren Äußerungen eines offenbar wahnsinnig gewordenen Charlie Sheen, der auch seine daraus resultierende Entlassung nur als einen Vorwand sah, die Dreharbeiten einzustellen, weil Chuck Lorre in Wirklichkeit schlicht die Ideen ausgegangen seien.

Es dauerte danach noch eine Weile, bis man als Zuschauer die letzten Episoden zu sehen bekam, in denen Charlie Sheen noch die Hauptrolle spielte. ProSieben zeigte sie bis Mitte Dezember. Und als ich sie dann sah, fragte ich mich schließlich: Hat die öffentliche Wahrnehmung Charlie Sheen zumindest in Teilen Unrecht getan? War sein geistiger Zustand doch noch klarer als es schien? Denn diese letzten Episoden bargen tatsächlich wenige Hinweise darauf, dass die Autoren noch Lust oder Ideen hatten. Da wurden nur noch Witze aneinandergereiht und Ideen angerissen, aber keine wirkliche Handlung mehr erzählt, und schon gar keine zu Ende geführt. Jake, der mit seinem ebenso dämlichen Kumpel Vollidioten-Videos fürs Internet dreht und damit groß rauskommen will? Gut, als Idee in Ordnung, aber wo war die Schlusspointe? Wie endete die Geschichte? Sie endete gar nicht, irgendwann war einfach die Episode zu Ende, und das war’s. Alan, der sich mit einem Schneeballsystem immer mehr Geld bei der eigenen Familie lieh? Und? Wo war der Moment, in dem alles zusammenbrach, der zwangsläufige Höhepunkt einer solchen Geschichte? Nix. Es hörte einfach auf. Höhepunkte gab es nicht mehr. Kein Ziel. Nur noch Wegstrecke.

Insofern werden Chuck Lorre und seine Autoren dankbar gewesen sein, durch den Wechsel des Hauptdarstellers zumindest neue Impulse bekommen zu haben und die Möglichkeit, endlich mal ganz neue Geschichten zu erfinden. Das gelingt ihnen bei der Einführung von Ashton Kutcher als Internet-Milliardär Walden Schmidt auch ganz gut, und dankenswerterweise widerstanden sie der Versuchung, einen Charlie-Abklatsch zu erfinden und dieselben Geschichten weiterhin zu schreiben. Walden Schmidt ist ein naiver Neureicher mit kindlichem Gemüt, der seiner Ex-Frau nachweint, und Alan ist plötzlich der, der mit Rat und Unterstützung erwachsen zur Seite steht — bevor er sich als Dankeschön ein Wohnrecht in Charlies altem Haus erschleicht, das jetzt Walden besitzt und bewohnt.

Jake hat auch einen Handlungsstrang. Der geht so: Er kommt rein, setzt sich hin und furzt. Riesenlacher.

Das gibt die Marschrichtung für den weiteren Verlauf dieser neuen Staffel vor, die ProSieben ab heute zeigt. Die Konstellation ist eine geringfügig andere, und ein paar neue Charaktere sind dabei. Das Thema der meisten Episoden bleibt Sex, und das Niveau der meisten Witze bleibt unten. Aber wer das bis jetzt nicht als störend empfand, wird die Serie auch weiterhin mögen. In den USA sehen in der aktuellen Staffel mehr Menschen zu als in den letzten Jahren mit Charlie Sheen.

Michael, 10. Januar 2012, 07:17.

Über jeden Bachel geht a Rtl

Vielleicht lässt sich die Tatsache, dass auch die neue Staffel von Der Bachelor schon wieder floppt, damit erklären, wie der Sendetitel im RTL-Teletext abgekürzt ist.

Michael, 5. Januar 2012, 13:09.

Tote tragen keine Lacher

Um noch einmal auf eine Frage zurückzukommen, die das amerikanische Magazin „Entertainment Weekly“ vor sieben Jahren gestellt hat, als Friends, Frasier und Sex And The City zu Ende gingen:

Sind Sitcoms tot?

Antwort: Nein. Sie lagen nur kurz auf der Intensivstation. Für Langzeitbeobachter des Fernsehens dürfte das keine Überraschung gewesen sein. Jedes Genre hatte seine Glanzzeiten und seine stillen Phasen, und bisher ist noch fast jedes Genre immer wieder aus der Versenkung zurückgekehrt.

Entertainment Weekly: Sind Sitcoms tot?Das Quiz war lange kein Thema im Fernsehen, bis Wer wird Millionär? kam. Krimis galten als altbacken, bis CSI kam. Und auch die Sitcom war in den frühen 80er-Jahren schon einmal für tot erklärt worden, bis die Bill Cosby Show kam. All diese Serien lösten jeweils die Trendwende für ein ganzes Genre aus.

Die neue Trendwende wurde im Herbst 2009 durch den Erfolg des inzwischen mehrmaligen Emmy-Gewinners Modern Family ins Rollen ausgelöst. Gut zwei Jahre später ist die Sitcom wieder voll da. Zu den erfolgreichsten Sendungen des US-Fernsehens gehören wieder so viele halbstündige Comedys wie seit den Zeiten von Friends und Frasier nicht mehr. Und weil Comedyserien gerade so gut laufen, gibt es davon auch wieder wesentlich mehr als in den vergangenen Jahren. Auch die meisten deutschen Sender mit Ausnahme der Öffentlich-Rechtlichen und RTL haben das gemerkt und profitieren davon. Two And A Half Men, The Big Bang Theory und How I Met Your Mother sind auch bei uns erfolgreich, Mike & Molly, The Middle oder 2 Broke Girls hätten das Potenzial ebenfalls.

ProSieben zeigt ab heute eine der neuen Serien vom gerade erst vergangenen Herbst: New Girl mit Zooey Deschanel als junge Frau, die in eine Männer-WG zieht. Der Sender setzt offenbar große Stücke darauf und hat einen ungewöhnlich prominenten Sendeplatz für einen Neustart ausgewählt (sprich: nicht am Nachmittag): Die „Vorpremiere“ läuft heute nach The Voice Of Germany, fester Sendeplatz soll dann immer mittwochs um 21.15 Uhr nach Desperate Housewives sein. Beim US-Sender Fox startete die Serie mit hervorragenden Quoten, wodurch deutlich wird, wie sehr das US-Publikum nach all den Jahren voller Mord und Forensik wieder Lust auf Lachen hat. Denn die Serie selbst ist nicht mehr als Durchschnitt, aber Comedys sind eben im Trend. Stilistisch erinnert New Girl mit schnellen Schnitten und witzigen Flashbacks an andere moderne Serien wie Modern Family und How I Met Your Mother, es müsste halt nur noch genauso lustig werden.


Foto: ProSieben

Interessant ist übrigens auch, welche Sitcom derzeit die erfolgreichste von allen ist, und zwar in den USA wie auch bei uns. Das ist nämlich mit Two And A Half Men eine Serie, die nicht nur ganz altmodisch auf Rückblenden, Einschübe und schnelle Schnittmöglichkeiten verzichtet und weiterhin auf einer Bühne vor Publikum gedreht wird, sondern die 2004, als die Sitcom als solche für tot erklärt wurde, auch schon auf Sendung war.

Michael, 5. Januar 2012, 10:04.

New Girl

Ab 5. Januar 2012 (ProSieben) US-Comedyserie von Elizabeth Meriwether („New Girl”; seit 2011).

Die frisch von ihrem untreuen Freund getrennte junge Lehrerein Jessica Day (Zooey Deschanel), kurz Jess, zieht in eine bis dato reine Männer-WG. Ihre neuen Mitbewohner sind der ebenfalls unglücklich getrennte Barkeeper Nick (Jake Johnson), der Anwalt Schmidt (Max Greenfield) und der Basketballer Winston (Lamorne Morris). Cece (Hannah Simone) ist Jess’ beste Freundin und Model. Die Freundschaft mit Models war für den Macho Schmidt ausschlaggebend, Jess’ Einzug in die WG zuzustimmen.

In der Pilotfolge wohnt statt Winston jemand mit dem Spitznamen „Coach“ in der WG. Weil dessen Darsteller Damon Wayans Jr. aber schon für eine andere Serie verpflichtet war, stand er darüber hinaus nicht zur Verfügung.

ProSieben zeigt die erste Folge am 5. Januar um 23.15 Uhr nach The Voice Of Germany. Regelmäßiger Sendeplatz der halbstündigen Folgen ist danach mittwochs um 21.15 Uhr.

Kupplung raus!

Zum Wichtigsten für Ganoven gehört es, über ein Verbrechen Gras wachsen zu lassen. So hat es auch RTL mit Der Bachelor gemacht, jener sturzlangweiligen achtwöchigen Kuppelshow, deren erste Staffel inzwischen so lange her ist, dass RTL sie nachträglich zum Erfolg erklärt.

(Screenshot aus Staffel 1)

„Bis zu 5,23 Millionenen Zuschauer verfolgten im Herbst 2003 die erste Staffel von Der Bachelor„, jubelt RTL und geht davon aus, dass sich erstens niemand fragt, warum es dann öffentlich-rechtliche acht Jahre gedauert hat, bis eine zweite Staffel folgte, und sich zweitens niemand die Mühe macht herauszufinden, dass damals in Wirklichkeit nur drei der acht Episoden überhaupt die Vier-Millionen-Grenze im Schnitt geknackt haben, die Fünf-Millionen-Grenze aber gar keine.

Die Tat von damals ist offenbar verjährt. Deshalb wird ab heute die Frage neu gestellt: „An wen wird der Bachelor sein Herz verlieren?“

An wen die Zuschauer ihr Hirn verlieren werden, ist schon vorher klar.

Michael, 4. Januar 2012, 09:21.
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