Was geht gar da rein?

Im Vorabendprogramm von RTL, also in einem Teil des 22-stündigen Rahmenprogramms von Ich bin ein Star – holt mich hier raus!, gaben gestern ehemalige Dschungelkönige ihre Einschätzung über die Karriereperspektiven der diesjährigen Finalisten ab. Und das ist ja zugleich die Antwort auf die Frage: Wer dieses Jahr gut abschneidet, wird nächstes Jahr wieder ausgegraben, um sich zur neuen Staffel zu äußern. Das ist die Karriere.

Mit der neuen Dschungelkönigin Brigitte Nielsen allerdings hat RTL noch in der Nacht eine Pilotfolge für eine eigene Kochsendung aufgezeichnet.

Michael, 29. Januar 2012, 13:05.

Am zweiten Tag schuf Gottschalk seine Daseinsberechtigung

Es ist schon fast bedauerlich, dass nach der in jeder Hinsicht katastrophalen Premiere von Gottschalk live viele Zuschauer ab jetzt nie wieder einschalten werden. Denn in der zweiten Sendung zeigte Thomas Gottschalk, dass er etwas beherrscht, das er seit den 90er-Jahren nicht mehr praktiziert hat: Gespräche führen, Dinge über Gäste wissen und diesen Gästen das Gefühl geben, dass sie in der Sendung eine Rolle spielen. Kurz: Etwas, das an Fernsehen erinnert. Deshalb die Frage: Wer war dieser Mann? Und wo war er die ganze Zeit?

Aber ich habe noch weitere Fragen:

1. Wurde der Vorspann umweltfreundlich aus dem alten Vorspann von Pssst… recycelt?

2. Wann läuft denn nun die Verfilmung des Lebens von Jürgen von Lippe mit Armin Rohde in der Hauptrolle?

3. Und muss die ARD dafür aufkommen, also der Gebührenzahler, oder zahlt es Franz Beckenbauers private Krankenversicherung, wenn Dr. Müller-Wohlfahrt ihm die Schädeldecke wieder aufsetzt, die Gottschalks Kameraleute in einer zehnminütigen Operation schmerzhaft abgesägt haben?


Screenshots: ARD/WDR

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Michael, 24. Januar 2012, 21:50.

Gottschalk live

2012 (ARD). Personality-Show mit Thomas Gottschalk.

Als Margarethe Schreinemakers ihre Privatangelegenheiten in ihrer Fernsehsendung thematisierte, schaltete ihr Sender Sat.1 die Show ab. Die ARD macht diese Idee im Gegenteil zum Prinzip: Montags bis donnerstags um 19.20 Uhr bekommt Thomas Gottschalk eine halbe Stunde Zeit, über sich zu sprechen. Studiopublikum gibt es nicht, aber Gäste kommen vorbei, um Gottschalk sprechen zu hören und, wenn sie selbst kurz zu Wort kommen, mehrfach von Werbung und Wetter unterbrochen zu werden.

Die ARD hatte Thomas Gottschalk nach dessen Abschied von Wetten, dass…? vom ZDF abgeworben und für ihn das gerade erst renovierte Vorabendprogramm wieder über den Haufen geworfen. Über das Konzept der Show hatten sich Gottschalk und die ARD vor dem Sendestart weitgehend ausgeschwiegen, und auch nach der Premiere bleibt es weiter geheim.

Ich-AG

Für alle, die Gottschalk live nicht live sehen wollten konnten, hier eine komplette Abschrift der Premiere:

Ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich. Ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich. Ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich. Ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich. Alt. Ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich. Ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich. Ich. Ich, ich. Ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich, ich. Ich. Ich. Ich, ich, ich, ich. Hallo Bully! Oh, Zeit ist um.

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Michael, 23. Januar 2012, 21:27.

Die daneben werden die in der Mitte sein

Wer ein großer Star werden möchte, sollte die Hauptrolle in einer Sitcom besser ablehnen. Eine Nebenrolle wäre aber ein richtiger Schritt.

Ich kann nicht erklären, wie es kommt, aber mir fällt auf, dass in mehreren Fällen der Hauptdarsteller einer Serie neben den „Neben“-Figuren verblasst. Aktuelles Beispiel: How I Met Your Mother. Josh Radnor ist als Ted Mosby die zentrale Figur, um die sich eigentlich die ganze Serie dreht. Der tatsächliche Star ist aber längst Neil Patrick Harris als Barney Stinson, von dem nicht nur die meisten Sprüche stammen, die legendär geworden sind, sondern der auch über die Serie hinaus inzwischen eine große Nummer in Hollywood geworden ist. Zuletzt war er der menschliche Hauptdarsteller in der Kinofassung der „Schlümpfe“ und wirkte im „Harold & Kumar“-Weihnachtsfilm mit, in dem er zwar weder Harold, noch Kumar spielte, aber zwischen den beiden den Mittelpunkt des Filmplakats einnahm.

Sogar Jason Segel, der den Langweiler Marshall Eriksen spielt, hat eine beachtliche Kinobilanz: In „Bad Teacher“ spielte er jüngst neben Cameron Diaz und Justin Timberlake, und als Hauptdarsteller hatte er Erfolg mit dem Film „Nie wieder Sex mit der Ex“, den er auch geschrieben hatte. Für den neuen Film „Die Muppets“, der im Moment in den Kinos läuft, listete der „KulturSPIEGEL“ die Hauptdarsteller wie folgt: „Kermit, Miss Piggy, Jason Segel, Amy Adams, Gonzo.“ Auch hier ist Jason Segel wieder Co-Autor des Drehbuchs.

Und was macht Josh Radnor nebenbei? Auch er hat schon eine Kinohauptrolle in einem Film gespielt, dessen Autor und Regisseur er war, „happythankyoumoreplease“. Der war gar nicht schlecht, bekam gute Kritiken und gewann den Publikumspreis beim Sundance Festival. Nur: Im Kino wollte ihn niemand sehen. Einspielergebnis: 215.000 Dollar. In Deutschland startete der Film erst gar nicht, erschien aber mittlerweile auf DVD. Zum Vergleich: „Nie wieder Sex mit der Ex“ spielte 105 Millionen ein, „A Very Harold & Kumar 3D Christmas“ 34 Millionen und „Die Schlümpfe“ mehr als eine halbe Milliarde.

In den 80ern war es Woody Harrelson, der als naiver Barkeeper in Cheers nur eine Nebenrolle spielte, aber im Gegensatz zu Hauptdarsteller Ted Danson Kinokarriere machte.

Und es gibt noch ein anderes bekanntes Beispiel aus jüngerer Zeit: Topher Grace war der Hauptdarsteller der langlebigen Sitcom Die wilden 70er, die erst vor sechs Jahren zu Ende ging. Er spielte auch in ein paar Kinofilmen mit, u.a. „Valentinstag“, „Reine Chefsache“ und „Spiderman 3“ – aber wer erinnert sich heute noch an ihn? Oder fragen wir anders: Für wen ist Topher Grace eher ein Begriff als zwei andere Mitglieder aus dem damaligen Ensemble: Mila Kunis und Ashton Kutcher?

Inzwischen ist dieser Ashton Kutcher nach mehreren Kinoerfolgen auch wieder in einer Sitcom zu sehen. Diesmal zweifellos als Hauptdarsteller. Vielleicht wird aus Jon Cryer also doch noch ein Superstar.

Michael, 21. Januar 2012, 16:37.

Podcast: Gregor Weber

Vor gut zwei Monaten erfuhren die Saarbrücker Tatort-Hauptdarsteller Maximilian Brückner und Gregor Weber, dass ihr jüngster und bereits abgedrehter Tatort ihr letzter gewesen sei. Gregor Weber hatte die Rolle des Stefan Deininger seit 2001 gespielt, 2006 war Brückner als Franz Kappl dazugekommen. „Die Story dieses ungleichen Paares ist aber aus unserer Sicht jetzt zu Ende erzählt“, erklärte der Saarländische Rundfunk, und das ist es ja, worauf es in Krimis ankommt. Zu blöd, dass man nicht einfach einen Mord ins Drehbuch schreiben und so eine Geschichte erzeugen kann.


Bild: SR/Manuela Meyer

Diesen Sonntag zeigt Das Erste den letzten Saarbrücker Tatort „Verschleppt“ mit Kappl und Deininger, die in der Beliebtheitsskala der Tatort-Ermittler, gemessen an Einschaltzahlen, zuletzt auf Platz 7 von 16 lagen. Für ein Team, das nur einmal im Jahr im Fernsehen ist, ist das beachtlich.

Im neuen Fernsehlexikon-Podcast von der Dateigröße des Saarlands spreche ich mit Gregor Weber darüber, wie er abserviert wurde, was er jetzt macht und was er als Zuschauer am Fernsehen mag und was nicht, genauer gesagt über Schlag den Raab, Breaking Bad und Hühner.

[display_podcast]

Und hier ist Gregor Webers Linktipp:
John Lasseters sieben Kreativregeln.

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Michael, 18. Januar 2012, 07:02.

Alles Betty

Das letzte überlebende Golden Girl wird heute 90. Shooting-Star Betty White ist im US-Fernsehen so präsent wie selten in ihrer langen Karriere, in der ihre bekanntesten Rollen Sue Ann Nivens in der Mary Tyler Moore Show und natürlich Rose Nylund bei den Golden Girls waren.

Ihr kometenhafter Wiederaufstieg begann vor gut zwei Jahren mit Auftritten im Sandra-Bullock-Film „Selbst ist die Braut“ und in einem Werbespot für Snickers. Ihr Auftritt als Gastmoderatorin der Kultcomedyshow Saturday Night Live bescherte der Show wenig später höhere Einschlatquoten als sonst, wenn die jungen angesagten Topstars kommen.

Mit 88 wurde Betty White noch einmal Hauptdarstellerin einer Sitcom, Hot In Cleveland, die den Golden Girls ähnelt, in der Betty White aber jetzt das Gegenstück zur damaligen Sophia-Rolle spielt: Die gehässige Alte, die rücksichtslos sagt, was sie denkt. Die Serie ist mittlerweile in der dritten Staffel.

Aber damit ist man mit 90 natürlich nicht ausgelastet. Gestern moderierte sie zum ersten Mal Off Their Rockers, eine neue Show mit versteckter Kamera, in der Senioren Jüngeren Streiche spielen. (Bei Sat.1 lief mal eine deutsche Fassung der „rüstigen Rentner-Comedy“ unter dem Namen Das R-Team.) NBC zeigte die Premiere im Anschluss an ein 90-minütiges Primetime-Special zu Ehren von Betty Whites Geburtstag. Mehr Sendezeit bekommen 90-jährige sonst nur an Silvester in Deutschland.

Ihren Geburtstag will Betty White angeblich allein mit ihrem Hund verbringen. Schön, dass sie drumherum noch so viel Zeit mit ihren Fans verbringt. Danke und herzlichen Glückwunsch.

Update 18.30 Uhr: Eine grobe Vorstellung davon, wie beliebt Betty White in den USA immer noch ist, bekommt man, wenn man die Einschaltquoten ihres Geburtstagsspecials im Vergleich zur Konkurrenz sieht. NBC, das Letztplatzierte unter den vier großen Networks, programmierte das Special gestern direkt gegen Erstausstrahlungen des erfolgreichen Comedyblocks beim Marktführer CBS, bestehend aus How I Met Your Mother, 2 Broke Girls und Amerikas erfolgreichster Comedyserie Two And A Half Men, die in dieser Saison noch kein direktes Quotenrennen verloren hatte. Das Betty-White-Special siegte in jeder einzelnen halben Stunde.

Michael, 17. Januar 2012, 06:28.

Sternstunden

Ich lerne gerade Braille. Das hier heißt zum Beispiel „Micaela Schäfer“:

Michael, 14. Januar 2012, 17:41.

Plan D

Unser Star für Baku – ein Guckprotokoll

20.15 Uhr: Eigentlich wollte ich jetzt anfangen, mir eine Meinung über Unser Star für Baku zu bilden, merke aber aber sofort: Ha, gar nicht nötig! Das Fazit steht ja schon fest! Die neue Moderatorin, deren Namen ich bestimmt noch lernen werde, teilt mit: „Ist das schön, ist das schön!“ und „Das wird das spannendste Zuschauer-Voting aller Zeiten“. Ja dann.

20.16 Uhr: Gute Nachricht: Sie sagt, es werde kein Vorgeplänkel geben, sondern direkt mit den Live-Auftritten losgehen.

20.16 Uhr: Das Vorgeplänkel beginnt. Darin Film- und Musikauschnitte von früher.

20.43 Uhr: Erster Live-Auftritt.

Während des Vorgeplänkels hatte ich Zeit, den Namen der Moderatorin zu recherchieren: Sandra Rieß. Die hat vergangenes Jahr den Starkbieranstich auf dem Münchner Nockherberg moderiert, sagt Wikipedia, und sie schreit stellenweise so, als sei sie immer noch dort. Sie hat es aber generell leichter als Sabine Heinrich vor zwei Jahren, weil sie nicht die schwierige Aufgabe hat, neben Matthias Opdenhövel eine gute Figur machen zu müssen, sondern nur neben Steven Gätjen. Andererseits habe ich vergangene Woche zum ersten Mal Schlag den Raab auf der Wii gespielt, wo Steven Gätjen noch einschläfernder moderiert als normalerweise. Dagegen sprüht er heute vor Energie.

Die Schlagersängerin Alina von der Gruppe Frida Gold trägt eine Hose. Das muss das erste Mal sein. Die Show ist also für Überraschungen gut. Sie bildet zusammen mit Stefan Raab und Thomas D die Jury. In der Summe haben die drei eine Frisur.

20.49 Uhr: Die Live-Tabelle, die unentwegt zeigt, wer gerade auf welchem Platz der Zuschauerabstimmung liegt, ist eine großartige Idee und eine wirkliche Neuheit. Kandidatin Katja schießt während ihres Auftritts vom letzten auf den ersten Platz. Von allen Teilnehmern hat sie bisher am besten gesungen. Gut, es hat nach mehr als einer halben Stunde auch sonst noch niemand gesungen. Mal sehen, ob jetzt immer der, der gerade singt, vorn liegt.

20.54 Uhr: Nein, nicht. Jan sang “Closer To The Edge” von 30 Seconds To Mars. Ziemlich schlimm, aber im Gegensatz zu einem Konzert von 30 Seconds To Mars wenigstens keine Arbeitsverweigerung. Thomas D bricht mit dem Vorvorjahreskonzept der Dauerschmeichelei und ist zwar nett, aber ehrlich.

21.00 Uhr: Kandidatin Leonie singt Amy Winehouse, klingt aber wie Lena. Hatten wir schon. War gut. Ist aber vorbei.

21.04 Uhr und noch keine Werbeunterbrechung. Weiß Brainpool, dass heute ProSieben und nicht die ARD überträgt?

21.06 Uhr: Ja.

21.17 Uhr: Zwischengeplänkel im orangen Green Room. Habe gerade erfahren, dass die Sendung bis kurz vor 23 Uhr geht. Plangemäß. Puh, das ist lang. Vielleicht sollte man weniger plänkeln. Noch ein bisschen länger, und der Vorentscheid ist noch nicht zu Ende, wenn der Eurovision Song Contest anfängt.

21.24 Uhr: Gätjen ist offenbar Privatfernsehen-Off-Sprecher konditioniert und fasst wie in Dokusoaps noch einmal zusammen, was die Juroren gesagt haben, 30 Sekunden nachdem sie es geagt haben.

21.27 Uhr: Kandidat Kai macht aus Ushers „More“ eine Gitarrenballade, was den hochgradig stumpfsinnigen Text besser zur Geltung bringt.

21.28 Uhr: Oh, jetzt rockt er.

21.29 Uhr: Zuschauer, die aus Gewohnheit eingeschaltet haben, um The Voice of Germany zu sehen, fragen sich bestimmt längst, warum die männlichen Kandidaten keine Hüte tragen. Immerhin trägt Kai eine Mütze.

21.35 Uhr: Shelly singt „Valerie“. Die Kandidatenabstimmung über Künstler gewinnt damit heute Abend Amy Winehouse. Die Zuschauerabstimmung über die Kandidaten führt anschließend Shelly an.

21.46 Uhr: Thomas D bleibt ehrlich und ist kreativ, rappt eine spontane Absage an Kandidat Salih.

21.47 Uhr: Gätjen bezeichnet den Spontanrap als „Gesangseinlage“. Egal, er sitzt ja nicht in der Jury.

21.49 Uhr: Frau von heute zeigt Gesicht. Bei Sandra Rieß klemmen die Haare jetzt hinter dem Ohr, die zu Beginn der Show noch Teile ihres Gesichts verdeckt hatten. Warum schreibe ich das? Weil wieder Werbung kommt. Ich hab sonst nix.

22.08 Uhr: Kandidatin Céline Huber singt eine dieser Klavierballaden, die Sängerinnen immer mögen, weil man so schön um die Töne herumsingen kann, und die Juroren meistens verzücken, beim Eurovision Song Contest aber nie eine Chance hätten. Man kann sich die Windmaschine aber schon vorstellen.

22.16 Uhr: Bewerberin Jil Rock bräuchte zumindest keinen Künstlernamen, macht aber aus dem Hit „Moves Like Jagger“ von Maroon 5, in dem Christina Aguilera einen kurzen Gastauftritt hat, eine etwas zu zähe Christina-Aguilera-Nummer. Wenn Kaugummi singen könnte, würde es so klingen.

22.24 Uhr: Der letzte Bewerber, der zu Beginn das „Sympathie-Voting“ gewonnen hatte, also in Führung lag, bevor auch nur
irgendjemand gesungen hatte, singt „After Tonight“ von Justin Nozuka. Ein sensationeller Song, der hier genauso gut klingt wie im Original. Kann nicht weiterschreiben, muss anrufen.

22.26 Uhr: Roman rückt vom neunten auf Platz 1 vor. Entweder hat meine Stimme viel Gewicht, oder andere sehen das ähnlich wie ich. Das Publikum tobt, die Jury weint vor Glück.

22.30 Uhr: Ich habe so ein 2010-Déjà-vu. In der ersten Sendung von Unser Star für Oslo trat Lena als letzte auf, und sofort verbreitete sich das Gefühl, wir hätten die Siegerin schon gefunden.

22.32 Uhr: Ach, dieser Roman war schon mal unter den ersten 20 bei Deutschland sucht den Superstar? Merkwürdig, man bringt DSDS gar nicht mit Gesangstalenten in Verbindung.

22.36 Uhr: Diese Live-Tabelle macht es wirklich extrem spannend: Zwischen dem Erstplatzierten und dem Sechsten, also dem ersten, der rausfliegt, liegen im Moment nur 0,8 Prozentpunkte. Zwischen Platz 4, 5 und 6 ist sogar Gleichstand (jedenfalls bis zur ersten Nachkommastelle). Puh. Schlussphase.

22.40 Uhr: Die Produzenten der Show (also Raab und Brainpool) machen tatsächlich alles richtig: Sogar während des letzten Werbeblocks bleibt die Blitztabelle mit dem aktuellen Abstimmungstand im Bild.

22.46 Uhr: Ha! Erwischt! Die Zahlen in der Einblendung sind plötzlich auf volle Prozentpunkte gerundet. Und die ersten Sechs haben gerade alle jeweils 14,0 Prozent. Da will sich wohl jemand die Möglichkeit offenhalten, die Verkündung des Ergebnisses gleich doch noch wie üblich spannend in die Länge zu ziehen.

22.47 Uhr: Die kleine Einblendung der Blitztabelle am linken Rand wird Ihnen offenbar präsentiert von den deutschen Augenoptikern und den Herstellern von Großbildfernsehern.

22.50 Uhr: Stefan Raab, der sich vergangenes Jahr aus der Suche nach dem Eurovision-Star verabchiedet hatte und jetzt als Dauer-Juror und Produzent dabei ist, fällt versehentlich in die Rolle des Jury-Präsidenten zurück und bedankt sich bei seinen Mitjuroren. Jurypräsident Thomas D merkt es.

23.03 Uhr: Doch nix mit sinnlos in die Länge ziehen. Bis zur letzten Abstimmungssekunde bleibt das Live-Ergebnis im Bild, inzwischen auch wieder mit Stellen nach dem Komma. Roman wird am Ende Zweiter, weil die Juroren Thomas und Stefan kurz vor Schluss ganz hektisch das Publikum beeinflussen und es anschreien, Shelly nicht rausfallen zu lassen. Shelly schiebt sich dadurch wie durch ein Wunder noch vom sechsten auf den ersten Platz, und Kai fällt raus.

Aber eins stimmte: Das war das spannendste Zuschauer-Voting aller Zeiten. Toll. Man kann dem Fernsehen wieder glauben.

Michael, 12. Januar 2012, 23:26.

Unser Star für Baku

2012 (ProSieben/ARD). Talentshow mit dem Ziel, einen deutschen Teilnehmer für den Eurovision Song Contest zu finden.

Zwei Jahre nachdem Unser Star für Oslo Lena den Eurovison Song Contest gewonnen und ein Jahr nachdem sie Deutschland mit einem passablen Ergebnis ein zweites Mal vertreten hatte, suchen ProSieben und Das Erste gemeinsam nach einem neuen Teilnehmer für den Eurovision Song Contest in Baku.

In acht langen Abendshows, moderiert von Steven Gätjen und Sandra Rieß, stellen sich junge Sängerinnen und Sänger dem Urteil von Jurypräsident Thomas D und den weiteren Juroren Alina Süggeler von der Gruppe Frida Gold und Stefan Raab. Relevant für den Verbleib im Wettbewerb ist aber die telefonische Abstimmung der Fernsehzuschauer. Angerufen werden kann schon ab Beginn jeder Sendung, und der aktuelle Zwischenstand wird permanent eingeblendet.

In den Vorrunden treten jeweils zehn Kandidaten an, von denen die Hälfte am Ende weiterkommt. ProSieben zeigt alle Vorrunden und das Halbfinale, die ARD  das Viertelfinale und das Finale. Sendeplatz ist donnerstags um 20.15 Uhr, in den letzten beiden Wochen zusätzlich montags.

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