Ein Grund zum Feiern findet sich immer

Vor sechs Tagen erst die tote Diana, heute schon globale Erwärmung… hach, die Menschen in London haben es so gut, dass es so viele fantastische Anlässe für coole Konzerte gibt.

Michael, 7. Juli 2007, 07:18.

Rom

Seit 2007 (RTL2). 22-tlg. US-Historienserie („Rome“; 2005–2007).

Der Zenturio Lucius Vorenus (Kevin McKidd) und der Legionär Titus Pullo (Ray Stevenson) dienen zur Zeit der späten römischen Republik in der 13. Legion. Die ehemals verwandtschaftlich verbundenen Julius Caesar (Ciarán Hinds) und Pompejus Magnus (Kenneth Cranham) mögen sich nicht so sehr, weil beide über Rom herrschen wollen, was zu einigen kriegerischen Handlungen und später zur Gründung des Römischen Kaiserreichs führt. Als Imperator ernennt Caesar Vorenus zum Senator. Doch nicht nur auf den Schlachtfeldern, auch im Senat geht’s rund, wo die Kontrahenten Marcus Tullius Cicero (David Bamber) und Porcius Cato (Karl Johnson) sich bekriegen. Caesars Nichte Atia (Polly Walker) ist die Geliebte  von Marc Anton (James Purefoy) und ein hinterlistiges Luder. Ihr Sohn Gaius Octavius (Max Pirkis) wird später einmal Kaiser Augustus. Das passiert aber erst in der zweiten Staffel. Vorher sorgt Brutus (Tobias Menzies) noch für Caesars Abgang.

Sauteure Sandalen-Soap, die Elemente klassischer Historienepen mit typischen Sex- und Intrigengeschichten wie aus Dallas oder Denver-Clan mischt. Die Serie lief Anfang 2006 bereits bei Premiere. RTL2 zeigte sonntags ab 20.15 Uhr jeweils zwei einstündige Folgen der ersten Staffel, die zweite Staffel ist für 2009 angekündigt.

Fünftklassiges Quiz (manchmal auch erstklassig)

Ungefähr eine Minute lang dachte ich, wie erfrischend es sei, dass das neue Sat.1-Quiz Das weiß doch jedes Kind! ganz anders aussieht als alle anderen Quizshows seit Wer wird Millionär?, nämlich dem Thema angemessen ganz bieder nach Schulklasse mit Holz und hell und so. Also so angenehm nach Sat.1. Aber dann kamen doch das unvermeidliche blaue Licht und die albern-dramatische Musik wie überall.

Die Idee ist originell, Erwachsenen Kinderwissen abzuverlangen und zu zeigen, wie die anwesenden Fünftklässler die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, wenn der Kandidat schon an der ersten Frage scheitert, wie viele Ecken eine Bienenwabe hat. Immerhin Cordula Stratmann ist erfrischend anders als Quizmoderatorin, und weil es ja Schulwissen geht und die Fragen deshalb formal nicht so schwer sind, gibt es zur Abwechslung mal keine vorgegebenen Antwortmöglichkeiten. Leider währt der Spaß an der originellen Idee nicht ewig, und so kosten die ganzen Schulklassensperenzchen, Wechsel der „Banknachbarn“ (Kinder, die als Joker zur Verfügung stehen) etc. letztlich einfach nur viel Zeit, in der man lieber ein paar Fragen mehr hören würde. Auch die schauspielerische Leistung der Kinder, die offensichtlich angewiesen wurden, die Hände möglichst oft über dem Kopf zusammenzuschlagen oder mit den Augen zu rollen, hält sich auch in Grenzen.

Ihr Wissen dagegen ist bemerkenswert. Ich sollte bei ihnen Nachhilfe nehmen.

Michael, 6. Juli 2007, 21:22.

Das weiß doch jedes Kind!

2007–2008 (Sat.1). Quiz mit Cordula Stratmann.

Erwachsene müssen beweisen, dass sie so schlau sind wie Schulkinder. Jeder Kandidat bekommt zehn Fragen gestellt, deren Antworten zum Lehrplan der ersten fünf Schulklassen gehören. Der Kandidat kann aus zehn vorgebenen Wissengebieten und Schwierigkeitsgraden (nach Schulklassen geordnet) die Reihenfolge der Fragen selbst bestimmen. Als Joker stehen Fünftklässler zur Verfügung, die die ihrer Meinung nach richtige Antwort notieren. Einmal darf der Kandidat die Antwort des Schülers anschauen und dann selbst antworten („spicken“) und einmal die Lösung übernehmen („abschreiben“), schließlich kann ein Kind als „letzte Rettung“ die falsche Antwort des Erwachsenen berichtigen. Die Gewinnsumme pro richtiger Antwort steigt im Lauf des Spiels an. Wer falsch antwortet, fliegt raus und verliert das erspielte Geld. Wer die Lösung nicht weiß, kann aber wie bei Wer wird Millionär? noch rechtzeitig aussteigen, gibt damit aber zu, dümmer als ein Schulkind zu sein, außerdem gibt es auch hier zwei Zwischenstufen, bei denen der bis dahin erspielte Gewinn in jedem Fall gesichert ist.

Die einstündige Show lief staffelweise freitags um 20.15 Uhr. Sie basierte auf dem US-Format „Are You Smarter Than A 5th Grader?“.

Neues von Gut Ruge

Einerseits würde man sich hüten zu meckern, dass Johannes B. Kerner wenigstens im Sommer eine Pause macht. Andererseits kommt auf seinem Sendeplatz ab heute Nina Ruge mit ihrer neuen Sommerpausenvertretungsshow Nina Ruge: Alles wird gut.

Der Sendetitel leitet sich aus Nina Ruges Abschiedsversprechen ab, das sie zum Ende jeder Ausgabe von Leute heute gab. Auf ähnliche Weise kam einst schon der Titel für Anke Engelkes Weihnachtsspecial Danke Anke! zustande.

Menschen erhalten also Sendungen, die so heißen, wie eine bekannte Floskel aus ihren alten Sendungen lautete. Insofern ist es ein Wunder, dass Ulrich Wickert immer noch nicht das Wetter moderiert.

Michael, 5. Juli 2007, 14:09.

Nina Ruge: Alles wird gut

Ab 5. Juli 2007 (ZDF). Talkshow mit Nina Ruge und prominenten Gästen, die darüber sprechen, wie sie ihr Glück gesucht und/oder gefunden haben.

Läuft in der Sommerpause von Johannes B. Kerner donnerstags um 23.15 Uhr.

Danke Anke!

1998–2003 (Sat.1). Große Familienshow mit Anke Engelke und Musik, Comedy und Talk, die einmal im Jahr, ein oder zwei Tage vor Heiligabend ausgestrahlt wurde. Ab 2002 gab es eine zusätzliche Show am Muttertag.

Noch mehr Wasser auf die Mühlen

Es wäre ein merkwürdiger Zufall. Als Strategie wäre es aber auch komisch.

Heute, nur vier Tage nach dem Start der RTL-Show Entern oder Kentern, gräbt RTL2 die Show aus, die dafür offensichtlich durchgepaust wurde: Takeshi’s Castle, seit sechs Jahren nicht im deutschen Fernsehen gelaufen und auch damals in keinem Sender, der größer als das DSF war. RTL2 zeigt die uralte japanische Originalshow in neuer deutscher Bearbeitung werktags nachmittags.

Vielleicht ist es doch nur ein Zufall innerhalb der Sendergruppe. Ich sollte aufhören, mir so viele Gedanken darüber zu machen, dass dort irgendjemand Gedanken machen könnte.

Michael, 3. Juli 2007, 12:06.

Takeshi’s Castle

1999–2001 (DSF). Japanische Action-Spielshow („Fûun! Takeshi Jô“; 1986 – 1989).

100 Kandidaten unter der Führung von General Lee (Hayato Tani) wollen die Burg von Fürst Takeshi (Takeshi Kitano). Dazu müssen sie etliche abstruse Hindernisse überwinden, wobei sie aber leicht ins Wasser fallen und ausscheiden können.

Schlamm- und Wasserspektakel, das wohl Vorbild für die RTL-Show Entern oder Kentern war. Das Deutsche Sportfernsehen zeigte die aus Japan übernommene Show mit deutschem Kommentar an zahllosen Sendeplätzen vor allem im Werktagsnachmittagsprogramm. In neu geschnittener Fassung ist sie jetzt werktags nachmittags bei RTL2 zu sehen.

Der Vorabend war ihr Schicksal

RTL2 rüstet sich heute für die Nach-Big-Brother-Zeit und schickt zwei neue Doku-Soaps ins Rennen: In Mein Kiez schildern Leute, die da wohnen, wo sich andere amüsieren, wie es ist, da zu wohnen, wo sich andere amüsieren. Aufregend. Und lässt sich bei Erfolg beliebig mit Puffnachbarn und Kirmesplatzanwohnern aus anderen Städten fortsetzen.

In Das Schicksal meines Lebens wiederum schildern Menschen, die weißgottwo wohnen, wie sie ein schweres Schicksal überwunden haben. Auch hier baut RTL2 für den Erfolgsfall vor. Interviewt werden diese Menschen von Jürgen und Alida, zwei ehemaligen Teilnehmern von Big Brother. Auf diese Weise erfahren dieselben Menschen nämlich ein weiteres schweres Schicksal, das sie dann in der zweiten Staffel schildern können.

Michael, 2. Juli 2007, 15:56.
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