Susan Goes To Hollywood

Erinnern Sie sich an die ehemalige Tagesschau-Sprecherin Susan Stahnke, die groß getönt hatte, Hollywood-Karriere machen zu wollen? Nun, heute können sie diese Hollywood-Karriere noch einmal im Fernsehen sehen. In der Folge „Der Liebesbote“ aus der Serie Law & Order: New York spielte sie 2001 eine Hotelmanagerin. RTL2 zeigt diese Folge um 0.25 Uhr.

Lustig am Rande: Ihre einzige Rolle in einer US-Produktion wurde nicht einmal in Hollywood, sondern in New York gedreht.

Michael, 23. August 2007, 07:16.

Sommer im Fernsehen: Wenigstens die Werbung ist neu

Nein, ich gehöre nicht zu denen, die im Sommer darüber klagen, dass so viele Wiederholungen laufen, während sie im Winter darüber klagen, in welche neuen Produktionen Gebührengelder gesteckt werden.
Fakt ist aber, dass der erste erwähnenswerte Neustart dieser Woche nicht von Werbeblöcken unterbrochen wird, sondern im Werbeblock stattfindet. Der BILDblog-Spot mit Anke Engelke und Christoph Maria Herbst ist große Comedy und hat morgen gegen 18.20 Uhr Premiere bei MTV. Und weil der „Stern“, der online vorab darüber berichtet, auch schon die Pointe verrät, bekommt er hier keinen Link.

Michael, 22. August 2007, 13:56.

Genie in Altersteilzeit

Der große Harald Schmidt wird heute 50.

Mit MAZ ab!, Pssst… und Schmidteinander löste er in der frühen Phase des neuzeitlichen Spaßfernsehens zügellose Heiterkeitsanfälle bei humoristisch unkonventionell veranlagten Zuschauern aus. Schon in MAZ ab!, seiner ersten eigenen Fernsehsendung, war Schmidt so frech, mutig, kreativ, witzig und absurd, wie es andere erst nach Jahren schaffen. Im Land der Oberschiedsrichter und Notare in Quizsendungen vergab er in einer Sendung, die als Spielshow deklariert war, Punkte völlig willkürlich, ließ Prominente unbeachtet herumsitzen, provozierte Helmut Kohl dazu, die Farbe Rot „bei Damen und Schachteln sehr gut“ zu finden und verloste „eine Weltreise nach Paris“ und das Sofa aus der Bühnendeko der laufenden Sendung, das umgehend abgebaut wurde, obwohl die Prominenten noch darauf saßen.

Nebenbei ging er mit seinem Bühnenprogrammen auf Tournee und moderierte eine Handvoll Radiosendungen bei SWF3. Im „SWF3 Flohmarkt“ lästerte er am 2. September 1990 über den gerade bekannt gewordenen Abschied der Verstehen Sie Spaß?-Moderatoren „Knut Felix und Paloma“: „Die beiden Moderatoren wollen für ein Jahr in die USA, um neue Eindrücke zu sammeln. Besorgte Fans fragen: Ist ein Jahr genug?“ Er erfand dazu, der „ARD-Untersuchungsausschuss für antihumoristische Umtriebe“ habe bereits Lea Rosh und Walter Jens als Nachfolger vorgestellt. Zu diesem Zeitpunkt wusste er noch nicht, dass er selbst neuer Moderator von Verstehen Sie Spaß? werden würde.

Darin bewies er dann ab 1992, dass er auch der Samstagabendmoderator für die großen Massen sein kann, aber nicht will, und mit der Harald Schmidt Show in Sat.1 hatte er die Ausdauer, so lange auf Sendung zu bleiben, bis die Quoten gut und die Kritiker begeistert waren und er endlich als der Intellektuelle galt, der er ist. Dann ging er in Altersteilzeit.

Als Teilzeitrentner hat man viel Zeit für Hobbys, deshalb spielt Schmidt gelegentlich in Unterhaltungssendungen wie Das Traumschiff, Unser Charly oder heute-journal mit und moderiert für die ARD ein paar Preisverleihungen weg. Nur seiner eigenen Geburtstagssendung, Herr Schmidt wird 50, will aber nicht feiern, die die ARD nur sechs Tage nach dem Ereignis schon am kommenden Freitag zeigt, bleibt er fern.

„Wenn man so lange im Geschäft ist wie ich, sammelt sich unglaublich viel Scheiße an, von der ich hoffe, dass sie niemand mehr sieht“, sagte Schmidt dem „Spiegel“. Er fürchtet sich vor dem alten Archivmaterial aus seinen Anfangstagen, es ist ihm peinlich. Viele große Entertainer mögen ihr altes Material nicht mehr. Auch David Letterman, den Schmidt vorübergehend als sein Vorbild festgelegt hatte, nachdem Herbert Feuerstein ihm erklärt hatte, wer das ist, lässt zwar in seinen moderationsfreien Wochen viele Sendungen wiederholen, aber keine, die älter als ein paar Monate sind.

Die Furcht ist unbegründet. Die gemeinsamen Ausschnitte aus Schmidteinander waren es, die Schmidts dröges Geburtstagsdinner für Herbert Feuerstein vor zwei Monaten zumindest halbwegs erträglich machten, und sie sind es, die Vorfreude auf eine Werkschau zum Geburtstag von Harald Schmidt machen. Es muss Harald Schmidt nicht unangenehm sein, wenn Schnipsel von damals gezeigt werden, als er erkennbar Spaß an seinen Sendungen hatte. Unangenehm müsste es ihm sein, wenn auch ein paar Ausschnitte aus aktuellen Sendungen gezeigt würden.

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Michael, 18. August 2007, 08:11.

Das Ende des Farbfernsehens

Der Abschied des ProSieben-Gründers Georg Kofler als Premiere-Chef ist vor allem deshalb schade, weil das Fernsehen damit den letzten Macher in einer Chefetage verliert, der Visionen und Spaß am Fernsehen hatte.

Nicht, dass es je besonders viele davon gegeben hätte. Der andere, RTL-Erfinder Helmut Thoma, spricht es im Deutschlandfunk aus.

Kofler war jemand, der zumindest ein bisschen Farbe in das Ganze hineingebracht hat, denn momentan schaut’s ja aus, als wäre das eine von Controllern und Betriebswirten beherrschte Branche.

Michael, 18. August 2007, 08:05.

Erfolgreicher Ausbruch

Seit Prison Break nur noch nach 23 Uhr läuft, kann RTL mit den Marktanteilen sehr zufrieden sein. Noch zufriedener können Azad und Adel Tawil sein. Die beiden singen den Titelsong von Prison Break, der nur in der deutschen Synchronfassung verwendet wird, und stehen damit seit heute auf Platz 1 der deutschen Single-Charts. Damit verdrängen sie RTL-Superstar Mark Medlock auf Platz 2 und die ProSieben-Popstars Monrose auf Platz 3.

Zumindest als Werbeplattform für Musik funktionieren die großen Privatsender also weiterhin hervorragend.

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Michael, 17. August 2007, 13:45.

Ist doch nur Rechtschreibung

RTL teilt folgende „Programmänderung“ mit: Der Titel der am 3. September startenden Clipshow lautet nicht mehr Ist doch nur Spaß …!?, sondern: Ist doch nur Spass.

Darunter steht: „Bitte beachten Sie die geänderte Schreibeweise der neuen Comedy-Sendung ‚Ist doch nur Spass'“.

Um mit dem Titel einer anderen neuen RTL-Show zu sprechen, die ebenfalls im September startet: Setzen, Sechs!

Michael, 16. August 2007, 18:07.

Überleber

Natürlich war es blöd von Sat.1, die deutsche Adaption von „Survivor“, dem US-Sensationserfolg aus dem Sommer 2000 mit 51 Millionen Zuschauern zum Finale, Das Inselduell zu nennen. Man wusste ja damals noch nicht, dass die zweite Staffel von „Survivor“ im australischen Outback spielen und der Titel gar nicht mehr passen würde. Zum Glück war das deutsche Inselduell erfolglos genug, um keine zweite Staffel zu erleben.

Allerdings erlebte es verschiedene Varianten, denn neben Sat.1 versuchte sich auch RTL2 an einer „Survivor“-Version und nannte sie erst Expedition Robinson und dann Gestrandet. Das langfristige Problem mit dem Titel war auch hier präsent, die Zuschauer dagegen nicht so sehr, und so stellte es sich nicht.

Die zweite „Survivor“-Staffel adaptierte RTL als Outback. Und heißa, noch ein Flop.

So, wer hat noch nicht? Ah, ProSieben! Gerade begann eine weitere Inkarnation der Show, die jetzt auch in Deutschland den Originaltitel Survivor trägt.

Eine schöne Ironie, ausgerechnet beim Absetzsender ProSieben einen Titel zu lesen, der theoretisch auch bei weiteren Staffeln an anderen Schauplätzen funktionieren könnte. Wahrscheinlicher sind bei ProSieben ja eher andere Sendeplätze. Und dann noch ein Titel, der Überleben suggeriert. Spaßvögel.

Ein Spaßvogel muss auch den Moderator besetzt haben: Sascha Kalupke spricht ungefähr so gut wie ein Vierzehnjähriger, der zum ersten Mal vor der Klasse aus einem Buch vorlesen muss.

Jedenfalls: Survivor. Ja, halt so ’ne Sendung mit Kandidaten, Wasser, Aufgaben, Anstrengung, Schweiß, ein paar unterhaltsamen Momenten, viel langatmigem Rumgelaber und abwegigen, völlig an den Haaren herbeigezogenen Situationen. Eine ganz normale Realityshow eben.

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Michael, 14. August 2007, 21:22.

Survivor

2007 (ProSieben). „Überwinde. Überliste. Überlebe.“ Reality-Abenteuerspielshow mit Sascha Kalupke.

18 Kandidaten müssen 50 Tage auf einer einsamen Insel im chinesischen Meer überleben und dabei ohne so praktischen Kram wie Nahrung auskommen. Zunächst sind sie in zwei Teams aufgeteilt, später spielt jeder gegen jeden. Eigentlich tun sie das parallel von Anfang an, denn am Ende jeder Folge entscheidet der Inselrat, also die Kandidaten selbst, welcher Einzelne die Insel verlassen muss. Bei verschiedenen „Challenges“ können die Teilnehmer zum Beispiel Immunität gewinnen, was ihr Verbleiben vorübergehend sichert. Wer am Ende übrig bleibt, gewinnt 250.000 Euro.

Fünf Jahre waren seit der letzten Adaption des US-Erfolgs „Survivor“ vergangen. Outback hieß sie und war dem Inselduell, Expedition Robinson und Gestrandet gefolgt. Alle waren gefloppt. ProSieben zeigt seine einstündige Variante vier Wochen lang dienstags um 20.15 Uhr und drei Wochen lang um 22.15 Uhr. Sie floppte. Auf beiden Sendeplätzen waren die Marktanteile so desaströs, dass die restlichen sieben Folgen auf samstags morgens um 8.00 Uhr verschoben wurden.

Das Inselduell

2000 (Sat.1). Psycho-Reality-Doku-Soap-Spielshow.

Das Inselduell war quasi Big Brother unter Palmen. Nach dem großen Erfolg von Big Brother brach im deutschen Fernsehen ein Boom von Reality- und Psycho-Spielshows aus. Diese neue Show gab es gleich zweimal. Big Brother-Sender RTL 2 nannte sie Expedition Robinson und Sat.1 eben Das Inselduell. 13 grundverschiedene Kandidaten wurden auf der unbewohnten malaysischen Insel Simbang ausgesetzt und mussten wochenlang ohne Hilfsmittel aus der Zivilisation überleben. Sie hatten weder Essen noch alltägliche Gebrauchsgegenstände wie Zahnbürsten oder Seife zur Verfügung. Das Essen mussten sie sich irgendwie selbst beschaffen, außerdem Hütten bauen, um einen Schlafplatz zu haben, und dabei stets mit der Hitze von 40 Grad und 85 Prozent Luftfeuchtigkeit klarkommen und gegen Regen, Stechmücken und Flöhe kämpfen. Außerdem stellte die Redaktion Aufgaben für Wettkämpfe, für die es zwischendurch kleinere Preise zu gewinnen gab. Jede Woche stimmten die Gestrandeten offen darüber ab, wer am wenigsten in die Gruppe passte und die Insel verlassen solle – Werbeslogan: „Nur einer kommt durch!“ Unter den Letzten wählte schließlich das Publikum per Telefon den Sieger, der 250 000 Mark gewann. Ein bayerisches Kraftpaket namens Michael war der Glückliche. Kameras filmten die Kandidaten bei ihrem Überlebenskampf, jeden Montag um 20.15 Uhr lief ein einstündiger Zusammenschnitt. Holger Speckhahn moderierte die insgesamt neun Folgen.

RTL 2 drehte seine Version zur gleichen Zeit auf der Nachbarinsel Tengah, sendete sie aber – zeitgleich mit dem ORF und deshalb unflexibel – erst einige Monate später. Immerhin hatte der Sat.1‑Titel so doch noch seine Berechtigung: Ein „Inselduell“ ist schließlich nichts anderes als ein Kampf zwischen zwei Inseln.

Expedition Robinson

2000 (RTL 2). Eine von zwei fast identischen Spielshows im Sommer 2000, bei der Kandidaten auf einer einsamen tropischen Insel ausgesetzt wurden und dort ohne Hilfsmittel überleben und gegen die Klimabedingungen kämpfen mussten.

Beide Shows verlagerten die Spielidee von Big Brother auf eine Insel. Sat.1 spielte Das Inselduell mit 13 Kandidaten auf der malaysischen Insel Simbang, RTL 2 schickte 16 Kandidaten auf die Nachbarinsel Tengah. Beide Shows wurden zur gleichen Zeit gedreht, Sat.1 strahlte seine jedoch eher aus. Auch in der RTL 2-Version wählten die Insulaner jede Woche einen Kandidaten ab, der nach Hause fliegen musste – oder durfte. Durch zu lösende Spielaufgaben konnten die Kandidaten kleinere Preise oder bevorzugte Behandlung gewinnen. Zunächst kämpften ein Team aus Österreich und eins aus Deutschland gegeneinander (die Show entstand in Koproduktion mit dem österreichischen ORF), ab Folge 7 spielte jeder gegen jeden. Der Letzte, der übrig blieb, gewann den Titel „Robinson 2000″ und 100 000 DM. Kameras filmten alles, was auf der Insel geschah.

13 einstündige Zusammenschnitte wurden sonntags um 21.15 Uhr gezeigt. Moderator und Spielleiter war Volker Piezsczek. Weitere ähnliche Versuche liefen bei RTL 2 unter dem Titel Gestrandet und bei RTL als Outback.

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