Tierisch jauchzender Jauch

Bei Frank Elstners unglaublichem Quiz der Tiere im Ersten tritt trete Günther Jauch gerade zum ersten Mal als Quizkandidat auf, was wie der Ansager schon im Vorspann betonte behauptete. Wenn man aber sieht, wie aufregend Günther Jauch das offensichtlich findet und wie viel Spaß er daran hat, drängt sich die Frage auf, ob sich bisher vielleicht einfach niemand getraut hat, ihn zu fragen.

Ebenfalls bemerkenswert: Die Begeisterung, mit der Jauch auf Anfrage von seinem eigenen Quiz erzählt, zeigt, wie viel Spaß er an seinem Job und auch nach 700 Ausgaben noch immer an Wer wird Millionär? hat. Das macht ihn noch sympathischer als er ohnehin schon ist.

Nachtrag 21.57 Uhr:
Ach so… Produzent der Sendung war die Firma I & U TV, deren Alleingesellschafter Günther Jauch ist. Dann hat er sich also selbst gefragt, ob er Kandidat werden will.

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Michael, 15. November 2007, 20:43.

Fernsehen für laue Sommerabende

Merkzettel: Eine Serie wird nicht allein dadurch spannend, dass die Hintergrundmusik so ähnlich klingt wie in 24 und man dauernd eine Uhr zeigt.

Die Spannung in der neuen Sat.1-Actionserie Deadline – Jede Sekunde zählt über ein Krisenteam der Berliner Polizei geht ein wenig dadurch flöten, dass die Deadlines sehr willkürlich und an den Haaren herbeigezogen wirken und sie sich zudem im Lauf einer Episode mehrmals ändern.

Ebenfalls merkwürdig: Ausgerechnet eine Deadline wird bis zur allerletzten Sekunde ausgereizt, die sich auf einen durchschnittlichen ungefähren Erfahrungswert bezieht: Wie viele Stunden Zeit hat man, Menschen aus einem geschlossenen Kühlraum zu befreien, bevor sie erfrieren? Fraglich, ob der Körper sich in diesem Fall an den sekundengenauen Durchschnitt gehalten hätte.

Auch sonst schafft es Sat.1, völlig an der Realität vorbeizusenden, weil es bei der Produktion wieder völlig egal war, wann etwas ausgestrahlt wird. Deshalb wird uns heute eine ohnehin völlig unnötige Off-Stimme, die einen Radiomoderator darstellen soll, aber noch unbeholfener klingt als viele tatsächliche Radiomoderatoren, am Anfang und Ende der heutigen Episode vorstöhnen, wie entsetzlich heiß es doch in Berlin ist, und dann passend dazu einen tollen Sommerhit ankündigen. Irgendwann kündigt auch mal jemand die besten Hits der 90er an und spielt dann einen Song der Eurythmics aus dem Jahr 1985. Gehen wir gutwillig einfach davon aus, dass die Produzenten damit dilettantische Dudelradios parodieren wollten und nicht selbst die Dilettanten sind. Aber das nur am Rande.

Das gesagt, ist Deadline beim besten Willen keine Offenbarung, aber die Angela-Merkel-Ähnlichkeitsfrisur der klischeehaften Kriminaldirektorin (Katharina Thalbach) eine Erwähnung wert und die Serie an sich zumindest nicht langweilig. Sonst hätte ich mir bestimmt nicht alle drei Folgen angesehen, die Sat.1 vorab verschickt hat.

Deadline – Jede Sekunde zählt, donnerstags um 20.15 Uhr in Sat.1

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Michael, 15. November 2007, 07:25.

Neu im Ring

Die sehr amerikanische, sehr patriotische Militärserie The Unit — Eine Frage der Ehre war am späten Abend in Sat.1 immer nur mäßig erfolgreich, deshalb versucht es Sat.1 auf diesem Sendeplatz nun der sehr amerikanischen, sehr patriotischen Militärserie E-Ring. Logisch.

Kann mir bei der Gelegenheit bitte jemand Folgendes erklären: War nicht der ursprüngliche Gedanke hinter den Titelzusätzen, die deutsche Fernsehsender krankhaft dem amerikanischen Originaltitel einer Serie hinter einem Gedankenstrich hinzufügen, das unverständliche Englisch vor dem Gedankenstrich zur erläutern, zum Beispiel Criminal Intent– Verbrechen im Visier, Crossing Jordan — Pathologin mit Profil oder Bones — Die Knochenjägerin? Wie erklärt sich dann dieser exklusiv deutsche Zusatz: E-Ring — Military Minds?

E-Ring — Military Minds, donnerstags um 23.15 Uhr in Sat.1.

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Michael, 15. November 2007, 07:23.

Deadline — Jede Sekunde zählt

Ab 15. November 2007 (Sat.1). Dt. Actionserie.

Ein Kriseninterventionsteam der Berliner Polizei ist immer dann im Einsatz, wenn irgendwo jemand eine Digitaluhr auf Countdown-Funktion eingestellt hat. Stellt ein Geiselnehmer ein Ultimatum, droht ein Mensch zu sterben oder eine Bombe zu explodieren, schreitet der besonnene Teamchef Matthias Berg (Heio von Stetten) mit seiner Mannschaft ein, die vor Ort aus der Psychologin Nina Ritter (Sonsee Neu) und dem Ermittler Birger Neuhaus (Oliver Boysen) besteht, und der im Labor der Kriminaltechniker Schmidt (Daniel Zillmann) zuarbeitet. Kriminaldirektorin Franziska Friedmann (Katharina Thalbach) läuft derweil aufgeregt umher und kritisiert Bergs Arbeitsweise.

Läuft donnerstags um 20.15 Uhr.

Die Länge spielt eine Rolle

Heute ist Jubiläum: Zehn Tage Autorenstreik in den USA! Und noch nicht einmal neue Verhandlungen in Sicht.

Allmählich scheint sicher, dass nicht nur die Late-Night-Shows mit Ausfällen leben müssen, sondern auch die wöchentlichen Serien in dieser Saison deutlich kürzere Staffeln produzieren. Aber stimmen die Titel überhaupt noch, wenn der Umfang schrumpft? Folgende Auswirkungen könnte es geben:

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Michael, 14. November 2007, 01:36.

Sing dudeldei!

Zum Geburtstag von Astrid Lindgren, die heute hundert Jahre alt würde, gibt’s jetzt jede Menge Lexikontexte zu Lindgren-Serien im Sendungsarchiv. Zu finden auch über die Direktlinks rechts zu den jüngsten Sendungen, über den Suchbegriff „Lindgren“ im Suchfenster oben rechts, oder durch Click auf den Begriff „Astrid Lindgren“ unter dem nächsten Querstrich, widde widde wie es Ihnen gefällt.

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Michael, 14. November 2007, 01:02.

Pippi Langstrumpf

1971–1972 (ARD). 21‑tlg. dt.‑schwed. Kinderserie nach den Büchern von Astrid Lindgren, Regie: Olle Hellbom („Pippi Långstrump“; 1968).

Das Mädchen Pippilotta Viktualia Rollgardina Schokominza Efraimstochter Langstrumpf (Inger Nilsson) lebt mit ihrem Affen Herrn Nilsson und ihrem Pferd Kleiner Onkel in der Villa Kunterbunt. Pippi hat Bärenkräfte und besitzt einen Koffer mit einem unerschöpflichen Vorrat an Goldmünzen, den ihr Vater, Kapitän Langstrumpf (Beppe Wolgers), ihr überlassen hat. Kapitän Langstrumpf fährt zur See und sieht seine Tochter Pippi nur selten, wenn er mal anlegt.

Pippis beste Freunde sind die langweiligen Geschwister Tommi (Pär Sundberg) und Annika (Maria Persson), neun und acht Jahre alt, die neben der Villa Kunterbunt mit ihren Eltern wohnen. Pippi heckt den ganzen Tag Streiche aus und setzt sich erfolgreich gegen die Gauner Donner-Carl (Paul Esser) und Blom (Hans Clarin) zur Wehr, die es auf Pippis Goldmünzen abgesehen haben. Weil Pippi allein lebt und nicht zur Schule geht (sie hält nichts von „Plutimikation“), will Fräulein Prüsselius (Margot Trooger) sie ins Heim stecken, was ihr jedoch nicht gelingt.

Eine der erfolgreichsten Kinderserien der Fernsehgeschichte und mit einem der bekanntesten Titelsongs: „Zwei mal drei macht vier / widde widde witt und drei macht neune / ich mach‘ mir die Welt / widde widde wie sie mir gefällt. / Hey, Pippi Langstrumpf / tralla hi tralla hey tralla hoppsassa / Hey, Pippi Langstrumpf / die macht, was ihr gefällt! / Ich hab ein Haus / ein kunterbuntes Haus / ein Äffchen und ein Pferd / die schauen dort zum Fenster raus. / Ich hab ein Haus / ein Äffchen und ein Pferd / und jeder, der uns mag / kriegt unser Einmaleins gelehrt.“

Bis heute vergeht kaum ein Jahr, in dem Pippi Langstrumpf nicht im Fernsehen zu sehen ist. Neben den 21 Folgen à 25 Minuten wurden vier lange Filme gedreht, die ebenfalls regelmäßig im Fernsehen gezeigt wurden und werden – erstmals 1979. Pippis deutsche Synchronstimme war in der Serie Eva Mattes. In den Filmen war es Andrea L’Arronge. Eva Mattes sprach darin den Tommi. Wirklich.

1999 zeigte das ZDF eine Zeichentrickversion unter dem Titel Astrid Lindgrens Pippi Langstrumpf.

Die Serie ist komplett auf DVD erhältlich.

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Pippi Langstrumpf

1967 (ARD). Spannender kann Fernsehen kaum sein. Margot Trooger liest eine Viertelstunde lang Astrid-Lindgren-Bücher vor: Pippi zieht in die Villa Kunterbunt ein, Pippi geht in die Schule, Pippi arrangiert einen Ausflug, Pippi geht in den Zirkus, Pippi geht zum Kaffeekränzchen, Pippi feiert Geburtstag. Macht genau sechs Folgen.

In der weitaus fernsehgerechteren Version spielte Margot Trooger wenig später die Rolle des Fräulein Prüsselius.

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Michel aus Lönneberga

1973 (ARD). 13‑tlg. schwed. Kinderserie nach den Büchern von Astrid Lindgren, Regie: Olle Hellborm („Emil i Lönneberga“; 1971).

Der kleine Michel (Jan Ohlsson) hat nur Unsinn im Kopf und treibt seine Eltern Anton (Allan Edwall) und Alma Svensson (Emy Storm) zur Weißglut. Mal bleibt er mit dem Kopf in einer Suppenschüssel stecken, mal zieht er seine Schwester Klein-Ida (Lena Wisborg) an einer Fahnenstange hoch. Immer, wenn Michel etwas angestellt hat, sperrt ihn der Vater in den Schuppen, wo Michel seine Zeit damit verbringt, Holzfiguren zu schnitzen. Mit Familie Svensson wohnen noch Krösa-Maja (Carsta Löck), die Magd Lina (Maud Hansson) und der Knecht Alfred (Björn Gustafson), der Michels bester Freund ist, auf dem Katthult-Hof in Lönneberga.

Neben 13 Serienfolgen à 25 Minuten gab es drei 90‑minütige Spielfilme jeweils unter dem Titel „Immer dieser Michel“, die 1978 im ZDF liefen. Die Serie wurde eines der erfolgreichsten Kinderprogramme, Michel eine der beliebtesten Figuren bei Kindern und bekannt im ganzen Land. „Sing dudeldei, sing dudeldei.“ Im schwedischen Original hieß er Emil.

Die Serie ist komplett auf DVD erhältlich.

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Die Kinder von Bullerbü

1961–1962 (ARD). 13-tlg. schwed. Kinderserie nach den Büchern von Astrid Lindgren, Regie: Olle Hellbom („Alla vi barn i Bullerbyn; Bara roligt i Bullerbyn“; 1960–1961).

Die Geschwister Bosse (Kaj Andersson), Lasse (Tomas Johansson) und Lisa (Lena Wixell), ihre Freunde Anna (Elisabeth Nordkvist), Britta (Kim Asberg) und Olle (Jan-Erik Husbom) sowie dessen kleine Schwester Kerstin (Tove Hellbom) erleben zu jeder Jahreszeit aufregende Ferien in ihrem kleinen Heimatdorf Bullerbü. Das besteht nur aus den drei Bauernhöfen Südhof, Mittelhof und Nordhof. Im Winter toben die Kinder im Schnee, im Sommer laufen sie barfuß durch die Natur. Sie spielen Verstecken oder mit dem Hund, füttern Tiere, raufen, klettern über Zäune und spielen einander und anderen Streiche.

Idyllische Serie, die trotz der ausschließlichen Heile-Welt-Geschichten eine realistisch erscheinende Kinderwelt zeigte, in der Erwachsene kaum eine Rolle spielen, weil man in den Ferien einfach machen darf, wozu man Lust hat. Und so durften auch die jungen Laiendarsteller nach Herzenslust herumtollen, ohne sich lange Texte merken zu müssen. Die Dialoge wurden aus dem Off in der dritten Person gelesen.

Die 25-minütigen Folgen wurden Dutzende Male, vor allem im ZDF, wiederholt. Aus den 13 Teilen wurden später zwei Spielfilme zusammengeschnitten, die erstmals 1979 im ZDF zu sehen waren. 1987 zeigte das ZDF eine Neuverfilmung als Serie.

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